Samson C-que 8 Test

Der Kopfhörerverstärker C-que 8 ist ein weiteres Gerät der C Class-Serie des amerikanischen Herstellers Samson, wobei das C vermutlich für „compact“ steht.

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Die Familienähnlichkeit zum bereits von uns getesteten Monitorcontroller Samson C-Control, dessen Testbericht ihr hier nachlesen könnt, ist frappierend.
Der Clou der C-Klasse ist die Stapelbarkeit der verschiedenen Geräte übereinander, wobei die weiteren Familienmitglieder C-Valve (Tube Preamp) und C-com 16 (optischer Kompressor) lediglich noch auf dem Gebrauchtmarkt erhältlich sind. Doch zurück zum C-que 8: Was ist dieser preisgünstige Kopfhörerverstärker zu leisten imstande? Wir haben es für euch herausgefunden!

Details

Der Samson C-que 8 ist ein 4-kanaliger Kopfhörerverstärker, an den je Kanal zwei, also insgesamt acht Kopfhörer angeschlossen werden können und dessen angepeiltes Haupteinsatzgebiet das Monitoring bei der Aufnahme mehrerer Musiker ist.

Bedienelemente des Samson C-que 8
Bedienelemente des Samson C-que 8

Front

Neben vier Kopfhörerausgängen (6,35 mm Klinke) befinden sich sämtliche Bedienelemente und Anzeigen auf der blau eloxierten Frontplatte des C-que 8. Für jeden der vier Kanäle gibt es einen Poti zur Lautstärkeregelung sowie einen hintergrundbeleuchteten EQ Shape-Taster zur Aktivierung einer voreingestellten EQ-Kurve (100 Hz, 12 kHz jeweils +6 dB). Weiterhin verfügt jeder Kanal über eine eigene 6-segmentige LED zur optischen Kontrolle des Pegels.

Fotostrecke: 2 Bilder Praktisch und nicht selbstverständlich bei Studiogeräten: Power-Schalter an der Frontseite.

Rückseite des Kopfhörerverstärkers

Auf der Geräterückseite befinden sich neben der Anschlussbuchse des externen Netzteils die symmetrischen 6,35mm-Klinkenbuchsen des Line Input und des Link Output, welcher es ermöglicht, das Eingangssignal an ein weiteres Gerät, beispielsweise einen weiteren Kopfhörerverstärker durchzuschleifen. Das ist praktisch! Der zweite Kopfhörerausgang der Kanäle 1 bis 4 ist auf der Rückseite verbaut.

Rückseitige Anschlüsse des C-que 8
Rückseitige Anschlüsse des C-que 8

Verarbeitung

Das kompakte Gehäuse des Samson C-que 8 ist tadellos verarbeitet, robust und zusätzlich oben, unten und an der Seite durch die Gummistützen geschützt, welche auch der Stapelbarkeit mit anderen Geräten der C-Klasse von Samson dienen. Somit könnte man den C-que 8 auch sorglos auf den Boden des Aufnahmeraums stellen, ohne dass er zwangsläufig verkratzt oder anderweitig Schaden nimmt. Die Potis bieten einen angenehmen Widerstand, die Taster rasten vertrauenerweckend ein und sämtliche Buchsen sitzen bombenfest im Gehäuse. Hier gibt es absolut nichts zu meckern!

Der Kleine steht auf großem Fuß!
Der Kleine steht auf großem Fuß!

Lieferumfang

Der Kopfhörerverstärker wird samt externem Netzteil, einer gedruckten, ausführlichen Bedienungsanleitung (auch auf Deutsch!) und zwei bei Bedarf anschraubbaren, etwas längeren Gummifüssen ausgeliefert. Diese dienen der besseren Bedienbarkeit bei einer Positionierung des C-que 8 auf dem Desktop. Laut Bedienungsanleitung ist außerdem ein optionales Rack-Montage-Kit zum Einbau in ein 19-Zoll-Rack erhältlich. Soviel zu den Eckdaten des Samson C-que 8. Wie schlägt er sich in der Praxis?

