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QSC CP12 Test

Das CP in der QSC CP12 steht für Compact Powered Loudspeakers. Auch wenn Layout, Features und Design ähnlich der bewährten K-Klasse von QSC anmuten, ist diese Serie ist auf den Punkt für reisende Musiker und deren Bedürfnisse entwickelt worden: 1000 Watt Class-D Spitzenleistung, 126 dB Maximalpegel, zwei Eingangskanäle für Line- und Mikrofon-Signale, diverse Master-EQ-Presets und umfassende DSP-Verschaltung treffen auf denkbar einfaches Handling dieser Zwei-Wege-Box mit gerade mal 14 kg Gewicht. Die QSC-CP-Serie umfasst eine Variante mit einem 8-Zoll-Bass (CP8) und die hier im Test stehende CP12 mit einem 12-Zoll-Bass-Treiber.

QSC CP12 Test

QSC CP12 – das Wichtigste in Kürze

  • 2-Wege Fullrange Aktivlautsprecher
  • guter Klang und geringes Gewicht
  • Leistung: 500 W RMS / 1000 W Peak
  • 3-Kanal-Mixer
  • DSP, Limiter und 6 EQ-Presets

Im Vordergrund der CP-Serie steht viel Leistung, die mit einer Hand noch transportiert werden kann und den Musiker trotzdem nicht das letzte Hemd kostet. Für diese Serie entwickelt wurden nur die CP8 und CP12, die sich in allen Interna gleichen, außer der Größe des Bass-Woofers (8-Zoll-variante CP8, 12-Zoll-Modell CP12) und natürlich der Gehäusegröße. Eine 10-Zoll-Variante hat man sich bei QSC schlicht gespart und alle Ressourcen in die zwei Vertreter der CP-Klasse gesteckt. Dafür kosten die Vertreter hier im Vergleich zu den QSC-K2-Boxen auch nur die knapp Hälfte.

Zurück zur QSC CP12, das Bassreflex-Gehäuse ist aus schwarzem Polypropylen gefertigt. Die Box misst 516 x 350 x 323 mm und wiegt 13,7 kg. Verbaut sind ein 1,4-Zoll-Kompressionstreiber und ein 12-Zoll-Tieftöner, beide geschützt von einem einfachen Lautsprechergrill aus pulverbeschichtetem Stahl.

Die Box lässt sich an dem massiven Griff auf der Oberseite transportieren, im Gehäuseboden befindet sich der obligate Ständerflansch. Sowohl im Griff, als auch am Flansch sind jeweils ein M8-Gewindeeinsatz eingelassen, an dem ein optionaler Bügel montiert werden kann und somit die Box an Traversen, Decken oder Wänden Einsatz finden kann. Zudem weist das Gehäuse eine 55-Grad-Schräge am Rücken auf, damit die Box als Monitor-Wedge zu Füßen gelegt werden kann.

Fotostrecke: 7 Bilder Die QSC CP12 von der Seite, hinten die 55-Grad-Schräge für den Floorwedge-Betrieb

Elektronik und Bedienelemente

Die Elektronik sowie alle Bedien- und Anschlusselemente finden versenkt im Rücken der Box Platz. 1000 Watt Spitzenleistung generiert der lüfterlose Class-D-Verstärker, verteilt auf 800 Watt für den Tieftöner und 200 Watt für den Kompressionstreiber. Das ist sportlich! 126 dB Spitzenlautstärke zwischen 47 Hz – 20 kHz sollen bei einem Abstrahlwinkel von 75° drin sein.

Die CP12 hat zwei regelbare Line-Inputs (A & B) mit jeweils einer Kombobuchse. Kanal B ist auch für Mikrofone geeignet. Per Mic-Boost-Taster können +25 dB zur Verstärkung der leisen Mikrofonströme addiert werden. Beide Kanäle sind mit einer Signal-LED ausgestattet. Zusätzlich gibt es einen Aux-Input, als Miniklinke realisiert. Das Signal wird über den Gain des Line-Kanals A geregelt.

