Anzeige

Stairville MH-X200 Pro Spot Moving Head Test

Stairville MH-X200 Pro Spot Moving Head im bonedo.de-Test: Der MH-X200 Pro Spot ist ein professioneller Moving Head von Stairville, der Lichtschmiede aus dem Hause Thomann. Dieser LED Spot möchte sich für den Einsatz auf Bühnen, in Clubs oder auf Tour empfehlen, denn er ist nicht nur lichtstark, sondern auch mit Effekten wie beweglichen und statischen Gobos, einem 0-20 Hz Shutter, variabler Iris und einem Dreifach-Prisma ausgestattet. Der mattschwarze Moving Head setzt dabei auf ein kompaktes, funktionales und robustes Design und ist mit seinen beiden Griffen einfach zu handhaben.

Stairville_MH-X200_Pro_7


Bei einem Preis von 879 Euro, der breiten Effektausstattung und einer Lichtleistung von 39.000 Lux @1m könnte man dem MH-X200 wohl das Zertifikat „Preis-Leistung-Monster“ verleihen, so er sich im Praxiseinsatz bewährt. Ein Fall für den bonedo.de-Testparcours.

Details

Der MH-X200 Pro Spot von Stairville kommt in Styropor gepolstert und gut gegen Transportschäden verpackt bei mir an. Er liegt quer im Paket und ihn an einem Griff herauszuheben, ist schon ein gewisser Kraftakt, denn obgleich er mit einer Größe von 49,5 x 42,2 x 48,2 cm recht kompakt erscheint, ist er mit 20,5 kg Lebendgewicht doch etwas schwerer, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Ihn dann an beiden Griffen zum Einsatzort zu tragen, ist erheblich komfortabler. Dem Paket sind ein Omega-Bügel, ein Kaltgerätekabel, die Bedienungsanleitung und die üblichen „Beipackzettel“ beigefügt.
Der MH-X200 steht solide auf vier rutschfesten Gummifüßen. Für die Deckenmontage empfiehlt sich besagter Omega-Metallbügel, an dem diverse Haken montiert werden können. Der Pro Spot wirkt modern und robust, die mattschwarze Kunststoffoptik weiß zu gefallen. Das einfarbige LC-Display für die Lampeneinstellungen, die Kaltgerätebuchse, die DMX-Anschlüsse, die Innenseite des Pan-Arms und die Oberseite der Basis sind mit schwarzem Blech akzentuiert. Zwei Lüfter an der Rückseite des Kopfes deuten an, dass Überhitzung kein Problem darstellen sollte. Die Basis wird zudem separat durch kleinere Lüfter gekühlt. Auf der Ober- und Unterseite des Kopfes sind in den Kunststoffabdeckungen Reinigungsklappen angebracht, die bei mir den Eindruck erwecken, sie könnten nach häufiger Benutzung abbrechen. Beim weiteren Begutachten des Geräts fällt mir zudem auf, dass an den Kunststoffteilen einige scharfe Kanten zu finden sind und meine Finger zahlreiche Abdrücke auf der matten Oberfläche hinterlassen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die mattschwarze Kunststoffoptik und die Blechakzente des Stairville MH-X200 Pro Spot Moving Head wirken funktional und solide.

An der Hinterseite befindet sich die Kaltgerätebuchse zur Spannungsversorgung. Der MH-X200 kann von 100-240V bei 50/60Hz betrieben werden und lässt einen Einschaltknopf vermissen. Das beigefügte Kaltgerätekabel sitzt fest in der Buchse, fällt aber mit einem Meter Länge relativ kurz aus. Ferner hat der Hersteller hinten je einen dreipoligen, einwandfrei verriegelnden DMX-Ein- und Ausgang verbaut, jedoch wären hier in meinen Augen zwei zusätzliche fünfpolige DMX-Buchsen und ein Powercon-Stromanschluss als Branchenstandard wünschenswert gewesen.
Grundlegende Geräteeinstellungen wie DMX-Adresse, Pan oder Tilt Invert, Stand-Alone-Betrieb und Display-Helligkeit sind mit wenigen Handgriffen eingestellt. Zu diesem Zweck gibt es an der Vorderseite ein LC-Display mit vier Knöpfen (Mode/ESC, Up, Down, Enter) und einem übersichtlichen Funktionsmenü. Ein praktisches Feature ist, dass man hier auch die Innentemperatur des Gerätes ablesen kann. Eine rote LED neben dem Display zeigt durch Blinken an, ob das Gerät ein DMX-Signal erhält.

