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Warm Audio ODD Box v1 Test

Die Warm Audio ODD Box orientiert sich nicht nur optisch, sondern auch klanglich am beliebten Fulltone OCD Overdrive. Leider musste Fulltone-Inhaber Mike Fuller im letzten Jahr sein Geschäft schließen, was die Preise für Pedale wie den Fulltone OCD auf dem Gebrauchtmarkt steigen lässt. Warm Audio hat sich wiederum in den letzten Jahren einen Namen mit gelungenen Nachbildungen von diversen Pedalen und auch Studioequipment gemacht. Mit dem ODD Overdrive bietet das Unternehmen nun eine verhältnismäßig günstige Alternative zum Original an.

Warm Audio ODD Box v1 – das Wichtigste in Kürze

  • Fulltone OCD-Klon
  • Hard-Clipping Overdrive-Pedal
  • zwei Klangcharakteristiken (UK/US)
  • Regler für Volume, Drive und Tone
  • True Bypass

So wird die das Warm Audio ODD Overdrive Pedal bedient

Das Warm Audio ODD macht bei der ersten Begutachtung einen sehr vertrauenerweckenden und stabilen Eindruck. Die Potis laufen mit einem gewissen Widerstand, was dem versehentlichen Verstellen entgegenwirkt. Inklusive Anschlüsse, Schrauben, Schalter und Potis misst das Pedal 114 x 75 x 54 mm (BxTxH) und bringt 388 g auf die Waage. Justiert wird das Signal ganz simpel über drei Potis für Volume (Ausgangsintensität), Drive (Zerrgrad) und Tone (Höhenblende). Außerdem steht ein mit UK/US betitelter Kippschalter bereit, der zwei Klangcharakteristiken offenbart. Beim Original ist dieser Schalter übrigens mit HP/LP (High Peak/Low Peak) beschriftet. Im UK-Setting soll sich der Sound eher britisch mit einem Boost in den oberen Mitten und mehr Lautstärke und Verzerrung präsentieren. Die US-Einstellung orientiert sich mehr an den amerikanischen Röhren-Amps von Fender und verzerrt im Verlauf etwas gemächlicher. Mehr dazu gleich in der Praxis. Betreiben lässt sich das Pedal mit einem 9-18-V-Netzteil. Alternativ kann auch eine 9-V-Batterie verwendet werden. Die Stromaufnahme wird vom Hersteller bei 9 V mit 5,5 mA angegeben.

Warm Audio ODD Box v1 Effektpedal
Fotostrecke: 6 Bilder Optisch und klanglich kann der Warm Audio ODD Box v1 seine Anlehnung an den Fulltone OCD nicht verbergen.
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So wird das Warm Audio ODD Overdrive-Pedal in der Praxis aufgezeichnet

Für den Praxischeck schalte ich das Pedal vor einen weitestgehend clean eingestellten Fender Silverface Bassman aus dem Jahre 1974. Das Amp-Signal läuft über eine Universal Audio OX Box mit der Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern und wird anschließend aufgezeichnet. Diverse Gitarren sind natürlich ebenfalls am Start und werden in den Audiobeschriftungen angegeben.

Erster Soundcheck mit dem Warm Audio ODD

Das Fulltone OCD-Pedal wurde vom Hersteller als transparenter Overdrive vermarktet. Wie sich beim Klon aus dem Hause Warm Audio zeigt, trifft diese Bezeichnung zumindest in Low-Gain-Einstellungen durchaus zu. Ein direkter Vergleich mit einem JHS Morning Glory (Marshall Bluesbreaker Overdrive) unterstreicht aber dennoch, dass das Pedal eine gewisse Färbung mitbringt. Und das ist schon insofern nicht verwunderlich, als der UK-Mode Einfluss auf die oberen Mitten nimmt. Generell wirkt der UK-Mode durchsetzungsfähiger und offener und ist auch lauter im Output. Der US-Mode wiederum erscheint generell weicher und komprimierter. Hier kommt es also je nach Anwendungsgebiet darauf an, welcher Modus am besten taugt. Schön ist es in jedem Fall, beide Optionen zu haben. Das Tone-Poti macht einen einwandfreien Job beim Anpassen des Signals an den verwendeten Pickup.

