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Keeley Abbey Chamber Verb Test

Das Keeley Abbey Chamber Verb soll den Hall liefern, für den der Hallraum der legendären Abbey Road Studios berühmt ist und der schon die Aufnahmen der Beatles veredelte. Robert Keeley, der den Hallraum in ein Pedal verfrachtet hat, verspricht einen weichen und warmen Vintage-Hall, der sich nicht nur in seiner Länge und in seinen Eigenschaften am Original-Raum orientiert, sondern auch an den im Studio eingesetzten Gerätschaften und ihren Regelmöglichkeiten.


Eine aufregende Idee und spannend zu sehen, wie Keeley diese Herausforderung umgesetzt hat. Und natürlich wollen wir auch wissen, ob der Hall tatsächlich in der Lage ist, etwas von dem Mythos zu transportieren, der die Studios bis heute umgibt.

Details

Optik/Verarbeitung

Wollte man vor der Erfindung des elektronischen Halls ein Signal mit einem akustischen Raum umgeben, bediente man sich sogenannter Hallkammern. Bei ihnen handelt es sich um speziell konstruierte Räume ohne schallschluckende Oberflächen, in denen ein einmal eingeleitetes akustisches Signal von Wänden, Decken und Boden möglichst lange und diffus reflektiert wird. Ein Lautsprecher gibt das Originalsignal aus, das je nach gewünschter Länge und Dichte entsprechend “verhallt” von einem Mikrofon wieder eingefangen wird. Und wie bereits erwähnt orientiert sich Robert Keeley bei seinem Pedal nicht an irgendwelchen Hallräumen, sondern an denen der Abbey Road Studios in London und verspricht nicht nur Gitarristen deren klassischen Sound. Seine Kreation soll auch für alle anderen Instrumente und sogar für den Einsatz mit der Stimme geeignet sein.
Der Pedalbauer aus Oklahoma ist beileibe kein unbekannter in der Effekt-Szene und ich hatte bereits das Vergnügen, einige seiner Pedale testen zu können. Allen gemein ist die sehr hochwertige Verarbeitung, die sich auch bei unserem heutigen Testpedal widerspiegelt. Es bringt 227 Gramm auf die Waage und ist mit 51 x 65 x 109mm (H x B x T) für ein Effektpedal durchschnittlich dimensioniert. Es wird in Handarbeit in den USA zusammengesetzt und macht einen äußerst robusten und roadtauglichen Eindruck.

Fotostrecke: 5 Bilder In Sachen Verarbeitungsqualitu00e4t gibt es nichts zu meckern

Geliefert wird das Abbey Road Chamber Verb in einem Karton, in dem sich neben einem Aufkleber mit dem Firmenlogo, einer Visitenkarte und einer knappen Bedienungsanleitung auch ein schwarzes Samtbeutelchen befindet, in dem das Pedal Schutz findet. Wer das Pedal nicht mit Klettband versehen möchte, der kann die ebenfalls mitgelieferten Gummifüßchen anbringen.
Der erste Eindruck ist, wie bei Keeley Pedalen üblich, hochwertig. Das in mattem Schwarz und Rot lackierte Gehäuse beherbergt vier Potis mit weißen Kunststoffknöpfen, wobei diese jeweils mit einem schwarze Skalenstrich ihre Position anzeigen. Sie lassen sich sehr samtig bedienen und besitzen genau den richtigen Widerstand für ein feinfühliges Positionieren. Los geht es mit dem Decay Poti, das die Länge des Reverbs bestimmt. Nach links gedreht kommt ein kurzer, nach rechts ein entsprechend längerer Hall zustande. Darunter befindet sich der Brilliance-Regler. Freunde der Tontechnik dürften sicher schon einmal die Bezeichnungen EMI RS127 oder RS135 gehört haben. Hierbei handelt es sich um EQs, die vorrangig höhere Frequenzen bearbeiten und zu den legendären Gerätschaften der Abbey Road Studios gehören. Das Original bietet mit 2,7 kHz, 3,5 kHz und 10 kHz drei Frequenzen, die sich wahlweise um 10 dB absenken oder anheben lassen. Genau das funktioniert auch bei unserem Testpedal. Dort werden die drei per Kippschalter ausgewählt und mit dem Brilliance-Poti entsprechend gepuscht oder abgesenkt. Eine weitere Besonderheit ist die Verwendung eines RS106 Filters, der auch damals schon das Signal unterhalb von 600Hz und oberhalb von 10kHz beschnitt, bevor es in Richtung Hallkammer ging. Auch unser Kandidat arbeitet nach diesem Prinzip – Keeley hält sich also wirklich sehr eng an die Eigenheiten des damals verwendeten Signalpfads des Abbey Road Studios. Es folgt das Predelay, das den zeitlichen Abstand zwischen dem Hören des Direktschalls und dem Eintreffen des Halls bestimmt. Es lässt eine Einstellung zwischen 30ms bis 150ms zu. Fehlt nur noch der Blend-Regler. Hier kann das Mischverhältnis zwischen dem Grundsignal und dem Hall eingestellt werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Soundschrauber sind willkommen!

Ein satt einrastender Fußschalter aktiviert das Pedal und gleichzeitig eine hell leuchtende blaue LED. Die Klinkenbuchsen befinden sich an der linken und rechten Gehäuseseite, ein 9 Volt DC Netzteil wird an der Stirnseite angeschlossen. Und ein Blick in’s Innere des Pedals bestätigt auch die Notwendigkeit eines Netzadapters: Dort gibt es lediglich ein Platine, aber keinen Anschluß für eine Batterie.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Eingang liegt rechts
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