Pearl Export Lacquer EXL Drumset Test

Das Pearl Export Lacquer im bonedo Test ist die 2014er Version des meistverkauften Drumsets aller Zeiten. Aufmerksamen Lesern wird nicht entgangen sein, dass es bereits letztes Jahr einen Pearl Export Test bei bonedo gab. Damals kehrte die Legende nach einer mehrjährigen Abstinenz zurück, um den Siegeszug durch die Proberäume und auf die Bühnen dieser Republik fortzusetzen.

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Ganz frisch schlittert uns jetzt die nochmals aktualisierte Version des “Export-Schlagers” ins Teststudio. Das Set nennt sich EXL, womit aber keineswegs das Tabellenkalkulationsprogramm mit dem gleichen Kürzel gemeint ist. Die Firma Pearl hat in ihren Drumkit-Bezeichnungen der letzten Jahrzehnte bekanntlich ein Faible für eine drei-Buchstaben-Kombination mit einem “X” darin entwickelt. Der Buchstabe L in der Typenbezeichnung steht hier für die lackierte Holzoberfläche mit durchscheinender Maserung, die in dieser Ausführung anstelle der üblichen Folie die Kesselaußenseiten verziert.

Details

Vintage Style Hölzer in kirschfarbener Lackierung
Die Konfiguration unseres Testkits nennt sich “Fusion 2” und kommt in den mittlerweile etablierten ‘modernen Standardgrößen’ daher. Dabei handelt es sich um eine 22×18 Zoll große Bassdrum, eine 14×5,5 Zoll große Snaredrum, zwei kurze Hängetoms mit den Maßen 10×7 und 12×8 Zoll sowie ein 16×16 Zoll großes Floortom. Die Kessel sind eine sechslagige Mischung aus den Hölzern Pappel und Mahagoni. Diese Hölzer werden übrigens nicht nur im günstigen Trommelsegment verbaut, sondern bilden auch die Hauptbestandteile vieler Vintage Drums. Die Ludwig Drums der 70er Jahre beispielsweise bestehen aus Pappel und Ahorn, und geht man noch weiter zurück in die 50er und 60er, taucht auf der Zutatenliste der Hersteller auch immer wieder Mahagoni auf. Allerdings ist das damals verwendete afrikanische Mahagoni nicht zu vergleichen mit dem weicheren “Phillipine Mahogany”, welches bei modernen preisgünstigen Sets – wie auch beim Export – zum Einsatz kommt. Die siebeneinhalb Millimeter dicken Trommeln des Testkits haben eine konventionelle 45-Grad-Gratung, die durchweg sauber ausgeführt ist. Die Kessel im “Natural Cherry”-Finish sind rund und plan, und auch die glänzende Lackierung, welche, je nach Lichteinfall, zwischen dem hellen Rot der Sauerkirsche und dem dunkleren Farbton der Süßkirsche wechselt, ist sehr sauber und akkurat verarbeitet.

Fotostrecke: 3 Bilder Teleskopfüße an der kirschroten Bassdrum.

Praktisch: die ITS-Tomhalterung
Auf ihren zwei Teleskop-Beinen steht die Bassdrum sicher in jedem Gelände. Ihre Spannreifen sind auf den Außenseiten lackiert und innen naturbelassen. Auf der Oberseite ist die Trommel mit einer Doppeltom-Aufnahme bestückt. Bis auf die gummiunterlegten Spannschrauben-Klauen und das Luftausgleichsloch sind alle Hardware-Teile wie Spannböckchen, Beine und Tomhalterung direkt auf den Kessel geschraubt. Die beiden Hängetoms werden von der I.T.S. Tomhalterung gehalten – gegenüber älteren Systemen eine praktische Neuerung, denn die Tomhalterung bleibt bei jedem Fellwechsel am Kessel, und es wirkt auch kein Zug auf den Spannreifen, wie es bei den früher verbauten I.S.S. Tomhalterungen der Fall war. Das Floortom steht sicher und stabil auf drei Beinen. Alle Kessel, mit Ausnahme der Snaredrum, sind mit den so genannten “Mini-Lugs” ausgestattet, die gut mit den sehr leichten Trommelkesseln harmonieren. An allen Toms befinden sich sechs Spannböcken pro Seite, an Bassdrum und Snare auf jeder Seite acht Stimmschrauben für die richtige Stimmung zuständig. Acht Bridgetype-Lugs und eine einfache, aber funktionelle Klappabhebung sowie ein 20-spiraliger Stahlteppich sind an der kleinen “schnarrenden” Trommel verbaut. Wie auch bei den Toms sind auf der Snare 1,6 Millimeter starke geflanschte Stahlreifen montiert. Entfernt man Resonanzfell und Snareteppich, kommt ein flach über die Gratung gezogenes Snarebed zum Vorschein. Sämtliche Felle am Pearl Export Kit kommen aus chinesischer Fertigung und heißen Remo UX. Die beiden Bassdrum-Felle sind robuste, vorgedämpfte Ausführungen, die Snaredrum ziert ein kräftiges einlagig-beschichtetes Fell, und die drei Tom Toms sind beidseitig mit klaren, einlagigen Fellen bestückt.

Fotostrecke: 4 Bilder Einfach, aber funktionell – die Snareabhebung.

Umfangreiches Gestänge mit Demonator Pedal inklusive
Neben den Trommelkesseln kommt das Pearl Export Lacquer mit einem umfangreichen Hardware-Paket ins Haus. Hingucker ist das leichtgängige, einsäulige Demonator Pedal, das eine kostengünstige Einstiegsversion des großen Bruders “Demon Drive” darstellt. Die vormontierte, orangefarbene, speziell geformte Zahnradauflage lässt sich einfach entfernen, wodurch sich die Laufeigenschaften des Pedals zwischen exzentrisch und linear umstellen lassen. Ebenso lässt sich die Position des gesamten Pedals auf dem Board verstellen.

Fotostrecke: 4 Bilder Das versammelte Hardware-Paket.

Die H-830 Hi-Hat Maschine ist optisch an das Demonator Pedal angelehnt, entpuppt sich aber bei genauerer Untersuchung als eine gewöhnliche Einsteigermaschine. Features wie die Justierung der Federspannung, drehbare Beine oder eine Aussparung der Hi-Hat Clutch zur Schonung des oberen Beckens sucht man vergeblich. Die beiden Beckenständer in gerader und Galgen-Ausführung sind, wie der Snareständer auch, zwar doppelstrebig, aber trotzdem leichtgewichtig. Sie stehen stabil und ermöglichen durch die stufenlose Einstellung des Neigungswinkels eine flexible und einfache Justierung.

Fotostrecke: 3 Bilder Wenig Justiermöglichkeiten bietet die Hi-Hat Maschine.

Die lackierte EXL Version kommt ohne Beckensatz
Im Gegensatz zum folierten Pearl Export (EXX) gibt es bei der lackierten Version (EXL) von Pearl Europe keinen Zildjian “Planet Z” Messing-Beckensatz als Dreingabe. Die Soundfiles des Planet Z Beckensatzes könnt Ihr in diesem bonedo Test des vorherigen Pearl Export Modells anhören, falls ihr euer neues EXL doch um einen solchen erweitern wollt.

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