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Roland TD-27KV / VAD503 / VAD506 V-Drums E-Drum Sets Test

Das TD-27KV V-Drum Set ist Rolands neuester Streich in der E-Drum-Oberklasse, in welcher der japanische Hersteller permanent mit interessanten Modellen vertreten ist. Das Kit schließt als Nachfolger des TD-25 die Lücke zwischen dem Mittelklasse-Modell TD-17 und dem State-Of-The-Art Kit TD-50. Während das TD-27KV optisch relativ konventionell daherkommt, zeigen die auf demselben Modul basierenden und ebenfalls hier getesteten Varianten Roland VAD503 und VAD506, dass ein E-Drumset auch komplett anders aussehen kann, nämlich wie ein akustisches Schlagzeug. Verantwortlich dafür sind die Holzkessel in den Größen 20, 10, 12 und 14 Zoll, die dafür sorgen könnten, dass elektronische Drumkits zukünftig vielleicht sogar vermehrt auf Bühnen zu sehen sind. Aber die Optik ist natürlich längst nicht alles…  

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Schließlich nützt ein noch so toll aussehendes E-Drumset nicht viel, wenn es schlecht klingt oder nicht annähernd in der Lage ist, die Dynamik eines akustischen Schlagzeugs zu produzieren. Rolands Ingenieure haben beim TD-27 Modul diverse Features aus dem Baukasten des TD-50 entnommen, sodass man hier durchaus vom „kleinen Bruder“ sprechen kann. Ein Merkmal des Topmodells besteht in der Möglichkeit, hochsensible Digitalpads anzuschließen, und das ist beim TD-27 Modul ebenso der Fall. Snare- und Ridebeckenpad funktionieren bei allen drei hier getesteten Kits digital und versprechen in der Performance und im Ansprechverhalten klare Vorteile gegenüber herkömmlichen Pads. Interessant ist auch die Möglichkeit, eigene Samples zu importieren und diese bei Bedarf mit den internen Sounds zu „layern“. Was die drei neuen Kits noch so alles können, erfahrt ihr im folgenden Testbericht. 

Details

Das TD-27KV ist das Basismodell der Reihe

Rein optisch ist das TD-27KV ein E-Drumset, wie man es kennt. Ein schwarzes Aluminiumrack, an welchem das Modul, die mit zweilagigen Mesh Heads bestückten 10“-Tompads sowie die Beckenhalter mit Galgenauslegern befestigt sind, bildet die Basis. Dazu gibt es ein separates Bassdrum Pad, an welchem die – nicht im Lieferumfang enthaltene – Fußmaschine angebracht wird. Auch ein Hi-Hat-Stativ sowie ein Ständer für das in allen drei Kits enthaltene digitale 14“ Snarepad – ausgestattet mit einem dreilagigen Mesh Head – müssen separat erworben werden, um das Kit spielfertig zu machen. Und auch das 18“ Digital Triple Zone Ride Pad, bekannt vom TD-50, sowie die 12“ VH-10 Hi-Hat – die der bewährten VH-11 ähnelt, aber etwas leichter konstruiert ist – finden sich in allen Kits der Reihe. Ein 12“ Crash und ein 13“ Crash/Ride, beide mit zwei Spielzonen und Choke-Funktion ausgestattet, komplettieren das TD-27KV Set.   

Fotostrecke: 5 Bilder Das Roland TD-27KV mit der typischen E-Drum-Optik.

