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Mackie Mix12FX Test

Aus Mackies Kleinmischpult-Serie Mix möchte ich heute den Mix12FX vorstellen, den „großen“ Bruder des kürzlich hier getesteten Mix8. Obwohl, so groß ist der Bruder gar nicht. Denn obschon das 12-Kanal-Pult mit vier kombinierten XLR-Mikrofon/Line-Stereokanälen inklusive Dreiband-EQ sowie vier weiteren Stereo-Line-Ins ausgestattet ist und einen Effektprozessor besitzt, belegt es kaum mehr Stellfläche als ein DIN-A4 Blatt. Ein beherrschbares Aufgebot trifft also auf eine überschaubare Größe, was durchaus ein Kaufkriterium darstellen kann, wenn kaum Platz zur Verfügung steht oder man den Transport eines größeren Trümmers scheut. Was man für schlanke 159 Euro erwarten darf, verrate ich im Folgenden.  

Mackie_Mix12FX_teaser

Details

Mackie-typisch erreicht der Mix12FX seine Testumgebung in einem stabilen Pappkarton. Aus dem befördere ich das Pult, eine Bedienungsanleitung und ein Netzteil, wobei letzteres an die rückseitige PS2-Buchse angeschlossen wird, ans Tageslicht. Die komplette Technik ist in einem stabilen Metallgehäuse untergebracht, an dessen linker und rechter Außenseite leicht versenkte Kunststoffteile die Transportgriffe bilden. Die allgemeine Verarbeitungsqualität ist solide.
Im vorderen, äußerst flachen Bereich des Mixers warten sehr übersichtlich angeordnete Bedienelemente auf ihren Einsatz, während auf dem erhöhten hinteren Teil die Ein- und Ausgänge logieren. Sämtliche Beschriftungen (weißer Siebdruck) sind gut abzulesen. Mein erster Eindruck: Kompakter geht es kaum, wenn man an alle Kabel und Regler stressfrei herankommen möchte. Da haben die Ingenieure respektable Arbeit geleistet. Das trifft auch auf die ausführliche, deutschsprachige Gebrauchsanweisung zu, die viele Hinweise zu diversen Anwendungsbeispielen gibt.

Fotostrecke: 7 Bilder Mackie MIX12FX: Ein roadtauglich gefertigtes Pult, …

Linke Mischpulthälfte

Die linke Pulthälfte bevölkern vier baugleiche Channel-Strips mit je einem XLR-Mikrofonweg und einem Line-Eigang (6,3 mm Klinkenbuchse), die über einen Gain-Regler im Bereich von -20 bis +30 dB justiert werden können. Jeder der farbcodierten Kanalzüge besitzt eine Dreiwege-Klangreglung mit mittenrastenden, blauen Reglern und festen Frequenzen bei 80 Hz (Low), 2,5 kHz (Mid) und 12 kHz (Hi). Der Cut/Boost liegt bei ± 15 dB. Ein grauer Drucktaster schaltet das Lowcut-Filter zu, das bei 75 Hz einsetzt. Es folgen ein orange-farbig markierter Effektregler sowie ein grauer Panorama-Regler, die auch in den Kanälen 5 bis 12 vorzufinden sind. Daneben signalisiert eine rote Peak-LED eine mögliche Übersteuerung. Der Mix12FX verzichtet, abgesehen vom Master-Volume, auf Flachbahnregler und gleicht die Kanallautstärken mittels Drehregler an. Das spart Raum.

Rechte Mischpulthälfte

Mein Blick wandert zur rechten Außenflanke und trifft dort auf einen Master-, Controlroom- und Kopfhörerausgang, einen FX-Send, die Tape I/Os sowie vier weitere Kanäle mit je zwei übereinanderliegenden 6,3-Millimeter-Klinkenbuchsen. Sie werden mit Monosignalen beschaltet. Ein Pad-Taster setzt die Eingangsempfindlichkeit auf -10 dB oder + 4 dB Gain, EQ und Filter sind in den Kanälen 5 bis 12 nicht anzutreffen.   Zentral residiert die Effektabteilung mit ihrem weiße Master-Regler und dem analog zum Effektpoti im Kanalzug orange markierten Stufenschalter zur Programmauswahl. Das Repertoire umfasst beim Mackie12FX, wer hätte das gedacht, 12 Klangveredler, auf die ich im Praxisteil zu sprechen komme. Bevor der Ausflug in die Main-Sektion erfolgt, möchte ich auf die obligatorischen Tape-Taster hinweisen, standesgemäß mit der Option, das ein- oder zurückgespielte Signal aus den Cinch-Buchsen auf den Master oder auf den Controlroom-Out respektive den Kopfhörerweg zu routen.

