Die Numa Organ 2 ist der neue Hammond-Klon von Studiologic und die Nachfolgerin ihrer drei Jahre älteren Schwester, der Numa Organ. Vorweg möchte ich schon mal verraten, dass im Laufe des Tests viele Gemeinsamkeiten der beiden Orgeln zu Tage traten. Daher möchte ich euch zusätzlich zu diesem Test auch die Lektüre des Testberichtes über die Numa Organ ans Herz legen. Diesen findet ihr hier.
Aber natürlich gibt es an der Numa Organ 2 auch neue Sachen zu entdecken. So findet man zum Beispiel gleich sieben verschiedene Orgelmodelle, die mit Studiologics Physical Modeling Synthese emuliert werden. Auch gibt es jetzt einen EDIT-Mode zum Anpassen verschiedener Parameter und überarbeitete Effekte. Geblieben sind die Masterkeyboard-Funktionen. Schauen wir also mal genauer hin.
Details
Gehäuse
Im Gegensatz zur Vorgängerin mit ihrem schicken, weiß lackierten Gewand und den edlen Holzseitenteilen präsentiert sich die Numa Organ 2 in einem schwarzen Aluminiumgehäuse mit mattschwarzen Kunststoffseitenteilen. Besonders edel finde ich das zwar nicht, aber dafür vermittelt das neue Gehäuse einen robusten und roadtauglichen Eindruck. Es erinnert an eine umgebaute Hammond B3 in ihrem schwarzen Tour-Gehäuse. Bei näherem Hinsehen bestätigt sich der erste Eindruck: Alles ist fest verschraubt und wirkt sehr stabil. Dies spiegelt sich auch im Gewicht der Numa Organ 2 wieder. Denn obwohl das Gehäuse kleiner als bei der ersten Numa Organ ist, bringt der Neuling mit 12 kg tatsächlich zwei Kilo mehr auf die Waage.
Anschlüsse
Die Rückseite des Gehäuses beherbergt sämtliche Anschlüsse. Und das sind nicht gerade wenige: Über einen 11-poligen Leslie-Anschluss kann die Numa Organ 2 an ein externes, „echtes“ Leslie- oder Rotorkabinett angeschlossen werden. Dabei kann man mit den Bedienelementen des internen Rotary-Effektes auch das echte Kabinett steuern. Falls man sich dafür erst einen Adapter löten muss, findet man in der Bedienungsanleitung eine Belegung der einzelnen Pins der 11-poligen Buchse. Perfekt. Ein Mono-Direct Out im Klinkenformat dient ebenfalls zur Anbindung eines externen Verstärkers oder Rotorkabinetts. Widersprüchlich zur Bedienungsanleitung liegt der interne Rotary-Effekt hier ebenfalls an und muss gegebenenfalls erst manuell deaktiviert werden. Über die Miniklinkenbuchse des Audio In lassen sich zu Übungszwecken Signale von externen Quellen wie MP3-Player usw. einspeisen, deren Pegel sich über ein kleines Poti ebenfalls auf der Rückseite regeln lässt. Daneben gibt es das übliche unsymmetrische Stereo-Klinkenpärchen des Audio-Out und zu Unterrichtszwecken gleich zwei Kopfhöreranschlüsse. Ebenso besteht die Möglichkeit, zwei Pedale (ein Lautstärke- und ein Sustainpedal) anzuschließen. Neben dem MIDI-Trio befinden sich noch zwei USB-Anschlüsse. USB 1 ist ein Standard-USB-Anschluss und arbeitet als MIDI-Interface zur Kommunikation mit einem Computer bzw. dessen Sequencer-Software. USB 2 ist im Mini-USB-Format ausgeführt und dient zum Updaten der Firmware und zum Laden neuer Orgelmodelle in das Instrument. Den Abschluss bilden die Buchse für ein Kaltgerätekabel und der Netzschalter.
