Fun Generation Eco Wood 1210er Test

Turntables stehen trotz Controllern und CDJs hoch im Kurs bei DJs, die mit Echt-Vinyl oder Timecodes auflegen sowie Live-Acts, die einen Plattenspieler für eine Scratch-Performance benötigen. Es gibt dementsprechend seit jeher Cases, die einem Platz für ein klassisches Setup aus zwei Plattenspielern nebst Mischpult bieten. Was aber, wenn man Einzelverpackung für Lager und Verleih wünscht, es nur ein Gerät sein muss, das mit zum Gig geschleppt werden soll oder man seine zwei eigenen Turntables zur Party mitbringen muss oder möchte. Fun Generation bieten zu diesem Zweck ein preisgünstigen Koffer für den Technics 1200/1210 und baugleiche Schallplattenspieler.

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Mit 89 Euro reißt der Fun Generation Eco Wood 1210er kein Riesenloch in die Portokasse. Man kann auch gut 150 Euro für Modelle von Magma oder Zomo ausgeben, Pioneer verlangt sogar stolze 240 Euro für seinen Turntable-Koffer …

Details

Aus dem schmucklosen Karton befreie ich ein 513 x 442 x 214 mm großes und 6,5 kg schweres Turntable-Case, das weitestgehend aus Sperrholzplatten gefertigt ist und speziell auf den Technics 1210 und 1200 maßgeschneidert wurde. Klar, dass auch baugleiche Klone hier Platz finden sollten. Das Design des Transportkoffers jedenfalls weiß zu gefallen. Es sieht nicht so langweilig aus wie die typischen braunen Flightcases mit ihren silbernen Aluverstrebungen. Dazu trägt auch der riesige Fun Generation Schriftzug bei, der den Deckel ziert. Okay, bei Nichtgefallen kann man natürlich auch ein paar Aufkleber draufpappen oder sein DJ-Logo, wenn es einen stört. Dem Verleiher wird’s ebenso wurscht sein, sollte er nicht sein Firmenlogo drüberkleben wollen. Bei 89 Euro für den Koffer ist da sicherlich noch was möglich. Aber genug der visuellen Aspekte, schauen wir lieber nach, wie es um die Qualität und Handhabung bestellt ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Fun Generation Eco Wood 1210er kommt zum Test

Die Konstruktion aus dem grau lackierten und 4,4 mm starkem Birkenmultiplex mit schwarzen, ordentlich befestigten Leisten macht einen widerstandsfähigen Eindruck, die Kanten sind mit Kugelecken bedeckt, das schützt den Rest vom Kofferrauminhalt. Der Proband erinnert im ersten Moment ein wenig an das „Reloop Turntable Case Black“, nur dass dieses auf seitliche Butterflies setzt. Auf Schmetterlingsverschlüsse wurde hier allerdings verzichtet, stattdessen wird der Koffer aufgeklappt und über Bügelverschlüsse geöffnet respektive geschlossen. Mitunter nicht ganz so rock-solid, aber leicht zu handhaben. Die Standfüße sind fast 30 mm hoch und fest verschraubt. Der Tragegriff ist an vorderster Front angebracht.

Fotostrecke: 4 Bilder Fun Generation Eco Wood 1210er: Dicke Kunststoffschaumteile im Innenraum

Deckel und Bodenkonstruktion

Recht unspektakulär, sieht man mal vom obligatorischen Platter-Ring ab, gibt sich der Deckel. Die Kunststoffpolsterung ist etwa 4 mm stark, im linken Drittel ist ein 200 mm im Durchmesser betragender Schaumstoffkranz mit einer 60 mm großen Aussparung platziert, der etwa 70 mm hoch ist und den Plattenteller auf Kurs hält.
Der Unterbau setzt an der Front und am Boden ebenfalls auf die 4 mm Verkleidung, ist aber zudem noch mit Formteilen zwischen 15 und 100 mm Stärke bestückt, die den Turntable sicher halten und vor Schadeinwirkungen schützen. Hier und da sind die Verklebungen allerdings nicht zu 100 Prozent bündig und man sollte an sämtlichen Polstern und dem Ring im Deckel natürlich nicht unsachgemäß rumziehen. 

Praxis

Wuchten wir den Koffer auf den DJ-Tisch und befüllen ihn. Zunächst fällt auf, dass die Halterungen für den Turntable-Deckel abgeschraubt werden müssen, bevor der 1210er wirklich wie angegossen passt. Sicher und wohlbehalten schmiegt er sich in das Fun Generation Case und macht sich für den Transport bereit. Der Deckel lässt sich gut einhaken, die vorderen Führungsstifte am Deckel zum Einpassen für den Bügel-Schnappverschluss scheinen mir allerdings etwas dünn. Der Tragegriff lässt sich beim Eco Wood gut greifen. Auch wenn ein Turntable drinsteckt, hat man nicht das Gefühl, man solle die Kiste lieber anders transportieren als vorgesehen. Aber das hängt natürlich auch davon ab, was der Turntable selbst auf die Waage bringt. Mit dem 1210er sind es rund 17 kg.