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Blick auf den integrierten Effektprozessor …
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Praxis

Das Layout des Mackie Mix12FX ist klar strukturiert, sodass Neuanwender sich sofort zurechtfinden sollten, ohne das Handbuch zu bemühen. Das liegt einerseits an den überschaubaren Funktionen, andererseits an der konsequenten Farbgebung der zusammengehörigen Bedienelemente, die den Workflow optisch unterstützt. Dass man Lautstärkenverhältnisse dreht und nicht schiebt, ist natürlich ein Sache, an die sich so mancher erst gewöhnen muss.
Wie auch schon beim Mix8 verbaut Mackie in diesem Pult seine hochwertigen, rauscharmen Mikrofonvorverstärker und setzt auf einen Dreiband-EQ. Die Preamps verstärken für meine Begriffe sehr sauber, die Eckfrequenzen der Klangreglung greifen an den richtigen Punkten an. Mit einem Regelbereich von ± 15 dB lassen sich Korrekturen im Sound – ob Sprache, Gesang oder Instrument –  wirkungsvoll ausführen.
Auch die Line-Wege geben sich keine Blöße: Dampf aus einer Keyboardburg oder ein schwächeres Signal aus einem Rekorder verarbeiten sie bestens. Weitere Ausführungen zu den klanglichen Eigenschaften sowie zur Usability bitte ich dem Mackie Mix8 Test zu entnehmen. Jetzt aber zum wesentlichen Unterscheidungskriterium beider Modelle, nämlich der Effekteinheit.
Der eingebaute Effektgenerator bietet folgende Presets: Small Stage, Small Room, Large Room, Warm Hall, Bright Hall, Classic Plate, Bright Plate, Vocal Plate, Chorus, Flanger, Slapback und Space Echo. Die Effekte klingen durchweg gut, große oder kleine Räume sind akustisch erkennbar. Programmwechsel absolviert die FX-Einheit ohne Mute- oder Knack-Geräusche. Meiner Meinung nach sind die voreingestellten Parameter der Presets sehr stimmig.

Fotostrecke: 4 Bilder Eine Seite im Detail.
Audio Samples
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Drums Trocken Drums Bright Hall Drums Warm Hall Gitarre Trocken Gitarre Chorus
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Fazit

Die Kernqualitäten des Mackie Mix12FX in drei Worten zusammengefasst: Kompakt, solide und preiswert. Mackies neuer Mixer bietet für einen vernünftigen Preis alles, was man für kleine Partys, Versammlungen, Vorträge oder als kleine Band so braucht. Außerdem punktet er mit einem anwenderfreundlichen, übersichtlichen Layout und ordentlichem Sound. Die elektrische Qualität der Vorverstärker gibt keinen Anlass zur Kritik und die Dreiwege-Klangreglung arbeitet praxisgerecht. Auch die Mechanik dieses robusten, sauber gefertigten Kleinmischpults ist geglückt. Wer wenige Quellen zu bearbeiten hat, der liegt hier goldrichtig.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Kompaktes Gehäuse
  • Geringes Gewicht
  • Gute Klangeigenschaften
  • Praxisgerechte Effektausstattung
Contra
Artikelbild
Mackie Mix12FX Test
Für 145,00€ bei
Mackie Mix12FX, 12-Kanal Kompaktmixer mit Effektprozessor
Mackie Mix12FX, 12-Kanal Kompaktmixer mit Effektprozessor
Technische Spezifikationen
  • 4 x XLR-Mikrofoneingänge / 4 x Line-Eingänge Klinke
  • 75 Hz Lowcut bei den XLR-Eingängen
  • 4 Stereoeingänge ohne EQ
  • Pad-Schalter (+4 und -10 dB) für Stereoeingänge
  • 60 mm Masterfader
  • Dreiwege-Klangreglung (80 Hz ± 15 dB / 2,5 kHz ± 15 dB / 12 kHz ± 15 dB)
  • +48 V schaltbare Phantomspeisung für alle XLR-Wege
  • Integriertes Effektgeräte mit 12 Presets
  • 2 x Cinch Tape Ein/Ausgang
  • 2 x 6,3 mm Klinkenausgänge Master
  • 2 x 6,3 mm Klinkenausgänge Controlroom
  • 1 x 6,3 mm Klinkenausgang Effekt-Send
  • 1 x 6,3 mm Klinkenausgang Kopfhörer
  • Maße: 290 x 240 x 50 mm (B) x (T) x (H)
  • Gewicht: 4,1 kg
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Profilbild von Wahnfried soporatus

Wahnfried soporatus sagt:

#1 - 13.03.2017 um 11:16 Uhr

0

Mein Mackie mix8 verrichtete seine Dienste (als kleinstes Mischpult dieser Größe) so gut, dass ich viel mehr machen wollte damit als vorgesehen. Darum muss ein größeres her. Da fällt mir die Wahl der Marke absolut nicht schwer, ganz klar, ein Mackie muss es sein. Zum Glück reicht mir das 12er aus, denn größere gibt's nicht, oder?
Zudem muss mal gesagt sein, dass die Tests von Bonedo vorzüglich sind, ausnahmslos. Man merkt halt, wenn Fachleute schreiben, die wissen, worauf zu achten ist. Danke!

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