HK Audio Linear 5 MKII 115 XA und 118 Sub A Test

Heute fühlen wir einem PA-System bestehend aus den Modellen HK Audio Linear 5 MKII 115 XA und 118 Sub A auf den Zahn. Die Saarländer Firma HK Audio hat nämlich ihre beliebte Boxenfamilie Linear 5 in der MKII-Version komplett überarbeitet. Die Neuerungen gegenüber den Vorgänger-Modellen sind neue Lautsprecher, mehr Leistung bei geringerem Gewicht, kompaktere Abmessungen und nicht zuletzt die eingebauten DSPs, die sowohl mehr Headroom versprechen, aber auch mit zwei unterschiedlichen Subwoofer-Cardioid-Modi und via Netzwerk steuerbarem integrierten 10-Band-EQ und einstellbarer Delay-Line-Verzögerung professionelle Anwendungsperspektiven ermöglichen

Im Test: die HK Audio Linear 5 MKII mit zwei 115 XA Mid-/Hi-Units und zwei 118 Sub A Subwoofern

HK Audio Linear 5 MKII – das Wichtigste in Kürze

  • für professionelle Performer und Verleih
  • ausgezeichneter Sound
  • mehr Leistung bei geringerem Gewicht
  • Cardioid-Setups für die Subwoofer
  • DSP Control App und Netzwerksteuerung
  • Holzgehäuse

Die vier Boxen kommen kompakt aber stabil in Karton verpackt ins Haus. Gerade der Subwoofer-Karton ist alleine nicht zu tragen, denn der Sub selbst wiegt bereits fast 42 Kilogramm, weil das Gehäuse bei HK Audio nach wie vor größtenteils aus Holz besteht.

Auch der 115 XA Mid-/Hi-Speaker ist mit fast 28 Kilogramm nicht auffällig leicht. Guter Klang aus Holz hat eben (leider) sein Gewicht.

Im Lieferumfang inbegriffen sind jeweils ein Kaltgerätenetzkabel mit Sicherung und eine kurze Anleitung zur Inbetriebnahme. Ein detailliertes Manual sowie die Software HK Audio DSP Connect gibt’s auf der Website von HK Audio. 

Fotostrecke: 3 Bilder Schwere Boxen, schwere Kartons

HK Audio Linear 5 MKII 115 XA

Der aktive Multifunktionslautsprecher 115 XA verfügt über einen 15-Zoll-Bass/Mitten-Lautsprecher, 1-Zoll-Hochtöner mit 1,7-Zoll-Schwingspule und ein drehbares 70° x 50° CD-Horn zur Änderung der Abstrahlcharakteristik und wird wie ALLE (!) Mid/High Units der LINEAR-5-Serie über einen eingebauten Class-D-Verstärker mit 1.200 W Peak Power angetrieben, der einen Maximalpegel von 134 dB erzeugt.

Abgestimmt auf den Betrieb mit einem Subwoofer geht der XA nicht supertief runter, sondern beschränkt sich auf einen Frequenzbereich von 54 Hz bis 19 kHz. Wer tiefer will, greift zur Fullrange-Alternative 115 FA, die größer und mit einem Bass-Boost-Modus ausgestattet ist. Allerdings haben die FA-Modelle kein Monitor-Wedge-Design. Die smarte Nutzung als solche zeichnet die XA-Modelle aus, die auf die Zusammenarbeit mit den zugehörigen Subwoofern optimiert sind.

Fotostrecke: 7 Bilder Fetter Kühlergrill: Die Front der HK Audio 115 XA besteht aus unnachgiebigem schwarzen Stahl

Anschlüsse der HK Audio Linear 5 MKII 115 XA

Auf dem Anschlusspanel finden wir einen verriegelbaren, symmetrischen XLR/Klinke-Kombi-Eingang sowie einen symmetrischen XLR-Thru-Ausgang zum analogen Weiterschleifen an einen weiteren Lautsprecher.

Drei direkt anwählbare, integrierte Presets stehen für die häufigsten Anwendungen per Knopfdruck bereit. Das vierte Preset wird durch die HK Audio DSP CONTROL Software per Netzwerk ferngesteuert. Dazu steht ein verriegelbarer EtherCon-Anschluss für die Verbindung mit einem Mac oder PC zur Verfügung. Über den DSP-Out-Anschluss in Form eines symmetrischen XLR-Ausgangs kann das bearbeitete Signal vom Lautsprecher an einen nicht netzwerkfähigen Lautsprecher weiterleitet werden. Das hier anliegende Audiosignal kann mittels DSP CONTROL Software dann ebenfalls umfangreich modifiziert werden. So sollen auch die nicht netzwerkfähigen Speaker der ersten LINEAR-5-Generation mit der MKII-Generation weiterverwendet werden können. Natürlich können hier auch Boxen anderer Hersteller Anschluss finden. Wir finden das nachhaltig und gut.