Für echte Schießbudenoptik gibt es die VAD503 und VAD506 Modelle 

Abgesehen vom Modul sowie den Snare-, HiHat- und Ridepads unterscheiden sich die VAD-Kits deutlich vom TD-27KV. Im Zentrum steht eine waschechte Bassdrum mit Holzkessel im Midnight Sparkle Finish und Mesh Head in den Maßen 20×16 Zoll, die allerdings über eine verhältnismäßig kleine Triggerzone verfügt, welche verblüffende Ähnlichkeit mit der 5“-Schlagfläche des KD-10 Bassdrum Pads aufweist. An Toms gibt es ein 10 “x 7“ Racktom und ein 14“ x 13“ Floortom beim VAD503 sowie ein zusätzliches 12“ x 8“ Racktom beim VAD506. Das Floortom ist, wie die Snare, mit einem dreilagigen Mesh Head bestückt, für die 10“ und 12“ Toms werden zwei Lagen verwendet. Während man sich beim VAD503 mit lediglich einem 16“ Dual Zone Crashpad begnügen muss, kommt beim VAD506 noch ein zweites in 14 Zoll dazu. Beide Modelle sind übrigens wesentlich dünner konstruiert als die kleineren Cymbalpads des TD-27KV, was ihnen zu einem realistischeren Spielgefühl und Schwingverhalten verhelfen soll. Auf ein Rack verzichten die VAD-Modelle, stattdessen kommen, neben einem herkömmlichen Galgenbeckenständer, Tom-/Becken-Kombiständer – einer beim VAD503, zwei beim VAD506 – zum Einsatz. Zur Befestigung des Moduls am Hi-Hat-Stativ (das, ebenso wie Snareständer und Bassdrum-Pedal, nicht zum Lieferumfang gehört) liegt eine Multiklammer bei.

Fotostrecke: 5 Bilder Das VAD503 sieht auf den ersten Blick aus wie ein klassisches 4-Piece-Drumkit…

Dämpfung gefällig? Einfach am Poti schrauben…

Das TD-27 Modul als Kernstück aller drei Kits bietet eine gut strukturierte Bedienoberfläche sowie ein grafikfähiges LCD-Display. Oben rechts befinden sich drei Volumepotis für die Gesamtlautstärke, den Kopfhörerpegel und die Lautstärke der Backings (Song, Click oder Mix In Signal). Die vier Potis direkt darunter sind den Instrumenteneinstellungen gewidmet und bieten direkten Zugriff auf Tonhöhe und Dämpfungsgrad. Unter dem Display sind fünf Funktionstasten angeordnet, und an zentraler Stelle im unteren Drittel ist das Jog Wheel platziert, das umrahmt ist von den Funktionstasten für die Hauptbereiche Drum Kit, Song, Click und Coach. Links daneben befinden sich die Steuerungstasten für Songs und Aufnahmen, ganz rechts schließlich vier Cursortasten sowie Enter/Exit und drei weitere Tasten für die Funktionen User Sample, Kit Edit und System. Zu guter Letzt zeigt ein kleines Lämpchen rechts vom Display den Bluetooth-Status an.

Fotostrecke: 3 Bilder Die schlichte Optik täuscht: Das Modul verfügt über reichlich Features…

Fünf Ausgänge erlauben vielseitiges Routing

An Anschlüssen auf der Rückseite gibt es zunächst 11 Klinkenbuchsen, darunter vier Trigger Ins, zwei Direct Outs, zwei Master Outs, einen Kopfhörerausgang, einen Mix In sowie eine Buchse für einen Fußschalter, mit dem beispielsweise Kits umgeschaltet werden können. Die Phones-, Direct- und Master-Ausgänge können sehr flexibel mit bestimmten Kanälen bzw. Signalen belegt werden, was relevant ist, wenn beispielsweise beim Spielen zum Click das Metronom nur für den Drummer hörbar sein soll oder wenn verschiedene Instrumente auf unterschiedliche Mixerkanäle geroutet werden sollen. Drei USB Typ-A-Buchsen dienen zum Anschluss der Snare- und Ride-Digitalpads, weiterhin finden sich auf der Rückseite zwei MIDI-Buchsen, der Netzteilanschluss und der Ein/Aus-Schalter. Die Unterseite des Moduls ist mit einem Multipin-Anschluss zum Verbinden der Pads ausgestattet, an der linken Gehäuseseite schließlich gibt es noch einen SD Card Slot sowie einen USB-Anschluss zur Verbindung mit einem Computer. Über diesen Anschluss ist es dank des leistungsfähigen USB-Interfaces möglich, satte 28 Mono- oder 14 Stereo-Audiokanäle auf separate Spuren einer DAW aufzuzeichnen – das sind deutlich mehr als beim Spitzenmodell TD-50. Eine Aufzeichnung von MIDI-Daten ist selbstverständlich ebenfalls möglich, wobei den Pads frei bestimmbare Notennummern zugewiesen werden können. 