Fotostrecke: 5 Bilder Diese vier Schalter reichen aus, um alle Geräteeinstellungen bequem anzuwählen.

Der MH-X200 wird über das DMX-512 Protokoll angesteuert und kann im 11- oder 16-Kanal-Modus operieren. Der Unterschied ist, dass im 16-Kanal-Modus Pan und Tilt mit 16 Bit gefahren werden. Ferner ist es möglich, den Spot über das eingebaute Mikrofon „stand-alone“ zu betreiben. Die maximale Pan-Bewegung liegt bei 540 Grad, der maximale Tilt bei 270 Grad. Diese Werte lassen sich im Gerätemenü verändern oder besser gesagt verkleinern. Die Lichtleistung des Pro Spot ist enorm: 39.000 Lux @1m bei einer sehr gleichmäßigen Ausleuchtung und einem Verbrauch von maximal 215 Watt.
Die Farberzeugung erfolgt beim Stairville durch ein Farbrad mit sieben dichroitischen Filtern. Es kann mit Snap oder Fade gefahren werden. Halbfarben sind selbstverständlich auch möglich und sie zeigen erfreulicherweise keinen Übergangsschatten. Der Beam tritt mit einem Abstrahlwinkel von 17 Grad aus und kann durch die variable Iris in Bereich von 2-100 Prozent gesteuert werden. Der MH-X200 hat zudem einen elektronischen Dimmer, der 0-100 Prozent abdeckt und einen mechanischen Shutter, der Strobes im Bereich von 0-20 Hz ermöglicht. Es gibt zwei Goboräder, von denen das erste sieben rotierende und indizierende Gobos vorweist. Das zweite Rad hingegen zeigt acht statische Gobos. Die Gobos beider Räder lassen sich übereinanderlegen, um eine Vielzahl weiterer Motive zu erzeugen und sie werden mit dem motorisierten Fokus scharf gestellt. Alle Effekträder sind in der Lage, in beide Richtungen als Endlosschleife durchzulaufen. Obendrein hat der Pro Spot ein rotierendes Dreifach-Prisma ohne Überlappungsschatten. In der Fixture-Library der GrandMA 2 Light (Software Version 2.9.1.1) ist der MH-X200 im Übrigen nicht zu finden, also heißt es, schnell selbst etwas zu bauen – ist ja kein Akt.

Fotostrecke: 2 Bilder Hier zu sehen: die rotierenden Gobos.
Anzeige

Praxis

11-Kanal-Modus:

Pan, Tilt, Farbrad, Shutter, Dimmer, Goborad 1 (beweglich), Gobo-Rotation, Goborad 2 (statisch), Fokus, Blende (Iris), Prisma

16-Kanal-Modus:

Pan, Tilt, Pan fine, Tilt fine, Farbrad, Shutter, Dimmer, Goborad 1 (beweglich), Gobo-Rotation, Goborad 2 (statisch), Fokus, Blende (Iris), Prisma, kanalabhängige Funktionen, Effekte   Hier fällt mir auf, dass auf der Thomann-Homepage (13. Mai 2014) von einem 10-Kanal-Modus die Rede ist, laut Bedienungsanleitung aber 11-Kanäle nötig sind. Ich wähle für meinen Test nun aber den 16-Kanal-Modus – dieser ist in der Lampe bereits voreingestellt. Das einfarbige LC-Display ist hell genug, aber etwas schwierig abzulesen, wenn man nicht „gerade“ draufschaut. Die Menüführung erschließt sich intuitiv, ist zum Teil jedoch etwas umständlich formuliert. Dennoch habe ich ohne viel Aufheben meine gewünschten Einstellungen gefunden und die DMX-Adresse angegeben. Nachdem ich diese dann in meine GrandMA eintippe, blinkt die rote LED und ich habe ein Signal. Schnell lege ich den Dimmer auf einen Fader, öffne den Shutter und siehe da: Der Pro Spot ist ganz schön hell. Für den Direktvergleich stelle ich einen Varyscan P3 250 HTI von JB Lighting dazu, da dieser von den Effekten her nahezu identisch ist, mit dem Ergebnis, dass der MH-X200 eindeutig heller ist. Gut, der P3 hat auch schon 600 Lampenstunden hinter sich, aber der Unterschied ist doch erheblich. Der Beam des Pro Spot ist zudem schön gleichmäßig und es sind keine LED-Stege zu erkennen. Beim Test des Helligkeitsverlaufs fällt mir indes auf, dass der Dimmer des Stairville Gerätes in den unteren 20 Prozent etwas hakt. Man hat das Gefühl, dass die Helligkeit gegen Ende des Regelweges nicht flüssig ab- und zunimmt, sondern etwas springt.

