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Korg Opsix Workshop: Einstieg leicht gemacht

Der Korg Opsix und seine Software-Version Korg Opsix native sind ein Eldorado fürs Synth-Programming. Doch die komplexe FM-Synthese schreckt viele ab, eigene Sounds zu entwickeln. Wie einfach man kreativ starten kann, zeigt dieser Workshop – unterstützt durch Audio-Demos, Klangdaten und Videos.

Korg Opsix Workshop: Einstieg leicht gemacht
Korg Opsix Workshop: Einstieg leicht gemacht. (Quelle: Matthias Sauer)

Beide Versionen des Altered-FM-Synthesizers von Korg, Opsix und Opsix native haben schon in Bonedo-Tests bewiesen, dass sie viel Potenzial fürs kreative Sounddesign mitbringen. Die individuellen klanglichen Stärken haben wir im Korg Triell beim Vergleich mit Korg Wavestate und Korg Modwave herausgestellt. Nun ist es Zeit, endlich einmal in die Soundengine des Korg Opsix einzutauchen. Man kann zwar viele angesagte kommerzielle Sounds für den Opsix konsumieren, es ist aber künstlerisch immer raffinierter, seine persönlichen Fingerabdrücke am Synthesizer zu hinterlassen.

Tipp für Hardware-Besitzer

Der erste Tipp für alle ambitionierten Besitzer der Tastatur-Version: Über die kostenfreie Software „Korg opsix Sound Librarian“ gelangt man in den Genuss eines Coupons für einen vergünstigten Korg Opsix native. Hat man die Hardware, bekommt man den entsprechenden Software-Synthesizer für rund 50 Euro. Diese Schnäppchen sollte man sich keineswegs entgehen lassen. Neue FM-Sounds kreiert man viel ausführlicher und bequemer am Rechner mit großem Bildschirm. Auch für diesen Workshop arbeiten wir hauptsächlich mit dem Plugin des Korg Opsix.

Korg Opsix: Plugin-Coupon
Für einen relativ schmalen Betrag können Besitzer des Hardware-Synths den Korg Opsix native für PC/Mac bekommen – eine lohnende Investition. (Quelle: Matthias Sauer)

Man sollte jedoch bedenken, dass der Korg Opsix native kein Editor fürs direkte Soundprogrammieren der Hardware darstellt. Es ist ein eigenständiger Software-Synth mit der gesamten Engine des Korg Opsix. Alle am Computer erstellten Sounds müssen später manuell zum Hardware-Synthesizer übertragen werden. Dies ist bei Wavestate und Modwave anders gelöst, alle Werte-Eingaben am Rechner werden direkt zur angeschlossenen Hardware übertragen.

Korg Opsix: eigenständiges Plugin
Das Ebenbild des Hardware-Synthesizers ist der Korg Opsix native. Er ist ein perfekter Partner, aber auch separat erhältlich. (Quelle: Matthias Sauer)

Noch ein Tipp

Man sollte immer nach den jüngsten Updates für den Korg Opsix schauen. Aktuell ist das Betriebssystem 2.0.1 und der Sound Librarian 1.1.0. Diese Software gibt es bei Korg zum kostenlosen Download unter diesem Link. Der Korg Opsix native wird wiederum über den Korg Software Pass (ein Programm für PC/Mac) aktualisiert.

Inhalte
  1. Quick Facts: Altered FM-Synthese
  2. FM-Synthese verstehen
  3. Template oder Random?
  4. Random und Template
  5. Klassische Arpeggiator-Sounds
  6. Virtuell-analoge Pads
  7. Einfach modulierte Pads
  8. Sequencing mit FM-Sounds
  9. Schlusswort
  10. Download

Quick Facts: Altered FM-Synthese

Was kann der Korg Opsix mehr als ein klassischer FM-Synthesizer?

Beim Hardware-Synth Korg Opsix lassen sich originale Klangdaten des Yamaha DX7 importieren. Der Korg Opsix ergänzt aber noch viele attraktive Features bei seiner bis zu 32-stimmigen Tonerzeugung. „Altered FM“ bringt neue Wellenformen, eine umfangreiche Filter- und Effektsektion sowie eine Modulationsmatrix. Ein Höhepunkt beim Korg Opsix ist das „Motion Sequencing“ für bis zu sechsstimmige Akkorde und fließende Klangverläufe. Damit entstehen modulative Phrasen für elektronische Musik.

