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Wren And Cuff Garbage Face Jr. Test

Das Wren And Cuff Garbage Face Jr. Fuzz-Pedal wendet sich an all diejenigen, für die der Sound des Garbage Face im Mittelpunkt steht, die aber mit weniger Einstellmöglichkeiten auskommen. Und die beschränken sich beim Garbage Face Jr. auf drei Regler, genau wie beim Ram’s Head Muff aus dem Hause Electro Harmonix, das J Mascis lange einsetzte.

Wren And Cuff Garbage Face Jr. Test

J Mascis, Gitarrist und Gründungsmitglied von Dinosour Jr und die Edelpedal-Manufaktur Wren And Cuff stehen zusammen für die Entwicklung der Garbage Face Fuzz-Pedale. Wie sich die abgespeckte Variante im Test schlägt, wird sich zeigen. Immerhin verstehen sich beide als Reproduktion seines heiß geliebten Big Muff.

Der Gitarrist Joseph Daniel Mascis, besser bekannt als J Mascis, wird im Rolling Stone Magazin unter den 100 besten Gitarristen gelistet. Eine Auszeichnung, die zwar mit der nötigen Vorsicht zu genießen ist, aber für seine bisherige Solo-Arbeit und die mit seiner Band Dinosour Jr. spricht.

Sein Schaffenswerk ist eine Mischung aus Punk, Heavy Metal und Noise Rock, und so verwundert es auch nicht, dass jahrelang ein Ram’s Head Muff aus den 70ern auf seinem Pedalboard zu finden war, das neuerdings von seinem Signature-Pedal aus der Zusammenarbeit mit Wren And Cuff abgelöst wurde.

Sein ursprüngliches Ram’s Head wurde im Laufe der Jahre mit Bauteilen bestückt, die mit den ursprünglichen Werten nicht mehr viel zu tun hatten. Andererseits verhalfen ihm diese Eingriffe und inkorrekten Komponenten auch zu einem Pedal mit seinem individuellen Sound.

Fotostrecke: 3 Bilder Beim Wren & Cuff J Mascis Signature Fuzz handelt es sich um eine akkurate Nachbildung von Mascis’ Nummer 1 Muff Pedal seit 1987 – einem Ram’s Head Muff aus den frühen ’70ern.

Beim Garage Face handelt es sich um eine akkurate Nachbildung dieses Pedals, dem viele zusätzliche Goodies wie beispielsweise ein Treblebooster eingepflanzt wurden. Und sein deutlich kompakterer Bruder, der Garbage Face Jr., kommt ohne Treblebooster aus und ist Gast im heutigen Test.

Mr. Mascis mag es offensichtlich knallbunt. Das macht das Pedal zu einer willkommenen Abwechslung unter den eher einfarbig gehaltenen Mitberwerberprodukten und bringt ein wenig Farbe ins Spiel. Es wiegt 257 Gramm bei Abmessungen von 121 x 72 x 58 mm (L x B x H) und besticht wie alle Pedale der Marke durch eine sehr hochwertige Verarbeitung. Aber so soll es auch sein, denn Schnäppchenpreise sind hier nicht angesagt.

Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich rechts und links an den Gehäuseseiten, der Netzteilanschluss an der Front. Letzterer ermöglicht den Anschluss eines Standard 2,1 mm Hohlsteckers mit innen liegendem Minuspol. Verlangt werden die standardisierten 9 Volt, Batteriebetrieb ist nicht möglich. Allerdings klafft zwischen Buchse und Gehäuse eine signifikante Lücke – eine Einladung für Feuchtigkeit und Schmutz, sich im Inneren niederzulassen. Aber das ist auch schon das einzige Manko, das ich erkennen konnte.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Eingang in die bunte Welt des Meisters befindet sich auf der rechten Gehäuseseite…

Die Bedienfläche beherbergt drei Regler, genauer gesagt ein Volume-Poti zum Einstellen der Lautstärke, einen Tone-Regler zum Verschieben der Mittenfrequenzkerbe im EQ und Gain zum Verändern des Zerrgehalts. Aktiviert und aus dem True-Bypass-Schlummer geweckt wird das Pedal per Fußschalter. Das bedeutet auch, dass im deaktivierten Zustand das Eingangssignal direkt auf den Ausgang geleitet wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Passend zur Gehäusefarbe haben die Potis auf der Oberseite Potiknöpfe in lila erhalten.
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Die folgenden Beispiele habe ich mit einem Marshall JVM 410 Topteil eingespielt, dessen Boxenausgang direkt in eine Universal Audio OX Box geht. Dort ist ein Cabinet mit Vintage 30 Speakern ausgewählt und die Audiobeispiele sind natürlich nicht weiter bearbeitet.