Pan und Tilt

Als Nächstes sind Pan und Tilt an der Reihe. Die Bewegungen sind einwandfrei, sanft, direkt und genau. In der maximalen Geschwindigkeit der Bewegung steht der MH-X200 dem P3 in nichts nach. Ich würde sogar sagen, sie sind gleich schnell. Der Pro Spot erzeugt bei Pan-Moves in maximaler Geschwindigkeit zwar ein hörbares Geräusch von etwa 60 dBA (Peak) @1m, das jedoch von lauter Musik oder anwesendem Publikum übertönt wird. Alle über die GrandMA abgefeuerten Vorgaben, sei es Kreis, Acht oder Stern, meistert der MH-X200 einwandfrei. Im 16-Kanal-Modus hat der Pro Spot einen Kanal, in dem die Geschwindigkeit für die Bewegungen verändert werden kann. Das ist bei den meisten Pulten mit einstellbaren Geschwindigkeiten für Bewegungen und Effekte unnötig. Dann probiere ich die Farben aus. Sie sind in folgender Reihenfolge im Farbrad angeordnet: offenes Weiß, Blau, Gelb, Magenta, Hellgrün, Rot, Cyan, Orange.
Die Auswahl ist gelungen, wobei mir persönlich etwas mehr Farben, vor allem CTB- und CTO-Filter, wichtig wären. Ein zweites Farbrad wie im P3 wäre ebenfalls durchaus angebracht. Die Farben können mit Snap oder Fade gefahren werden. Als ich einen Farb-Chaser über die von mir als Fade programmierten Presets erstelle und die Laufzeit herunternehme, fällt mir auf, dass die Step-Taktung der Farben relativ groß und durch Ruckeln sichtbar ist. Das macht der P3 nicht. Die Rainbow-Funktion des Farbrads läuft in beide Richtungen und die Maximal-/Minimalgeschwindigkeiten sind vollkommen in Ordnung. Die Halbfarben sehen gut aus und sie gehen relativ hart direkt ineinander über. Hier sind die Möglichkeiten natürlich durch die Anordnung im Farbrad begrenzt.
Die Größe des Beams ist genau richtig und durch die steuerbare Iris kann ich ihn schnell und präzise anpassen. Auffällig ist, dass sich der Fokus von offener zu geschlossener Iris stark verändert und zwar von scharf zu „völlig unscharf“. Der P3 hat zwar dasselbe Problem, doch ist es dort bei Weitem nicht so stark ausgeprägt. Bei Effekten ist dieses Problem schwer auszugleichen, aber es fällt nicht wirklich unangenehm auf und ich denke, es stört mich persönlich mehr, als es die Zuschauer stören würde.
Die im Iris-Kanal abrufbaren Blendeneffekte sind vielseitig und zweckmäßig. Beim Shutter verhält es sich ähnlich. Er macht schnell und präzise auf und zu und die vorhandenen FX sind, wenngleich vielleicht nicht revolutionär, vollkommen in Ordnung für den Praxis-Alltag. Die Gobo-Auswahl finde ich sehr gelungen, denn es sind viele verschiedene Motive vorhanden und da ich die Räder übereinander benutzen kann, eröffnen sich mir noch weitere Möglichkeiten. Mit dem Fokus bekomme ich alle Gobos einwandfrei scharf. In beiden Kanälen kann ich sie mit Snap oder Fade anwählen und kann dazu noch die Shake-Funktion nutzen. Die Rotation im ersten Rad geht in Ordnung, ist mir aber in der Geschwindigkeit im unteren Bereich zu schnell und im oberen Bereich nicht schnell genug. Dasselbe gilt für das Dreifach-Prisma des MH-x200: Es ist schön klar und zeigt keine Überlappungsschatten, aber die Spanne der Rotationsgeschwindigkeit ist etwas zu klein.
Durchweg fällt mir sehr positiv auf, dass alle Effekte, selbst in ihrer maximalen Geschwindigkeit, sehr leise sind – also weder ein Klacken des Shutters noch ein Quietschen der rotierenden Räder oder sonstige Geräusche wahrzunehmen sind. Nach etwa vier Stunden bin ich mit meinem Test durch. Den Lamp-Off-Befehl kann ich mir sparen und als ich die Lampe vom Strom trenne, nehme ich erfreut zur Kenntnis, dass weder Basis noch Kopf des Moving Head wirklich heiß sind. Die Lüfter arbeiten souverän. Ich schau mir den MH-X200 noch einmal an und denke mir: „Reinigen möchte ich den aber nicht“. In den vielen Ecken, Kanten, Nuten und Designlinien hat sich bereits jetzt schon etwas Staub abgesetzt und es sind einige Fingerabdrücke auf den matten Plastikteilen zu sehen. Die Stilelemente, die den Pro Spot interessant und hochwertig aussehen lassen, machen ihn also gleichzeitig auch zu einem „Schmutzfänger“. Die Reinigungsklappen sind zwar eine nette Geste, aber ihnen fehlt die Konsequenz, die beispielsweise Lighting mit den kompletten Farb- oder Gobo-Blockeinschüben des P3 verfolgt hat. Wie komfortabel die Wartung oder Reinigung des MH-X200 ausfällt und wie sich die verbaute Technik langfristig verhält, kann ich im Rahmen dieses Tests nicht beantworten. Die Frage, die ich aber beantworten kann ist, ob der MH-X200 Pro Spot von Stairville ein vollwertiger und konkurrenzfähiger LED Moving Head ist: Die Antwort ist ein klares „Ja“! Es gibt sicherlich auch Lichttechniker, die 1200 Watt Spots bevorzugen, wo mir 250 Watt ausreichen. Als Richtwert ließe sich jedoch sagen, dass der MH-x 200 überall dort eingesetzt werden kann, wo 250 Watt Entladungslampen als ausreichend hell befunden werden.