Ab OS-Version 2.0 ist der Opsix mit einem „Effect Operator“ ausgestattet. Das Signal der Oszillatoren lässt sich in einem von zehn Effekten (Comb Filter, Decimator, Waveshaper, et.) einspeisen.

Korg Opsix: Altered FM
Deutlich mehr als die klassische FM-Synthese. Altered FM bietet eine Fülle an Funktionen und Parametern. Die Plugin-Version des Korg-Synthesizers erlaubt einen guten Überblick beim Programmieren. Korg Opsix: Altered FM. (Quelle: Matthias Sauer)

FM-Synthese verstehen

Für das Arbeiten mit FM-Synthese ist es nötig, die Struktur der Algorithmen praktisch zu verstehen. Ein FM-Algorithmus organisiert die insgesamt sechs Operatoren des Korg Opsix. Ein FM-Operator kann entweder „Carrier“ oder als „Modulator“ sein. Als Carrier (Träger) sendet er das Audiosignal, als Modulator kann er es klanglich beeinflussen. Ganz grob lässt sich das mit einer Konstellation aus Oszillator und Filter bei analogen Synthesizern vergleichen. Je mehr Carrier-Operatoren ein FM-Algorithmus vorsieht, desto mehr Oszillatoren stehen bereit. Der Opsix greift auf nicht weniger als 40 Algorithmen zurück. Schauen wir uns einige davon einmal an: Die ersten vier Algorithmen bieten jeweils quasi zwei Oszillatorenstränge (OP1+3 oder OP1+4). Algorithmus 32 enthält sechs Carrier-Operatoren, die nach dem Prinzip der additiven Synthese arbeiten. Man hat also sechs Oszillatoren, die geschichtet werden. Die Algorithmen 16, 33 oder 34 bieten nur einen Carrier-Operator bzw. Oszillator. Mit den fünf übrigen Operatoren kann man hier das Obertonspektrum nuanciert gestalten.

Faustregel für die Arbeit mit FM-Sounds

Verändert man die Lautstärke eines Carriers, ändert sich tatsächlich der Lautstärke-Pegel, bei einem Modulator verändert sich wiederum die Klangfarbe. Entsprechend verhalten sich die Hüllkurven (ENV) der Operatoren des Korg Opsix ähnlich einer Lautstärke- oder Filterhüllkurve.

Korg Opsix: Algorithm
Die FM-Synthese des Korg Opsix baut auf insgesamt 40 Algorithmen. Sie entscheiden, welche der sechs Operatoren als Träger oder Modulator fungieren. (Quelle: Matthias Sauer)

Farben definieren Carrier und Operatoren

Beim Tastaturmodell des Opsix hat Korg besonders mitgedacht: Die jeweils sechs Knobs und Slider des Operator Mixers (links vom Display zu finden) visualisieren die Funktion der Operatoren. Alle „Carrier“ leuchten in der Farbe Pink, während die klangmodulierenden Operatoren an der Farbe Lila zu erkennen sind. Auch beim Plugin sind diese farblichen Markierungen hilfreich, fallen aber optisch nicht so auf wie beim Hardware-Synth. Beim Durchsteppen der Factory Sounds bitte also einmal auf das kleine Farbenspiel achten.

Korg Opsix: Operator Mixer
Nicht nur schick, sondern auch funktionell: Die sechs Knobs und Slider verändern die Farbe je nach Algorithmus: Pink für Carrier, Lila für Modulator. (Quelle: Matthias Sauer)

Am Beispiel des klassischen FM-E-Pianos zeigen wir nochmal akustisch, was passiert, wenn man die Level der Operatoren verändert. Das E-Piano basiert auf Algorithmus 5 mit drei Carrier-Operatoren (Op 1, 3, 5), auf die jeweils ein Modulator einwirkt (Op 2, 4, 6). Bei erhöhtem Level der Modulatoren wird der Klang obertonreicher. Reduziert man die Level für Carrier Op 3 und 5 auf null, bleibt noch ein simpler FM-Klang aus einem „Oszillator“ übrig:

