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Elektron Syntakt Test

Trio Infernale! Nach Digitakt und Digitone stellt Elektron eine weitere, kompakte Groovebox vor: Elektron Syntakt ist Drum Machine bzw. Drum Computer und Synthesizer in einem, gepaart mit dem gelobten Sequenzer. Dabei erinnert der hybride Synthesizer mit seinen Machines an die Elektron Anfänge, also Machinedrum und Monomachine. Zeit für einen Test!

Details

Back to Roots

Elektron Syntakt ist ein 12-Spur Hardware-Sequenzer, eine Drum Machine und ein Synthesizer in einem. Eine hybride Groovebox also, mit achtfach digitaler und vierfach analoger Klangerzeugung, darunter bis zu drei Stimmen analoger Dual-VCO.

Draufsicht Elektron Syntakt
Das Layout der Elektron Syntakt wirkt sortierter und gereifter.

Verschiedene Ziel-orientierte Synthesearten können pro Track geladen und auf zwölf Tracks arrangiert werden. Darunter finden sich reichlich Drums, verschiedene einfache Synths sowie auch MIDI-Spuren für externe Klangerzeuger. Ein eigenständiger FX-Track mit analogem Drive und Filter ergänzt das Ganze. Elektron-typisch geschieht alles ziemlich intuitiv und mit bis zu 64 Steps pro Pattern. 

Jeder Klang-Parameter kann pro Step geändert bzw. automatisiert werden. Inklusive Velocity, Micro-Timing, Probabilty sowie mit bis zu 16 Pattern á acht Banken je Projekt. Und Projekte gibt es dank +Drive Speicher ebenfalls reichlich, 128 um genau zu sein.

Knappe Kiste: Stereo rein, Stereo raus – mehr analoge Ausgänge gibt es leider nicht.

Hinzu kommen analoge und digitale Effekte, ein Stereo-Eingang, ein Mixer für den Stereo-Out, USB für Overbridge und das MIDI-Trio. Einzelausgänge gibt es nicht, dafür aber einen Kopfhörer-Ausgang.

Sin City

Syntakt teilt sich den Formfaktor von Digitakt und Digitone, wirkt in seiner überwiegend schwarz- weiß-roten Optik aber irgendwie klarer und mit Blick auf die Taster aufgeräumter. Das Display sieht mit dem starken Weiß/Schwarz-Kontrast ebenfalls sehr gut aus!

In seiner Effizienz erinnert mich der dunkle Kasten tatsächlich an meine ersten und letztlich auch einzigen Elektrons: die Machine-Drum und die Mono-Machine. Die waren besonders übersichtlich. Für mich ist die neue Elektron damit die aktuell „Spielbarste“, „Vollständigste“ sowie „Unverfrickelste“. Sprich der perfekte Kasten für die einsame Insel. Denn, es ist alles Typische für elektronische Produktionen an Bord, außer Samples.

Egal ob in der Sonne, im Studio oder im Club – das Display lässt sich sehr gut lesen!

Schnipsel-Mangel ist für mich ein Plus, da ich die Arbeit mit Samplern ohnehin nicht sonderlich mag; von hyper-realistischen Orchester-Libraries in der DAW einmal abgesehen. Meines Erachtens nach fängt man so schneller mit Schrauben an und driftet nicht ins stumpfe Browsen. Wer es dennoch systematisch mag, freut sich über den Sound-Manager der hier Sounds und Presets komfortabel verwaltet.

Elektron Grundprinzip

Für Neueinsteiger möchte ich das Elektron Grundprinzip kurz umreißen, alle anderen können direkt zu „Back to the Machine“ springen. Alle Elektrons arbeiten mit einem ziemlich identischen Step-Sequenzer, den man mit den unteren Tasten „1-16“ im Lauflicht-Stil programmiert. Die Taster bzw. Steps sind über vier Pages zunächst so umschaltbar, dass man auf eine Gesamtlänge von bis zu 64 Steps kommt. Pro Pattern versteht sich, und Patterns können auch easy gelinked werden. 