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Tastatur
Die Waterfall-Tastatur der Numa Organ 2 besteht aus 73 Tasten, wovon die unterste Oktave im Stil einer Hammond invertiert ist. Im normalen Orgel-Modus werden mit dieser invertierten Oktave die Presets bzw. die Orgelmodelle angewählt. Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass die Orgelsounds logischerweise nicht anschlagdynamisch spielbar sind. Im Masterkeyboard-Mode hingegen werden von allen 73 Tasten Note-On-Befehle und Velocity-Werte gesendet, so dass die gesamte Tastatur zum Spielen genutzt werden kann. Aftertouch sendet die Numa Organ 2 allerdings nicht. Die Qualität der Tastatur lässt nichts zu wünschen übrig. Sie ist sehr gut auf das Orgelspiel abgestimmt – nicht zu schwerfällig, so dass schnelle Orgellicks problemlos über die Tasten perlen, aber auch nicht zu leichtgängig, so dass man bei über MIDI angesteuerten Klavier- und Rhodes-Sounds noch genügend Grip hat.
Bedienelemente
Die Anordnung der Bedienelemente ist an alte Hammond-Orgeln angelehnt. Für die Statusanzeige besitzen sämtliche Taster und die Tasten der invertierten Oktave eine LED, und alles ist deutlich beschriftet. Die Zugriegelabteilung mit ihren neun Drawbars und drei Tastern ist als Dreh- und Angelpunkt der Orgelbedienung zentral im Bedienfeld angeordnet. Links daneben ist die Vibrato/Chorus-Einheit mit zwei Tastern und dem großen Drehschalter im nostalgischen Vintage-Look platziert. Auf der Linksaußen-Position tummeln sich ein Pitch-Bend- und ein Modulationsrad zusammen mit dem Taster zur Aktivierung des Rotary-Effekts. Rechts von den Zugriegeln befinden sich der Reihe nach die Taster für die Split- und Transpose-Funktionen sowie das Percussions-Register. Weiter geht’s mit vier Potis für die Effektsektion und zwei Potis für den Equalizer. Den Abschluss bilden rechts außen der Regler für die Gesamtlautstärke und ein „Dynamic Touch/MIDI“ genannter Taster für die Masterkeyboard-Funktionen. Alles ist übersichtlich, logisch und leicht überschaubar angeordnet. Auf ein Display mit „Klartextanzeige“ hat Studiologic allerdings wie schon bei der Vorgängerin verzichtet.
Sieben Orgelmodelle
Die Klangerzeugung der Numa Organ 2 basiert nicht auf Samples, sondern auf einer Physical Modeling Synthese, die eine äußerst natur- und detailgetreue Abbildung der Originale verspricht. Die maximale Polyphonie beträgt 128 Stimmen. Gleich sieben verschiedene Orgeln hat man dem Probanden implantiert: Da wären zunächst drei Modelle alter Hammond Tonewheel Orgeln – jeweils eines aus den legendären A-, B- und C-Serien – sowie weitere drei elektronische Orgellegenden aus den Sixties und Seventies. Der Sound des Model D besteht aus einfachen Rechteck-Schwingungsformen und geraden Harmonischen. Hinter dem Namen „Model V“ verbirgt sich eine Emulation der berühmten VOX-Orgel, während das „Model F“ den Sägezahnklang der berüchtigten Farfisa-Orgeln nachbildet. Als siebte Orgel gibt sich das Prinzipal-Register einer klassischen Pfeifenorgel die Ehre. Hält man den PRESET/SOUND-Taster ein paar Sekunden lang gedrückt, gelangt man in den Sound Mode und kann die verschiedenen Orgelmodelle über die schwarzen Tasten der invertierten Oktave abrufen.
Jedes Modell lässt sich über die Zugriegel registrieren. Die neun Fußlagen sind bei allen Orgeln gleich. Darüber hinaus stehen jedem Modell sämtliche Effekte und Parameter zur Verfügung. Das ist bei einer Pfeifenorgel musikalisch gesehen vielleicht nicht immer sinnvoll, kann aber auch zu neuen Soundkreationen führen. Schön ist, dass die Numa Organ 2 im Sound Mode ganz normal weiter funktioniert, so dass man ohne lästiges Hin- und Herschalten zwischen zwei Betriebsmodi an dem passenden Sound herumbasteln kann.