Audio Samples
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FM-E-Piano, Level-Änderung bei den Operatoren
Korg Opsix: E-Piano mit Algorithmus 5
Ein klassischer FM-Sound mit sechs Sinus-Operatoren. Op 1, 3 und 5 dienen als Träger, während die übrigen drei Operatoren je nach Level den Klang verändern. (Quelle: Matthias Sauer)
Video: Das Probieren der Dreh- und Schieberegler ist bei der Keyboard-Version sozusagen Pflicht. Lautstärke, Transposition und Obertonspektrum ändern sich bei den Teilklängen eines Algorithmus – hier ein klassisches FM-Piano aus drei Komponenten. Im Nu lassen sich Sound-Variationen erstellen. (Quelle: Matthias Sauer)

Template oder Random?

Beim Korg Opsix ergeben sich schnell zwei Möglichkeiten, neue Sounds zu erstellen: Entweder man nutzt die gelungenen Presets aus der Template-Bank des Browsers oder probiert es mit der Random-Funktion. Spoiler-Mode an: Die wesentlich bessere Methode ist das Arbeiten mit den Templates. Dennoch möchten wir kurz auf die Random-Funktion eingehen.

Korg Opsix: Randomize
Presets zufällig bearbeiten lassen und den Zufall auf bestimmte Parameter eingrenzen? Randomize ist beim Korg Opsix eine gute Option, die man einmal probieren sollte. (Quelle: Matthias Sauer)

Random-Funktion bei Opsix native

Der Korg Opsix native bietet eine separate Seite: MISC/RANDOM. Wie man sieht, lässt sich ein Preset nicht nur komplett mit all seinen Parametern, sondern auch bestimmte Teilbereiche randomisieren. So kann man gezielter seine Änderungswünsche erreichen und das Preset in eine ganz bestimmte Richtung verformen lassen. Wie das geht, demonstriert das Presets „Arp Swirls“. Wir wollen zunächst einmal nur das Arpeggio variieren, also selektieren wir „Arp“ und klicken auf „Randomize Selection“. Danach soll Filter- und Effektsektion bei diesem Arpeggio-Preset verändert werden und abschließend lassen wir Op 2 und 5 (bei diesem Algorithmus Modulator) zusammen mit dem Effekt randomisieren. Wichtig ist es, mit dem Amount-Regler verschiedene Intensitäten auszuloten. Wie sich das Arpeggio-Preset klanglich verändert hat, klärt das zweite Audiobeispiel.

Audio Samples
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Arpeggio-Preset, per Randomize schrittweise variiert.

Random und Template

Randomize ist ein netter Zeitvertreib. Teilweise kommen wirklich brauchbare Sounds heraus. Im Endeffekt ist dies aber nur eine Seitentür bei fehlender Inspiration. Viel zielstrebiger ist der Weg über die Templates. Der Korg Opsix bietet mehrere praktische Vorlagen. Einige davon schauen wir uns an. Wir skizzieren, was man damit anstellen kann. Die Session halten wir jeweils fest und spendieren am Ende des Workshops die Presets als Download. Man muss also nicht direkt mitschrauben.

Korg Opsix: Templates
Einen tollen Einstieg ins Programming ermöglichen die zahlreichen Templates in der Factory Library des Korg Opsix. Für verschiedene Soundtypen findet sich eine passende Vorlage – hier alle Templates auf einen Blick. (Quelle: Matthias Sauer)

Klassische Arpeggiator-Sounds

Das schnellste Warm-up mit dem Korg Opsix: Templates wählen für virtuell analoge Sounds. Template 322 „Detune Saw“ ist die erstbeste Vorlage. Algorithmus 6 liefert drei Oszillatorenstränge. Das Template nutzt sie mit einer hochwertigen Sägezahnwellenform (SAW HD) bei den Carrier-Operatoren. Allerdings liegt der dritte Strang (Op 5 und 6) bzw. der dritte Oszillator brach, was wir ändern: Level für Op 5 auf Wert 100 % und die Ratio auf 0.5000. Nun haben wir einen Suboszillator oder sozusagen einen Analogsynth mit drei VCOs. Aus diesem Basisklang soll ein fetter Arpeggio-Sound entstehen. Wir nutzen (oben auf dem GUI) das Unisono mit Wert 2 und erhöhen leicht den Detune-Wert. Das Preset klingt jetzt noch fetter. Auf der linken Seite aktivieren wir den Arpeggiator, der sich eigentlich von selbst erklärt.

