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T-Rex Binson Echorec Disk Delay Test

Mit dem T-Rex Binson Echorec bringt der dänische Hersteller eine authentische Nachbildung des legendären Disk-Delays auf den Markt. Das sogenannte Scheiben- oder Trommelecho arbeitet mit einer rotierenden Metallscheibe, auf der ein Signal mithilfe von Tonköpfen aufgezeichnet und zeitversetzt wiedergegeben werden kann. Das Echorec wurde Anfang der 60er-Jahre von der italienischen Firma Binson als Alternative zum Tape-Delay (Bandecho) entwickelt und von namhaften Musikern wie Hank Marvin, David Gilmour oder John Bonham genutzt. Leider konnten sich Disk-Delays im Gegensatz zum Bandecho über die Jahrzehnte nicht im selben Maße etablieren, und so legt man heute für ein originales Echorec unter Umständen einen fünfstelligen Betrag auf den Tisch. Um so schöner ist es, dass T-Rex den Delay-Klassiker in einer kompakten und leicht optimierten Version inklusive der Namensrechte am Leben erhält.

T-Rex Binson Echorec – das Wichtigste in Kürze

  • authentisches Disk-Delay (Scheiben- bzw. Trommelecho)
  • 4 unabhängige Wiedergabeköpfe
  • 2 Delay-Modi (Short/Long)
  • symmetrische Ein- und Ausgänge
  • hergestellt in Dänemark

Aufbau und Bedienelemente des T-Rex Binson Echorec Disk Delays

Das T-Rex Binson Echorec sitzt in einem 2515 g schweren Metallgehäuse in Hammerschlag-Optik und misst (BxHxT) 247 x 90 x 190 mm. Das Herzstück der Schaltung liegt unter einer abnehmbaren Blechkappe und besteht neben einer rotierenden Metallscheibe aus sieben Magnetköpfen zum Aufnehmen, Wiedergeben und Löschen von Eingangssignalen. Dabei bestimmt sowohl der feste Abstand zwischen den vier Wiedergabeköpfen (Playback-Heads) den Grad der Signalverzögerung, als auch die regelbare Geschwindigkeit der Scheibe selbst (Drum Speed). Die Playback-Köpfe lassen sich über vier Taster separat in Betrieb nehmen und über Trimmpotis an der Stirnseite in ihrer Lautstärke regeln. Je nach Wiedergabekopf und Delay-Modus können so mit dem Echorec Verzögerungen zwischen 46 ms und 531 ms realisiert werden.

T-Rex Binson Echorec Disk Delay Gehäuse
Fotostrecke: 4 Bilder Das T-Rex Binson Echorec präsentiert sich in einem 2515 g schweren Metallgehäuse in Hammerschlag-Optik.

Ein zweiter Aufnahmekopf sorgt beim T-Rex Echorec für extra lange Delay-Zeiten

Für die Aufnahme des Signals sind zwei Recording-Köpfe zuständig, deren Abstand zu den Wiedergabeköpfen die grobe Verzögerungszeit festlegt (Rec.1-Short/Rec.2-Long), während die Anzahl der Wiederholungen über das Repeat-Poti regelbar ist. Per Wahlschalter lässt sich der sogenannte Swell-Effekt („semi-reverb“) aktivieren, der im Stile eines Splapback-Delays eine schnelle einmalige Abfolge aller Wiedergabeköpfe aktiviert und auch unabhängig vom Delay nutzbar ist. Das Echorec kann sowohl symmetrische als auch unsymmetrische Signale verarbeiten und lässt sich wahlweise per Expression-Pedal (Drum Speed) oder mit einem externen Fußschalter (Bypass) bedienen. Die  Stromaufnahme ist vom Hersteller mit 300 mA angegeben und die Versorgung erfolgt über ein mitgeliefertes 24V-Netzteil.

T-Rex Binson Echorec Disk Delay Anschlüsse
Fotostrecke: 3 Bilder Ein Blick auf die Anschlussmöglichkeiten des Disk-Delays.
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Das T-Rex Binson Echorec Disk Delay in der Praxis

Getestet wird das Echorec mit verschiedenen Gitarren vor einem Victory The Deputy Head in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X und für das letzte Audio-Beispiel wurde ein Korg Kaossilator 2S verwendet.
Direkt nach dem Anschließen wird man vom Echorec mit einem deutlichen Lautstärkesprung im Signal begrüßt (ca. +8 dB), und zwar unabhängig davon, ob es eingeschaltet oder im Bypass ist. Da es im Manual nicht weiter erwähnt wird, brachte eine kurze Nachfrage bei T-Rex die Gewissheit, dass es sich hierbei um eine stets aktive Preamp-Schaltung handelt, deren Level über ein internes Trimmpoti regelbar ist. Da diese Boost-Funktion vor einem Röhren-Amp durchaus verlockend ist, stellt sich natürlich die Frage, warum sie nicht auf der Oberfläche regel- oder gar schaltbar ist.

