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Marshall JVM Distortion Pedal Test

Das Marshall JVM Pedal ist ein Distortion- bzw. Overdrive-Pedal auf Basis des beliebten JVM410 Topteils. Da die Vorlage mit vier Kanälen ausgestattet ist, musste man hier natürlich etwas abspecken, aber immer mit dem britischen High-Gain-Sound im Fokus. Unser Testkandidat ist Teil einer neuen Serie, die sich neben dem JVM auch anderen ikonischen Marshall-Amps wie dem 1959er Plexi, dem JCM800, dem JCM900 und dem DSL annimmt. Ob es gelungen ist, das legendäre britische Brezeln in ein Pedalgehäuse zu bannen, will ich hier herausfinden.

Das JVM-Pedal liefert den ikonischen Sound des Marshall JVM-Topteils im kompakten Format.
Das JVM-Pedal liefert den ikonischen Sound des Marshall JVM-Topteils im kompakten Format.

Marshall JVM Distortion Pedal – Das Wichtigste in Kürze

  • Overdrive/Distortion-Pedal auf Basis des JVM410 Topteils
  • Volume-, Tone-, Gate- und Gain-Potis
  • True-Bypass
  • Stromversorgung über 9-V-Netzteil oder Batterie
  • Herstellungsland: Vietnam

Gehäuse und Bedienung des Marshall JVM Pedals

Das Marshall JVM Pedal präsentiert sich in einem gold-schwarzen Metallgehäuse und legt die Maße von 101 x 131 x 52 mm (B x L x H) aufs Parkett. Der Bodentreter ist mit 725 g Lebendgewicht sehr schwer, wirkt aber gleichzeitig hochwertig in der Verarbeitung. Die Bedienelemente versammeln sich auf der Oberseite in Form von vier Potis für Volume, Tone, Noise-Gate und Gain. Das Noise-Gate ist übrigens beim JVM410H Head nicht anzutreffen. Allerdings ließ sich Joe Satriani in sein Signature-Topteil, das auf dem JVM410 fußt, eine Nebengeräuschunterdrückung einbauen, die hier wohl übernommen wurde. In der hinteren Pedalhälfte trifft man auf den Fußschalter, der das Pedal anwirft oder in den True-Bypass-Zustand versetzt.

Das Pedal steckt in einem gold-schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 101 x 131 x 52 mm.
Fotostrecke: 4 Bilder Das Pedal steckt in einem gold-schwarzen Metallgehäuse mit den Maßen 101 x 131 x 52 mm.

Sämtliche Anschlüsse sind an der Stirnseite zu finden, neben In- und Output im 6,3-mm-Klinkenformat auch der Eingang für ein optionales Netzteil, das 9 V und 55 mA liefern muss. Das JVM-Pedal unterstützt auch den Batteriebetrieb, wofür ein Kunststofffach auf der Bodenseite anzutreffen ist. Zum Lieferumfang gehören vier anklebbare Gummifüße von 3M und das Manual. 

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So werden die Klangbeispiele des Marshall JVM Pedals in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Top und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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So klingt das Marshall JVM Pedal

Bereits in einem mittigen Setting erhält man ordentliche Zerre, gepaart mit der klassischen britischen Textur, die man bei Marshall-Amps so liebt. Der Sound vermittelt ein hervorragendes Spielgefühl und bietet neben dem typischen Marshallbrezeln einen fetten Punch im Low-End. Gerade der Bassbereich und die Mitten besitzen eine tolle Autorität und wirken im Mix extrem durchsetzungsfähig. Auch wenn auf der Herstellerwebsite von einem Overdrive gesprochen wird, die Beschriftung des Pedals jedoch Distortion anzeigt, treffen für mein Klangempfinden keine der beiden Charakteristika hundertprozentig zu. Der Sound liegt irgendwo dazwischen und besitzt einen durchaus amp-artigen Charakter. Der Gainregler bietet Zerre ohne Ende, allerdings bleibt man stets im britischen Gefilde. Wer amerikanische und gescoopte Metalsounds sucht, wird hier nicht wirklich fündig, denn der Mittenbereich ist ziemlich prominent und auch nicht regelbar. Im Low-Gain-Bereich kann man dynamische Break-up-Sounds finden, die allerdings sehr stark „am Gas hängen“ und schnell in eine Mid-Gain-Zerre fahren. 

Die Bedienelemente versammeln sich auf der Oberseite in Form von vier Potis für Volume, Tone, Noise-Gate und Gain.
Die Bedienelemente versammeln sich auf der Oberseite in Form von vier Potis für Volume, Tone, Noise-Gate und Gain.