Hüllkurven anpassen

Ein nützlicher Trick zum schnellen Anpassen der Hüllkurven: Normalerweise könnte man jede einzelne der sechs Operatoren-Hüllkurve bearbeiten, was mühselig ist. Sollen Attack und Release (Lautstärke-Hüllkurve) verändert werden, geht das über die Seite MISC/RANDOM bedeutend schneller. Mit „Global Atk“ und „Global Dec“ lässt sich die Hüllkurve schnell ans Arpeggio oder an eine andere Phrase anpassen. Diese beide Regler nimmt man immer wieder gern. Wir bleiben direkt auf dieser Seite und verleihen dem Arpeggio mit ein wenig Glissando (Glide Mode = ON) etwas (ein Wert um 0,020 Sekunden) etwas mehr Elan.

Korg Opsix: Virtuell-analoger Sound mit Arpeggiator
Recht einfach lassen sich virtuell-analoge Arpeggiator-Sounds mit dem Korg Opsix erstellen. Für die Carrier-Operatoren nimmt man Sägezahn- oder Rechteckwellenform. (Quelle: Matthias Sauer)

Einsatz des Filters

Nun geht’s ans Filter: Das Sägezahn-Preset empfiehlt sich fürs Checken der über zehn Filtertypen des Korg Opsix. Wir nehmen den „LPF 24“ („Moog-Kaskade“) und nutzen EG2 als Hüllkurve für ein perkussiveres Filter-Decay. Die als „VIRTUAL PATCH“ bezeichnete Modulationsmatrix ermöglicht die Filter-Steuerung per Modulationsrad. Abschließend nutzen wir noch alle drei Effekt-Slots (rechts auf der SOUND-Seite zu finden) und wählen von links nach rechts „Compressor“, „Delay (BPM)“ und Reverb“. Heraus kommt ein typischer Arpeggiator-Sound (Preset: 01 Bonedo Saw Arp). In wenigen Schritten lässt sich eine Variante davon (Preset: 02 Bonedo Square Arp) erstellen, indem vor allem Arpeggiator-Typ, Op-Wellenform geändert werden. Bitte das Filter auch per LFO2 modulieren lassen. So kommt es automatisch zu einer schönen Filterfahrt. Im LFO-Bereich muss dazu „Key Sync“ deaktiviert werden (Preset: 03 Bonedo Filter Arp).

Audio Samples
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Arpeggio-Preset, per Template erstellt Arpeggio-Preset, Filtermodulation per LFO
Video: In diesem Video demonstrieren wir einen virtuell-analogen Sound, der arpeggiert wird. Er setzt sich aus Sägezahn- und Rechteck-Oszillatoren (SAW HD und SQUARE HD) zusammen. (Quelle: Matthias Sauer)

Virtuell-analoge Pads

Schnell wie einfach lassen sich auch „analoge Synthpads“ mit dem Korg Opsix kreieren. Hier liefert das Template „232 Unison Saw“ einen günstigen Start. Bei Algorithmus 32 stehen sechs klangerzeugende Operation bereit, man kann es mit sechs Oszillatoren vergleichen. Schon im Originalzustand ist dieser breite, schwebende Sound zu spüren. Für ein Pad wird zunächst auf der MISC/RANDOM-Seite die Werte für „Global Atk“ und „Global Dec“ erhöht. Der Sound schwingt langsamer ein und aus. Mit dem Modulationsrad lässt sich die Filterfrequenz für eindrucksvolle Sweeps absenken, was per VIRTUAL PATCH bereits umgesetzt worden ist. Auch bei diesem Sound können wir das Filter des Korg Opsix glänzen lassen und verschiedene Filtertypen nutzen. Für unser Preset nehmen wir den „Polysix Filter“ – und das „Vintage Synth Pad“ ist bereits spielfertig. Für noch mehr Breite und Fülle aktivieren wir in der Effekt-Sektion das Unisono Ensemble und den Shimmer Reverb (Preset: 04 Vintage Saw Pad).