Weitere DSP-Eigenschaften: Der neu entwickelte digitale Limiter sorgt für höheren Schalldruck und mit der Time-Align-Funktion kann eine präzise Verzögerung zum Einsatz in einer Delay-Line eingestellt werden, um weit voneinander entfernt stehende Speaker synchron zu schalten – dank des bereits erwähnten DSP-Outputs im XLR-Format können auch Speaker ohne DSP mit eingebunden werden. Die Preise für Linear-5-Boxen der ersten Generation auf dem Gebrauchtmarkt dürften somit also stabil bleiben.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Anschlussfeld der HK Audio 115 XA ist übersichtlich, aber komplett: Eingang, Thru, DSP Out zur Kontrolle von Boxen ohne DSP, der Ethernet-Eingang und ein Preset-Schalter für vier Szenarien

Multifunktionale Bauweise

Aber nicht nur die inneren Werte der HK Audio LINEAR 5-Mid/High Units überzeugen, sondern auch die praxisorientierte Bauweise. Die Monitorabschrägung der XA-Modelle gestattet den Einsatz als Bühnenboden-Monitore, und den Spagat zum Array-System schlägt HK Audio mit dem DuoTilt-Stativ-Flansch, der eine Neigung der Speaker von 3° bzw. 7° ermöglicht, um einen gewünschten Eventflächenbereich präziser beschallen zu können. Außerdem interessant für Betreiber größerer PAs: Drei verstärkte M8 (AP – 8) Montagepunkte sowie die beiden MultiGrips für die TB-45N und TB-45NQ Flugbügel gestatten Flugbetrieb von 115 XA sowie 112 FA und 115 FA.

Die MultiGrips zeigen ihre Multi-Fähigkeiten übrigens auch ohne Flugbetrieb: Von allen Seiten kann man zum Tragen gut reingreifen, bei den Satelliten wie auch bei den Subs.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Multigrip-Griffe machen ihrem Namen alle Ehren: Überall findet die Hand Halt und macht das Tragen der Boxen nicht schwerer als nötig, hier am Beispiel der HK Audio 118 Sub A

HK Audio Linear 5 MKII 118 Sub A

Der Sub ist ein aktiver, direkt abstrahlender Bassreflex-Lautsprecher mit integrierter 1.200-Watt-Class-D-Endstufe und einem 18-Zoll-Tieftöner mit 4-Zoll-Schwingspule.

Der Maximalpegel ist mit 131 dB und der Frequenzbereich mit 38 – 120 Hz (+/-10 dB) ausgepreist. Die Subs weisen Stereo-Preamps auf, hier wird die Stereoquelle (z. B. DJ-Mischpult-Main-Out) per XLR angeschlossen und über zwei XLR-Thrus and die Mid/Hi-Units weitergeleitet. 

Das herausstechende Feature der MKII-Subs ist die Möglichkeit, einen Cardioid-Aufbau sowohl vertikal (Stack) als auch horizontal (nebeneinander) herzustellen. Das ist auch ohne aufwendige Netzwerkeinbindung mit einem simplen Fingerdruck auf den rückwärtigen Preset-Button machbar. 

Ein Cardioid-Setup schaltet einen zweiten identischen Subwoofer in Gegenphase und eliminiert so den Bassdruck hinter dem Main-Sub. HK Audio gibt die Dämpfung mit bis zu 34 dB an. Dadurch gibt es weniger Rückkopplungsgefahr bei Mikrofonen, weniger Bassfeedbackgefahr bei Schallplattentonabnehmern und allgemein weniger Brummen und Rütteln auf der Bühne. Das kostet Geld und Muskelkraft, aber es lohnt sich. 

Fotostrecke: 5 Bilder Quadratisch von vorn, und hinten noch mal extratief: Die HK Audio 118 Sub A ist groß und schwer und laut

Stahl und Holz (und MDF)

Alle Boxen sind kompakter und um rund drei Kilogramm leichter als ihre Vorgänger, obwohl HK Audio aus Gründen des Klangs und der Stabilität nach wie vor auf Holz als Baustoff setzt. Die Serie LINEAR 5 MKII ist in einem Birke-Multiplex-Hybridgehäuse verpackt. Die Sica-Speaker aus Italien sind von einem robusten und unnachgiebigen Holzgehäuse umgeben und durch ein robustes schwarzes Stahlgitter geschützt.

Fotostrecke: 3 Bilder Der HK Audio 118 Sub A von hinten

Digitale Features

Neben den bereits erwähnten DSP-Features wie optimiertem Cardioid-Aufbau sind die weiteren DSP-Features ebenfalls wichtig. Alle Speaker könne in einer Gruppe verwaltet und ferngesteuert werden oder auch einzeln pro Speaker. Per Time-Align lassen sich präzise Delay-Lines bei größeren Installationen erstellen, damit das Publikum immer stets das Gleiche hört. Ein weiteres Highlight ist der DSP Out. Hiermit können Speaker ohne DSP-Support ebenfalls in das Linear-5-System eingebunden wurde.

Natürlich können solche Setups gespeichert und beim nächsten Gig in der gleichen Location wieder geladen werden. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Software HK Audio DSP Control erkennt alle angemeldeten Speaker im Netzwerk. Sie können organsiert und ferngesteuert werden.
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