Vahlbruch Kaluna High Voltage Tube Drive Test

Hinter dem Kaluna High Voltage Tube Drive und der Firma Vahlbruch FX steht Dr. Henning Vahlbruch, der „nebenbei“ als Physiker und Forscher am Albert Einstein Institut in Hannover arbeitet. Für seine Mitarbeit an der  Entwicklung von Quetschlichtlasern, mit deren Hilfe erstmals die Verschmelzung zweier schwarzer Löcher im Universum nachgewiesen werden konnte, wurde er mit dem Berthold Leibinger Preis ausgezeichnet. Ähnlich akribisch wie bei der Suche nach schwarzen Löchern geht der Daniel Düsentrieb auch an die Konstruktion seiner vollanalogen Pedale heran. Der Kaluna High Voltage Tube Drive, den wir euch heute präsentieren, ist seine Interpretation eines analogen Röhrenverzerrers.

Vahlbruch Kaluna HV Tube Drive TEST

Vahlbruch Kaluna – Das Wichtigste in Kürze

  • analoger Röhrenverzerrer mit ECC83 Röhre
  • Dynamik und Ansprache ähnlich einem Röhrenamp
  • weiter Zerrbereich, flexibel einsetzbar
  • vor cleanem und angezerrtem Amp einsetzbar
  • Hergestellt in Deutschland

Das Konzept hinter dem Vahlbruch Kaluna High Voltage Tube Drive

Als Referenz für das Kaluna-Pedal diente das „natürliche“ Verhalten eines weit aufgerissenen Röhrenamps. Auch wenn im Prinzip alle Verzerrer diesen Ansatz haben, unterscheidet sich das Kaluna durch die konsequente analoge Röhrenschaltung. Nach einer knapp zweijährigen Entwicklungsphase und 12 aufeinander aufbauenden Prototypen war Henning Vahlbruch endlich mit dem Ergebnis zufrieden. Herausgekommen ist ein Röhrenverzerrer mit integrierter ECC83/12AX7 Doppeltrioden-Röhre, die in vielen Vollröhren-Gitarrenamps als Vorstufenröhre zum Einsatz kommt. Damit die Röhre nicht nur dumm leuchtet, sondern wirklich in ihren schönen elektrischen und akustischen Eigenschaften im Pedal zur Geltung kommt, wird die erforderliche 250 Volt Hochspannung aus der Standard-9V-DC Stromversorgung erzeugt. Damit das gelingt, benötigt man ein Netzteil mit einer hohen Leistung von mindestens 500 mA. Das Ergebnis ist eine klassische Verzerrung mit einem lebendigen Obertonspektrum und einer natürlichen Röhrenkompression.

Aufbau und Bedienelemente des Vahlbruch Kaluna

Das goldfarbene Gehäuse hat die Maße von 120 x 100 x 48 mm und bringt knapp 375 g auf die Waage. Der edle Look und die Verarbeitung des Kaluna sind jenseits von Gut und Böse. Damit die Röhre im Inneren nicht zu heiß wird, befinden sich im vorderen Bereich mehrere Lüftungsschlitze. Jedoch ist das Gehäuse in der Praxis weit davon entfernt, heiß zu werden. Das Kaluna ist ein klassisches Verzerrerpedal mit einer Dreibandklangregelung aus Bass, Middle und Treble. Der EQ liegt schaltungstechnisch hinter der Bratstufe und beeinflusst weder die Struktur noch die Intensität der Verzerrung. Er dient somit eher der optimalen Anpassung an den jeweiligen Amp. Der Drive-Regler justiert den Verzerrungsgrad des Pedals, während der Volume-Regler für die Ausgangslautstärke zuständig ist. Ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal ist der sogenannte MagTraB-Fußtaster, den es weltweit in der Pedalszene noch nicht gegeben hat. “MagTraB” steht für “Magnetic Transducer Button”. Das bedeutet, dass sich im Fußtaster ein Magnet befindet, der sich beim Drücken auf einen Sensor im Pedalgehäuse zubewegt, diesen aber nicht berührt. Diese Änderung misst der Sensor kontaktlos und gibt sie über einen Mikro-Controller an ein goldkontaktiertes Relais weiter, das den Schaltvorgang vollkommen geräusch- und knackfrei durchführt. An der Stirnseite befinden sich sämtliche Anschlüsse, sprich der Ein- und Ausgang sowie die Buchse für das optional erhältliche 9-Volt-DC-Netzteil. Batteriebetrieb ist wegen der enormen Leistungsaufnahme nicht vorgesehen.

Vahlbruch Kaluna HV Tube Drive Gehäuse
Fotostrecke: 4 Bilder Der Vahlbruch Kaluna arbeitet mit einer ECC83/12AX7 Doppeltrioden-Röhre.
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