Auf den Tracks 1-8 findet man die digitalen Machines, auf den Tracks 9-12 die vier analogen Machines.

Darüber hinaus nutzt man die Step-Taster zum Umschalten zwischen Instrumenten (TRK), dem Wechseln von Pattern und Banks (PTN und BANK), dem Muten von Instrumenten (FUNC+BANK) sowie dem Triggern bzw. Live-Einspielen aller Instrumente gleichzeitig. Der Keyboard-Mode (FUNC+TRK) ermöglicht chromatisches Spiel sowie vierfach Polyphonie bei MIDI-Aufzeichnung. Und Scales gibt es natürlich auch. Der Wechsel zwischen den Möglichkeiten ist intuitiv realisiert.

Display, Push-Encoder und Taster

Losgelöst davon werden Instrumente per Display und den Push-Encodern bedient. Die acht Endlos-Dreh-Regler korrespondieren dabei fast immer mit dem Display. Das unterteilt sich dann in acht Felder, welche entsprechende Parameter-Namen, -Werte sowie auch kleine Symbol-Bild-Animationen zeigen. 

Acht Regler, acht Parameter – das macht Sinn. Die Taster unter den Encodern wechselt die Pages.

Mit den Tastern unter den Reglern ruft man Parameter-Pages auf, um flink zu weiteren relevanten Attributen eines Klangs zu gelangen. Diese Kategorien umfassen Einstellungen für Trigger, Synthese, Filter, Amp und die beiden LFO. 

Weiterhin kann man mit dem roten FUNCtion Taster Shift-Befehle aufrufen, welche Settings zu Quantize, Machine, Delay, Reverb und Mixer zeigen. Reverb und Delay können übrigens über den FX-Track ebenfalls automatisiert werden. Und zu guter Letzt: drückt man die Encoder liest man aktuelle Werte ab – und drückt man die Encoder während man sie dreht, werden Änderungen sehr viel schneller aufgelöst.

Back to the Machine

Eine Machine ist ein Instrument, das auf der Machine-Page individuelle Klang-Parameter anbietet. Es sind nie mehr als acht – egal ob analog oder digital – und darunter ist auch immer ein Overdrive. Mal digital, mal analog sowie der Tune und das Decay. Die restlichen fünf Parameter sind je Machine unterschiedlich und so bebildert, dass sie sich eigentlich schon von selbst erklären. 

Die oberste Reihe Step-Taster – das entspricht den ersten acht Spuren bzw. Tracks – beinhaltet die digitalen Tracks. Hier kann man jeweils aus den 10 verschiedenen, digitalen Algorithmen wählen. 

In der untersten Reihe Step-Taster finden sich auf den ersten vier Tasten wiederum die vier analogen Instrumente. Und die wiederum teilen sich in drei Drums/Synths sowie ein Cymbal-Instrument (Spur 12) auf. Die restlichen vier Taster dieser Reihe dienen übrigens u.a. dem Re-Trigger bzw. Note-Repeat mit unterschiedlichen Rates, wenn man im Play- oder Live-Record-Mode ist. Außerdem kann man diskret vier verschiedene Velocitys abfeuern (MODIFIER).

Digital (8x)Analoge Drums (3x)Analog Cymbal (1x)
Bassdrum modern

Snare Drum Basic
Snare Drum Vintage


Percussion Carbon
Clap Vintage
Cymbal Alloy

Synthesizer Bits
Synthesizer Chords
Synthesizer Tone
Synthesizer Toy




Bass Drum Classic
Bass Drum FM
Bass Drum Plastic
Bass Drum Silky
Bass Drum Sharp

Snare Drum Hard
Snare Drum Classic
Snare Drum FM
Snare Drum Natural

Rimshot Hard
Rimshot Classic

Utility Noise
Utility Impulse

Dual VCO
Closed Hi Hat Classic
Open Hi Hat Classic
Closed Hi Hat Metalic
Open Hi Hat Metalic
Hi Hat Basic