Unter der Betriebslampe und der LED für die Aktivität der Limiter-Schaltung befindet sich das Wahlrad für die Master-EQs, hier Contour genannt. Die Presets sind DEFAULT (Standard-Einstellung), DEFAULT EXT SUB, DANCE, DANCE EXT SUB, FLOOR MONITOR, SPEECH. Dazu im Praxistest mehr. Ein Mono-Ausgang fasst die Signale der drei Eingänge nach den Gain-Reglern zusammen und führt sie via XLR-Buchse aus der Box heraus. Versorgt wird die Box über ein integriertes Universal-Netzteil für den bedenkenlosen globalen Einsatz.

Optional erhältlich sind eine passende Tragetasche, eine Schutzhülle für den Außenbereich und ein Montagebügel für Traversen- oder Festinstallationen.

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Praxis

Auf den ersten Blick sieht die CP12 wie eine echte QSC-Box aus, allerdings irritieren so manche Details beim näheren Hinschauen. Die Entwickler haben alles gegeben, um die Box auf Effizienz bzw. Kostenersparnis zu trimmen und sie dennoch nach einem edlen Produkt aussehen zu lassen.

So ist nur ein einfacher Stahlgrill verbaut, die Füße zum Teil aus solidem Gummi, der Ständerflansch einfach (keine zweite 7,5°-Option), nur ein Griff montiert und auch die Elektronik sieht nicht annähernd so stylisch aus, wie bei den doppelt teureren K2-Boxen.

Zudem sind einige Add-ons nun nur optional erhältlich wie Transporttasche oder Spritzschutz für den Außeneinsatz. Für die fliegende Anwendung muss der optionale Bügel erworben werden. Alles nicht furchtbar teuer, aber halt Zukaufteile. Design und Verarbeitung sind allerdings auf gewohnt hohem Niveau und die Box macht einen absolut zuverlässigen und eleganten Eindruck.

Das Konzept ist auf reisenden Musiker bzw. Sprecher zugeschnitten, die eine potente, gut klingende PA brauchen. Für den Betrieb benötigen wir allerdings immer noch mindestens eine Steckdose und ein Satz Kabel, da Bluetooth, Funkstrecke und auch Akkubetrieb nicht vorgesehen sind.

Solche Gadgets treiben gerne den Preis in die Höhe, bzw. gehen kostenseitig zu Lasten wichtiger Klangbausteine. Auch wird die Ausbeute an Lautstärke und Leistung begrenzt, wenn ein Akku zur Stromversorgung genutzt werden soll. Erfahrungsgemäß steigt ebenso das Gesamtgewicht durch Akkupacks. Also, kein Funk, kein Akku, ein Satz Kabel können wir zur Not immer noch in der Reisetasche mitnehmen.

Fotostrecke: 4 Bilder Schöne Linienführung

Klang der QSC CP12

Kommen wir zum Wesentlichen: die CP12 bringt schon im Betrieb bei Zimmerlautstärke die Augen Manga-mäßig zum Glänzen. Der Sound ist phänomenal gut. Hier zeigt sich, wo der Schweiß der Entwickler gelandet ist.

Die Default-Einstellung des Master-EQs bietet mir schon alles, was ich von einer Box erwarte, audiophile Freude an Musik mit Rumms. Zwar stellt sich beim Einschalten der Box ein gewisses Grundrauschen ein, versendet sich aber bereits bei schwacher Verstärkungsstufe.

Auffälliger ist das knallharte obere Ende des Frequenzspektrums, vor allem, wenn ich in Partylautstärke eindrehe. Da wollen die Kalifornier den Europäern wohl zeigen, was eine klare Kante ist. Mir persönlich gefällt am amerikanischen Klang normalerweise der seidige Abschluss der Höhen, der bedeutend früher als 20 kHz abgesenkt wird. Bei der CP12 knallt es linear bis zum Ultimo, das muss man schon mögen.

Ansonsten leistet das Zwei-Wege-System einen sauberen Job. Von 47 Hz bis 20 kHz sind der Frequenzverlauf geschlossen, die Transparenz bestechend und die Tiefenstaffelung enorm gut. Der Abstrahlwinkel von 75° stimmt auch, Zeit in der Standard-Einstellung die maximale Verstärkerlast auszufahren.