Fotostrecke: 2 Bilder Der 1210er will ins Turntable-Case

Der nächste Proband ist der Pioneer PLX-500, ein gerade auch bei Einsteigern recht beliebter Plattenspieler, der bei uns im Test mit 4 Bewertungssternen aus dem Rennen ging. Dieser misst 450 x 159 x 368 mm und ist allein 10,7 kg schwer. Er passt gut ins Case, sobald die Deckelhalter gelöst sind.
Schließlich möchte ich noch meinen Vestax PDX-23000 MK2 in den Koffer stecken, doch hier gelange ich an die Grenzen des nativ Machbaren. Die Länge passt nicht, ich müsste ein paar Zentimeter der Formteile um ein paar Millimeter kürzen, aber das ginge für diesen Test zu weit, schließlich möchte der Hersteller seinen Koffer unversehrt zurückbekommen. Flexible Formteile wie beim Magma Multiformat bekommt man hier nicht geboten, die Kunststoffpolster sind fest verklebt sind und nicht beispielsweise auf Klettband gesetzt. Dann ließen sich solche Änderungen leichter vornehmen. Wer also etwas für seinen Vestax, Stanton oder Numark sucht, für den ist das Zomo Flightcase T-2 die bessere Wahl oder eine Spezialanfertigung von Thon wie das Vestax Case. Und apropos unversehrt: So stylisch das Fun Generation Case auch ist, so bedauerlicher ist es dann, wenn Kratzer der schwarzen Lackierung zu schaffen machen, was an den Kugelecken sicher irgendwann der Fall sein dürfte. Bei meinem Testmuster jedenfalls schimmerte an einer Kugel schon das Silber durch. „So isset on-the-road.“

Fotostrecke: 4 Bilder Der Pioneer PLX-500 im Turntable-Case. Auch hier kann man nach Abschrauben des Deckelhalters sagen:

Ein Aspekt, den sich zukünftige Besitzer vor Augen halten sollten: Der Koffer verfügt wie die meisten seiner Kollegen nicht über abnehmbare Seitenteile. Auch eine spezielle Kabelausführung wurde nicht ausgespart. Die Kiste steht mit den Standfüßen zwar einigermaßen rutschsicher am Platz, doch mangels der abnehmbaren Rückwand muss mancher Klon-Plattenspieler mitunter aus dem Case genommen werden. So logisch das vielleicht für viele Scratcher und Turntablisten klingt, präferieren manche Mobilisten dennoch den Verbleib im Case, falls machbar. Man kann Deckel und Boden auch aufgrund der Füße, obschon abschraubbar, sowie fehlender Stapelmulden in den Kugelecken nicht aufeinanderstapeln, um den Turntable “aufzubocken”.

Fazit

Fun Generation Eco Wood 1210er ist ein solides, robustes und ordentlich verarbeitetes Flightcase für Plattenspieler der Marke Technics 1200 und 1210 sowie baugleiche Modelle. Die Konstruktion aus grau lackiertem Birkenmultiplex und schwarzen Leiste/Kugelecken bringt nicht nur Style in die Runde der sonst meist silberbraunen Flightcases, viel wichtiger schützt der Koffer mit seiner ordentlich dimensionierten Polsterung den Inhalt auf Reisen gut gegen Schaden. Wenn ich mir für die nächste Generation etwas wünschen dürfte, wären es flexible Kunststoffformteile und eventuell ein nicht ganz so groß dimensionierter Schriftzug, aber das ist eine Frage des Geschmacks. Wer mit Bügel-Schnappverschlüssen anstelle von Butterflies leben kann, sollte sich das Flightcase einmal genauer ansehen. Die Polsterung ist angemessen, der Preis ebenfalls.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • robuste Konstruktion
  • dicke Schaumstoffpolsterung
  • gelungenes Design
  • Preis
  • passgenau für SL1200/1210 und baugleiche Modelle
Contra
  • keine flexiblen Kunststoffformteile
  • Kugelecken ohne Stapelmulde
Artikelbild
Fun Generation Eco Wood 1210er Test
Für 89,00€ bei
Fun Generation Eco Wood 1210er, der passende Transportkoffer für den Technics Plattenspieler
Fun Generation Eco Wood 1210er, der passende Transportkoffer für den Technics Plattenspieler
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