Cymbal Classic
Cymbal Metalic
Cymbal Ride

Cowbell Classic
Cowbell Metalic

Utility Noise
Utility Impulse



Holly Molly – das sind tatsächlich 34 verschiedene Instrumente! Es dürfte einleuchten, dass sich einige Instrumente davon in den Grundzügen ähneln. Somit wird es insgesamt aber auch nicht super komplex. Explizites Layering ist, soweit ich das überblicken kann, nicht direkt vorgesehen – es sollte aber ein Leichtes sein, Noten auf eine zweite Spur zu duplizieren. 

Usual Suspects

Trigger, Filter, Amp und LFO Möglichkeiten sind für jedes Instrument gleich, aber individuell anpassbar. Lediglich Delay und der Reverb sind global und werden mit den entsprechenden Sends innerhalb der einzelnen Amp-Sektionen beschickt. Dort findet man neben der Instrument-Hüllkurve außerdem klassisch Level und Pan.

Die Amp-Hüllkurven werden wahlweise entweder mittels Attack-Hold-Decay oder klassischem ADSR gebildet. Per Default öffnet die Elektron allerdings für Drums AHD und für Synths ADSR. Das Filter bietet immer ADSR, sowie ein Envelope-Delay und natürlich Envelope-Amount. Der arbeitet positiv und negativ, sodass das Multi-Mode-Filter umfangreich geformt werden kann. 

Track Einstellungen
Trigger, Filter, Amp und LFO sind grundsätzlich bei allen Machines gleich.

Bei den digitalen Filtern kann man zwischen LP, HP und einem „Notch“ wählen. Notch heißt hier konkret jedoch EQ und taucht in fünf Variationen auf. Die unterscheiden sich nur im „Q“ (Filtergüte), sprich von breit zu eng. Die analogen Instrumente haben indes auch analoge Filter und die kennen: Low-Pass, Band-Pass, High-Pass, Notch sowie Low-Shelf, Peak und High-Shelf Charakteristik. Üppig!

Soweit so allgemein und für´s erste alles zu den Machines und dem groben Funktionsumriss. Etwas ausführlicher möchte ich nur noch beim „analogen Dual-VCO“ ausholen, da er letztlich schaltungstechnisch die Grundlage für andere analoge Machines bilden wird. 

Es gibt also zwei stimmbare Oszillatoren (TUNE), die sich gegeneinander verstimmen lassen (DETune), individuelles Decay bieten (DEC1 und DEC2) und mit der clevereren BALance-Regelung auch im Pegel individuell definiert werden können. Soweit so unspektakulär.

CoNFiG-Parameter und mehr

Bemerkenswert ist aber der CoNFiG-Parameter, der beide Wellenformen der OSCs von Sinus, Sägezahn, Dreieck und kleinere Zwischenschritten shaped, sowie zusätzlich FM-Verschaltung, Ringmodulation und FM+Ringmodulation realisiert. Hinzukommen ein einfacher Bend aka Pitch-Modulation sowie Overdrive. Noise gibt es hier aber nicht, der muss aber dennoch Bestandteil der Schaltung sein, weil andere Instrumente ihn durchaus nutzen.

Synthesizer Settings
Der DUAL VCO ist nur eine von 34 verschiedenen Machines!

Natürlich gibt es noch mehr kleine Kniffe sowie Sequenzer-Features zu entdecken – aber das würde hier den Rahmen sprengen. Elektron-Profis wissen sicherlich auf was sie sich da einlassen, Anfänger hingegen dürfte das weiterführende „ge-nerde“ indes nur überfordern. Wer mehr Details erfahren möchte, dem empfehle ich das Überfliegen des Manuals. Das ist soweit verständlich, wenn auch redundant – und nur auf Englisch verfügbar. 

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