Das Modul ist eine Spielwiese für Soundbastler

Roland hat dem TD-27 Modul über 700 Sounds spendiert, die in 55 Preset Kits organisiert sind. 45 Speicherplätze gibt es für selbst erstellte User Kits. Für Drummer, die gerne an Sounds schrauben und tief in die Materie der Klangeditierung einsteigen möchten, ist das Modul das ideale Gerät. Das bedeutet keineswegs, dass es nicht auch in „Plug & Play“-Manier funktioniert, aber es bietet eben unzählige Parameter, um Sounds zu formen. Beispielsweise können bei Snaresounds die Tiefe der Trommel, die Spannung des Snareteppichs, die Fellsorte, die Art und Intensität der Dämpfung und vieles mehr bestimmt werden. Bei Becken ist es möglich, neben der Größe auch die Dicke zu verändern oder einen Sizzle-Effekt hinzuzufügen. Bedenkt man, dass noch verschiedene Raumsimulationen bzw. Mikrofonsimulationen sowie ein vollwertiges Multieffektgerät mit Effekten wie Delay, Bitcrusher, Filter, Ringmodulator, Pitch Shifter und so weiter zur Verfügung stehen, kann man sich vorstellen, wie viel hier möglich ist. Damit man sich bei der Editierung nicht verliert, sorgt eine Snapshot-Funktion dafür, dass die ursprüngliche Einstellung jederzeit wieder aufgerufen werden kann. Möchte man ein eigenes Kit erstellen, so kann man hierfür bei Bedarf jedem Instrument auch ein Sub-Instrument, also einen zweiten Sound, als Layer hinzufügen, der beispielsweise über die Anschlagdynamik gesteuert werden kann. Mithilfe der Bluetooth-Funktion kann man übrigens auch kabellos zu Tracks vom Smartphone trommeln – ein durchaus sinnvolles Feature vor dem Hintergrund, dass an vielen aktuelle Smartphones kein Kopfhörerausgang mehr zu finden ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Instrument Edit Seite lässt die Masse an Klangbearbeitungsmöglichkeiten erahnen.

Dank SD Card Slot ergeben sich viele Möglichkeiten

Ein Instrument kann natürlich auch ein importiertes User Sample sein, welches die gleichen Klangbearbeitungsmöglichkeiten durchläuft wie die internen Instrumente. Der Import von User Samples, also WAV-Dateien mit einer maximalen Länge von drei Minuten pro Datei (insgesamt max. 24 Minuten mono) erfolgt über eine SD Card. Nach dem Import sind die Samples im Modul gespeichert. Externe Songs dagegen können auch direkt von der eingesteckten SD Card abgespielt werden. Darüber hinaus dient die Karte auch zur Speicherung von Drumkits, Backup-Daten oder eigenen Aufnahmen, die gewöhnlich im temporären Speicher landen und so vor dem Ausschalten des Gerätes gesichert werden können. Die Optionen für eigene Aufnahmen sind sehr vielfältig, so kann das eigene Spiel natürlich solo, aber auch zusammen mit einem Song, der über den Mix In Eingang eingespielt wird oder mit einem Song von der SD-Karte oder mit einem der sechs internen Play-Along Tracks aufgenommen werden. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die internen Songs lassen sich im Tempo variieren und ganz oder ausschnittsweise loopen.

Die internen Tracks umspannen verschiedene Genres und können im Tempo in einem Bereich von 50 bis 150% variiert werden. Es ist auch möglich, einen kompletten Song oder einen frei bestimmbaren Teil daraus zu Übungszwecken zu loopen. Apropos Übungszwecke: Einige der auch aus anderen Roland-Modulen bekannten Übungsfunktionen hat das TD-27 natürlich auch an Bord: Time Check zeigt grafisch an, ob die Schläge auf, vor oder hinter dem Beat liegen, Quiet Count trainiert mit Taktaussetzern die innere Uhr und in den Warm Ups müssen hintereinander verschiedene Notenwerte durchlaufen oder Temposteigerungen absolviert werden. 

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