Die Box erreicht für ihr Gewicht und ihre Größe eine abnorme Lautstärke und das auch noch bei einem relativ sauberen Frequenzgang. Bei einem Meter Abstand und an der Leistungsgrenze sind 112 dB(A) mit einem bunten Musik-Mix drin (Contour: DEFAULT). Selbst bei sechs Metern Abstand messe ich immer noch 100 dB(A). Außer den harten Höhen bemerke ich gar nicht, dass der Verstärker voll ausgefahren ist. Obacht Leute: Hier besteht Gefahr, das Gehör in Mitleidenschaft zu ziehen. Auch wenn die Box süß und klein aussieht, die Werte sprechen eine sehr laute und eindeutige Sprache.

QSC CP12 Contour-Einstellungen

Sonst bin ich kein Fan von solchen Presets, doch QSC sind diese sehr gut gelungen. DANCE beinhaltet eine klassische „Loudness“-Schaltung, also mehr Höhen, mehr Bässe. Hier tatsächlich rund und „housy“ realisiert. Einzig das Mehr an Höhen kann bei hochtonlastiger Dance-Musik an der Leistungsgrenze in ganz schönes Geschrei ausarten. Eins der wenigen Mankos dieser Box.

Die Einstellungen DEFAULT und DANCE gibt es auch noch für die Kombination der CP12 mit einem externen Subwoofer. In den entsprechenden Einstellungen wird der Bass ab 80 Hz abgeschnitten. Ich habe Zugriff auf einen Yamaha DSX18XLF Subwoofer mit 18-Zoll-Tieftöner, den ich mit der CP12 kombiniere.

Das Ergebnis sucht seinesgleichen!

Die CP12 harmoniert auch mit werksfremden Fabrikaten, die Balance war schnell gefunden und nun konnte ich erst hören, dass es unterhalb der 47 Hz noch weitergeht. Leistung und Lautstärke satt. Da freuen sich die mobilen DJs, auch wenn es für die Reise besser ein kleinerer und leichterer Subwoofer sein sollte.

Fotostrecke: 3 Bilder Die QSC CP12 als Floorwedge

Bei der Einstellung MONITOR gibt es Betonung auf Präsenz und der Bassbereich wird bis zu den oberen Bässen zurückgenommen. SPEECH bringt die volle Unterstützung für alle Sprachanwendungen und klingt selbst mit einem mumpfigen Shure SM58 fantastisch.

Im Einsatz mit dem SM58 beweist die CP12 eine gute Feedback-Festigkeit bis ca. ¾ Verstärkung inklusive Mic-Boost von +25 dB. Bei voller Verstärkung des Mikrofonkanals wird die Box doch etwas nervös, und um Feedbacks zu vermeiden sollten wir ca. zwei Meter Abstand halten. Auch im Mix mit Playbacks harmoniert das Shure SM58 an der Box sehr gut.

QSC empfiehlt, zur Anbindung von Pick-Up Instrumenten eine DI-Box zu benutzen. Spaßeshalber stecke ich dennoch meinen kleinen E-Bass in den Line-Kanal und bin überrascht, wie sauber und druckvoll die Box mit dem schlappen Signal umgeht. Keinerlei Störgeräusche trüben das Spiel und der 12-Zöller arbeitet sich knackig, tight und tief an dem Sound ab. Also wer die DI-Box vergessen hat, es geht zur Not auch direkt!

QSC CP12 – mögliche Alternativen

QSC CP12Mackie Thump 212XTElectro Voice ELX 200-12P DAS Audio Altea-412A 
Treiberbestückung12/1,4″12/1“12/1“12/1“
Gesamtleistung1.000 Watt Peak 1.400 Watt Peak1.200 Watt Peak800 Watt Peak
Frequenzbereich47-20000 Hz47-23000 Hz51-20000 60-20000 Hz
Maximalpegel126 dB max128 dB max130 dB max126 dB max
DSP mit Onboard Displayjaneinneinja
Bluetooth Streamneinjajanein
Eingänge2 x Combo, 1x Miniklinke2 x Combo, 1 x Miniklinke2 x Combo, 1 x Stereo-RCA2 x Combo, 1 x Miniklinke
MontagepunkteneinM10M10M8
SonstigesLimiter, EQ-Presetsdrahtlose Steuerung über Thump ConnectQuickSmartDSP mit Bluetooth24 Bit DSP, Voicing-Presets
Preis699,- Euro575,- Euro766,- Euro579,- Euro
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Fazit

QSC hat sich zur Aufgabe gemacht, dem reisenden Musiker eine potente Box zur Seite zur Stellen, die mit 699 Euro einen fairen Preis aufruft, zudem mit 13,7 kg nicht viel wiegt, einfach zu bedienen ist und umwerfend gut klingt. Der Job ist zu 100 % gelungen, auch wenn ich immer noch mindestens eine Steckdose und ein Satz Kabel für den Betrieb brauche.