Drawbars
Wie schon beim Vorgängermodell entpuppen sich die Zugriegel bei der Numa Organ 2 als geschickt getarnte, handelsübliche Fader. Das Design und die Farbgebung mit abgerundeten, unbeschrifteten “Faderkappen” ist den frühen Hammond B3 Modellen entlehnt. Die Zugriegel lassen sich mit drei Tastern den Spielebenen Upper, Lower und Pedal zuordnen. Bei Letzterem sind nur die ersten beiden Zugriegel entsprechend den typischen Pedal-Fußlagen 16″ und 8″ aktiv. Die Zugriegel arbeiten bei der Numa Organ 2 absolut, d.h. dass die Tonerzeugung immer und sofort auf den neu eingestellten Zugriegelwert springt. Das vereinfacht unter anderem das spontane Verändern der Presets während des Spielens und ermöglicht auch subtile Klangänderungen, weil die gespeicherten Werte nicht erst „abgeholt“ werden müssen.
Percussion
Das Percussion-Register bietet zum Glück nichts Unerwartetes. Mit den vier Tastern ON/OFF zur Aktivierung der Percussion, SOFT/NORMAL zur Regelung der Lautstärke, den beiden Decay-Einstellungen FAST/SLOW und den Registern 2nd/3rd ist alles so, wie man es als Organist gewöhnt ist. Selbstredend funktioniert die Percussion wie beim Vorbild nur auf dem Upper Manual.
Vibrato/Chorus
Ebenso vorbildlich gestaltet sich die überarbeitete Vibrato-/Chorus-Einheit. Mit dem großen, gerasterten Drehschalter im schönen Vintage-Look wählt man eine der drei Vibrato- und der drei Chorus-Varianten aus, die man dann mit den beiden Tastern Upper/Lower den einzelnen Manualen zuweist.
Rotary Effect
Zur Simulation des Sounds eines angeschlossenen Leslie-Kabinetts wartet die Numa Organ 2 mit einem neu gestalteten Rotary-Effekt auf. Dieser lässt sich über einen eigenen Taster aktivieren. Wie beim „lebenden“ Vorbild beherrscht der Effekt drei Geschwindigkeitsstufen der virtuellen Rotoren: SLOW (langsames Drehen), BRAKE (Stillstand) und FAST (schnelles Drehen). Zum Hin- und Herschalten zwischen den einzelnen Stufen dienen ein an die HOLD-Buchse angeschlossener Fußtaster und das Modulationsrad, das quer eingebaut ist und dadurch an einen typischen Halfmoon-Switch früherer Hammond-Orgeln erinnert. Detailtreue gibt’s auch hier: Steht das Modulationsrad links, arbeitet der Effekt im SLOW-Modus. Die BRAKE-Funktion befindet sich in der mittleren Position. Bewegt man das Rad nach rechts, drehen sich die Rotoren schnell (FAST). Die Bedienung des Modulationsrades erfordert ein wenig Übung. Spielt man mit beiden Händen auf der Tastatur, ist der Abstand zum Rad relativ groß, so dass hier Schnelligkeit und Treffsicherheit gefragt sind. Zudem muss man dafür die linke Hand komplett von der Tastatur nehmen. Das Rad ist sehr leichtgängig und verfügt nicht über eine Mittenrasterung für die BRAKE-Stellung. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Schön, dass es dann die Alternative gibt, den Effekt über einen Fußtaster zu steuern.
Weniger schön finde ich, dass es nach wie vor keine Möglichkeit gibt, den Effekt zu editieren. Der Rotary-Effekt ist ziemlich komplex und für einen guten Hammond-Sound genauso wichtig wie die Qualität des Orgelsounds selbst. Da wäre es schön, wenn ich den Effekt in einigen Parametern meinen eigenen Vorstellungen entsprechend anpassen könnte, beispielsweise die Rotorgeschwindigkeit, die Rotorbalance und den virtuellen Mikrofonabstand zur Regelung der Effektintensität.
