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Swissonic Audio 1 und Audio 2 Test

Die Thomann-Eigenmarke Swissonic überrascht immer wieder mit soliden Homerecording-Tools für den schmalen Taler. Die neuen USB-Audiointerfaces mit den schlichten Modellnamen Audio 1 und Audio 2 befinden sich dementsprechend in der unteren Preisklasse, machen rein optisch auf den ersten Blick aber schon einmal einen „seriös-tooligen“ Eindruck. 

zwei preiswerte Audio-Interfaces von Thomann

Wie beide Interfaces klingen und wie sie sich im praktischen Einsatz bewähren, erfahrt ihr in unserem kombinierten Swissonic Audio 1 + Audio 2 Test!

Eine Auswahl weiterer Produkte des breitgefächerten Herstellers, die wir erst kürzlich im Test hatten, findet ihr hier:

Quick Facts zu Swissonic Audio 1 / Audio 2

  • 2×2 USB 2.0 Audiointerface
  • USB-Bus-powered
  • Audioauflösung bis 24 Bit / 192 kHz
  • 3,5mm-TRRS-Phones I/O
  • Mic-, Line- und Instrumenteneingang (zuschaltbare Phantom Power)

Swissonic Audio 1 und Audio 2 im Test: Merkmale und Ausstattung

Die Swissonic Interfaces Audio 1 und Audio 2 eignen sich zur preisgünstigen Aufnahme von Mikrofon-, Line- und Instrumentensignalen bei einer Auflösung von bis zu 192 kHz und 24 Bit. Im unteren zweistelligen Eurobereich ist dies tatsächlich (noch) eher die Ausnahme als die Regel. Etwas altbacken hingegen erscheint die USB-B-Buchse beider USB-2.0-Audiointerfaces, die übrigens ausschließlich Bus-powered betrieben werden. Ausgangsseitig sind beide Interfaces identisch ausgestattet und verfügen über Stereo-Line-Outs als 6,35mm-Klinkenbuchsen und einen regelbaren Kopfhörerausgang, ebenfalls in studiotauglichen 6,35 mm.

Rückseite
Identische Line Outs und Phones I/O beim Audio 1 und Audio 2

Trotz unterschiedlicher Input-Ausstattung und verschiedener Bedienelemente sind die Gehäusemaße (145 x 110 x 44 mm) beider Swissonic Interfaces identisch. Auffallend ist das in dieser Preisklasse ungewöhnliche Metallgehäuse sowie die insgesamt sehr robust wirkende Verarbeitung.

Budget-Interfaces
Kompakte Interfaces im robusten Metallgehäuse

Ausstattungsunterschiede

Man könnte zunächst vermuten, dass das etwas teurere Audio 2 ein Upgrade des Audio 1 darstellt. Das trifft allerdings nicht ganz zu. Beide Geräte verfügen über einige Features, die das jeweils andere Interface nicht besitzt. Während das Swissonic Audio 1 mit seinen beiden unterschiedlich ausgeführten Inputs (XLR + 6,35mm-Klinkenbuchse) nicht so flexibel ist wie das Audio 2 mit seinen zwei Combobuchsen, besitzt es Loopback-Features und einen separaten USB-C-Anschluss. Dieser ermöglichte während des Tests den Betrieb des Audio 1 an meinem iPad, das ich mit einem Lightning auf USB Kamera-Adapter verbunden hatte. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Audio 2 ist der deutlich größere Regler zur Steuerung der Ausgangslautstärke.

Rückseiten der beiden Thomann-Interfaces
Detaillierte Unterschiede offenbaren sich an der Geräterückseite beider Interfaces.

Wer Wert auf ein im Pegel regelbares Direct Monitoring legt und zwei Mikrofone oder generell Stereosignale aufnehmen möchte, muss allerdings zum Swissonic Audio 2 greifen. Der an beiden Geräten vorhandene 3,5mm-Klinkeneingang (Phone I/O) ermöglicht tatsächlich nur das Abhören, nicht die Aufnahme eines externen Stereosignals! Mithilfe des mitgelieferten 3,5mm-TRRS-Klinkenkabels lassen sich beispielsweise Mikrofonsignale der Swissonic Interfaces mit Smartphones oder Tablets aufnehmen.

