Beim Kauf aktueller Presonus-Hardware legt der Hersteller ein umfangreiches Software-Bundle mit Plug-ins namhafter Hersteller à la Arturia, SPL, Brainworx, Lexicon, Eventide und Mäag Audio dazu. Die Studio Magic Plug-in Suite wird beim Kauf der Interfaces Quantum, Studio 68, AudioBox USB, AudioBox i-Series, Interface sowie den Mischpulten StudioLive Series III, StudioLive AR USB und StudioLive RML-Series als Dreingabe dazugegeben.
(Bild mit freundlicher Genehmigung von Presonus)
„Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“, heißt es doch so schön. Wir haben es trotzdem gemacht und gecheckt, was das Gratis-Paket zu bieten hat!
Details
Lexicon MPX-i Reverb
Das Bundle enthält gleich zwei Hall-Plug-ins. Eines davon kommt aus der beliebten Reverb-Schmiede Lexicon. MPX-i ist die abgespeckte Variante des MPX Reverbs, jedoch auf die Nutzung von 25 Presets beschränkt. Darunter Plates, Chamber, Hall und Room. Alle weiteren Parameter der großen Version sind in der „i“-Variante bis auf den Mix-Regler deaktiviert.
Lexicon MPX-i bietet 25 Presets aus der großen Version – muss aber ohne Parameter auskommen.
Eventide Stereo Room 2016
Das zweite Hall-Plug-in des Bundles ist Stereo Room 2016 von Eventide, das wesentlich individuellere Klanggestaltungen zulässt als Lexicons MPXi. Es basiert auf dem Hardware-Effektgerät SP2016, das 1981 von niemand Geringerem als Eventide selbst ins Leben gerufen wurde. Getreu dem Vorbild ist auch das Plug-in mit wenigen Parametern ausgestattet, mit denen sich Hallfahnen schrauben lassen. Ein zusätzlicher 2-Band-EQ erlaubt es, den Effekt zu filtern. Der Straßenpreis des Plug-ins liegt außerhalb der Presonus Plug-in Suite bei 179 Euro.
Stereo Room 2016 ist die Nachbildung des 80er-Jahre-Hardware-Reverbs.
Eventide H910 Single Harmonizer
Ebenfalls mit von der Partie ist die Emulation des 1975er Klassikers H910 Harmonizer, der als das erste digitale Effekt-Gerät gilt. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Delay und Pitch Shift, weshalb auch chorusartige Modulationen entstehen können, die einen Vintage-Charakter mit sich bringen. Ebenso wird das Ausgangsmaterial durch das Pitch-Modul kurzerhand mit Intervallen und Harmonien angereichert. Neben der nativen Variante wurde das Plug-in zudem als UAD-Plug-in veröffentlicht, ebenfalls von Eventide. Einen gesonderten Testbericht findet ihr hier. Der Einzelpreis des Plug-ins liegt bei 229 Euro Straßenpreis.
H910 Harmonizer kreiert Chorus-, Delay- und Pitch-Shifting-Effekte in Vintage-Manier.
Plugin Alliance
Als Bundle im Bundle erhält man von Plugin Alliance drei weitere Hardware-Emulationen. Darunter den SPL Attacker, welcher aus dem Attack-Modul des beliebten Transient Designer besteht. Hinzu kommt der 2-Band-Equalizer EQ2 von Mäag Audio, dessen Hardware-Vorbild für seine Transparents und musikalischen Klangeigenschaften beliebt ist. Letzter im Plugin Alliance-Bunde ist die Opto-Kompressor-Nachbildung bx_opto von Brainworx, deren Komprimierung materialabhängig arbeitet. Preislich liegt der bx_opto bei 99 Euro und Mäag Audio EQ 2 bei 69 Euro. SPL Attacker gibt es als Freeware-Plug-in auf der Herstellerwebsite nach Erstellung eines User-Accounts.
