Trinnov Nova Test

Trinnov Nova Test: Der Trinnov Optimizer gilt als Referenz unter den Raumkorrektur-Prozessoren und setzt Maßstäbe bei der akustischen Entzerrung von Lautsprechern in Räumen. Kein anderer Hersteller berücksichtigt so viele Parameter bei der Linearisierung des Hörerlebnisses wie das französische Unternehmen mit den hochkarätigen IRCAM-Wurzeln in der Forschung.

Trinnov Nova Test
Trinnov Nova Test: Der Einsteiger-Optimizer sorgt für beste Klangoptimierung!

Ob im High-End-Kino, im Postproduktionsstudio oder mit dem HiFi-Klassiker ST2 – ein Trinnov Prozessor war lange Zeit vor allem eines: teuer, technisch anspruchsvoll und damit nur was für Experten. Die Konfiguration war komplex, Remotes oft Eigenbau, und das enorme Funktionsspektrum erforderte viel Fingerspitzengefühl beim konkreten Einsatz.

Trinnov hat den Wandel aber erkannt: Die Hardware wurde diversifiziert, die Bedienoberflächen nun Assistenz-geführt sowie eine hochwertige Fernbedienung ergänzt – und nicht zuletzt wurden Workflows für Monitor-Controller und immersive Produktionen ausgebaut. Was der Trinnov NOVA genau kann, das erklärt der Test!

DETAILS

6 Kanal Optimizer auf einer HE

Während Trinnov-Prozessoren bislang im Prinzip „nur umgebaute PC-Computer“ waren, präsentiert sich der neue NOVA als vollständige Eigenentwicklung: auf 19 Zoll und 1 HE vereint er eine Vielzahl professioneller Audio-Anschlüsse – erstmals auch lüfterlos – für das digitale Monitor-Controller- und Akustikprozessor-Konzept aus Frankreich.

Remote Anschluss
Der “Einsteiger Trinnov” kommt ohne Bedienelemente aus. Der vorderen USB-Anschluss dient ggfls. nur dem LA REMOTE Anschluss.

Die Rückseite des schlicht gestalteten und einfach verarbeiteten Gehäuses ist umfassend bestückt und für nahezu alle 6-Kanal-Eventualitäten vorbereitet: Analog, Digital, Dante – alles dabei, alles in einer Kiste.

Technisch entspricht das Gerät damit durchaus einem Audio-Interface, funktional gibt es aber je nach genutzten Szenario – beispielsweise mit oder ohne Monitor-Controller – auch relevante Einschränkungen sowie derzeit lediglich Samplingrates von max. 96 kHz. Für die Messungen selbst wird nach wie vor zwingend 48 kHz notwendig.

Analoge 5.1 Anschlüsse

Um den digitalen Optimizer nutzen zu können, muss ein analog anliegendes Audiosignal gewandelt und anschließend auch wieder ausgegeben werden.

Eingangsseitig bietet der NOVA dazu sechs analoge Eingänge auf XLR und TRS sowie acht weitere – alternativ zuschaltbare – Kanäle über ADAT sowie ein weiteres Stereo-Paar für SPDIF (opt./coax.).

Rückseite mit Anschlüssen
Die Überzahl der Anschlüssen ist ganz im Sinne der Vielfalt eines Monitor-Controllers zu begreifen!

Ausgangsseitig stehen dann ein AES/EBU-Stereo-Ausgang sowie sechs analoge Ausgänge auf XLR zur Verfügung. Damit lassen sich insgesamt drei Stereo-Lautsprecherpaare, zweimal 2.1, ein 5.1-Setup oder perspektivisch auch Aktivierungen für 3-Wege-Lautsprecher realisieren.

Trinnov Nova: 16 Channels Dante

Die Netzwerkanschlüsse auf der linken Rückseite ermöglichen zusätzlich eine 16-Kanal-Dante-Integration sowie die Steuerung des Controllers über Netzwerk – vergleichbar mit VNC-Remote-Zugriff. Der Trinnov NOVA kann so als reiner Dante-Prozessor in bestehende Audiointerface-Setups unkompliziert “insertiert” werden.

