TWS Lulis Signature Top Test

Das TWS Lulis Signature Top ist ein handverdrahtetes, einkanaliges Vollröhren-Topteil mit einer Leistung von 50 Watt, maßgeschneidert für Uwe Lulis, den Gitarristen der Band Accept. Hinter der  Entwicklung des Röhrentopteils steht die Tube WorkShop GmbH unter der Leitung von Diplom-Ingenieur Mario Gebhardt, der sein beeindruckendes technisches Know-how in eine ausgeklügelte Schaltung hat einfließen lassen, die ihre britischen Wurzeln nicht verleugnen kann. 

Boutique-Vollröhren-Topteil: Das TWS Uwe Lulis Signature Modell.
Boutique-Vollröhren-Topteil: Das TWS Uwe Lulis Signature Modell.

TWS Lulis Signature Top – das Wichtigste in Kürze

  • einkanaliges Vollröhren-Topteil
  • 50 Watt
  • JCM- oder JTM-Modus schaltbar
  • OD-1 Schaltung integriert
  • exzellente Blues-, Rock-, Hard- und Heavyrock-Sounds
  • handgefertigt in Deutschland 

Die Idee hinter dem TWS Lulis Signature Top

Obwohl Uwe Lulis lange Zeit ein begeisterter Nutzer des JCM 800 Amps war, entschlossen er und Mario sich letztlich dazu, die Vorstufe schaltbar zu machen, sodass das Topteil entweder im JCM- oder im JTM-Modus betrieben werden kann. Dies erweitert die Soundpalette erheblich und macht den Amp auf der Bühne und im Studio wesentlich vielseitiger. Der JCM-Preamp verfügt über eine zusätzliche Gainstufe und bietet somit einen höheren Verzerrungsgrad als der JTM-Modus. Selbst bei weit aufgedrehtem Gainregler bleibt der JCM-Modus jedoch noch von einem singenden High-Gain-Sound entfernt. 

Um den Verzerrungsgrad weiter zu steigern, hat der Hersteller die Geheimwaffe von Uwe Lulis aus seinen Grave Digger-Zeiten integriert: Eine Boss OD1-Schaltung, die bei Bedarf für einen zusätzlichen Gain-Schub und einen fetten, singenden Sound sorgt. Trotz seines einkanaligen Designs bietet das Topteil per Fußschalter drei Optionen, die für eine erstaunliche Vielseitigkeit sorgen. Erstens ermöglicht es das Umschalten zwischen zwei unterschiedlichen Mastervolume-Reglern, um sich im Solo besser Gehör zu verschaffen. Zweitens kann die integrierte Overdrive-Schaltung per Fußschalter aktiviert werden, und drittens gibt es eine A/B-Funktion, die einen galvanisch getrennten Ausgang bietet, über den das Gitarrensignal auf einen anderen Amp durchgeschleift werden kann. Uwe Lulis nutzt diese Funktion für optionale cleane Sounds.

Bei der Herstellung des TWS Lulis Signature Top kommen übrigens ausschließlich hochwertige Bauteile mit niedrigen Toleranzen sowie ein überdimensioniertes Netzteil für maximale Langlebigkeit zum Einsatz.

Fotostrecke: 6 Bilder Accept-Gitarrist Uwe Lulis …

Aufbau und Bedienelemente des TWS Lulis Signature Top 

Neben der Eingangsbuchse auf der linken Seite befindet sich die integrierte, leicht modifizierte OD-1-Schaltung in Form eines herausziehbaren Schaltpotis. Mit dem Regler lässt sich übrigens nur der Verzerrungsgrad steuern, der in der maximalen Einstellung in etwa der 12-Uhr-Stellung des Pedals entspricht. Der Ausgangspegel ist werkseitig auf einen Wert eingestellt, der dem voll aufgerissenen Pedal entspricht, so wie es auch von Uwe Lulis präferiert wird. Dieser Wert lässt sich bei Bedarf im Inneren per Trimmpoti anpassen. Der Boss OD-1 war übrigens eines der ersten Overdrive-Pedale der Geschichte und das erste Overdrive-Pedal von Boss, das sogar zum Patent angemeldet wurde. Seine asymmetrische Verzerrung ist insgesamt rauer als die des Ibanez Tube Screamers, der einige Jahre später auf den Markt kam und symmetrisches Clipping verwendete. 

Die Preamp-Sektion mit JTM- und JCM-Modus

Rechts neben der OD-1-Schaltung befindet sich die Preamp-Sektion. Ein Minischalter wählt zwischen JTM- und JCM-Modus und zwei weitere dienen dem Feintuning des Obertonbereichs und des Bassfundaments. Der Gain-Regler justiert den Verzerrungsgrad und der Dreiband-EQ bietet umfangreiche Eingriffsmöglichkeiten in den Frequenzgang, so wie man es sich als Marshall-User eigentlich immer gewünscht hat. Neben dem offenen und geschmackvollen Obertonbereich haben es mir hier besonders die für den Gitarrensound wichtigen Mitten angetan.

Fotostrecke: 7 Bilder Ein Minischalter wählt zwischen JTM- und JCM-Modus.

In der Mastersektion befinden sich die beiden hörkurvenkompensierten Master-Regler, die dafür sorgen, dass der Amp bei niedrigen Lautstärken fast genauso gut klingt wie weit aufgerissen. Außerdem sitzen hier neben dem Presence-Regler die beiden Standby- und On/Off-Schalter. Die Rückseite zeigt die obligatorische Kaltgerätebuchse mit Sicherung und „Mains Selector“, der die Netzspannung zwischen 230 und 115 Volt umschaltet und das Topteil damit problemlos weltweit einsetzbar macht. Daneben finden sich zwei Lautsprecheranschlüsse und ein Impedanzwahlschalter, der zwischen 4, 8 und 16 Ohm wählt. Der Amp verfügt über einen hochwertigen seriellen FX-Loop, der ebenso wie der Rest des Amps mit Hochspannung arbeitet. 

Im Lulis Signature können drei Funktionen per Fußschalter ferngesteuert werden:

  • 1. OD On/Off
  • 2. Master 1 oder 2 
  • 3. Amp A/B

Die Anschlüsse für den Fußschalter sind bewusst als Klinkenbuchsen und nicht als Multipin-Steckverbinder ausgelegt, damit der Amp auch ohne Adapter oder Umlöten mit beliebigen Switching-Systemen wie dem Gigrig o.ä. verbunden werden kann. Abschließend bleibt noch der Ausgang der integrierten A/B-Box zu erwähnen.

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