Effekte
In der Effektabteilung gibt es vier weitere unverzichtbare Orgeleffekte, die ebenfalls allesamt einer Generalüberholung unterworfen wurden. Auch hier gibt es keine Parameterflut. Jeder Effekt verfügt lediglich über ein eigenes Poti zur Regelung der Intensität. Mehr braucht es hier aber auch nicht. Als Vorbild für den REVERB-Effekt diente der Federhall alter Hammond Orgeln. DRIVE simuliert die Verzerrung einer Röhrenschaltung. Der KEY CLICK produziert das typische schmatzende Geräusch, das beim Schließen der Tastenkontakte originaler Hammonds entsteht. LEAKAGE beschreibt die manchmal erwünschten Nebengeräusche „abgerockter“ Orgeln, die durch das Übersprechen der einzelnen Tonräder entstehen. Zusätzlich gibt es noch einen 2-Band-Equalizer, dessen beide Bänder für Bässe und Höhen sich über je ein Poti anheben oder absenken lassen.
Split-Funktion
Die Split-Funktion teilt die Tastatur in einen UPPER- und einen LOWER-Bereich und lässt sich über drei Taster bedienen. ON/OFF aktiviert den Tastatursplit, OCT. UP transponiert den Lower-Bereich um eine Oktave nach oben. Das ist sehr nützlich, wenn die linke Hand Akkorde greift. Hinter dem Taster PEDAL-TO-LOWER verbirgt sich eine Koppler-Funktion, die das Pedal-Register zusätzlich dem LOWER-Bereich zuordnet. Der Splitpunkt liegt in der Voreinstellung beim c’, kann aber nach Belieben ganz einfach und schnell verändert werden. Dazu hält man den ON/OFF-Taster gedrückt und verschiebt den Splitpunkt mit den Plus/Minus-Tastern der Transpose-Funktion oder spielt einfach die entsprechende Taste auf der Tastatur. Leider gibt es keine optische Anzeige, die den aktuellen Splitpunkt verrät.
Transpose
Mit dieser Funktion lässt sich die Numa Organ 2 mit den Tastern UP/DOWN um sechs Halbtöne nach oben oder unten transponieren. Je nachdem, in welche Richtung transponiert wurde, leuchtet der entsprechende Taster. Über das transponierte Intervall gibt es jedoch keine genaue Information, da ja kein Display vorhanden ist. Da muss man gut mitzählen oder gute Ohren haben oder beides. Leider kann man die Transposition auch nicht in einem Schritt aufheben, indem man z.B. die beiden Taster gleichzeitig drückt, sondern muss in Halbtonschritten wieder bis Null zurücksteppen.
EDIT-Mode
Als Weiterentwicklung zur bisherigen Numa Organ hat man dem neuen Modell einen einfachen EDIT-Mode spendiert. Diesen erreicht man, indem man beide Transpose-Taster gleichzeitig für einige Sekunden gedrückt hält. Weil es kein Display zur Anzeige von Parameterwerten gibt, erhalten einige Zugriegel eine Doppelfunktion, indem sie einen bestimmten Parameter zugewiesen bekommen. Mit den Zugriegeln 1 und 2 lässt sich die Orgel in Cent-Schritten von -99 bis +99 stimmen. Auch hier fehlt eine klare Anzeige. Man kann den konkreten Wert nur an der Stellung des Zugriegels abschätzen.
Bei Original Hammond Orgeln ist stets ein leichtes Surren vom Generator zu hören. Dieses HUM-Geräusch soll mit Drawbar 7 stufenlos dazugemischt werden können. Allerdings konnte ich das nicht überprüfen, da bei unserem Testgerät keine hörbare Veränderung wahrnehmbar war. Aber ich habe auch nicht mehr die besten Ohren. Dafür lassen sich erfreulicherweise mit den letzten beiden Zugriegeln zwei Parameter des Percussion-Registers bearbeiten. Drawbar 8 kontrolliert den DECAY-Wert – allerdings nur für die FAST-Stellung. Mit Drawbar 9 lässt sich die Lautstärke der Percussion anpassen.
