In den 60ern und Endsiebzigern war die E-Gitarre ein sehr junges Instrument und es gab noch einiges zu entdecken, was neue Wege und auch Riffs anbelangte. Bereits damals war den meisten Guitar-Heroes jedoch eines klar: Riffs sollten einfach und prägnant sein, damit sie beim Zuhörer einschlagen.
Und genau aus diesem Grund eignen sich diese Frühwerke der Gitarrengeschichte sehr gut für Einsteiger, um mit dem Instrument vertraut zu werden und gleichzeitig das tolle Gefühl zu bekommen, einen richtigen Meilenstein spielen zu können. Hier findet ihr eine kleine subjektive Auswahl:
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1. Led Zeppelin – Whole Lotta Love
Whole Lotta Love war der erste Titel des 1969 erschienenen Albums Led Zeppelin II und zählt wohl neben Stairway to Heaven zu den bekanntesten Songs der Band. Er steht auf Platz 75 der Liste des Rolling Stone Magazins der “500 Greatest Songs of all Times”. Im März 2005 setzte das Q Magazin den Song sogar auf Platz 3 der “100 Greatest Guitar Tracks”.
Über das von Jimmy Page verwendete Equipment scheiden sich die Geister: Einige behaupten, eine 1958 Les Paul Standard in Sunburst wäre zum Einsatz gekommen, in anderen Interviews hingegen meint er selbst, es sei eine von Seth Lover designte 1960er Gibson Les Paul Custom gewesen, mit der er damals alle seine Studiojobs bestritt. Wieder andere Quellen allerdings sprechen von einer Fender Telecaster über einen Vox Beatle.
2. Kansas – Carry On Wayward Son
Auch wenn Kansas eher für ihre Ballade “Dust in the Wind” bekannt wurde, so zählt “Carry on my Wayward Son” doch zu den klassischen Rockhymnen der 70er Jahre, die sogar von Yngwie Malmsteen und Dream Theater gecovert wurde. Erschienen ist der Song 1976 auf dem Album “Leftoverture”. Gitarrist und Komponist Kerry Livgren setzte für die Aufnahmen entweder eine Les Paul oder Stratocaster ein, wobei im Video eindeutig eine Strat zu sehen ist.
3. Black Sabbath – Iron Man
Neben Paranoid, was bereits Gegenstand einer Folge war, gilt Iron Man sicherlich als das bekannteste Riff von Black Sabbath. Erschienen ist der Song 1970 auf dem Album “Paranoid” und malt eine düstere Science Fiction Dystopie um einen zu Stahl gewordenen Mann, der aus Rache die Menschheit vernichten will, die er ursprünglich zu retten gedachte. Die Gitarrenarbeit stammt von Tony Iommi, der eine Gibson SG über Laney Amps spielte.
4. Ted Nugent – Cat Scratch Fever
Ted Nugent zählte in den 70er Jahren zu den bedeutenden Rockstars und neben vielen Erfolgen war sicherlich “Cat Scratch Fever” sein größter Hit. Auch wenn Ted heutzutage eher durch kontroverse politische Statements auffällt, schuf er dennoch eines der prägnantesten Rockriffs seiner Zeit. Der Song erschien 1977 auf dem gleichnamigen Album, gespielt mit einer 1962 Gibson Byrdland und einem 1962 Fender Deluxe 6G3 Combo Amp, der bereits sehr marshallige Soundanleihen besitzt.
5. The Knack – My Sharona
1979 erschien auf der Debutplatte “Get the Knack” der Hit “My Sharona”, der eine Mischung aus einer gedoppelten Bassline und einem Akkordriff darstellt. Der Song gilt als erfolgreichster Titel der Band und hielt sich in einigen Ländern weltweit auf Platz 1 der Charts. Die Gitarrenarbeit stammt von Berton Averre und Doug Fieger, die zumindest im Video Vox-Amps sowie Les Paul und Strat spielen.
6. Rolling Stones – Brown Sugar
Naturgemäß haben die Rolling Stones unzählige Rockriffs in petto. Neben “Satisfaction” gilt “Brown Sugar” auf dem 1971 erschienenen Album “Sticky Fingers” als Trademark-Akkordlick. Keith Richards setzt hier ein Open G-Tuning ein, für unseren Workshop reicht jedoch das Herunterstimmen der A-Saite auf ein G, da “Keef” ohnehin seine tiefe E-Saite abspannt und die hohe E-Saite nicht gebraucht wird. Laut Engineer Jimmy Johnson kam für den Song eine Gibson SG und ein Fender Tweed zum Einsatz.
7. Deep Purple – Black Night
Neben Jimmy Page und Toni Iommi war er der bedeutendste Riffschmied der 70er Jahre: Ritchie Blackmore! “Smoke on the Water” gilt zwar als Archetypus des Begriffs “Riff”, da dies aber bereits Gegenstand einer anderen Folge war, betrachten wir hier einen Song, der nur als Single-Auskopplung von “In Rock” 1970 erschienen ist, und eine leichte Variation der “Summertime” Basslinie von Ricky Nelson darstellt. Blackmore setzte zu der Zeit Vox AC30 Amps und Fender Stratocaster Modelle ein.
8. Aerosmith – Walk this way
“Toys in the Attic” gilt als bis dato größter kommerzieller Erfolg der Bostoner Band Aerosmith und neben Hits wie “Sweet Emotions” und dem Titelsong, findet sich auf diesem Frühwerk der Band auch der wohl bekannteste Aerosmith Rocker “Walk this way”. Angeblich wurde der Songs inspiriert von der New Orleans-Funk Band “The Meters”, die mit Hits wie “Cissy Strut” oder “People say”, einen funkig-bluesigen Stil fuhren inspiriert, was man am Drumgroove und dem Gitarrenriff von “Walk this way” gut hören kann. Die Gitarrenarbeit stammt von Brad Whitford und Joe Perry. Laut letzterem kam für die Aufnahmen eine Strat über ein Ampeg Bass-Topteil zum Einsatz, das über ein Marshall Cabinet gespielt wurde. Ein Maestro Fuzz liefert den leicht nasalen Ton.
9. Free – All right now
Auch wenn die Schaffenszeit der Mannen um Paul Rodgers nur relativ kurzlebig war, so wurde mit dem 1970 releasten Album “Fire and Water” ein Meilenstein der 70er Jahren geschaffen und der Song “All right now” zählt zu den Riffs, die man ab dem ersten Akkord sofort identifizieren kann. Der Gitarrist Paul Kossoff übernimmt den Gitarrenpart, der für seine Aufnahmen eine Gibson Les Paul und Marshall JTM45 einsetzt. Kossoff galt als neuer Stern der Gitarrenszene, sollte aber aufgrund seiner Drogen- und Alkoholsucht leider nur sechs Jahre nach “Fire and Water” mit 25 Jahren an Herzversagen sterben.
10. Jimi Hendrix – Purple Haze
Purple Haze wurde 1967 als zweite Single der Hendrix Experience releast. Hier findet man viele Elemente des Hendrix Sounds, den 7/#9 Akkord, das Tritonus-Intervall und seine typischen Fills. Auch wenn Hendrix im Studio mit vielen Gitarren und Amps herumexperimentierte, so ist er doch primär für die Kombination aus Fender Stratocaster und Marshall Plexi bekannt.