Das Tone City Double Durple ist bereits die zweite Kollaboration zwischen dem chinesischen Hersteller und dem dänischen Gitarristen Peter „Danish Pete“ Honoré. Das Double Durple basiert auf Honorés ursprünglichem Signature-Pedal, dem Durple-Overdrive, und wurde um den Schaltkreis des Tone City Blues Man erweitert. Die Kombination aus Mid-Gain-Overdrive und Low-Gain-Boost zählt laut Hersteller zu den favorisierten Sounds von „Danish Pete“. Was das Double Durple für knapp über 100 Euro zu bieten hat, lest ihr im Test.
Tone City Double Durple – Das Wichtigste in Kürze
Peter „Danish Pete“ Honoré Signature-Pedal
basiert auf der Kombination des Tone City Durple und des Tone City Blues Man
Medium-Gain-Overdrive und Low-Gain-Boost in einem Gehäuse
Das Double Durple sitzt im Vergleich zu seinen beiden „Mini-Brüdern“ in einem (BxHxT) 120 x 52 x 100 Millimeter großen Gehäuse und bringt 358 Gramm auf die Waage. Die vom Tone City Blues Man inspirierte rechte Seite verfügt über drei Potis für die Ausgangslautstärke (Volume), den Grad der Verzerrung (Gain) und den Anteil der hohen Frequenzen (Tone). Zusätzlich wurde dem Schaltkreis ein Wahlschalter für zwei Gain-Charkteristika spendiert (Smooth/Bright). Die linke Seite des Double Durple verfügt über die gleichen Bedienelemente und hat anstelle des Bright-Switches ein Mini-Poti zur Regelung der mittleren Frequenzen (Mid). Beide Pedalhälften können unabhängig voneinander oder zusammen betrieben werden und sind intern von rechts nach links in Reihe geschaltet. Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich wie der Anschluss für ein Standard-9V-Netzteil an der Stirnseite des Gehäuses und der Stromverbrauch liegt bei 15 mA.
1/5Die Kombination aus Mid-Gain-Overdrive und Low-Gain-Boost zählt zu den favorisierten Sounds des Ideengebers „Danish Pete“.
2/5Die rechte Seite (Tone City Blues Man) verfügt zusätzlich über einen Bright-Switch.
3/5Beide Pedalhälften können unabhängig voneinander oder zusammen betrieben werden und sind intern von rechts nach links in Reihe geschaltet.
4/5Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich …
5/5… wie der Anschluss für ein Standard-9V-Netzteil an der Stirnseite des Gehäuses.
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So wird das Double Durple getestet
Getestet wird das Tone City Double Durple mit verschiedenen Gitarren vor einem Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb.
Vom Clean-Boost bis zum „Transparent-Overdrive“ hat das Double Durple einiges zu bieten
Angefangen mit der rechten Pedalseite mit allen Reglern in der 12-Uhr-Stellung, empfängt uns ein milder und warmer Low-Gain-Sound, der das Signal angenehm andickt, ohne es nennenswert zu verzerren. Die eigenen Zerr-Reserven entfalten sich hier erst ab der 14-Uhr-Stellung des Gain-Potis und wirken insgesamt etwas spitzer und aggressiver als auf der Gegenseite. Dabei gibt sich der Bassbereich des „Double“ sehr ausgeprägt, womit es sich vor allem für Singlecoils oder Bridge-Humbucker empfiehlt. Der Bright-Switch kann hier bei Bedarf etwas Abhilfe leisten, indem er für mehr Frische im Signal sorgt. Eine Bass-Cut-Option wäre für die eine oder andere Anwendung jedoch hilfreich gewesen.
Auf der linken Seite startet das Double Durple in der 12-Uhr-Stellung des Gain-Potis mit mehr Gain-Reserven und liefert eine sehr Amp-ähnliche Zerrstruktur ohne echte Färbung des Grundsounds. Auch das Durple funktioniert dabei besonders gut mit Singlecoils und lässt sich dank der erweiterten EQ-Sektion an viele Szenarien anpassen. In Sachen Ansprache und Dynamik kann das Durple in meinen Ohren durchaus mit deutlich teureren Kandidaten aus der Kategorie „Transparent Overdrive“ mithalten.
Die Kombination beider Pedalseiten liefert fette Lead-Sounds
Möchte man die Gain-Reserven des Durple weiter ausreizen, ergeben sich aus der Kombination beider Seiten höhere Zerrgrade, die sich besonders für voluminöse Leadsounds eignen. Wer hier echtes High-Gain erwartet, wird allerdings enttäuscht. Denn die Double-Seite sorgt mit ihren prominenten Bässen als Booster für einen eher „unaufgeräumten“ Tieftonbereich. Tighte Boost-Sounds, wie wir sie von Klon- oder TS-Style-Pedalen kennen, sind hier eher nicht möglich. Vielleicht hätte eine alternative Reihenfolgenschaltung der beiden Hälften für mehr Abwechslung gesorgt. Wir starten den Praxisteil mit zwei kurzen Beispielen beider Seiten und einer Kombination der Pedalhälften. Alle Potis befinden sich in der 12-Uhr-Stellung und die Position des Bright-Switches ist angegeben.
Zum Abschluss hören wir noch zwei Praxisbeispiele mit der Kombination beider Pedalhälften und eine Gegenüberstellung des Double Durple mit drei beliebten Overdrive-Klassikern. Im Rennen sind hier ein J. Rockett Audio Designs Archer, ein Maxon OD-9 und ein Boss BD-2w Blues Driver.
Das Tone City Double Durple liefert eine große Bandbreite an Sounds zwischen Clean-Boost und Medium-Gain-Overdrive und hinterlässt in Sachen Ansprache und Dynamik einen sehr positiven Eindruck. Die Durple-Seite punktet mit einer Amp-ähnlichen Zerrstruktur ohne nennenswerte Kolorierung des Grundsounds und verträgt sich besonders gut mit Singlecoils. Die Double-Sektion kann zum Andicken von Clean-Sounds und als Solo-Boost für die linke Seite verwendet werden. Hier muss man allerdings mit einem sehr ausgeprägten Bassbereich vorliebnehmen, der in einigen Boost-Szenarien für leicht „unaufgeräumte“ Sounds sorgt. In Sachen Verarbeitung und Klang braucht sich das Double Durple vor deutlich teureren Kandidaten aus der Kategorie „Transparent-Overdrive“ aber nicht zu verstecken.
Das Tone City Double Durple präsentiert sich im Test als vielseitiges Overdrive mit transparentem Charakter.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
Ansprache und Dynamik
vielfältige Sounds zwischen Clean-Boost und Medium-Gain-Overdrive
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