Der Speaker ist laut und klingt sehr gut und die Leistung reicht locker für um die 100 Personen. Damit sind von intimen Singer-Songwriter-Abenden bis zu krachenden Rock-Partys einige Möglichkeiten offen. Zumal die kompakte Bauweise und einfache Bedienung diese Box schon als Proberaum-PA prädestiniert, die ihr bedenkenlos mit auf die Bühne schleppen könnt. Entweder als Monitorbox oder halt als PA. Die Höhen sind zugegebenermaßen recht hart und dominieren schreiend in dem Contour-Preset DANCE, was den Gesamteindruck etwas trübt.

Mehr als tauglich ist die CP12 für reine Vokalisten, Dozenten, Sprecher oder Vortragsreisende. Die Sprachverständlichkeit ist sagenhaft und die Soundqualität bei direkt eingesteckten dynamischen Mikrofonen hervorragend. In Kombination mit einem Subwoofer kommt endgültig Party-Stimmung auf und so bietet sich dies für die mobile Disco und ähnlichen Anwendungen zum Tanz an.

QSC CP12 Spezifikationen

  • Modell: QSC CP12
  • Zwei-Wege Fullrange Aktivlautsprecher
  • Tieftöner: 12 Zoll, Konus-Membran.
  • Hochtöner: Kompressionsreiber mit 1,4-Zoll-Membran.
  • Frequenzgang (-6dB): 49 Hz – 20 kHz.
  • Frequenzbereich (-10dB): 47 Hz – 20 kHz.
  • Nennabstrahlwinkel: 75° Achsensymmetrisch.
  • Max. Schalldruckpegel SPL: 126 dB.
  • Endstufe: Class D, 800 Watt Spitze (Tieftöner), 200 Watt Spitze (Hochtöner).
  • Bedienelemente: Stromversorgung, 2 x Gain, Taste Mic-Boost, 6-Fach-Wahlschalter Frequenzkurve.
  • Anzeigen: Power-LED, 2 x LED Eingangssignal, LED Eingang B auf Mic, LED Limiter aktiv.
  • Anschlüsse: 2 x XLR/F-Klinke-Kombibuchse mit Verriegelung (Line-Eingang und Mic/Line Eingang), 1 x 3,5 mm TRS (Stereo-Eingang), 1 x XLR/M (Mix Ausgang), 1 x Netzkabel mit Verriegelung.
  • AC-Stromversorgung: Universalnetzteil 100 – 240 VAC, 50 – 60 Hz.
  • Leistungsaufnahme (1/8 Leistung): 100 VAC, 0.75 A / 120 VAC, 1.0 A / 240 VAC, 0.31 A.
  • Material Gehäuse: Polypropylen.
  • Befestigungspunkte: M8-Gewinde
  • Anbauten: Boxenständer-Flansch im Boden, Griff am Deckel.
  • Farbe: Schwarz (RAL 9011)
  • Gitter: Pulverbeschichtetes Stahlgitter (18 Gauge)
  • Abmessungen 516 x 350 x 323 mm.
  • Gewicht ohne Verpackung: 13,7 kg
  • Versandgewicht: 16,5 kg
  • Zertifikate: EMC, UL, CB, EAC
  • Optionales Zubehör: Tragetasche CP12 Tote, Schutzhaube CP12 Outdoor Cover, Montagebügel CP12 Yoke.
  • Preis: 699,- Euro

QSC – Website des Herstellers

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound
  • Lautstärke
  • druckvoller Bass
  • sinnvolle Master-EQ Presets
  • DI-Instrument Anbindung
  • Floorwedge fähig (55°)
  • gutes Feedback-Verhalten
  • Subwoofer-Anbindung (80 Hz Cutoff)
Contra
  • scharfer Sound bei lauter gefahrenem Dance-Preset (Master-EQ)
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QSC CP12 Test
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