Schnelle Soundvariationen

Natürlich lässt sich auch dieses Pad sehr einfach variieren. Man kann wieder die Wellenform der Operatoren austauschen, das Filter bearbeiten oder die Operatoren unterschiedlich stimmen, was mit dem Transpose-Parameter schnell erledigt ist. Genau das haben wir probiert und ein „Soundtrack“-Pad mit Quinten (Preset: 05 Soundtrack OP6) erstellt. Übrigens entsteht auch das Template „325 Chord Hit“) mit dem Transponieren einzelner Operatoren.

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Klassisches Synthesizer Pad mit Sweep (Polysix Filter)
Video: Fette Pads mit Schwebungen, pulsierendem LFO und weiten Effekten (wie dem Shimmer Reverb) liegen dem Korg Opsix. (Quelle: Matthias Sauer)

Einfach modulierte Pads

Für den Aufbau einfacher rhythmisch animierter Pads bieten sich Templates 346 und 347 des Korg Opsix an. Das Template „346 Quadra LFOs“ arbeitet so, dass die Lautstärke-Pegel der vier Carrier-Operatoren (Op 1, 2, 4 und 5) bei Algorithmus 21 per LFO 1 und 2 moduliert werden. Dies passiert mittels Modulationsmatrix, das VIRTUAL PATCH. Am besten bearbeitet man die Geschwindigkeit bei LFO1 und 2 des Templates: Schloss-Symbol bei Speed aktivieren. Nun kann die LFO-Geschwindigkeit in Notenwerten bestimmt werden. Wir nehmen die Werte 1/1 (ganze Noten) und 2/1 (zwei ganze Noten). Für weitere rhythmische Modulation verwenden wir ganz einfach die Effekte des Korg Opsix, in konkrete Reihenfolge: Phaser (BPM), Auto Pan (BPM) und Delay (BPM). Für futuristische Sounds liefert der „Grain Shifter“-Effekt schnelle, bezaubernde Ergebnisse. Wie das klingt demonstrieren die nächsten Audiobeispiele und auch die beiden Programme für den Korg Opsix (Preset: 06 LFO FX Pad und Preset: 07 Granulize FX Pad).

Korg Opsix: Effektvolle Flächen
Der Korg Opsix glänzt mit einer hervorragenden und vielseitigen Effektsektion, die man öfter auskosten sollte – so auch den „Grain Shifter“ für futuristische Klänge. (Quelle: Matthias Sauer)

Kleiner Trick

Das Template „347 Effect LFO“ zeigt die rhythmische Modulation des Reverbs per LFO3. Auch diese Vorlage kann man flink abwandeln. Für Operator 1 nehmen wir die Wellenform „SAW HD“ und verstärken den Gater-Effekt, indem der LFO 3 zusätzlich auf das Filter einwirkt (Preset: 08 Reverb LFO). Noch eine schöne Variante: Effekt „LFO Filter“ aktivieren und den Filtertyp auf „BRF 12“ wechseln (Preset: 09 LFO Filter).

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Futuristisches Pad, mit Grain Shifter-Effekt erstellt Gater-Pad, LFO moduliert Reverb und Filter

Sequencing mit FM-Sounds

Endlich kommen wir zu den typischen FM-Sounds, die mit einer Sinus-Wellenform arbeiten. Ein wenig unter die Lupe sollte man das Template „326 Velocity FM“ nehmen. Hier haben wir zwei Oszillatorenstränge (auf Op1 und 3), wobei nur Operator 1 (Carrier) mit Operator 2 (Modulator) genutzt wird. Generell kann man brauchbare FM-Sounds mit bereits zwei bis vier Operatoren erstellen – weniger ist oft mehr. Per Anschlagdynamik wird bei diesem Template die Klangfarbe verändert. Der Velocity-Parameter für Operator 2 findet sich bei „L.MOD“. Aktiviert man den SEQUENCER, läuft eine einstimmige Achtelnoten-Phrase ab. Die Velocity steigt vom ersten bis letzten Schritt kontinuierlich an – ein gleichförmiges Treppenmuster.