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Das Echorec liefert eigenständige Analogdelay-Sounds mit Vintage-Vibe

Nach dem Einschalten überzeugt das Echorec sofort mit lebhaften und eigenständigen Delay-Sounds, die in ihrer Ästhetik zwar einem Bandecho ähneln, aber doch ihre eigene Note mitbringen. Dies betrifft vor allem den schimmernden und gleichzeitig warmen Klangcharakter der Wiederholungen sowie die eigene Art der Tonhöhenmodulation durch die nie ganz „perfekt“ laufende Scheiben. Alles andere als perfekt zeigen sich auch die rhythmischen Verhältnisse der Playback-Köpfe zueinander, da sie über eine feste Distanz verfügen. Um so praktischer ist es, dass sich per Drum-Speed-Poti (quasi die Delay-Time) auch korrekte Note-Divisions wie (punktierte) Achtel oder Triolen realisieren lassen. Besonders gut funktioniert das naturgemäß mit längeren Delay-Zeiten, die sich im (historisch nicht ganz korrekten) Long-Modus realisieren lassen. Mit Vorsicht zu genießen ist dabei das Repeat-Poti, das schon ab der 11-Uhr-Stellung (bei mehreren Playbacks sogar noch früher) Selbstoszillationen auslöst und sich zusammen mit dem Drum-Speed-Poti hervorragend als Sound-Effekt-Generator einsetzen lässt. Was die Signalqualität angeht, muss man bei einem Gerät dieser Art natürlich mit einem gewissen Grundrauschen leben. Das allerdings hält sich bei Tone-Settings unter 12 Uhr in Grenzen und kann zusätzlich durch das Verhältnis aus Input- (Rec. Level) und Output-Level (Echo Volume) entschärft werden.

4 Wiedergabeköpfe lassen sich beim T-Rex Binson Echorec flexibel kombinieren

Wir starten den Praxisteil mit drei Beispielen, die einen Überblick über die verschiedenen Delay-Zeiten und Playback-Head-Kombinationen inklusive Selbstoszillation bieten. Für die genauen Settings empfiehlt sich wie immer ein Blick in das dazugehörige Video.

Audio Samples
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Praxisbeispiel H1+H2 Short (Tele) Praxisbeispiel H3+H4 Long (Strat) + Selbstoszillation Praxisbeispiel H1+H3 Long (Les Paul)
Im Vergleich zum artverwandten Bandecho liefert das Echorec einzigartig schimmernde Lo-Fi-Sounds, gepaart mit einer eigenen Art der subtilen Tonhöhenmodulation.

Weiter geht es mit einer Gegenüberstellung der unterschiedlichen Verzögerungszeit aller Wiedergabeköpfe in beiden Delay-Time-Modi und dem Regelweg des Tone-Potis.

Audio Samples
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H1 -> H2 -> H3 -> H4, Short (Tele) H1 -> H2 -> H3 -> H4, Long (Tele) Echo Tone, min/10/14/max (Tele)

Der Swell-Modus sorgt bei Bedarf für eine Art festen Slapback-Effekt und lässt sich sowohl unabhängig als auch zusammen mit den „normalen“ Delays verwenden.

Audio Samples
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H1 -> Swell -> H1+Swell (Strat)

Das Drum-Speed-Poti des T-Rex Echorec lässt sich auch für Pitch-Effekte nutzen

In den letzten beiden Beispielen kommen wir nun zur experimentellen Seite des Echorec Disk Delays und hören dazu verschiedene Drum-Speed-Settings mit Selbstoszillation und eine kleine Improvisation über ein Synth-Loop des Korg Kaossilator S2.

Audio Samples
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Drum Speed, verschiedene Setting + Selbstoszillation (Strat) Synth-Improvisation
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Fazit

Das T-Rex Binson Echorec besticht mit eigenständigen Analogdelay-Sounds, deren 60er- und 70er-Jahre-Vibe jederzeit spürbar ist. Im Vergleich zum artverwandten Bandecho liefert das Echorec dabei einzigartig schimmernde Lo-Fi-Sounds, gepaart mit einer eigenen Art der subtilen Tonhöhenmodulation. Natürlich ist ein Gerät dieser Bauart beim aufgerufenen Preis vor allem etwas für den Studio-Betrieb und dürfte wohl eher selten auf einem Pedalboard landen. Wer aber das nötige Kleingeld aufbringen kann, wird mit authentischen und charakterstarken Sounds und Effekten (Stichwort: Selbstoszillation/Pitch-Modulation) belohnt, die jedem Eingangssignal eine eigene Note verleihen können. Etwa schade ist nur, das sich der gut klingende Preamp des Echorec mit seinen beachtlichen Boost-Reserven nur über ein internes Trimmpoti regeln lässt und auch im Bypass aktiv bleibt.

Das T-Rex Binson Echorec generiert authentische Disk-Delay-Sounds sowie Oszillations- und Pitch-Effekte.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentische Disk-Delay-Sounds
  • auch längere Delay-Zeiten möglich (Rec.2-Long-Mode)
  • Oszillations- und Pitch-Effekte
  • stabile Verarbeitung
Contra
  • Preamp-Sektion nur intern regelbar und auch im Bypass aktiv
Artikelbild
T-Rex Binson Echorec Disk Delay Test
Für 1.798,00€ bei
  • Hersteller: T-Rex
  • Modell: Binson Echorec
  • Typ: Disk-Delay
  • Herstellungsland: Dänemark
  • Anschlüsse: Balanced In/Out, Unbalanced In/Out, Exp. Speed, Bypass, Netzteil
  • Regler/Schalter: Echo Volume, Rec.1-Short/Rec.2-Long, Drum Speed, Rec. Level, Repeat, Repeat/Swell, Echo Tone, Playback 1-4
  • Stromversorgung: 24V-Netzteil (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme: 300 mA
  • Abmessungen: (BxHxT) 247 x 90 x 190 mm
  • Gewicht: 2515 g
  • Ladenpreis: 1999,00 Euro (April 2024)
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