Dante Anschlüsse
Die Primary/Secondary-Buchsen können switched, redundant als auch isolated genutzt werden. Letzteres ermöglicht die getrennte Steuerung vom DANTE-Netzwerk Sehr gut!

Sämtliche Ein- und Ausgänge werden dabei über die Trinnov-Monitor-Software konfigurierbar, umschaltbar und so auch als Mehrkanalformate definierbar. Eine I/O-Matrix sowie dialoggeführte Setups erleichtern die Einrichtung, machen manchen “Profi-Wunsch” aber unnötig umständlich. Bei Bedarf kann der Fachhändler per Remote-Zugriff sicherlich unterstützen.

Ein Wordclock- oder Talkback-Anschluss ist am Trinnov NOVA leider nicht vorgesehen.

Analoge Anschlüsse
Der Trinnov bietet sechsfach Analoges, rein und raus!

3×2? Trinnov Optimizer

Maximal sechs Kanäle lassen sich mit dem Trinnov Optimizer aktuell verarbeiten – immersive Formate wie Dolby Atmos sind also vorerst ausgeschlossen. Die „Einsteigerkonfiguration“ ab Werk wird zudem lediglich mit einer einzigen Stereo-Lizenz ausgeliefert.

Wer zwei Paar Speaker oder einen Subwoofer entzerren möchte, braucht bereits eine weitere Stereo-Lizenz. Und wer 5.1 möchte, braucht gleich zwei weitere Stereo-Lizenzen. Die können für jeweils rund 600 Euro optional erworben werden. Uff!

Mic-Anschluss und Kopfhörer-Ausgang
Neben dem Netzwerk-Anschluss für das 3D-Mic findet sich auch noch ein Kopfhörer-Ausgang.

Audiointerface, if u need it

In Verbindung mit dem ADAT-Eingang oder einer Dante Virtual Soundcard lässt sich der Trinnov NOVA durchaus als günstiges (Surround-)Wiedergabe-Interface für den gehobenen Heimgebrauch missbrauchen sowie für typischerweise “Aufnahme-freie” Post-Pro-Arbeiten nutzen.

Elegant ist das nicht unbedingt, sei es weil DANTE nur mit dedizierten PCI-Karten bzw. USB-Interfaces wie dem RME-Danteface tight werden, oder weil insgesamt der Aufwand zu groß wird. Theoretisch also ja, praktisch aber eher weniger.

Die Eingänge
Die Eingänge können in de Software frei definiert werden – hier eine Variante für die Couch-Potato!

Per Netzwerkkabel lässt sich üppiges Multi-Signal bis über hunderte Meter mit billigsten Cat5 in den Rechner- oder Maschinenraum führen – sowie hier über sechs XLR-Ausgänge hochwertig analog ausgeben. Das ist nicht nur praktisch, sondern dann auch preislich attraktiv.

Wer hingegen mehr als 5.1 benötigt, sollte einen Blick auf den Trinnov D-Mon werfen, der viel bessere Cue/Talk-Workflows bietet. Der NOVA richtet sich meines Erachtens besser an Stereo-Einzelkämpfer bzw. „preisbewusste“ Optimizer-Anwender – mit oder ohne Subwoofer.

Quellen Definition
Viele verschiedene Speaker-Setups sind vorhanden – bei 5.1 ist allerdings aktuell Schluss!

Wünschenswert wäre, künftig auch größere Atmos-Konfigurationen mit dem Optimizer nutzen zu können – etwa rein über Dante. Vorerst ist der NOVA jedoch primär eine Lösung für klassische 6-Kanal Setups mit dem Trinnov als dedizierten Monitor-Umschalter.

La Remote als Monitor-Controller

Das NOVA-All-in-One-Hardwarepaket mit optional erweiterbarer Software macht als Produkt also Sinn – nicht zuletzt, weil es sich auch elegant über die La Remote fernbedienen lässt. Wer den Trinnov jedoch als reinen Expander via Dante – ohne den eingebauten Monitor-Controller also – nutzen will, bräuchte sie nicht.