Ins Klanggeschehen eingreifen

Wir verändern nun willkürlich die aufsteigende Linie. Die Phrase erinnert jetzt an eine zufällige Filtermodulation. Um den Klang in Art eines Sub-Oszillators zu stabilisieren, drehen wir das Level für Operator 3 auf 100 und reduzieren die Ratio auf 0.2500. Für mehr Lebendigkeit nutzen wir natürlich die MOTION-Funktion des Korg Opsix. Die erste Reihe (M1) kümmert sich um den Parameter „OP2 Coarse Ratio“. Die Frequenz des Modulators wird rhythmisch moduliert, was das Klangfarbenspiel nochmal erweitert. Das entstandene Programm (Preset: 10 VeloFM SEQ) ist zwar simpel gestrickt, zeigt aber dafür umso besser, wie man grundsätzlich von SEQUENCER und MOTION des Korg Opsix profitieren kann. Typisch für einen FM-Synth ist es, mit wenig Veränderung einen anderen Sound entstehen zu lassen. Auf die Schnelle haben wir noch eine Techno-Variante (Preset: 11 VeloFM SEQ Tech) erstellt.

Korg Opsix: Motion Sequenz
Für lebendige rhythmische Klangphrasen ist der MOTION-Sequencer des Korg Opsix eine Wucht – selbst, wenn nur ein Parameter moduliert wird. (Quelle: Matthias Sauer)
Video: Harsche FM-Sounds sind ein Leichtes für den Korg Opsix. Per MOTION wird die Tonhöhe des Modulators bei dieser monofonen Sequenz rhythmisch manipuliert. (Quelle: Matthias Sauer)

Ein letztes Beispiel

Anhand des Template „350 SEQ Key Trig“ konstruieren wir eine technoide Chord-Sequenz. Im SEQUENCER löschen wir zunächst alle Daten (Clear All) – Achtung, für Noten und Velocity gibt es separate Bereiche. Per „Step Record“ spielen wir Schritt für Schritt acht Akkorde ein. Die fertige Sequenz wird mit nur einer Taste getriggert. Klanglich modifizieren wir diesen Sinus-Klang ein wenig: Operator 2 (Modulator) versetzen wir in den Effect Mode und wählen den Decimator als FX an. Es entsteht ein heller, brutzelnder Beiklang. Den Mix-Regler des Effect-Operators modulieren wir rhythmisch per MOTION. Per Modulationsrad steuert man zudem den Parameter „OP2 Attack Time“. Die Wirkung ist ähnlich die eines gesteuerten Filter-Attacks. Fertig ist die minimale Techno-Sequenz (Preset: 12 Chord SEQ).

Korg Opsix: Chord Sequenz
Akkorde mit bis zu sechs Stimmen lassen sich beim Step Recording aufzeichnen und beliebig wiedergeben. Sequencing ist eine Spezialität des Korg Opsix. (Quelle: Matthias Sauer)
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Monofone Sequenz Chord-Sequenz
Video: Chords für elektronische Musik sind mit dem SEQUENCER des Korg Opsix schnell realisiert. (Quelle: Matthias Sauer)

Schlusswort

Die eigens kreierten User-Presets sollen nun abschließend vom Plugin zum Hardware-Synth übertragen werden. Eine Methode, die auch künftig immer funktionieren sollte, läuft über die kostenfreie Librarian-Software von Korg. Um eigene Klangdaten des Hardware-Opsix zu behalten, fordert man zunächst alle Daten im Librarian an („receive“). Danach importiert man die gespeicherten Klänge im Opsix-Format (.op6programs) in noch freie Slots des Librarian-Fensters. Der Klick auf „Send“ überträgt alle Sounds vom Librarian zur Hardware. Das Ganzef unktioniert, aber vielleicht gibt es bald eine elegantere Lösung.

Damit ist dieser Workshop schon zu Ende. Er konnte hoffentlich etwas ermutigen und zeigen, dass man sich mit dem Korg Opsix wie an einen klassischen Analog-Synthesizer heranwagen kann. Es lohnt sich dabei, die Templates zu nutzen. Viel Spaß beim alternativen FM-Surfen! Der Korg Opsix ist noch für viele Überraschungen gut.

Download

Die im Workshop aufgeführten Presets können hier heruntergeladen und mit dem Korg Opsix (native) verwendet werden. Diese Sounds verstehen sich als erweiterte Vorlagen für die eigene Sounddesign-Session.

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