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Praxis

Testbedingungen

Für diesen Test habe ich den Kopfhörerverstärker Samson C-que 8 mit zwei Line Ausgänge eines Universal Apollo 8 beschickt, um die Funktionen und den Klang des Samsongerätes mit den folgenden Kopfhörern zu testen:
AKG K270
AKG K812 
Audio Technica ATH-M50 
Bang & Olufsen U 70
Sennheiser Momentum
Superlux HD 330
Superlux HD 660

Klang des C-que 8

Mäßige Auflösung, störendes Rauschen, Netzbrummen? Fehlanzeige! Der C-que 8 spielt transparent, unverfälscht und mit einem absolut profitauglichen Verhalten in Bezug auf Störgeräusche. Beispielsweise rauscht er deutlich weniger als die Kopfhörerausgänge meines SPL 2Control und ein Brummen lässt sich erst erahnen, sobald Ein- und Ausgangspegel (ohne Signal) auf maximale Verstärkung eingestellt sind. Klanglich geht man mit dem Samson C-que 8 keine Kompromisse ein und an „Power“, also verzerrungsfreier Wiedergabe bei hohen Lautstärken mangelt es absolut nicht! Diese durchaus positiven Eigenschaften liefert er unabhängig davon, ob einer oder mehrere Kopfhörer angeschlossen sind.

EQ Shape

Dieser festeingestellte und lediglich de-/aktivierbare EQ entspricht in etwa der populären Loudness-Taste von Hi-Fi-Geräten. Bei einem Kopfhörerverstärker mit dem Haupteinsatzzweck Mix und Mastering würde ich hier wohl die Nase rümpfen, zum Monitoring bei einer Aufnahme ist diese Funktion aber durchaus zweckdienlich, indem das Signal geschmackvoll „aufgepumpt“ und emotionalisiert wird, was die Performance positiv beeinflussen kann.

Signalflussdiagramm auf der Geräteoberseite
Signalflussdiagramm auf der Geräteoberseite

Injektion gefällig?

Die Möglichkeit, den Kopfhörern zusätzlich zum „normalen“ Line Input ein weiteres Signal über den Inject Eingang hinzuzumischen, kann sehr praktisch sein. Mögliche Beispiele sind ein Click Track oder für die Performance wichtige Instrumente oder Gesangsspuren, die der aufzunehmende Musiker im Idealfall selbst in der Lautstärke anpassen kann, sofern der C-que 8 erreichbar positioniert ist. Die Anpassung des Mixverhältnisses am Gerät selber (über den Balance Regler) gelingt allerdings nur, wenn im 2-Channel-Modus (Wiedergabe in mono) auch ein Monosignal am Inject Eingang anliegt. Zur Regelung im Stereo-Modes müsste man also ein externes Gerät zuhilfe nehmen. Da frage ich mich, warum man eine so tolle Idee so inkonsequent umsetzt. Aus meiner Sicht hätte man sich anstatt des Balance-Reglers für eine Lautstärkeregelung des Inject Eingangs entscheiden sollen. Dennoch handelt es sich hierbei um eine nützliche Option, die andere Kopfhörerverstärker nicht bieten.

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Fazit

Klare Kaufempfehlung! Samsons kompakter Kopfhörerverstärker C-que 8 ist mit seinen acht Kopfhöreranschlüssen ein toller Studiohelfer zum mehr als fairen Preis, der sich klanglich vor niemandem verstecken muss und einen hohen Nutzwert hat! Die aus meiner Sicht inkonsequente Umsetzung der proinbzipiell tollen Idee mit dem zusätzlichen Inject Eingangs ist aber leider unverständlich. Insgesamt gilt aber: Wer also viele Kopfhörerausgänge benötigt und keine klanglichen Kompromisse eingehen möchte, sollte den preiswerten C-que 8 unbedingt auf dem Radar haben!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • profitaugliche Wiedergabeeigenschaften und Verstärkung
  • Lautstärke und Loudness EQ auf vier Kanälen separat regelbar
  • bis zu 8 Kopfhörer anschließbar
  • preiswert
  • robustes und kompaktes Gehäuse
  • 3 Jahre Garantie
Contra
  • interne Regelung des Inject-Eingangs nur mono
Artikelbild
Samson C-que 8 Test
Für 115,00€ bei
Samson_C_que_8_B08_Frontansicht_vR
Technische Spezifikation
  • 4-Kanal Kopfhörerverstärker
  • doppelte (8) Kopfhörerausgänge
  • symmetrische Anschlüsse
  • Inject-Eingang
  • Stereo- und 2-Kanal-Modus
  • EQ-Shape Schaltung (Loudness) je Kanal regelbar
  • 6-segmentige LED Output-Kanal und Input
  • stapelbar mit anderen Samson C Class-Geräten
  • Kippfüße zur optionalen Positionierung
  • kaskadierbar über Link Output
  • Frequenzgang 10Hz bis 32kHz (+0/-3dB)
  • Rauschen > 90dB unbewertet 22Hz bis 22kHz
  • Klirrfaktor 0,008% bei +4dBu, 1kHz
  • Maße: 41mm (h)
220,68mm (b)
    192mm (t)
    • Gewicht: 2,5 kg
    • Preis: € 149,– (UVP)
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