Sennheiser XS Wireless IEM Test

Sennheiser haben mit ihrer XS Wireless-Serie vergleichsweise günstige Drahtlos-Sets im Programm. Zu diesen Lösungen gehören das XS Wireless Digital Vocal Set, das Portable Lavalier Set und auch das Instrument Base Set (Link zum Test). Hier reiht sich der Testkandidat als Lösung fürs In-Ear-Monitoring nahtlos ein.

Was diese Funkstrecke sonst noch ausmacht und worin sie sich von den anderen Modellen der Reihe unterscheidet, schauen wir uns im Folgenden ganz genau an. Und nicht zuletzt gilt es auch festzustellen, was diese Drahtlosanlage von Sennheiser gegenüber der Konkurrenz zu bieten hat. Es wird deshalb spannend, sich die Details dieses Wireless-Monitoringsystems anzuschauen, bei seiner Technik genauer hinzusehen und selbstverständlich auch die Praxis ins Visier zu nehmen.

Sennheiser XS Wireless 2

Umfangreiches Wireless-Paket

Die Sennheiser XSW-Systeme setzen preislich deutlich unterhalb der Evolution Wireless-Reihe des renommierten Herstellers an. Dass sich das nicht unbedingt darauf auswirken muss, wie üppig der Lieferumfang eines Drahtlos-Systems ist, beweist dieses Set. Im charakteristisch designten Umkarton des Sets befindet sich der stationäre Stereo-Sender XSW IEM SR, der Taschen-Empfänger XSW IEM EK und die In-Ear-Kopfhörer IE4. Dazu gehören auch ein Netztteil und eine Antenne für den Sender sowie ein Satz Batterien für den Pocket-Receiver.

Darüber hinaus punktet dieses Set aber auch mit einem Rack-Kit und einem Satz Batterien. Damit hat es wirklich alles an Bord, was man (sogar bei einer Festinstallation) zum sofortigen Loslegen benötigt. Übrigens: Das Verpackungsmaterial kommt weitgehend ohne den Einsatz von Kunststoffen aus und setzt stattdessen auf Pappe und Papier.

Fotostrecke: 6 Bilder Sennheiser XSW In-Ear Unboxing und Lieferumfang

Sender XSW IEM SR

Die Sendeeinheit des Funksets macht auf Anhieb einen guten Eindruck. Das liegt nicht nur am schlichten, aber ansprechenden Design und der zeitlosen Farbgebung in Schwarz oder der Hochglanzfront des Gerätes. Mit seinem metallenen Chassis wirkt der stationäre Transmitter auch robust und hochwertig. Auf seiner Front befindet sich neben dem zentral gelegenen Display ein regelbarer Kopfhörerausgang samt Lautstärkepoti.

Auf der anderen Seite sind Taster für die Menü-Navigation, die Synchronisation mit dem Empfänger und ein Ein/Aus-Taster am Start. Damit befinden sich praktischerweise alle Bedienelemente auf der Vorderseite. So muss man hier zum Betätigen eines Power-Schalters zum Glück nicht erst lange an der Rückseite des Geräts nesteln.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Hochglanzfront wird mit einer Schutzfolie ausgeliefert.

Auf der Rückseite des XSW IEM SR befindet sich dann neben dem Netzteilanschluss samt Zugentlastung auch eine Antennenbuchse, an die die beiliegende Antenne per Bajonettverschluss befestigt werden kann. In der Mitte sind zwei getrennte Eingänge für das linke und rechte Signal des Stereosenders untergebracht. Den professionellen Anspruch des Sets unterstreicht, dass es sich dabei um symmetrisch beschaltete Eingänge handelt. In ihrer Ausführung als Combo-Buchsen können sie außerdem sowohl Klinken- als auch XLR-Stecker aufgreifen.

Damit letztere besonders sicher im Gerät sitzen, sind auch Rückhaltesicherungen vorgesehen. Ein Blick auf die Unterseite offenbart dann vorgebohrte Löcher mit gefrästem Gewinde und im Blech eingelassene Sechskantmuttern, die ebenfalls ein innenliegendes Gewinde haben. Sie dienen allesamt zur Befestigung von Verbindungsplatten zwischen zwei dieser Geräte oder aber zum Festschrauben auf einer Lochplatte in einem Rack. Und mit den in eigens vorgesehenen Vertiefungen eingeklebten Gummifüßchen ist auch für einen sicheren freien Stand auf glatten Flächen gesorgt.