Die EDIT-Funktionen finde ich ein gutes Feature, auch wenn die Einstellmöglichkeiten begrenzt sind. Schön wäre es gewesen, wenn man noch mehr Parameter bearbeiten könnte (z.B. beim Rotary-Effekt, s.o.). Aber es sind ja noch ein paar Zugriegel frei – da geht bestimmt noch was!
Presets
Sämtliche vorgenommenen Einstellungen können in einem von elf Presets abgespeichert werden. Als Speicherplätze dienen wie bei einer echten Hammond die Tasten C bis Bb der invertierten Oktave. Der Speichervorgang ist dabei denkbar einfach: Man muss die betreffende Preset-Taste einfach ein paar Sekunden lang gedrückt halten. Der Taste H ist fest der aktuelle Betriebszustand des Bedienfeldes zugeordnet.
Die Anzahl von elf Presets erscheint im Vergleich zu vielen anderen Geräten mit mehreren hundert Speicherplätzen sehr wenig. Zwar hat eine echte Hammond auch nicht mehr Presets zur Auswahl und zum Orgelspiel gehört natürlich, dass man direkten Zugriff auf alle Parameter hat und diese während des Spiels kontinuierlich verändert. Aber im Hinblick darauf, dass die Numa Organ 2 gleich sieben Orgelmodelle in einem bietet, erscheint der Speicherplatz dann doch etwas begrenzt. Dafür besteht die Möglichkeit, alle Presets als MIDI-File auf dem Computer zu archivieren, um Platz für neue Sounds zu schaffen.
MIDI- und Masterkeyboard-Funktionen
Man kann die Numa Organ 2 durch den Anschluss einer weiteren Tastatur und eines MIDI-Basspedals zur Vollorgel ausbauen. Die Bereiche Upper, Lower und Pedal sind dabei fest den MIDI-Kanälen 1, 2 und 3 zugeordnet, wodurch die Konfiguration schnell und unkompliziert vonstatten geht.
Ein Druck auf den Button Dynamic Touch/MIDI verwandelt die Numa Organ 2 in ein einfaches Masterkeyboard. Dabei gibt es drei Modi: interne Klangerzeugung an/externe Klangerzeugung aus, interne Klangerzeugung aus/externe Klangerzeugung an oder beide an. Leider gibt es keine flexible MIDI-Kanal-Zuweisung, denn das Instrument sendet nur auf Kanal 1. Split- und Layer-Sounds mit mehreren externen Geräten sind daher nicht möglich. MIDI-Befehle werden lediglich von den Zugriegeln, dem Pitch-Bend- und Modulationsrad, den Transpose-Tastern, dem Mastervolume-Poti und den Preset-Tasten gesendet. Ein an die Hold-Buchse angeschlossenes Pedal funktioniert im MIDI-Mode als Sustain-Pedal. Schade, dass die verbliebenen Taster und Potis keine MIDI-Befehle senden. Für eine umfassende Steuerung zum Beispiel von Software-Synthesizern eignet sich die Numa Organ 2 daher nicht wirklich. Weiterhin finde ich bedauernswert, dass die Orgel über den USB-Anschluss ausschließlich MIDI-Daten senden, aber nicht empfangen kann.
Die Masterkeyboard-Features sind somit eher rudimentär ausgelegt und eignen sich nicht zum Steuern komplexer MIDI-Setups. Aber um seinen Soundvorrat mit weiteren einfachen Sounds, wie z.B. Klavier oder Rhodes aus einem angeschlossenen Modul zu erweitern oder die Tastatur als Einspielkeyboard in Verbindung mit einem Computer zu benutzen, reicht es allemal.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Numa Organ 2 alle nötigen Features einer Orgel mitgegeben wurden. Begrüßenswert sind die neuen Funktionen im EDIT-Bereich und die Masterkeyboard-Eigenschaften, obwohl dem Instrument ein paar weitere Funktionen gut zu Gesicht stehen und seine Flexibilität erweitern würden.
