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Ibanez AZ22S1F Test

Die Ibanez AZ22S1F ist ein Modell aus der Standardserie, das in der Preisklasse unter 600 Euro angesiedelt ist und 2025 zur beliebten AZ-Serie stieß. Die Gitarre ist mit zwei Single-Coils und einem Humbucker bestückt und unsere Probandin wirkt recht schick in ihrem Transparent Black Sunburst Finish. Ein Mode-Switch sorgt für fünf zusätzliche Varianten zu den fünf Standard-Pickup-Kombinationen. Worum es sich dabei genau handelt, wie es klingt und ob die Gitarre das Zeug zum günstigen Allrounder hat, erfahrt ihr gleich im Test.  

Ibanez AZ22S1F Test

Ibanez AZ22S1F – Das Wichtigste in Kürze

  • S-Style-Body aus Erle mit geflammter Ahorndecke 
  • gerösteter Ahornhals mit Jatoba-Griffbrett
  • Pickup-Bestückung: 2x Single-Coil (Hals, Mitte) – 1x Humbucker (Steg)
  • Ibanez Tremolo & Locking-Mechaniken
  • Finish: Transparent Black Sunburst
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Ibanez AZ22S1F-TKS
Ibanez AZ22S1F-TKS
Kundenbewertung:
(3)

Das Zubehör ist überschaubar – Koffer oder Gigbag müssen separat erworben werden

Beim aufgerufenen Preis kann man naturgemäß kein überbordendes Zubehör erwarten, und so liegen der Gitarre lediglich der Tremolohebel und einige Inbusschlüssel zum Einstellen bei. Ibanez gibt auf der Web-Produktseite Vorschläge für einen passenden Koffer (M300C) oder ein Gigbag (IGB540-BK).

Die AZ22S1F hat einen Erle-Korpus mit geflammter Ahorndecke 

Der Erle-Korpus unserer Testgitarre kommt im S-Style-Shaping mit versetzten Cutaways. Dabei ist der untere einen Hauch weiter ausgeschnitten als beim amerikanischen Vorbild, sodass die hohen Lagen noch bequemer erreichbar sind. Der Hals ist mit vier Schrauben stabil am Korpus befestigt und bietet eine Abrundung am Halsfuß. Die geflammte Ahorndecke der AZ22S1F ist in zwei verschiedenen Finishes erhältlich, einmal in Transparent Black Sunburst (TKS) oder Transparent Turquoise Burst (TXB). Den farblichen Gegenpol setzt das weiße dreilagige Perloid-Schlagbrett, auf dem die komplette Elektronik montiert ist: Pickups, Regler und Schalter. 

Die Gitarre ist mit einem aufliegenden Tremolosystem ausgestattet, das mit sechs Schrauben am Korpus befestigt ist und über sechs einzelne Saitenreiter verfügt, allesamt in Höhe und Position separat verstellbar. Der Tremolohebel ist geschraubt, hat allerdings in der vorgesehenen Position noch etwas Spiel, sodass ganz geschmeidige Bewegungen nicht wirklich funktionieren. Zumal man etwas mehr Kraft einsetzen muss, um das System nach unten zu bewegen. Grund sind die drei Federn, die das Tremolosystem recht solide am Platz halten. 

Fotostrecke: 4 Bilder Der Erle-Korpus unserer Testgitarre kommt im S-Style-Shaping…

Gerösteter Ahornhals und Jatoba-Griffbrett mit 22 Jumbo-Frets

Auch der Ahornhals unserer Kandidatin wird dem inzwischen beliebten Röstverfahren unterzogen und sein moderates C-Profil bietet einen relativ satten Griff. Auf dem Hals befindet sich ein Jatoba-Griffbrett, auf dem 22 Jumbo-Frets ihren Platz eingenommen haben. Die Bünde sind an den Kanten gut verarbeitet, lediglich beim Polieren wurde Zeit eingespart und die Gitarre präsentiert sich mit recht kratzigen Bünden. Aber auch dieses Problem ist mit etwas Nachbearbeitung und einigen Bendings beseitigt. Ansonsten ist die Hals- und Saitenlage sehr gut voreingestellt, auch an der Oktavreinheit gibt es nichts auszusetzen.

Zur Orientierung befinden sich Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Halsleiste. Die Saiten laufen geradlinig über einen Kunststoffsattel zu den einseitig angeordneten geschlossenen Ibanez-Locking-Mechaniken an der Kopfplatte, die ihre Arbeit zur Zufriedenheit verrichten. Den Zugang zum Halsstellstab findet man ohne Abdeckung am Übergang zum Hals. 