Empfänger XSW IEM EK

Im Gegensatz zum Sender besteht das Gehäuse des zum Set gehörenden Receivers XSW IEM EK komplett aus Kunststoff. Das spart Gewicht, so dass der Empfänger länger, leicht und unbemerkt am Hosenbund getragen werden kann. Auch der XSW IEM EK ist komplett in Schwarz gehalten und bietet ein schlichtes, aber zugleich zeitgemäßes und elegantes Design. Seine Front beherbergt mittig ein Display, unter dem sich die Batterieklappe für zwei AA-Batterien befindet. Auf seiner Rückseite befindet sich ein schwarz beschichtetes Drahtgestell, das als Gürtelklammer dient. Zwei tief eingelassene Schrauben zeigen an, dass es sich beim Empfänger um ein Gerät handelt, das durchaus auch gewartet werden kann.

Fotostrecke: 4 Bilder Die stylische Front des Receivers ist offen sichtbar nur mit einem Display bestückt

Auf der Oberseite bdefindet sich beim XSW IEM EK ein regelbarer Kopfhörerausgang samt Lautstärkeregler, der auch zum Ein- und Ausschalten dient. Eine mehrfarbig leuchtende Link-LED zeigt den Verbindungsstatus des Gerätes mit dem Sender an. Und nicht zuletzt ist noch eine fest verbundene Stummelantenne an Bord, die über einen großzügigen Knickschutz verfügt. Alle Beschriftungen sind in edlem Silber gehalten. Es sind diese Kleinigkeiten, die dem Set insgesamt zu einem souveränen optischen Auftritt verhelfen.

Das Öffnen des Batteriefachs offenbart, dass unterhalb des Displays sowohl ein Fenster für die Infrarot-Synchronisation als auch Taster für die Navigation im Menü des Empfängers untergebracht sind. An dieser Stelle können sie nicht versehentlich betätigt werden und tragen damit ganz praktisch zur Übertragungssicherheit der Funkstrecke bei.

In-Ears IE4

Bei den im Set enthaltenen Knopfkopfhörern handelt es sich um die Sennheiser IE4. Einen ausführlichen Bei den im Set enthaltenen Knopfkopfhörern handelt es sich um die Sennheiser IE4. Einen ausführlichen Test zu diesen Kopfhörern findet ihr hier. Die geschlossenen In-Ears sind ultraschlicht, ohne Schriftzug oder Logo. Das mattschwarze Kabel ist 1,35 m lang und hat eine schöne, samtene Haptik. Der 3,5 mm Klinkenstecker der IE4 ist zum Korrosionsschutz vergoldet. Drei Paar Silikon-Ohrpasstücke werden mitgeliefert, damit die Hörer in verschieden großen Gehörgängen gut sitzen. Ohrpassstücke mit Memory-Schaumstoff liegen dem Set leider nicht bei. Da die Kopfhörer auch nicht ergonomisch geformt sind, erwarte ich für den Praxis-Check keine allzu hohe Dämpfung von Außengeräuschen. Ein Schieber an den Zuleitungen ermöglicht praktischerweise das Verstellen des Spleißpunktes am Kabel.

Als In-Ear-Kopfhörer liegen dem Set die Sennheiser IE4 bei

Getragen werden die IE4 wie ganz normale HiFi-In-Ears mit einer „von unten“ kommenden Zuleitung ohne verstärkte Enden und Biegedraht. Gegenüber anderen In-Ear-Monitoring-Systemen müssen Käufer deshalb hier auf das beliebte Über-Ohr-Verlegen der Kabel verzichten.

Die mit einem Weg agierenden dynamisch arbeitenden Kopfhörer geben Audio in einem Frequenzbereich von 20 Hz bis 18 kHz wieder. Damit sollten sie auch tiefste Bässe umsetzen, was Drummer und Bassisten freuen dürfte. Ihre Impedanz von 16 Ohm spricht im Zusammenspiel mit dem maximalen Schalldruckpegel von 106 dBSPL für ordentlich Dampf auf dem Kessel.