Direct Monitoring mit Balance-Regler und Stereo-Recording beim Audio 2
Direct Monitoring mit Balance-Regler und Stereo-Recording beim Audio 2

Swissonic Audio 1 + Audio 2 im Test: Lieferumfang

Beide Interfaces werden mit einem 1,12 m langen USB-Kabel (USB-B auf USB-A) sowie einem 3,5mm-TRRS-Kabel (1,15 m) ausgeliefert. Außerdem liegen vier klebbare Gummifüsse und gedruckte Manuals in deutscher und englischer Sprache bei. Außerdem liegt ein Softwarepaket mit dem folgenden Inhalt bei:

  • iZotope Nectar Elements
  • IK Multimedia AmpliTube 5 SE
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Swissonic Audio 1 / 2: Testumgebung und Performance

Der Test erfolgte an einem iMac Pro (macOS Big Sur) und einem 2019er iPad (iOS 15.7). Letzteres dank separater USB-C-Buchse zur Spannungsversorgung ausschließlich mit dem Swissonic Audio 1. Während der kompletten Testphase gab es weder Probleme noch Aussetzer.

Die Roundtrip-Latenz in Apple Logic Pro lag bei 9,3, 12,2 und 18 ms (64 / 128 / 256 Samples Puffergröße). Für Apple-Computer ist keine Treiberinstallation erforderlich. Windows-User werden per Flyer darauf hingewiesen, dass der neueste USB ASIO Driver installiert sein sollte, außerdem werden Treiber vom Hersteller bereitgestellt.

Bedienung der Interfaces

Bei der Bedienfreundlichkeit beider Swissonic Interfaces gibt es Licht, aber auch Schatten: Zunächst sind die einzelnen Bedienelemente, allen voran die Drehregler, offenbar sehr solide ausgeführt. Sie fühlen sich gut an und bieten bei Betätigung einen angenehmen Widerstand. Auch die Status-LEDs für Pegel, USB-Verbindung und Phantom Power sind positiv zu bewerten. 

Allerdings ist die Bedienung des Swissonic Audio 2 aufgrund der relativ vielen Regler und Umschalter auf einer Fläche von lediglich ca. 14 x 5 cm ziemlich fummelig. Beim Audio 1 hingegen ist die rückseitige Platzierung der REC SOURCE und Monitoring-Einstellung ein wenig umständlich und erfordert das gelegentliche Umdrehen des unter Umständen bereits verkabelten Geräts. 

Anschlüsse und Schalter Rückseite Swissonic
Rückseitige Bedienelemente beim Swissonic Audio 1 

Beiden Interfaces gemeinsam ist die schlecht lesbare Beschriftung der Bedienelemente. Nun ist mein DAW-Arbeitsplatz nicht unbedingt so ausgeleuchtet wie eine Zahnarztpraxis, ich kann mich aber an kaum ein Review erinnern, bei dem ich so häufig einen Taschenlampe verwenden musste, um die graue Schrift auf dem schwarzen Gehäuse zu entziffern!

Swissonic A1
Auf diesem Foto besser abzulesen als unter Studiobedingungen: Die graue Beschriftung der Swissonic Audiointerfaces

Recording und Sound-Qualität

Interessante Info vorweg: Beide mir zum Test vorliegenden Audiointerfaces sind offenbar mit unterschiedlichen Eingangsstufen ausgestattet. Den deutlichsten Unterschied hört man bei den Testaufnahmen mit dem Shures dynamischen Mikrofonklassiker SM7B. Doch auch bei anderen Eingangssignalen sind zumindest dezente Unterschiede im Klang- und Rauschverhalten auszumachen. Während beim Audio 1 oftmals ein dezentes „USB-Säuseln“ wahrnehmbar ist, klingen die Eingänge (je nach Signalart) deutlich rauschärmer als beim Audio 2. Dem Preis entsprechend sind die erwähnten Artefakte für mein Empfinden aber tolerierbar, beide Interfaces liefern brauchbare und beim Neumann TLM 102tatsächlich gut klingende Ergebnisse. Dennoch darf man sich von den werbeträchtigen 24 Bit / 192 kHz nicht blenden lassen und ein erstklassiges Studio-Tool erwarten. 

Audio Samples
0:00
Swissonic Audio 1 – Sprache TLM 102 Swissonic Audio 2 – Sprache TLM 102 Swissonic Audio 1 – Sprache Shure SM7B Swissonic Audio 2 – Sprache Shure SM7B Swissonic Audio 1 – Prophet 10 (Line In) Swissonic Audio 2 – Prophet 10 (Line In) Swissonic Audio 2 – Stereo VA Synth (Line In)

Bei der Wiedergabe über Monitore und über den Kopfhörerausgang gab es keine erwähnenswerten Auffälligkeiten. Beide Interfaces waren imstande ein kräftiges Signal an meinem Adam Audio Studio Pro SP-5 zu erzeugen. 