Mit dem Dyna Mix 9 Switching-System hat man die Auswahl aus insgesamt neun unterschiedlichen Grundsounds, die per Fünfweg-Klingenschalter und einem kleinen Mode-Schalter angewählt werden.
Mit dem Dyna Mix 9 Switching-System hat man die Auswahl aus insgesamt neun unterschiedlichen Grundsounds, die per Fünfweg-Klingenschalter und einem kleinen Mode-Schalter angewählt werden.

Neun Grundsounds mit zwei Single-Coils und einem Humbucker

Der Hersteller hat der Gitarre ein Dyna Mix 9 Switching-System verpasst, eine Schaltung mit zwei unterschiedlichen Modes. Damit sind bei der Ibanez AZ22S1F insgesamt neun unterschiedliche Grundsounds per Fünfweg-Klingenschalter und einem kleinen Mode-Schalter möglich, der zwischen Volume- und Tone-Regler platziert ist. Die Klangerzeugung übernehmen zwei Ibanez Classic Custom Single-Coils (Alnico) am Hals und in der Mitte sowie ein Ibanez Classic Custom Humbucker mit Keramikmagnet am Steg. 

Bei Mode 1 sind die Pickups in den üblichen Kombinationen anwählbar:

  • 1-1: Steg (Humbucker)
  • 1-2: Steg (Humbucker) + Mitte 
  • 1-3: Mitte 
  • 1-4: Mitte + Hals 
  • 1-5: Hals 

Ist der Mode-Switch nach unten gelegt, sind folgende Varianten möglich:

  • 2-1: Steg (Humbucker)
  • 2-2: Steg (Split – innenliegende Spule)
  • 2-3: Hals & Mitte seriell + Steg (Humbucker)
  • 2-4: Hals + Steg (Split – außenliegende Spule)
  • 2-5: Hals + Mitte seriell

Was sich damit alles anstellen lässt, hört ihr jetzt im Praxisteil.

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So klingt die Ibanez AZ22S1F in der Praxis

Die Gitarre kommt, wie schon erwähnt, mit einem ordentlichen Setup. Der Hals ist zumindest für Ibanez-Verhältnisse etwas kräftiger und fühlt sich wirklich gut an. Der Eindruck wird durch die Jumbo-Bünde zusätzlich verstärkt, eine Kombination, die mir persönlich äußerst gut gefällt. Das Tremolo ist durch die hohe Federspannung zwar etwas schwergängiger, bleibt dadurch aber auch gut in Stimmung. Natürlich tragen dazu auch die Locking-Mechaniken ihren Teil bei. Für butterweiche Tremolo-Aktionen würde ich weichere Federn nachrüsten. 

Der Praxisteil beginnt für die Ibanez mit Cleansounds an einem Ceriatone OTS 50, bei den Zerrsounds übernimmt dann der Sovtek MIG-50H mit diversen Overdrive-Pedalen. Die Amps laufen über ein Marshall 4×12 Cab, das mit einem Royer R-10 und einem Shure SM-57 abgenommen wird.  

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Sehr schöne Cleansounds

Wir starten den Rundgang wie üblich mit den unverzerrten Tönen und in dieser Disziplin liefern vor allem die Single-Coils einen richtig guten Sound. Der typisch-glockige Strat-Sound in den Zwischenpositionen ist da und auch ein Tele-Style-Sound lässt sich im Mode 2 erzeugen. Das Angebot mit neun Grundsounds ist stattlich, und das Ganze ist sehr gut aufeinander abgestimmt. Alles klingt recht homogen, auch wenn der Humbucker naturgemäß etwas mehr Pegel liefert. Aber das liegt in der Natur der Sache und bringt die Amp-Vorstufe schon etwas ins Schwitzen. Generell bietet die Ibanez AZ22S1F am Amp einen angenehm crispen Grundsound, dessen Höhenbereich sich per Tone-Regler bei Bedarf sehr gut dosiert absenken lässt. 

