SPL Phonitor One/Phonitor One d Test

Die One-Serie von SPL bietet mit Phonitor One und Phonitor One d den bisher günstigsten Einstieg in die Phonitor-Matrix-Welt. Die Serie „made in Germany“ bietet aktuell noch die Modelle Control One und Marc One, welche sich als Monitorcontroller ohne und mit USB-Interface präsentieren. Ähnlich wie hier, sorgt vor allem der USB-Anschluss für 200 Euro Preisdifferenz. Design und Prinzip ist indes bei allen ähnlich. Wo gibt es also am meisten „bang for the buck“?

SPL_PhonitorOneD_1_Test_Front

Details

Regelbares Crossfeed

SPL Phonitor One und SPL Phonitor One d sind zwei hochwertige Kopfhörerverstärker, die in Deutschland produziert werden. Sie unterscheiden sich durch das eingebaute 2-Out-USB-Audiointerface, wodurch Phonitor One d direkt an Apple-Computer oder iPads angeschlossen werden kann. Windows-Systeme hingegen brauchen Treiber, um in den Genuss von bis zu 768kHz-DA-Wandlung inklusive DSD4 und DSD256 zu gelangen. 

Die Zwischenposition des Kippschalters mit der USB-Beschriftung verrät, der Kopfhörerverstärker Phonitor One d ist auch ein Audiointerface!
Simples Konzept, …

Das pragmatische Industriedesign der One-Serie gibt es in Schwarz und es verzichtet auf 120-Volt Technik, welche es sonst bei den hochpreisigen und sogar mehrfarbig erhältlichen Pro-Fi-Phonitoren gibt. Die Matrix ist bei allen aber soweit identisch, nur eben einfacher in der Bedienung umgesetzt. 
Man bietet hier regelbares Crossfeed, einen festen -1dB-Center-Level sowie den fixen 30°-Öffnungswinkel, was ich als gelungen empfinde. Dreht man das Crossfeed-Poti übrigens ganz auf links, wird per Relaisklacken die gesamte Matrixschaltung aus dem Signalweg genommen. 

Die aktuelle One Serie, v.o.n.u.: Marc One, Control One, Phonitor One d & Phonitor One.
Die aktuelle One Serie, v.o.n.u.: Marc One, Control One, Phonitor One d & Phonitor One.

Solide Serie

Die je 1,4 kg schweren Metallgehäuse fühlen sich wirklich solide an und sind mit Maßen von 210 x 49,6 x 220 mm als pragmatisch-kompakt zu bezeichnen. Sie lassen sich auch stapeln, falls man mal mehr als einen HP-Amp braucht. Mit Preisen von 389 respektive 589 Euro nicht unbedingt Schnäppchen, aber selbst für solide Kopfhörerverstärker im Aufnahmeraum durchaus angemessen, weil sie flexibel genug und vor allem simpel in ihrer Bedienung sind.

Der große Volume-Regler dient nur dem Kopfhörer.
… klasse Klang: SPL Phonitor One und One d.

Rückseitig finden sich zwei Eingänge, die an der Front umgeschalten werden können. Nummer 1 ist als Stereo-Cinch-Input konfiguriert, Nummer 2 als zweimal „große Klinke“ (6,35 mm, symmetrisch, TRS). Einen Line-Out gibt es ebenfalls, der mit TS-Buchsen ausgestattet wurde, aber nicht über den großen Frontregler bedient werden kann. Ein Option dafür wäre schön gewesen und hätte aus dem Phonitor auch einen schlanken Controller für Aktivmonitore gemacht. Wer das noch braucht, sollte sich Topmodell Marc One anschauen, der noch einiges mehr auf den Kasten hat, aber nur 100 Euro teurer ist. 

Fotostrecke: 5 Bilder Phonitor One d ist dank seines Line-Outs auch als simpler USB-Wandler zu gebrauchen.