Fernbedienung
So ein dickes Rad dreht sich edel. Elegant auch, der kleine “trinnovsche Knick” unten rechts, worauf sich Handballen komfortabel drauf ablegen!

Die rund 800 Euro teure, aufpreispflichtige Fernbedienung kann direkt per USB an den NOVA angeschlossen oder mit dem Produktionsrechner per USB verbunden werden, sofern sich dieser im selben Netzwerk befindet. Verschiede Netzwerkmod sind an den beiden RJ45s nutzbar, sogar die Steuerung über EUCON ( AVID S1, S3, S6) ist vorgesehen. Die Remote ist elegant-massiv verarbeitet, das Display aber schon auch etwas aus der Mode.

Dreifache Innovation

Neuaufgelegt ist das 3D-Mikrofon, was ab sofort zum Standard-Lieferumfang gehört. Es wird über einen XLR-artigen Netzwerkanschluss an der Vorderseite angeschlossen, automatisch erkannt und inklusive Kalibrierungsprofil perfekt eingebunden.

Mit vier Kugelkapseln unterstützt es den proprietären Einmessprozess, der in der Lage ist, die Lautsprecherpositionen im dreidimensionalen Raum präzise zu erfassen. Das Wortspiel aus „Tri“ wie 3D und „Innovation“ erklärt übrigens auch den Firmennamen: Trinnov.

Messmikro
Trinnov Nova Test: Das Messmikro wird jetzt auch gleich per RJ45 angeschlossen.

ESS-Sabbel

Die neuen Wandler des Trinnov NOVA basieren übrigens auf ESS-Sabre-Chips – in früheren Modellen kamen teilweise RME-PCI-Interfaces zum Einsatz. Die größte Neuerung ist jedoch der integrierte Dante-Netzwerkanschluss, womit sich der Trinnov grundsätzlich ohne eigene Wandlung einsetzen lässt.

Azimuth und Distanz
Winkel und Distanz stimmen, es kann also losgehen!

Funktionen wie das aus dem ST2 bekannte Crossover-Management sowie der viel diskutierte Latenzausgleich für „gepaarte Subwoofer“ sollen laut Hersteller übrigens erst Ende 2025 nachgereicht werden. Es bleibt also spannend!

PRAXIS

Trinnov Nova – französische Extravaganz

Ein bisschen mehr französische Eleganz hätte den Grafiken des neuen GUI-Design durchaus gutgetan – dennoch ist die Assistenz-geführte Oberfläche ein Quantensprung gegenüber der alten ST-2-BIOS-Ästhetik. Der Einrichtungsprozess wird damit einfacher, ist aber nach wie vor nicht völlig idiotensicher.

time alignment
Appreciate the Magic, einfacher Landmann!

So führen I/O-Konfigurationen zur Neuberechnung des Optimizers, was unter Umständen nochmal den fachgerechten Einsatz des Mics verlangt. Vorher wissen, was man will – ist zwar nie ganz einfach, hier aber besonders notwendig. Software-seitig ist der komplexe Prozess aber auf alle Fälle strukturierter und besser nachvollziehbar geworden.

Room with Speaker und Mic
Einmal bitte ganz genau messen: Das Mic hab ich mit einem Laser in Waage gebracht und gleichzeitig die Mitte des Abhörpunktes übers Pult bis auf die Wand gezeichnet.

Ohnehin darf man von Nutzenden solch elitären Spezial-Werkzeuges ein gewisses Maß an technischem Verständnis erwarten – insofern: alles richtig gemacht. Zumal die Software nach der einmaligen Einrichtung im Idealfall kaum wieder in Erscheinung tritt.

Trinnov Nova Test: Luft nach oben

Einige Aspekte des Produkterlebnisses lassen sich sicherlich verbessern: Das korrekte Platzieren und damit das präzise Einmessen der Lautsprecher – darunter das exakte Aufstellen des Messmikrofons – erfordern weiterhin viel Sorgfalt und Hingabe.