Das Bundle im Bundle: SPL Attacker, Mäag Audio EQ 2 und Brainworx bx_opto
Arturia Analog Lab Lite
Als einziges Instrument-Plug-in verfügt die Suite über die Lite-Version des Arturia Analog Lab. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung mehrerer Physical-Modeling-Emulationen analoger Synths. Darunter Klassiker von Moog, Oberheim, Roland, ARP, Sequential Circuits, Hammond, Fender, Vox und Wurlitzer. Im Vergleich zur großen Version muss Analog Lab Lite mit 500 Presets auskommen. Für eine kostenlose Dreingabe ist das schon recht umfangreich, zumal pro Preset insgesamt 19 Parameter zur Klanganpassung bereitstehen.
Analog Lab beinhaltet 17 Nachbildungen analoger Klassiker in einem Software-Instrument.
Mit der Seriennummer eines der genannten Hardware-Geräte lässt sich das Bundle im Presonus-Account freischalten. Zu jedem Plug-in erhält man im Account Zugriff auf die jeweilige Seriennummer inklusive Aktivierungscode sowie Installationsdatei und Manual. Für jedes Plug-in muss man sich dann (falls noch nicht vorhanden) bei den Herstellern einen Account anlegen und die Plug-in-Lizenzen aktivieren. Bis auf Arturia Analog Lab Lite und Lexicon MPCXi wird dazu ein iLok-Account benötigt, den man sich allerdings ebenfalls kostenlos anlegen kann, ein iLok-USB-Key wird nicht vorausgesetzt.
Lexicon MPCXi
Wie bereits angeschnitten sind alle Parameter bis auf den Mix-Regler deaktiviert: Man kann sie zwar sehen, jedoch nicht benutzen. Lexicon MPXi stellt 25 Presets der großen Version zur Verfügung, die sich im Plug-in-internen Preset-Menü aufrufen lassen. Diese sind kategorisch nach Plates, Chamber, Hall und Room sortiert. Man ist also auf die Voreinstellungen beschränkt, was keine individuelle Klanggestaltung des Halls erlaubt. Der Grundsound ist – wie von Lexicon gewohnt – wirklich top, wenngleich nicht auf Augenhöhe mit dem LPX Native-Bundle, ebenfalls von Lexicon. Die Presets lassen erahnen, was mit der Vollversion möglich ist. Wer beim Durchforsten der Voreinstellungen zufällig einen Hall erwischt, der zu seinem Projekt passt, hat Glück. Andernfalls wird man wohl oder übel in die Tasche greifen müssen und für 39 Euro-Taler auf die große Version MPX upgraden. Ein klanglich guter Hall mit extremen Bedienungseinschränkungen!
Stereo Room 2016 erlaubt dagegen eigene Klanggestaltung des Halls. Die Bedienoberfläche ist dem Vorbild entsprechend überschaubar gehalten: In der Reverb-Sektion befinden sich Predelay, Decay (RT60), Diffusion und Position. Letzterer Parameter ist für das Mischverhältnis aus frühen Reflexionen und der Hallfahne zuständig. Im Mixdown lässt sich mit diesem Parameter sehr leicht die Tiefenstaffelung erzeugen. Der Diffusion-Parameter erlaubt die Klangregelung der Reflexionen in der Hallfahne. Auf Linksanschlag sind die Reflexionen direkt zur rechten Seite hin diffus. Um den Pegel zu kontrollieren und Übersteuerungen zu vermeiden, ist das Interface mit Meter- und Clip-LEDs ausgestattet. Mit dem 2-Band-Equalizer lässt sich der Hall in den Höhen von 1-8 kHz entschärfen sowie zwischen 50-500 Hz von wummernden Bässen befreien, jeweils mit einer maximalen Pegelabsenkung von 8 dB. Zum Q-Faktor wird im Handbuch leider keine Angabe gemacht. Für simples Cutten von Tiefen oder Höhen reicht der EQ aus, gezieltere Eingriffe sollten mit einem umfangreicheren Equalizer durchgeführt werden. Der EQ passt allerdings zum Gesamtkonzept: Die Stärken des Stereo Rooms 2016 liegen ganz klar in seiner einfachen Bedienbarkeit, die schnell zu brauchbaren Ergebnissen führt. Stereo Room ist sicher nicht der hellste Stern am Reverb-Himmel, wenn es um möglichst natürliche Ergebnisse geht, dafür kommt man mit wenigen Handgriffen schnell ans Ziel.