Markus Galla sagt:
#1 - 19.07.2014 um 11:13 Uhr
Sehr detailreicher Testbericht. Im direkten Vergleich mit meiner Nord C2 finde ich, dass die Numa Organ 2 vom Klang her abfällt. Hier hat m. E. Nord die Nase deutlich vorn. Überhaupt liest sich die Feature-Liste irgendwie größtenteils wie ein Auszug aus dem Nord Manual. Aber das ist ja heute an der Tagesordnung - jeder klaut bei jedem. Unterm Strich steht dann der Preis. Wer "nur" Hammond braucht und auf die Samples des Nord Electro verzichten kann, spart einige Scheine und hier sind die Klangunterschiede dann vielleicht auch egal. Für mich nimmt die Numa Organ 2 eine Mittelposition zwischen den in meinen Augen recht schlechten Roland/Hammond Orgeln und den Nord Orgeln ein. Bestimmt kein schlechter Platz. Aber es ist ja noch Raum für Verbesserungen.
Werner Weber sagt:
#2 - 04.08.2014 um 11:17 Uhr
Aber hallo,
habe die numa organ 2 gerspielt und finde Sie einfach gelungen. In verbindung mit dem neo vent und dem organ drive, sind alle Variationen
einer guten Hammond orgel über normal blues bis
Hardrock möglich und dies bei einem exellenten Klangbild.Ich finde die Percussion in verbindung mit dem Chorus einfach gelungen.Ich habe in den siebzigern und achtzigern die hammond x5 in verbindung mit einem leslie von Yamaha gespielt. Die hörte sich nicht so gut an wie die numa in verbindung mit dem neo vent.Ich bin einfach überzeugt. Gutes Klangbild.Mit freundlichen Grüssen,Werner Weber
Ralph Zimmermann sagt:
#3 - 02.10.2014 um 19:11 Uhr
Ich selbst spiele die Numa Organ (1!). Diese spielt nur als B3.
Das aber sehr überzeugend. Selbst mit einer billigen Anlage ist der Sound super authentisch. Die V Nord C2 habe ich einmal nur bei einem Jazz-Konzert gehört und nicht selbst gespielt. Hier klang diese für meinen Geschmack viel zu grell und überhaupt nicht warm. Es kann natürlich sein, dass das die Schuld des Mixers war. Bei meinen eigenen Gigs waren das Publikum und die Band äußerst zufrieden mit dem Sound! Hier benutze ich kleine Pevey Microbass als Monitor und die PA ins Publikum mit Leslie-Simulation und Verzerrer der Numa. Der einzige Nachteil ist, dass man den verzerrten Sound von Jon Lord nicht ganz erreicht. Aber z. B. Child in Time (Studioversion) kommt super echt. Die Numa ist eine Simulation einer B3 mit Leslie und nicht mit übersteuerten Marshal!
Wolfgang Frank sagt:
#4 - 31.03.2015 um 08:46 Uhr
Ich hab mir die Numa Organ 2 letzte Woche gekauft.Als ich die Numa Organ 2 zuhause an meiner Anlage angeschloßen hatte war ich erst nicht so begeister (ich hab noch den Neo Vetiltor, aber bisher noch nicht an die Numa eingesetzt)Doch jetzt muß ich sagen macht die Numa mir beim spielen spaß und klingt überzeugend.
Auch hat ein Bekanter , der auch Musiker ist und auf Retro Orgelklang wert legt, mich mit der Numa gehört und ist ebenso überzeugt.Mein fazit:
Es gibt "echte Orgeln" und sogar richtige Hammonds die nicht so gut klingen, und das zu diesem Preis.beste Grüße
Wolfgang Frank
Borg Alexander sagt:
#5 - 31.12.2021 um 19:45 Uhr
Super ausführlicher Test, danke.
Ich habe allerdings eine Frage, deren Antwort man auch in der Bedienungsanleitung nicht findet:
Ist die linke Oktave, also die mit den schwarzen Tasten, im MIDI Master-Modus spielbar?