Praxis

Kräftige Amps

Die Phonitor-Matrix sorgt für ein tollen und natürlichen Klang, indem sie das L/R-Übersprechen wie beim traditionellen Hören mit Lautsprechern simuliert – so wird der Klang organischer über Kopfhörer wahrgenommen. Je hochwertiger die Kopfhörer dabei sind, umso stärker ist dieser Effekt hörbar.
Fotostrecke: 2 Bilder Simples Konzept, …
Kräftig ist sowohl der SPL Phonitor One als auch der SPL Phonitor One d und liefert reichlich Dampf auch an hungrigen Kopfhörern: 2 x 190 mW (1 kHz, 600 Ω), 2 x 330 mW (1 kHz, 250 Ω) und 2 x 400 mW(1 kHz, 47 Ω), um genau zu sein. 
Im direkten Vergleich klingt der große Phonitor (SPL Phonitor 2) aber noch etwas „unangestrengter“ – kostet aber auch ein Vielfaches und empfiehlt sich damit nur als Amp für „äußerst gehobene“ Kopfhörer. Auf meinem ATH-M50 für etwa 150 Euro höre ich jedenfalls keinen Unterschied zwischen beiden Modellen, beim HD-650 wiederum sind die Unterschiede in präziseren Bässen, natürlicheren Höhen und sortierten Mitten schon erkennbar. 

Performance

Das USB-Interface des Phonitor One d funktioniert ohne Treiber an meinem iPhone via Camera Connection Kit sowie an meinem Mac Pro. Anstecken und los. Für Windows gibt es Treiber. Die Latenzwerte sind guter Durchschnitt, einen AD-Wandler wie beim Marc One gibt nicht – also nicht vom Screenshot irritieren lassen!
Das USB-Interface bietet eine gute Latenz.
Das USB-Interface bietet eine gute Latenz.
Der zusätzliche Line-Out ist ebenfalls praktisch – vor allem, um den Phonitor One d in bestehende Ketten einzugliedern. Beispielsweise zwischen Wandler und Vorverstärker, wobei der Phonitor ohne d dafür ausreichend wäre. Der Phonitor One d ist tatsächlich auch nur als „reiner“ Wandler interessant – eine Option den Out über den großen Poti regeln zu können, gibt es aber nicht. Das und mehr kann nur der SPL Marc One und kostet gerade mal 100 Euro mehr. So elegant schlicht wie der Phonitor One d sieht er aber nicht aus. Puristische Wohnzimmerkunden und Sparfüchse hätten einem die Option sicherlich gedankt. But it is what it is.
Und für die Freaks noch kurz die Zahlen: Der Frequenzgang wird von 10 Hz bis 200 kHz bei -3 dB beziffert, der Dynamikumfang mit 120 dB bei A-bewerteten Rauschen von -99 dB an 600 Ohm angegeben. Der Klirrfaktor liegt bei 0,002 % (0 dBu, 10 Hz–22 kHz, 600 Ω) und geht nur beim HP-Amp auf 0,013 % THD bei max. Ausgangsleistung. Das Übersprechen liegt bei unter 75 dB @ 1 kHz.

Fazit

Die neuen SPL Phonitor One tun, was sie sollen und klingen dabei wirklich ausgesprochen gut! Der Zusatz d bringt für zweihundert Euro ein zusätzliches USB-Audiointerface, das ausgewogen und präzise klingt. Klanglich gibt es innerhalb der Serie keine Unterschiede, nur was die Monitoringoptionen und die zuschaltbaren I/Os betrifft. Der Marc One liefert deshalb meiner Einschätzung nach das beste Preis-Leistungs-Verhältnis während die einfachen Phonitor-One-Geräte durch ihre Schlichtheit punkten. 4 Sterne.

Pro
  • 
hochwertiger analoger Aufbau

  • toller, unauffälliger Klang
  • Phonitor-Matrix
Contra
  • Phonitor One nicht als Monitorcontroller nutzbar
SPL_PhonitorOneD_1_Test_Front
  • Features Phonitor One und One d
  • 1 Stereo-TRS-Eingang und 1 Stereo-Cinch-Eingang, umschaltbar (Stereo-TS-Line-Out schleift angewähltes Signal unverändert durch)
  • Abmessungen: 210 x 49,6 x 220 mm
  • Gewicht: 1,4 kg
  • Nur Phonito One d: 2-Out-USB-Interface mit 32-Bit-AD/DA-Wandler, Abtastfrequenzen bis 768 kHz PCM, DSD-Wiedergabe bis zu DSD4 oder DSD256, Class-Compliant-Interface für Mac und iOS, Systemvoraussetzung Windows: Win 7, 8 und 10
Preis
  • SPL Control One: € 389,– (Straßenpreis am 19.11.2020)
  • SPL Control One d: € 589,– (Straßenpreis am 19.11.2020)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • hochwertiger analoger Aufbau
  • 
toller, unauffälliger Klang
  • Phonitor-Matrix
Contra
  • Phonitor One nicht als Monitorcontroller nutzbar
Artikelbild
SPL Phonitor One/Phonitor One d Test
Für 469,00€ bei
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… klasse Klang: SPL Phonitor One und One d.

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