Die Warm Audio ODD Box kann besonders in moderaten Zerrgefilden und als Booster überzeugen.

Dynamische Ansprache des Warm Audio ODD

Nutzt man das Pedal in moderaten Gain-Settings, reagiert es sehr gut auf die spielerische Dynamik. Bei Drive-Einstellungen über 12 Uhr bleibt die Dynamik aber zunehmend auf der Strecke. Zudem ist die Zerre dann auch recht voluminös und bekommt bei sehr hohen Gain-Settings eine etwas fuzzige Note.

Das Pedal macht auch als Booster eine ausgezeichnete Figur

Wie sich zeigt, hat das Warm Audio ODD, genau wie das Original, ordentlich Boost-Reserven in der Hinterhand. Und auch mit komplett zugedrehtem Drive-Poti lohnt es sich, mit beiden Modi zu spielen. Im UK-Mode wirkt der Sound tighter, im US-Mode wiederum bekommt der Bass eine angenehme „Fluffigkeit“, die mir ebenfalls gut gefällt.

Aufnahmen mit dem Warm Audio ODD

In den abschließenden Aufnahmen bekommt ihr einen Eindruck vom Klangverhalten und den Zerrreserven beider Modi. Anschließend demonstriere ich das Pedal als Booster und zuletzt gibt es noch ein paar Praxisbeispiele mit unterschiedlichen Gitarren und Spielweisen.

Audio Samples
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UK-Mode: off/on -> Drive Check (Tele Bridge-SC) US-Mode: off/on -> Drive Check (Tele Bridge-SC) off/on -> Boost Check (UK – US) (Strat Neck-SC) Medium Gain -> US vs. UK (Tele Bridge-SC) UK-Mode: Low Gain (SG Bridge-HB) UK-Mode: Low Gain (Strat Neck-SC) US-Mode: Low Gain (Lapsteel Bridge-HB) US-Mode: Medium Gain (Tele Bridge-SC) UK-Mode: Medium Gain (Les Paul Neck-HB) US-Mode: More Gain (Superstrat Bridge-HB)
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Die Warm Audio ODD Box entpuppt sich im Test als hochwertig verarbeitetes Pedal, das mich besonders in moderaten Zerrgefilden und als Booster überzeugen konnte. Die beiden Klangcharakteristiken geben dem Overdrive darüber hinaus eine gewisse Beweglichkeit für unterschiedliche Spielweisen und Amps. Bei höheren Gain-Stellungen produziert das Pedal allerdings einen recht voluminösen Sound mit gleichzeitig eingeschränkter Dynamik. Wer jedoch auf der Suche nach moderat verzerrten Sounds für beispielsweise Blues und Classic Rock ist, erhält hier auf jeden Fall einen sehr gut klingenden Overdrive zu einem moderaten Preis.

Die Warm Audio ODD Box bietet zwei Klangcharakteristiken, tolle Low- und Mid-Gain-Sounds und kann auch als Booster eingesetzt werden.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr stabile Verarbeitung
  • zwei Klangcharakteristiken
  • tolle Low- und Mid-Gain-Sounds
  • macht auch als Booster eine sehr gute Figur
  • günstiger Preis im Vergleich zum Original
Contra
  • bei höheren Gain-Settings recht voluminös und dynamisch eingeschränkt
Artikelbild
Warm Audio ODD Box v1 Test
Für 109,00€ bei
  • Hersteller: Warm Audio
  • Modell: ODD Box v1
  • Typ: Overdrive-Pedal
  • Anschlüsse: Input, Output, Netzteil
  • Schalter/Regler: Volume, Drive, Tone, UK/US, Bypass
  • Abmessungen: 114 x 75 x 54 mm (BxTxH)
  • Bypass: True Bypass
  • Gewicht: 388 g
  • Stromversorgung: 9-18-V-Netzteil oder 9-V-Batterie (nicht im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 5,5 mA (9 V)
  • Ladenpreis: 129,00 Euro (September 2023)
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