Anzeige

Fazit

Der Stairville MH-X200 Pro Spot Moving Head sieht hochwertig aus, verfügt über eine enorme Lichtleistung und bringt eine ganze Palette an hochwertigen Effekten mit, die man im Praxiseinsatz auf Bühnen, in Clubs oder auf Tour benötigt. Sicher zeigt er sich in manchen Bereichen nicht ganz so professionell wie hinsichtlich des Funktionsumfangs vergleichbare, aber eben deutlich teurere Modelle und was seine Anschlussvielfalt und die Montage angeht, ist er etwas rudimentär ausgestattet. Wo der MH-X200 allerdings in einer ganz eigenen Liga spielt, ist sein Preis. Denn vergleichbare Produkte namhafter Herstelle kosten gut und gern das Doppelte oder Dreifache, wenn nicht gar mehr. Ich sehe den MH-X200 Pro Spot in kleinen bis mittelgroßen Clubs, auf Bühnen (Konzerte, Kabarett, Gala, Theater etc.) und in kleineren Verleihfirmen. Eben überall dort, wo das Budget begrenzt ist, aber trotzdem der Anspruch da ist, funktionale und vielseitige Lichttechnik einsetzen zu wollen.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Sehr hell
  • 16 Bit Pan/Tilt-Auflösung
  • Alle notwendigen Effekte eines Moving Heads für den professionellen Einsatz
  • Leise Effekte
Contra
  • Leichtes Ruckeln in den unteren 20 Prozent des Dimmers
  • Nur ein Farbrad
  • Weder Fünfpol-DMX noch Powercon-Anschluss
Artikelbild
Stairville MH-X200 Pro Spot Moving Head Test
Für 799,00€ bei
Stairville MH-X200 Pro Spot Moving Head
Stairville MH-X200 Pro Spot Moving Head
Technische Spezifikationen
  • Netzanschluss: AC 100V-240V, 50/60Hz
  • Max. Stromverbrauch: 215 Watt
  • Lichtleistung: 39.000 Lux @ 1,0m
  • Abstrahlwinkel: 17°
  • Steuerung über DMX-512 (11 oder 16 Kanäle)
  • Max. Pan-Bewegung 540°
  • Max. Tilt-Bewegung: 270°
  • Maße: 495 x 422 x 482 mm
  • Gewicht: 20,5 kg
Hot or Not
?
Stairville_MH-X200_Pro_7 Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • dreadbox Artemis Sound Demo (no talking)
  • First notes on the Sire Marcus Miller F10-6 NT #shorts #sirebass #marcusmiller #siremarcusmillerf10
  • iZotope Ozone 12 Bass Control Demo (no talking)