Das Noise-Gate arbeitet musikalisch und effektiv

Das Noise-Gate ist eine tolle und effektiv arbeitende Dreingabe, auch wenn das Pedal alles andere als „noisy“ ist. Wirklich bemerkbar, aber noch nicht nötig, macht sich das Gate ab Gainwerten um 10 Uhr. Aber selbst bei Maximalgain reicht die 14-Uhr-Stellung aus. Ein Kritikpunkt des Pedals ist für mich persönlich die Auslegung des Tonreglers, die die Vielseitigkeit leider etwas einschränkt. Selbst bei höhenreichen Amps und Singlecoils wirken Settings unterhalb der 11-Uhr-Marke extrem dunkel und bedeckt, sodass der Sweetspot für mich zwischen 11 und 14 Uhr liegt. Auch wenn ich mir einen deutlich flexibleren Regelweg gewünscht hätte, tut das dem guten Grundsound des Pedals keinen Abbruch. Das Spielen macht richtig Spaß und moderne britische Zerrsounds mit ordentlich Druck werden hier astrein geliefert.

Audio Samples
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Pedal Off/On – Mid Setting – Les Paul Low Gain – Stratocaster Medium Gain – Les Paul High Gain – Les Paul Gain Check – Les Paul Tone Check – Les Paul Dynapick – Les Paul Lead Tones – Les Paul
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Fazit

Das Marshall JVM Pedal liefert den klassisch-britischen Sound und trumpft mit einer tollen Verarbeitung. Klanglich erhält man typische Marshall-Klänge, die jedoch eine moderne High-Gain-Ausrichtung erfahren haben und mit Punch und Durchsetzungsfähigkeit punkten. Für amerikanische, gescoopte Metal-Töne ist das Pedal aufgrund seines Mittenbereichs sicherlich nicht die erste Wahl, aber alles von Classic-Rock bis hin zu Mid- und High-Gain ist mühelos umsetzbar. Auch wenn das Pedal alles andere als wirklich „noisy“ ist, erweist sich das Noise-Gate als sehr effektiv, gerade bei Maximalgain. Einziger Kritikpunkt ist für mich die Auslegung des Tonreglers. Dieser kommt bei Settings unterhalb der 11-Uhr-Marke sehr bedeckt, sodass beim Test für mich nur Stellungen jenseits dieses Wertes brauchbar waren. Gleichwohl erhält man hier ein tolles Rock-Pedal, das richtig Spaß macht und mit einem fairen Preis aufschlägt!

Klassisch-britischer Rocksound für einen relativ schmalen Taler: das Marshall JVM Distortion Pedal.
Klassisch-britischer Rocksound mit modernem Einschlag für einen relativ schmalen Taler: das Marshall JVM Distortion Pedal.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • moderner britischer Rocksound
  • sehr gute Dynamik und Ansprache
  • effektives Noise-Gate
Contra
  • Auslegung des Tonreglers
Artikelbild
Marshall JVM Distortion Pedal Test
Für 139,00€ bei
  • Hersteller: Marshall
  • Name: JVM
  • Type: Distortion/Overdrive
  • Herstellungsland: Vietnam
  • Regler: Volume, Tone, Gate und Gain
  • Schalter: Pedal On/Off
  • Anschlüsse: In- & Output (je 6,3 mm Klinke), Netzteileingang
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: ja
  • Stromverbrauch: 55 mA
  • Abmessungen (B x L x H): 101 x 131 x 52 mm
  • Gewicht: 725 g
  • Ladenpreis: 139,00 Euro (Februar 2025)

Herstellerseite: https://www.marshall.com/de

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Profilbild von Rainer

Rainer sagt:

#1 - 20.02.2025 um 13:52 Uhr

0

Ein JVM Pedal halte ich für einen ziemlichen Anachronismus, wenn ich ehrlich bin. Eine Pedal-Kopie, die sich irgendwo zwischen den Kopien einordnet, die der JVM präsentiert. Nun gut … Noise Gate das ist cool, denn das Original hat ein für meinen Geschmack die mit Abstand nervigste Rauschintensität aller Amps, die ich bisher hatte. Und 4 von 5 ist für meine Begriffe dann er ein freundlich verklausuliertes Schlecht-Urteil des Autors 😂.

    Profilbild von Haiko (Bonedo)

    Haiko (Bonedo) sagt:

    #1.1 - 20.02.2025 um 15:10 Uhr

    0

    Hallo Rainer, danke für den Kommentar. Mir hat das Spielen mit dem Pedal wirklich Spaß gemacht und 4 Sterne sind immer noch eine sehr gute Bewertung. Wie oben erwähnt, gab's lediglich für den Tonregler einen Abzug in der B-Note. ;) Beste Grüße Haiko

    +1
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