Interface im Betrieb
Regelbarer Kopfhörerausgang an beiden Interfaces

Loopback-Feature des Swissonic Audio 1

Auf der Rückseite lassen sich unter „REC SOURCE“ verschiedene Optionen einstellen, darunter Loopback und Mix. Im Gegensatz zu mir bekannten Konkurrenzprodukten ist es mir in keiner Einstellungskonstellation gelungen, einen sogenannten Stream-Mix zu erstellen, in dem das Input-Signal (i.d.R. Sprecher-Mikrofon) mittig im Stereopanorama liegt. Von daher hat dieses Feature des Audio 1 aus meiner Sicht nur einen eingeschränkten Praxiswert.

Alternativen zu Swissonic Audio 1 und Audio 2

Presonus AudioBox GOZoom AMS-22ESI Neva Uno
Geringfügig teurer als Audio 1 / Audio 2, Mix-Regler zum Direct Monitoring und sehr cleane Vorverstärker; USB 2.0Ultrakompaktes Interface mit praktikablerem Loopback. Teuerer, aber etwas bessere Aufnahmequalität (vgl. Audio 2) im Test mit dem Shure SM7B Tauchspulenmikrofon; USB 2.0Kein separater Volume-Regler für Kopfhörer. Praktikablere Loopback-Funktionalität. USB 3.1
Alternativen zu Swissonic Audio (Tabelle)
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Fazit zu Swissonic Audio 1 und Audio 2

Swissonics neue Interfaces Audio 1 und Audio 2 wirken auf den ersten Blick sehr ähnlich. Im Detail gibt es aber doch einige konzeptionelle Unterschiede, Einschränkungen wie auch Vorteile des jeweiligen Geräts, was eine Kaufentscheidung (für das eine oder andere Interface) nicht erleichtert. Beide Interfaces haben nicht den transparentesten Sound ihrer Klasse, liefern aber brauchbare Resultate beim Recording. Hervorzuheben ist die für diese Preisklasse bemerkenswert robuste Verarbeitung mit Metallgehäuse und solide verbauten Bedienelementen. Auf jeden Fall sind das Audio 1 und das Audio 2 von Swissonic interessante Alternativen in ihrem Marktsegment, deren Check sich lohnt!

zwei preiswerte Computer-Interfaces (Audio)
  • USB 2.0 Audiointerfaces
  • 2 Inputs / 2 Outputs
  • Phone I/O: 3,5-mm-TRRS-Klinke
  • separate Lautstärkeregler für Line Out und Kopfhörer
  • Mic Gain: + 50 dB (jeweilige Angabe im Manual)
  • 24 Bit / 192 kHz
  • USB Bus-powered
  • USB-Kabel (USB-B auf USB-A)
  • kompatibel mit macOS CoreAudio, Windows 7/8/8.1/10 mit ASIO 2.0, MME, WDM, DirectSound
  • hergestellt in: China

Swissonic Audio 1

  • 1 x XLR-Input mit schaltbarer 48-V-Phantom Power
  • 1 x 6,35-mm-Klinkeneingang (Line/Instrument)
  • 1 x 6,35-mm-Headphone Out
  • 2 x Line Out (6,35-mm-Klinkenbuchse)
  • Loopback-Funktionalität
  • separate USB-C-Buchse zur Spannungsversorgung 
  • Maße (B x T x H): 145 x 110 x 44 mm
  • Gewicht: 540 g
  • Webseite: thomann.de/de/swissonic.html
  • Preis: € 54,– (Straßenpreis am 11.1.2023)

Swissonic Audio 2

  • 2 x XLR-Combo-Mic-/Line-/Instrument-Input mit schaltbarer 48-V-Phantom Power
  • 1 x 6,35-mm-Headphone Out
  • 2 x Line Out (6,35-mm-Klinkenbuchse)
  • Maße (B x T x H): 145 x 110 x 44 mm
  • Gewicht: 600 g
  • Webseite: thomann.de/de/swissonic.html
  • Preis: € 64,– (Straßenpreis am 11.1.2023)
Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • robustes Metallgehäuse
  • transportfreundlich
  • insgesamt solide Klangqualität
  • regelbarer Kopfhörerausgang
  • zusätzlicher USB-C-Anschluss (nur Audio 1, Spannungsversorgung)
  • günstiger Preis
  • seriöse Optik
Contra
  • schlecht lesbare Beschriftung
  • teilweise fummelige Bedienung
  • wahrnehmbarer Noisefloor
  • kein mittiges Input-Panning bei Stream-Mixes (nur Audio 1)
  • Phantom Power nur für beide Inputs gemeinsam aktivierbar (nur Audio 2)
Artikelbild
Swissonic Audio 1 und Audio 2 Test
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