Plugin Alliance: SPL Attacker, Mäag Audio EQ2 und Brainworx bx-opto
Attacker ist die Emulation der Attack-Sektion des SPL Transient Designers. Er arbeitet nach SPLs Differential Envelope Technology, welche Level-unabhängig arbeitet. Attacker erkennt demnach die Transienten des Signals und verstärkt diese unabhängig von ihrem Signalpegel. Er bietet schlicht und einfach zwei Regler: Mit „Attack“ werden die Transienten des Materials verstärkt; die daraus entstehende Pegelanhebung wird mit dem Output-Gain kompensiert. Eine Clip-LED warnt bei Übersteuerungen, welche durch die Verstärkung der Transienten sehr schnell entstehen können. SPL Attacker eignet sich hervorragend, um schwache Signale im Mix nach vorne zu holen und mehr Punch und Präsenz zu verleihen. Drums und Percussions können dadurch knackiger gestaltet werden, verlieren allerdings durch die Anhebung der Transienten und die Absenkung der Gesamtlautstärke ihren Sustain-Anteil. Das Sustain-Modul befindet sich nur in der Transient Designer Variante. Auch fehlt dem Plug-in die Möglichkeit, den Attack-Anteil von Transienten zu entschärfen, was ebenfalls nur im Transient Designer möglich ist, schade.
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Die Bedienoberfläche der Mäag Audio EQ 2 Emulation ist fotorealistisch umgesetzt und dementsprechend originalgetreu überschaubar gehalten. Wie auch beim analogen Vorbild handelt es sich um einen typischen „Reindreh-EQ“, der lediglich Anhebungen, nicht aber Absenkungen der fest definierten Frequenzen zulässt. Aufgeteilt ist er in die zwei Bänder „Low-Mid-Frequency“ mit einer Bell-Charakteristik inklusive zwei Gütefaktoren und „AIR“. Letztgenanntes Band erlaubt Höhenanhebungen in sechs gerasterten Frequenzen von 2,5 bis 40 kHz mit einem High Shelf Filter. Je nach gewählter Frequenz packt EQ2 unterschiedlich zu: Beim LMF Gain werden von 12 dB (schmale Bell-Charakteristik) bis zu 15 dB (breite Bell-Charakteristik) reingedreht; das AIR Band erlaubt das Boosten von 12 dB (bei 40 kHz) bis hin zu 17 dB (bei 2,5 kHz). Auf einen Output Gain muss man wie beim Original leider verzichten, ferner lässt sich der Input bis zu 10 dB absenken. Equalizer der Firma Mäag sind nicht zuletzt wegen ihrer luftigen, kompromisslosen Höhen beliebt und auch die Emulationen leisten ganze Arbeit, um dem Material Brillanz zu verleihen. Besonders auf Vocal- und Gitarren-Spuren zeigt der EQ die Veredelungskünste seiner musikalischen Höhenanhebung. Der Tiefen-Boost macht ebenfalls eine gute Figur, um beispielsweise schwachen Drums einen warmen und runden Mäag-Stempel aufzudrücken. Im letzten Klangbeispiel hört ihr eine Kombination aus 40 Hz LMF-Boost und 20 kHz AIR-Boost, die Gain-Parameterstellung ist jeweils auf 8. Mit dem EQ kann man ordentlich reindrehen; die Ergebnisse sind immer amtlich.