Ohne diese Grundlagen bleibt das Optimizer-Ergebniss hinter den Möglichkeiten zurück. Markierungen am Mic, passende Schablonen für die Laser-Einrichtung – all das kostet nicht viel und würde es Einsteigern sicherlich leichter machen!

Stereo Dreieck mit Messungen
Hinfort aus meinen Stereo-Dreieck, es wird gemessen!

Wichtig ist es beispielsweise, die Distanz des Trios aus Speaker-Mic-Speaker identisch zu halten, sodass unnötige Laufzeitausgleichungen vermieden werden. Rotationen um die Mittel-Achse des Mics sind indes zu vernachlässigen, weil sie keinen Einfluss auf die tatsächliche Messung liefern.

Um es deshalb noch mal ganz deutlich zu sagen: Ein Trinnov macht aus einem akustisch problematischen Raum noch lange kein High-End-Studio. Er veredelt das Fundament – er ersetzt es aber ganz sicher nicht.

Weniger ist mehr

Zunächst sollte das klassische Akustik-Maßnahmenpaket zur Optimierung im Vordergrund stehen – der Trinnov kommt erst danach ins Spiel, als „Icing on the Cake“, zur finalen Feinabstimmung von Frequenz, Zeit und Phase. Genau dann entfaltet er seine volle Magie!

Meine passiven PMC MB2 werden so nochmal größer, da der Eindruck entsteht, die Speaker stehen weiter hinten. Die Phantommitte ist dabei unmissverständlich zentriert, mein Bassbereich viel ausgewogener – die Mitten werden dadurch wiederum auch viel klarer, weil unmaskiert.

Man muss aber auch sagen: etwas an Emotionen geht verloren, zumal es außerhalb des optimierten Bereiches teilweise schon auch recht komisch klingt. Anders gesagt: Man bekommt halt zwei Abhören an die Hand: die eine, ultra-präzise und durchaus etwas langweilig. Die andere eben unkontrollierter, aber mitreißend!

So beeindruckend die reine “offensichtliche” Frequenzgang-Korrektur ist, erst die Phasen und Zeitkorrektur heben gute Lautsprechersysteme aber auf neues Top-Niveau – und das gibt es nur bei ganz wenigen Korrektursystemen. Der Begriff „bombenfeste Stereomitte“ bekommt hier also auch eine ganz neue Bedeutung.

Der Trinnov Optimizer ist und bleibt damit in seiner Disziplin unangefochten – kein anderer Optimizer restauriert die Bühnenabbildung nämlich kompromissloser. Kein Sonarworks, kein IKM – nur Trinnov geht so weit, sogar Erstreflexionen zu eliminieren!

Bypass in allen Facetten
Bypass mit oder ohne Delay, Bypass der einzelnen Korrektur-Elemente – die Möglichkeiten sind enorm!

Bemerkenswert ist deshalb auch der Teil-Bypass: So lassen sich die einzelnen Bearbeitungsschritte gezielt untersuchen – etwa Frequenzgang-Korrektur, Timing-Optimierung sowie die Pegelanpassung, jeweils separat aktivier- bzw. deaktivierbar. In der neuen Software wurde das sehr gut umgesetzt.

Ebenso gelungen sind die Schnell-Zeichnungsfunktionen für individuelle „Custom“-Target-Curves. Denn ich möchte keinesfalls linear hören – der Bass darf gerne betont sein. Und die Eigenheiten meiner Abhöre um die 10 kHz herum will ich auch erhalten.

Target Curves
Grün und Rot sind meine Speaker vor der Korrektur, die Punkt-Linie stellt meine Target-Curve dar.

Kleinere Signalfluss Einschränkungen

Grundsätzlich gilt: Entweder analog oder digital – und das in vielfältigen Formaten, allerdings nicht unbedingt gleichzeitig. Zur Verfügung stehen AES, SPDIF, ADAT sowie DANTE – also reichlich Auswahl. Ergänzt wird dies durch Konfigurationsmöglichkeiten für Downmixes und Direct-Outs.

Cue- und Talkback-Szenarien sind hingegen nicht vorgesehen. Auch auf echte Parallel-Outs bzw. oder „Paralleles Processing“ muss verzichtet werden. Weitere Einschränkungen – meiner Meinung nach völlig unnötig – ergeben sich durch das Stereo-Lizenzmodell des Optimizers.