Technik und Werte Sennheiser XS Wireless IEM

Das bei dieser Funkanalage verwendete Band E umfasst eine Bandbreite von 8,6 MHz und reicht von 823,2 bis 831,8 MHz. Damit funken Nutzer im Frequenzbereich der unteren Duplex-Lücke zwischen LTE 800 Downlink und Uplink. Diese Frequenzen sind für eine allgemein anmelde- und gebührenfreie Nutzung reserviert. Bis zu 345 Frequenzen können vom Sender separat aufgesucht werden. Für verschiedene Szenarien und Locations kann der Anwender hier auf acht Speicherbänke zurückgreifen.

Den Kanälen innerhalb dieser Bänke sind standardmäßig bereits unterschiedlichen Frequenzen zugeordnet, die untereinander keine störenden Intermodulationen erzeugen. Somit ist vom Fleck weg ein guter Startpunkt für den parallelen Einsatz mehrerer dieser Funkstrecken gegeben. Das System bietet nicht nur insgesamt 96 Preset-Kanäle, sondern auch die Möglichkeit, selbstgewählte Frequenzzuweisungen in einer User-Bank ablegen zu können.

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BonedoLeser sagt:

#1 - 17.06.2022 um 16:12 Uhr

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Hallo, der Audio-Übertragungsbereich wird von Sennheiser sowohl für den Sender als auch den Empfänger mit 45 Hz bis 15 kHz angegeben. Damit könnte es für Bassisten schwierig werden (tiefe H-Saite liegt bei 30,9 Hz und das tiefe E noch bei 41,2 Hz). Ob das wirklich ein Problem ist kann ich nicht beurteilen, da ich keine Erfahrung mit IEM habe. Aber es schreckt als unerfahrener Bassist doch etwas ab. Viele Grüße BonedoLeser

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Andreas Griwatz sagt:

#2 - 08.07.2022 um 08:42 Uhr

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Moinsen. Ich habe mein XWS IEM am Mittwoch bekommen und gestern ausprobiert. Also eines kann ich sagen! Die Klangqualität ist wirklich toll. Keinerlei Störgeräusche (auch in Pausen) und das Ding ist wirklich richtig laut. Ich habe allerdings nicht die originalen beiliegenden Kopfhörer benutzt (bleiben als Backup verpackt) sondern die InEar StageDiver SD-2, die ich schon vom Alt-System hatte. Der Klang ist sehr gut damit. Auch unten herum. Am Mischer habe ich dann den Aux-Weg zum Transmitter noch ein wenig im EQ bearbeitet (war aber nicht zwingend nötig) um noch ein wenig mein bevorzugtes Hörerlebnis zu steigern. Einzig die Bedienung des Focus-Mode ist verbesserungswürdig. Die Funktion an sich ist okay, aber während des Live-Betriebes daran mal schnell was zu machen, ist zu aufwendig, da man das Beltpack dazu in die Hand nehmen muss, durch das Setup scrollen und anschließend mit den Tasten das Panorama mit den Tasten verändern muss. Das war bei meinem alten System besser geregelt, da dafür ein eigens Poti an der Seite angebracht war, welches man auch im aktiven Betrieb leicht bedienen konnte. Ich habe mir nun anders geholfen. Unser Presonus Rackmischer bietet die Möglichkeit über die QMix App zum einen meinen Monitormix für mich persönlich einzustellen und dann markiere ich dort meine Voice und Gitarre und kann auf der Startseite der App dann das Verhältnis zwischen Voice und Gittarre und der Summe der anderen Instrumente und Stimmen sehr leicht und fein einstellen. Somit habe ich quasi auch einen Focus-Mode, aber leichter zu bedienen. Aber abschließend möchte ich nochmals die Klangqualität in Vordergrund stellen, die wirklich topp ist. Lieber etwas mehr ausgeben, in einen ordentlichen Kopfhörer investieren und ein für alle mal Ruhe haben. Deshalb wäre es auch toll, wenn man das System OHNE InEar Kopfhörer erwerben könnte (Shure bietet das z.B. an). Dann könnte das System sicher noch ein wenig billiger angeboten werden, oder stattdessen ein Kabel für die Antennenauslagerung an einen anderen Ort beigelegt werden.

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