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Valeton VLP-200 Multi-Track Sampler Test

Der Valeton VLP-200 Multi-Track Sampler ist ein 2-Spur-Stereo-Looper mit integriertem Drumcomputer und 99 Speicherplätzen für bis zu 7 Stunden Aufnahmezeit. Die beiden Looper-Sektionen können beim VLP-200 wie zwei separate Pedale genutzt oder in Reihe geschaltet werden, um zwischen unterschiedlichen Song-Parts zu wechseln. Zum Jammen und Komponieren hat das in China hergestellte Pedal 100 Drum-Pattern an Bord und wird zu einem attraktiven Straßenpreis von knapp über 100 Euro angeboten. Wie sich der Valeton VLP-200 in der Praxis schlägt, verrät euch unser Test.

Valeton VLP-200 Multi-Track Sampler TEST

Valeton VLP-200 – Das Wichtigste in Kürze

  • 2 parallel und unabhängig nutzbare Looper-Spuren
  • 99 Preset-Speicherplätze für bis zu 7 Stunden (Stereo-) Aufnahmezeit
  • 100 Drum-Pattern
  • kostenloser Software Editor
  • Made in China

Aufbau und Features des Valeton VLP-200

Der Valeton VLP-200 Multi-Track Sampler sitzt in einem robusten und gleichzeitig schlichten Gehäuse mit den Maßen (BxHxT) 120 x 52 x 105 mm, bringt 642 g auf die Waage und verfügt über fünf Potis zur Verwaltung der allgemeinen Funktionen. Hierzu gehören die Ausgangslautstärke der beiden Loops und des Drumcomputers (Loop 1/Loop 2/Level), die Auswahl der Drum-Pattern inklusive ihrer Geschwindigkeit (Rhythm/BPM) und die Verwaltung der 99 Preset-Speicherplätze (Memory/Save). Die Wahl des Betriebsmodus erfolgt per Minikippschalter (Serial/Free), während der Drumcomputer über einen kleinen Drucktaster aktiviert wird, der gleichzeitig als Tap-Tempo-Button fungiert und sich über einen externen Fußtaster fernsteuern lässt. Der Anschluss für den Fußschalter findet sich ebenso wie die Stereo-Ein- und Ausgänge, die Netzteilbuchse (9 V/500 mA) und der USB-C-Anschluss (Software-Editor/Updates) an der Stirnseite des Pedals. An der linken Gehäuseseite lassen sich per Miniklinke externe MIDI-Geräte ansteuern oder ein Kopfhörer anschließen. Für die Steuerung der Loop-Funktionen stehen zwei Soft-Switch-Fußtaster mit einem vierfarbigem LED-Ring bereit. Ein zweistelliges numerisches Display informiert über die Wahl der Speicherplätze, die Drum-Pattern und deren Tempo.

Valeton VLP-200 Multi-Track Sampler Metallgehäuse
Fotostrecke: 5 Bilder Der Valeton VLP-200 Multi-Track Sampler sitzt in einem robusten und gleichzeitig schlichten Gehäuse.

So wird der VLP-200 bedient

Grundsätzlich lässt sich der VLP-200 in zwei verschiedenen Betriebsmodi betreiben, welche die Funktion der beiden Loop-Sektionen betreffen. Im Free-Mode funktionieren die beiden Fußtaster wie zwei identische Looper-Pedale, die gleichzeitig genutzt werden können, um auf zwei Kanälen aufzuzeichnen. Im Serial-Mode bewirkt der Wechsel auf einen zweiten Fußschalter nach dem Aufnehmen des ersten Loops einen Neustart, sodass beide Loop-Sektionen stets unabhängig voneinander in Serie aufgenommen und abgespielt werden können. So lassen sich im Serial-Mode zwei Song-Parts produzieren, zwischen denen dann beim Playback gewechselt werden kann. Unabhängig vom Modus funktioniert jede Looper-Sektion für sich nach der Schaltlogik eines handelsüblichen Einfach-Loopers mit Aufnahme -> Wiedergabe-> Overdub, bei der das Halten des Fußtasters das letzte Overdub löscht bzw. reaktiviert (Undo/Redo) und ein Doppeltritt die Wiedergabe stoppt. Die Aufnahme kann dabei sowohl per Fußtaster (manual recording) als auch mit einer automatischen Signalerkennung (automatic recording) gestartet werden. Beim Einsatz der Drumcomputer-Sektion werden alle Loop-Längen automatisch an die Länge des jeweiligen Drum-Pattern angepasst (drum sync function).

