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Walrus Audio Mira Test

Mit dem Walrus Audio Mira stellt der amerikanische Hersteller ein neues Effektpedal vor, bei dem es sich um ein Kompressorpedal handelt, das sich neben dem Deep Six ins Portfolio des amerikanischen Boutique-Herstellers einreiht. Mira ist ein optischer Kompressor in True-Bypass-Bauweise, der laut Hersteller Klangformung und Sustain in Studioqualität liefert.

Walrus Audio Mira Test

In der Beschreibung steht, dass Mira im Spanischen so viel bedeutet wie schauen, sehen und Aufmerksamkeit erregen. Ob das tatsächlich auch beim Mira-Kompressorpedal der Fall ist, werden wir jetzt genauer beleuchten.

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Das Pedal kommt im soliden Druckgussgehäuse im Standardpedalformat mit den Maßen 66 x 126 x 59 mm (B x T x H) und bringt 440 Gramm auf die Waage. Die Oberseite ziert wie üblich bei den meisten Walrus Audio-Pedalen eine Grafik von Adam Forster. Darauf haben sich fünf Regler in normaler Größe sowie zwei kleinere versammelt. Nach Adam Riese gibt es hier also sieben Parameter einzustellen, zwei mehr als beim Deep Six und teilweise auch andere. In der hinteren Hälfte ist der Fußschalter (True Bypass) positioniert, daneben die Status LED. Eine weitere LED ist zentral bei den Reglern zu finden. Dabei handelt es sich um die Gain-Reduction-LED, die aufleuchtet, wenn der Kompressor arbeitet, je stärker, desto heller. Ein weiteres Bedienelement findet man an der rechten Seite, wo die Entwickler einen Drucktaster platziert haben, der ein Hochpassfilter aktiviert. Dieser läuft per Side-Chain, damit tiefe Frequenzen von 120 Hz oder darunter den Kompressor nicht genau so stark ansprechen lassen wie höhere Frequenzen. Dadurch wird verhindert, dass der Kompressor bei tieferen Tönen überlastet wird und das typische Pumpen einsetzt. Damit eignet sich das Pedal natürlich auch für Bass und es erhält die Tieffrequenzdynamik bei Gitarren, vor allem, wenn sie tiefer gestimmt sind.

Fotostrecke: 4 Bilder Ein einfacher Stoffbeutel schützt das Mira vor Staub während des Transports.

Das Pedal wird mit 9-Volt-Spannung versorgt (Minuspol innen liegend), die intern auf 15 V angehoben wird, um mehr Headroom zu erhalten. Die Stromaufnahme liegt bei stattlichen 143 mA (gemessen mit einem 1Spot mA Meter), weshalb Batteriebetrieb auch wenig Sinn macht und auch nicht vorgesehen ist. Hier bleibt Walrus Audio bei der Linie, alle Pedale im Sortiment nur mit Netzstrom zu versorgen. Die Anschlüsse für Instrument und Amp sind ebenfalls an der Stirnseite geparkt, dadurch können Pedale im Board enger nebeneinander positioniert werden.

Fotostrecke: 2 Bilder Anschlussseitig gibt es keine Überraschungen,…

Bedienung

Der Effekt wird per Fußschalter aktiviert und anschließend mit sieben Reglern eingestellt. Diese bedienen folgende Parameter:

Level
Stellt den Ausgangspegel des Pedals ein.

Blend
Der Blend-Regler bestimmt die Mischung aus komprimierten und unkomprimierten Signalanteilen. Bei Linksanschlag hört man nur das unbearbeitete Signal, bei Rechtsanschlag ist ausschließlich das komprimierte Signal zu hören.

Make-Up
Der Make-Up-Regler holt den Pegelverlust auf, der durch die Kompression entsteht. Er wirkt nur auf das komprimierte Signal und bringt es auf die gleiche Lautstärke wie das unbearbeitete Signal.

Threshold
Der Threshold-Regler bestimmt den Schwellenwert, ab dem der Kompressor zu arbeiten beginnt. Je weiter links der Regler steht, desto niedriger ist der Wert. Je niedriger der Wert, desto mehr werden auch leisere Signale komprimiert, bei höherer Einstellung wird das Signal weniger komprimiert.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Bedienelemente sind über die Oberseite erreichbar.

Ratio
Der Ratio-Regler bestimmt den Grad der Komprimierung bzw. die Stärke der Lautstärke-Reduktion oberhalb des Thresholds. Je höher die Ratio eingestellt ist, desto mehr wird das Signal komprimiert, sobald der Signalpegel über dem Threshold liegt. Der einstellbare Bereich liegt in etwa zwischen einer 1:1 und einer 20:1 Ratio. Eine 1:1 Ratio bedeutet keine Kompression, bei einer Ratio von 2:1 wird ein Signal, das 2 dB über dem Threshold liegt, um 1 dB abgesenkt, ein Signal mit 8 dB oberhalb des Thresholds um 4 dB etc.

Attack
Der Attack-Regler beeinflusst die Reaktionszeit des Kompressors, nachdem das Signal den Threshold überschritten hat. Je weiter links der Regler steht, desto kürzer die Reaktionszeit, je weiter rechts, desto länger.

Release
Der Release-Regler legt fest, wie lange es dauert, bis die Kompression abgeschaltet wird, nachdem der Signalpegel unter den Threshold gefallen ist (Release-Time). Damit lässt sich die Länge des Ausklangs, also das Sustain beeinflussen. Niedrige Einstellungen bedeuten kurze Release-Zeiten (weniger Sustain), höhere Einstellungen erzeugen längeren und damit mehr Sustain.

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La Musique sagt:

#1 - 17.01.2024 um 19:15 Uhr

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Der Mira-Compressor klingt am besten mit Cleansounds bzw. leichten OD und zwar vor der Vorstufe. Die Opto-Compression ist eher weich. Je nach Einstellung der Sound dezent verschönert oder eben gesquasht. Eine Always-On-Einstellung für Clean und milde OD gibt es auf jeden Fall - der Blend-Regler macht's möglich. Walrus Audio nimmt das Pedal aus dem Programm - vermutlich war der Preis etwas zu hoch. Am Klang oder an den Einstellmöglichkeiten kann es nicht gelegen haben.

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