Jedoch gibt es einen Trick, den Trinnov flexibler zu machen: In den man auf den Monitor-Controller-Part einfach bei der ersten Einrichtung verzichtet und so die I/Os im folgenden über eine einfachere Matrix verschaltet. Allerdings ist auch hier wieder bei sechs Kanälen Schluss. Alle andere I/OS bleiben damit nutzlos. Nicht so magnifique.

Dante Matrix
Via Dante hab ich mir dreimal Stereo-Optimizer ins Netzwerk geholt. Außerhalb des Trinnov-Monitor-Controller-Modes kann man auch viel einfacher Routen. Nachteil: alle anderen I/OS – auch die analogen – bleiben nutzlos. Maximal 6 Channel Trinnov = maximal 6 Channel Verknüpfungen!

Fake it until you make it

Allerdings konnte ich mit diesen kleine Kniff nun auch endlich die Monitoring-Sektion meiner Konsole (Sources, Pre/Post-Tape, Solo, Trinnov On/Off etc.) mit dem Trinnov besonders elegant nutzen. Ferner nutze ich meine geliebten Apogee Wandler. Der Trinnov ist damit vollständig digital und ohne Verluste über Dante bei voller Auflösung inseriert. I like – geil wäre jetzt noch, die Clock vernünftig verteilen zu können. Hierfür muss leider der ADAT-In für die Clock herhalten, naja …

Auflösungsprobleme bei analoger Nutzung von Pegelstellern in den Trinnov hinein sind so natürlich ebenfalls ausgeschlossen. Auch wenn der Prozessor intern mit 64-Bit arbeitet – die Wandler tun es nur mit 24-Bit Fixpoint.

Der D/A-Sound der neuen Trinnov-Wandler ist übrigens sehr gut, allerdings sind meine Apogee Symphony IO-Wandler doch noch besser. Anders gesagt: Trinnov ist auf dem üblichen Profi-Niveau – wie RME, UA, MOTU und Co – ist allerdings nicht der allerfeinste Feinschmecker-Kram.

Summary
Es steht zwar LRCCs da, in Wahrheit nutze ich den Optimizer aber “Doppel-Stereo”

Ferner musste ich Tinnov mein eigentliches Stereo-Setup als Vierkanal-Setup verkaufen, damit ich zwei Stereo-Signale gleichzeitig entzerren kann. Einmal aus der DAW direkt heraus – sowie einmal hinter dem rein analogen Master des Pultes.

Den dritten External-In meines Pult konnte ich mit dem Bypass des Optimizers belegen – sodass in kritischen Fällen auch die “Echtzeitfähigkeit” ohne Optimizer gewährleistet werden kann. Denn ja, der Trinnov mach schon auch hörbare Latenz bei seinem delikaten Zauber!

SSL Console Origin
Gut organisiert kann man den Trinnov elegant in eine Konsole integrieren. DAW-Master und der Post-Tape Mix (MBC) sind nun immer entzerrt. MAC und MIX bleiben jedoch vollständig Trinnov frei und damit jederzeit “Tracking-ready”.

Lizenzen und Restriktionen

Was weiterhin nicht geht – oder zumindest konnte ich mir keinen Workaround in der Schnelle herleiten: zwei unabhängigen Räumen gleichzeitig betreiben. Es würde ja Sinn machen, falls man sich den Maschinenraum teilt und ein paar Euros sparen möchte. Das Nadelöhr des NOVA bleibt somit der Optimizer

Eine Umgehung der teils unnötigen Restriktionen bietet die Nutzung unterschiedlicher Presets, wobei verschiedene Szenarien so besser jongliert werden können als mit dem Monitor-Controller selbst – beispielsweise für Umschaltungen zwischen einem 5.1 und dem Stereo-Setup.

Beides geht gleichzeitig nicht, da Trinnov unverständlicherweise nicht die maximal gleichzeitig verwendeten Lizenzen zählt, sondern die Speaker insgesamt – selbst wenn man die ja gar nicht gleichzeitig hören kann. Ich will La Révolution!