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Der Valeton VLP-200 im Praxis-Check

Bei ersten Antesten zeigt sich der VLP-200 dank seiner abgeschrägten Bauform als komfortabel zu bedienender Looper und sorgt aufgrund seines hohen Gesamtgewichtes für sorgenfreies „Treten“. Dank des übersichtlichen und logisch strukturierten Bedienlayouts ist dabei kaum ein Blick in das beiliegende Manual nötig und auch in Sachen Soundqualität bleiben bei einer Samplingtiefe von 24-bit und einer Abtastrate von 48 kHz keine Wünsche offen. Etwas schade ist, dass die Schaltlogik von Aufnahme->Wiedergabe->Overdub sich intern nicht auf die ebenfalls beliebte Reihenfolge Aufnahme->Overdub->Wiedergabe ändern lässt, was bei den meisten Loopern zum Standardrepertoire gehört. Ebenfalls als Minuspunkt zu betrachten ist die Tatsache, dass sich die beiden Looper-Spuren im Free-Modus ohne aktivierten Drumcomputer nicht synchronisieren lassen, sondern sich ausschließlich wie zwei komplett unabhängige Loop-Pedale verhalten. Dies führt dazu, dass die beiden Spuren nach kurzer Zeit auseinanderlaufen, wenn ihre Längen nicht hundertprozentig übereinstimmen, was in der Praxis kaum zu sinnvollen Ergebnissen führt. Alle mir bekannten Mehrspur-Looper legen in dieser Disziplin auf der ersten aufgenommenen Spur die globale Länge für alle folgenden Spuren fest, sofern dies nicht anders gewünscht ist. Abhilfe schafft beim VLP-200 hier nur das Aufnehmen mit laufendem Drumcomputer und möglichst identischen Loop-Längen, die dann per Rhythm-Sync-Funktion (nach einem Durchgang) in der Länge angeglichen werden. Hier wäre bei einem zukünftigen Firmware-Update noch Luft nach oben …

Der Valeton VLP-200 zeigt sich im Test als hochwertig verarbeiteter und übersichtlich aufgebauter Looper.

Im Serial-Mode wird der VLP-200 zum praktischen Arrangement-Werkzeug 

Umso inspirierender zeigt sich der Looper im Serial-Mode, in dem es möglich ist, zwei unterschiedliche Song-Parts nacheinander aufzubauen, um dann zwischen ihnen hin- und herzuwechseln. Hier kommen besonders die Freunde des Live-Loopings auf ihre Kosten, da mit dieser Funktion auch komplexere Arrangements realisierbar sind. Was den Drumcomputer betrifft, liefert der VLP-200 recht ansprechende Drum-Samples und praxisnahe Genre-Kategorien, die sich allerdings hauptsächlich in der Wahl der Pattern unterscheiden und größtenteils mit identischen Bassdrum-, Hihat- und Snare-Sounds programmiert sind.

So klingt der Valeton VLP-200 in den Loop-Sessions

Wir starten den Praxisteil mit zwei Loop-Sessions im Free-Modus unter Einsatz der Undo/Redo-Funktion. Alle Gitarren- und Bass-Parts werden hierfür über ein Line 6 HX Stomp eingespielt. 

Audio Samples
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Akustik-Pop, Free-Modus + Pattern 69 Pop-Rock, Free-Modus + Pattern 64

Weiter geht es mit zwei Praxisbeispielen im Serial-Modus, bei denen unterschiedliche Song-Parts auf Loop 1 und Loop 2 aufgenommen werden.

Audio Samples
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Funk, Serial-Modus + Pattern 08 Metal, Serial-Modus + Pattern 50

Zum Abschluss hören wir noch eine exemplarische Auswahl von Rhythmus-Pattern aus den verfügbaren Genres, aufgeteilt in zwei Audiodateien.

Audio Samples
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Rhythmus-Pattern, Beispiele 01-59 Rhythmus-Pattern, Beispiele 60-99
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Fazit

Der Valeton VLP-200 zeigt sich im Test als hochwertig verarbeiteter und übersichtlich aufgebauter Looper und überzeugt mit intuitiver Bedienung, großem Funktionsumfang und ansprechenden Drumcomputer-Sounds. Besonders hervorzuheben ist der sogenannte Serial-Modus, mit dem es möglich ist, zwischen zwei unabhängig aufgebauten Song-Parts zu wechseln. Auch der tadellos funktionierende Software-Editor, die allgemeine Soundqualität und der niedrige Preis hinterlassen einen positiven Eindruck. Umso trauriger ist es, dass es Valeton nicht gelungen ist, dem VLP-200 einen alternativen Aufnahme-Modus (Rec -> Dub -> Play) und eine automatische Längensynchronisation der beiden Looper-Spuren im Free-Modus (ohne Drum-Track) zu spendieren. Beides sollte auch bei einem günstigen Looper-Pedal zur Standardausstattung gehören.    

Der tadellos funktionierende Software-Editor, die allgemeine Soundqualität und der niedrige Preis hinterlassen beim Valeton VLP-200 einen positiven Eindruck.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung
  • niedriger Preis
  • Stereo-Ein- und Ausgänge
Contra
  • kein alternativer Aufnahmemodus (Rec->Dub->Play) verfügbar
  • keine Synchronisation der Spuren im Free-Modus (ohne Drum-Track)
Artikelbild
Valeton VLP-200 Multi-Track Sampler Test
Für 129,00€ bei
  • Hersteller: Valeton
  • Modell: VLP-200 Multi-Track Sampler
  • Typ: Looper
  • Herstellungsland: China
  • Anschlüsse: Stereo In, Stereo Out, CTRL, Netzteil, MIDI, Phones
  • Regler/Schalter: Loop 1, Loop 2, Serial/Free, Level, Rhythm/BPM, Memory/Save
  • Stromversorgung: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 500 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 120 x 52 x 105 mm
  • Gewicht: 642 g
  • Ladenpreis: 129,00 Euro (Oktober 2024)
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