Brainworxs bx_opto emuliert den Sound beliebter Vintage-Opto-Kompressoren, wie den analogen Vorbildern LA2A und LA3A von Teletronix. Im Gegensatz zu den Originalen, deren Regelzeiten signalabhängig reagieren, verfügt das Plug-in über einen Speed-Parameter, mit dem sich das Einschwingverhalten der Komprimierung justieren lässt. Er arbeitet dennoch musikalisch, denn laute und langanhaltende Stellen eines Signals komprimiert er länger als kurze und leise. Mit der Sidechain-Sektion kann der Kompressor auch frequenzabhängig arbeiten und somit gewisse Frequenzen von seinem Processing ausklammern. Hinzu kommt ein Mix-Regler, der zwischen bearbeiteten und unbearbeiteten Signal gemischt werden kann, was parallele Kompression innerhalb des Plug-ins ermöglicht. Daher ist bx_opto quasi die fortgeschrittene Variante eines Opto-Kompressors mit klangfärbenden Eigenschaften.
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23_Trap_Drums_Opto_pk50_sp50_300Hz50pr
Arturia Analog Lab Lite
Die große Version Analog Lab wird von Arturia im Verbund mit den Controllern der Keylab-Serie angeboten, was den Vorteil hat, dass die Parameter der Bedienoberfläche gleich auf die Controller-Regler gemappt sind. Eigenes Sounddesign „from scratch“ gehört allerdings nicht zum Konzept des Ganzen. Vielmehr richtet sich Analog Lab an Producer, die einen Klanglieferanten suchen, dessen bereits produktionsreife Sounds sich leicht tweaken lassen. Zu jedem Preset hält die Bedienoberfläche dazu individuelle Parameter bereit, die für typische Klangfahrten zum auswählten Preset passen. Die 500 Klangprogramme sind im Kategorie-Browser inklusive Attribute und Suchfunktion gut sortiert, wodurch man schnell den passenden Sound findet. Auch die Namen der analogen Synths sind als Attribute vorhanden. Unter der Haube arbeiten 17 Physical Modelings diverser Klangerzeuger, deren authentische Klangcharaktere von hoher Qualität zeugen. Wer einen Klangerzeuger zum „Direkteinspielen“ sucht, bekommt mit Analog Lab Lite auf alle Fälle ein inspirierenden Synth!
Mit der Studio Magic Plug-in Suite stattet Hersteller Presonus die Käufer seiner Hardware-Geräte mit einem umfangreichen Software-Bundle aus, dessen Anschaffungskosten normalerweise über 500 Euro liegen. Die Effekte der Plugin Alliance sind allesamt Soundmacher, die dem Ausgangsmaterial mittels materialabhängigem Kompressor, klangfärbendem EQ und Transient Shaper einen analogen Stempel aufdrücken. Der Klangerzeuger Analog Lab Lite überzeugt mit einem authentischen Retro-Sound und vielen inspirierenden Presets. Das Bundle ist kein Wald-und-Wiesen-Paket, das alles zur Musikproduktion bereithält, sondern vielmehr eine kleine Toolbox, die mit guten Vintage-Sounds und charaktervollen Effekten eine Produktion ergänzend bereichern kann.
Pro
umfangreiches Gratisbundle
Klangqualität des Analog Lab Lite
inspirierende Vintage-Sounds
charaktervolle Soundmacher-Effekte
Contra
Lexicon MPXi ohne Parameter
(Bild mit freundlicher Genehmigung von Presonus)
Features
Effekt- und Instrument-Plug-in-Bundle
gratis beim Kauf von Presonus Hardware
Arturia Analog Lab Lite
SPL Attacker
Brainworx bx-opto
Lexicon MPXi
Eventide Stereo Room 2016
Eventide Single Harmonizer
Mäag Audio EQ2
Systemvoraussetzungen: AU-, VST- oder AAX-fähige DAW, macOS ab 10.6, Windows ab XP
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Alexander Kern sagt:
#1 - 27.02.2020 um 08:25 Uhr
SynthMaster Player ist ab jetzt auch dabei