Audio Samples
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Clean: Alle PU-Kombinationen – Mode 1 Clean: Alle PU-Kombinationen – Mode 2 Clean: PU 1-5 – Tone Variationen Clean: PU 1-4 > PU 2-4 Clean: PU 2-5 – Tone leicht zurück

Variable Sounds mit dem Dyna Mix 9 Switching-System

Wir kommen nun zu den etwas dreckigeren Sounds, und da macht die Ibanez AZ22S1F ebenfalls ihre Sache recht gut. Ihre klaren Stärken liegen dabei in den leichten Overdrive- bis Mid-Gain-Sounds. Hier kann man mit den unterschiedlichen Pickup-Kombinationen sehr variable Sounds erzeugen, die auch bei der Dynamik-Übertragung punkten. Leider wird der Ton in höheren Zerrgraden etwas pappig und undefiniert, was Saitentrennung und Bassbereich betrifft. Aber dabei muss man die Kirche im Dorf lassen, denn für weniger als 600 Euro kann man keine klanglichen Wunderwerke erwarten.

Audio Samples
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Overdrive: Alle Pickup Kombinationen – Mode 1 (Carl Martin PlexiRanger) Overdrive: PU 1-5 > 2-5 > 2-1 (Carl Martin PlexiRanger) Overdrive: PU 2-4 (Boss BD-2) Overdrive: PU 2-1 (Boss BD-2) Overdrive: PU 1-5 (Boss BD-2) Overdrive: PU 1-1 (Nobels ODR-1) Overdrive: PU 2-4 (Nobels ODR-1) Overdrive: PU 2-1 (Friedman BE-OD) Fuzz: PU 1-4 – Volume zurück) > 2-5 – Volume Max (EHX Big Muff)
Ibanez AZ22S1F Test

Die Ibanez AZ22S1F  im Band-Arrangement

Zum Abschluss hört ihr die Gitarre im Band-Arrangement mit cleanen und leicht angezerrten Sounds. 

Audio Samples
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Ibanez AZ22S1F im Band-Arrangement
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Fazit

Die Ibanez AZ22S1F ist sauber verarbeitet, der Hals lässt sich angenehm bespielen und die werkseitige Voreinstellung ist ebenfalls in Ordnung. Dass die Bünde nicht perfekt poliert sind, ist in der Preisklasse keine Seltenheit und kann auch recht zügig behoben werden. Mit zwei Single-Coils und einem Humbucker sowie den verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten der beiden Switching-Modes liefert die Gitarre eine breite Palette an Grundsounds. Am besten hat sie mir im Clean-Bereich und bei den leicht angezerrten Sounds gefallen. Bei höheren Gain-Settings wird der Ton etwas undefiniert und in den tieferen Frequenzen mitunter matschig. Aber alles in allem ist die Ibanez AZ22S1F für den Preis ein gutes Instrument mit einem breiten Angebot an Grundsounds, passend für viele Musikstile.

 Die Ibanez AZ22S1F punktet mit sauberer Verarbeitung, guter Bespielbarkeit und einer Vielzahl an Soundmöglichkeiten - zu einem recht überschaubaren Anschaffungspreis.
Die Ibanez AZ22S1F punktet mit sauberer Verarbeitung, guter Bespielbarkeit und einer Vielzahl an Soundmöglichkeiten – zu einem recht überschaubaren Anschaffungspreis.
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • umfangreiche Ausstattung (im Verhältnis zum Preis)
  • ordentliche Verarbeitung
  • stimmstabiles Tremolo
  • komfortable Bespielbarkeit
  • Soundmöglichkeiten mit zwei Modes
  • sehr gute Clean- und Crunch-Sounds
Contra
  • Bünde nicht ausreichend poliert
  • Tremolohebel etwas wacklig
Artikelbild
Ibanez AZ22S1F Test
Für 549,00€ bei
  • Hersteller: Ibanez
  • Model: AZ22S1F
  • Typ: 6-str. E-Gitarre
  • Finish: TKS (Transparent Black Sunburst)
  • Korpus: Erle mit geflammter Ahorndecke
  • Hals: Ahorn (geröstet)
  • Profil: Medium C
  • Griffbrett: Jatoba
  • Halsbr.Sattel: 42 mm
  • Mensur: 648 mm (25,5“)
  • Bünde: 22 Jumbo-Frets
  • Mechaniken: Ibanez-Locking-Machine-Heads
  • Pickups: 1x Ibanez Classic Custom-Humbucker (Steg), 2x Ibanez Classic Custom-Single-Coils (Mitte & Hals)
  • Regler: 1x Volume, 1x Tone
  • Schalter: 5-Wege Blade (Pickups), Mini-Switch (Mode)
  • Tremolo: Ibanez T106 Tremolo
  • Gewicht: 3,45 kg
  • Verkaufspreis: 549,00 Euro (August 2025)

Herstellerseite: https://www.ibanez.com/eu

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