Zuerst ist der Amp mit einer Strat ohne Pedal zu hören, im Beispiel darauf aktiviere ich es mit allen Reglern in der Mittelposition.

Audio Samples
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Strat Amp Pur Strat All Mid

Das Pedal liefert einen fetten Fuzz-Sound, der wie erwartet einen hohen durchsetzungsstarken Mittelteil besitzt, dabei aber nicht aufdringlich wirkt. Plüschig trifft es eher, dabei besitzt der Sound einen hohen Energieanteil. Akkorde bleiben klar erkennbar und gehen nicht im Soundbrei unter, sehr gut!

Das Wren And Cuff Garbage Face Jr. stellt eine wirklich beachtliche Klangausbeute bereit.

Jetzt möchte ich die Auswirkungen des Gain-Reglers herausfinden. Dazu positioniere ich ihn erst in die Minimal-, dann in die Mittel- und abschließend in die Maximalstellung. Auch hier kommt die Strat zum Einsatz.

Audio Samples
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Strat Gain Check Min Strat Gain Check Mid Strat Gain Check Max

Schon in der Minimalstellung des Gain-Reglers kommt eine satte Zerre zustande; interessanterweise verdichtet sich der Klang bei höheren Einstellungen jenseits der 12-Uhr-Position nur noch spür-, aber nicht wirklich hörbar. Das ist der höheren Kompression geschuldet, die das Spiel deutlich vereinfacht. Mir gefällt das sehr gut, denn so lässt sich das Pedal erfreulicherweise auch mit hohem Gain musikalisch einsetzen, ohne in die Noise-Abteilung abzudriften.

Ich wiederhole den Vorgang jetzt mit dem Tone-Regler.

Audio Samples
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Strat Tone Check Min Strat Tone Check Mid Strat Tone Check Max

Interessanterweise ist der Regelweg des Tone-Reglers umgekehrt als erwartet. Ganz nach links gedreht kommt ein durchsetzungsstarker, in den oberen Mitten prominenter Sound zustande, je weiter der Regler nach rechts gedreht wird, desto dumpfer wird der Ton. Hier zeigt sich die große klangliche Bandbreite, die das Garage Face Jr. liefert. Für die nächsten Beispiele greife ich zur Les Paul, dabei stehen die Regler des Garage Face Jr. in der Mittelstellung.

Audio Samples
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Les Paul All Mid

Das Pedal geht feinfühlig auf das angeschlossene Instrument ein und verwebt die typischen Klangeigenschaften mit dem Effekt. Heraus kommt ein warmer, fetter Zerrsound mit genügend Attacks. So lässt sich auch herrlich solieren.

Im letzten Beispiel drehe ich den Gain-Regler in die Maximalposition, Tone zeigt auf 15 Uhr. Die tiefe E-Saite habe ich auf D heruntergestimmt.

Audio Samples
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Les Paul Drop D Gain Max Tone 9/15
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Mit dem kleinen Bruder des Garage Face hat Wren and Cuff ein beeindruckendes Fuzz-Pedal in Zusammenarbeit mit dem Dinosaur jr. Gitarristen J Mascis entwickelt, das eine wirklich beachtliche Klangausbeute bereitstellt. Dass ein hochwertiges, sehr gut klingendes Boutique-Pedal nicht zum Schnäppchenpreis zu haben ist, dürfte niemanden verwundern. Allerdings hätte man die Netzteilbuchse gerne ohne Luft mit dem Gehäuse verbinden dürfen, so wie es auch bei deutlich günstigeren Pedalen Standard ist. Allerdings klingen die in der Regel nicht so gut.

Das Wren And Cuff Garbage Face Jr. ist ein beeindruckendes Fuzz-Pedal mit einem hochwertigen Sound und großer klanglicher Ausbeute.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung bis auf Netzteilbuchse
  • hochwertiger Sound
  • große klangliche Ausbeute
Contra
  • Netzteilbuchse nicht passgenau mit Gehäuse
Artikelbild
Wren And Cuff Garbage Face Jr. Test
Für 249,00€ bei
  • Hersteller: Wren and Cuff
  • Bezeichnung: Garbage Face Jr.
  • Herstellungsland: USA
  • True-Bypass: Ja
  • Regler: Volume, Tone, Gain
  • Batteriebetrieb: Nein
  • Besonderheiten: Akkurate Nachbildung von J Mascis “besonderem“ Ram’s Head Big Muff
  • Abmessungen: 121 x 72 x 58 mm (L x B x H)
  • Gewicht: 257 g
  • Ladenpreis: 249,00 Euro (Juni 2022)
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