Stereo und Multi-Out
Oh no … nur noch vier Lizenzen übrig! Für den zweiten Speaker-Out bleiben somit nur vier Kanäle. Entweder 5.1 oder Stereo – beides ist also gleichzeitig nicht möglich. Ein Umweg führt über Presets …

Fazit

Der Trinnov Optimizer ist kein Ersatz für grundlegende Akustikmaßnahmen – aber als Werkzeug zur finalen Feinabstimmung setzt er Maßstäbe. Vor allem die präzise Zeitkorrektur hebt bereits sehr gute Lautsprechersysteme auf ein neues Niveau. Die Stereomitte selbst größter Dreiecke wird damit felsenfest, die Bühne gewinnt an Tiefe und Klarheit – kein anderer Optimizer agiert dabei kompromissloser.

Allerdings erfordert das teure System auch ein gewisses Maß an Sorgfalt: Die akkurate Platzierung von Lautsprechern und Mikrofon ist essenziell – wer hier schludert, verschenkt das Potenzial. Ein Trinnov kann viel – aber er verwandelt eben auch keine akustische Sauerei in Wohlklang.

Die Software hat im Vergleich zur Vorgängerversion einen gewaltigen Schritt gemacht: moderner, übersichtlicher, funktional besser strukturiert. Dennoch fehlt gestalterische Raffinesse, die man bei einem französischen High-End-Monitor-Controllern dieser Preisklasse erwarten dürfte – rein Optimizer-funktional ist aber soweit alles an seinem Platz. Auch der Einrichtungsprozess ist nun durchaus selbsterklärend, es sei denn man weicht nur ein bisschen von der Norm ab, wie ich mit meinen Workflows – dann wird es schnell, echt kniffelig.

Kurzum: Wer bereit ist, in Raum, Lautsprecheraufstellung und Messprozess zu investieren, bekommt mit dem Trinnov Optimizer ein hoch-professionelles, wenn auch nicht super-flexibles Werkzeug, das klanglich ganz vorn mitspielt. Vorausgesetzt, das Fundament stimmt – dann wird’s wirklich magisch!

Trinnov Nova Test
Trinnov Nova im Test: Der Einsteiger-Optimizer für beste Klangoptimierung!

Features

  • Monitor-Controller & Akustik-Prozessor
  • AD/DA-Wandlung: 24 Bit / 192 kHz
  • Dynamikumfang (AES17): 115 dB (A-bewertet, bezogen auf +18 dBu)
  • D/A THD+N-Verhältnis: > 110 dB, 1 kHz @ 0 dBFS (20 kHz Bandbreite)
  • Interne Abtastrate (Processing): Nativ bis 96 kHz (192 kHz in Vorbereitung)
  • Signalverarbeitung – Auflösung: 64 Bit Gleitkomma
  • Verfügbare Kanäle für Processing: 2 Optimizer-Lizenzen enthalten (erweiterbar)
  • Bypass ohne Latenz: Software- oder Hardware-Bypass
  • Frequenzweichen / Mehrweg-Betrieb, 192 kHz Processing & Variable Latency: geplant für 2025
  • Format: 19-Zoll, 1 HE, 2.5 kg
  • PREISE:
  • Trinnov Nova + 3D-Mic: € 4391
  • inkl. 2-Channel-Lizenz
  • + weiter Stereo-Lizenz, je € 714*
  • La Remote, einzeln ca. € 1011.50*
  • *(Straßenpreis am 11.4.25)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Trinnov Optimizer für bis zu 5.1
  • Vielfältige Anschlüsse
  • Dante Interface
Contra
  • restriktives Optimizer-Lizenz-Model
  • kein Wordclock-Anschluss
Artikelbild
Trinnov Nova Test
Hot or Not
?
review trinnov nova

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • dreadbox Artemis Sound Demo (no talking)
  • Arturia Astrolab 88 Review - Arturia's Flagship Stage Keyboard
  • Moog Messenger Sound Demo with Custom Presets