PDP New Yorker Daru Jones II Kit Test

Das erste Daru Jones New Yorker Kompakt Set ist noch gar nicht so lange auf dem Markt, und trotzdem wurde dieses Jahr bereits ein zweites als Ergänzung zum Line-Up vorgestellt. Der türkisblaue Newcomer in reisefreundlichen Maßen hat, im Gegensatz zu den etablierten Modellen, so einiges an Besonderheiten an Bord. Wir machen den Test. 

Das Daru Jones New Yorker Kit ist bereits das zweite Signature-Set dieser Serie und richtet sich an kreative Groove-Tüftler
Das Daru Jones New Yorker Kit ist bereits das zweite Signature-Set dieser Serie und richtet sich an kreative Groove-Tüftler

PDP Daru Jones New Yorker II – Das Wichtigste in Kürze

  • Pappel/Ahorn-Mischkessel
  • Beide Toms mit Snare-Option: „Snoms“
  • 18“ Bassdrum mit Riser
  • Verchromte Kesselhardware
  • Hergestellt in China

Mit den „New Yorker“-Sets hat PDP eine Linie an recht preisgünstigen Kompaktsets auf den Markt gebracht, die in Konkurrenz zu etablierten Modellen wie dem Ludwig Breakbeats, dem Pearl Midtown oder dem Sonor Safari, allesamt Kits mit 16“ Bassdrum, stehen. 

Beim Daru Jones New Yorker Set kommt eine 18“ x 11“ Bassdrum ins Spiel, die mit einer tiefen 13“ x 6“ Snare und zwei flachen Toms, bzw. Standtoms in 10“ x 5“ und 14“ x 7“ kombiniert wird. Daru Jones ist vor allem im HipHop und in elektronischer Musik zu Hause, spielt aber auch für den Rockstar Jack White. Wenn ihr Muße habt, checkt mal seine kreativen Grooves und Sounds sowie seinen optisch extravaganten Setaufbau.

Die Toms sind „Snoms“ 

Die größte Neuheit am zweiten Daru Jones New Yorker Kit sind die drei Snare-Optionen, denn neben der 13er Snare sind auch beide Toms als „Snoms“ konzipiert. Das heißt, wie bei einer Snaredrum auch, sind die beiden Trommeln mit Snarebeds, Snareteppichen und der massiven DW MAG-Abhebung ausgestattet.

Fotostrecke: 5 Bilder Bastelstunde: alle Komponenten auf einem Bild versammelt.

Die Kessel sind eine Mischung aus Pappel und Ahorn

Neu ist außerdem, dass beim PDP Daru Jones New Yorker II Set Ahorn, statt wie bisher Mahagoniholz, in Kombination mit Pappelholz zu einem sechs Millimeter, bzw. acht Millimeter (Snaredrum) starken Schichtholzkessel verleimt wird. Die Kessel sind auf den Außenseiten in einem sehr knallig aussehenden Farbverlauf lackiert, auch die Spannreifen der Bassdrum sind Ton in Ton gehalten und auch auf den Innenseiten versiegelt. Das sieht auf jeden Fall sehr gut aus.

Unter der Haube, auf den Innenseiten der Kessel, geht es dagegen einfacher zu. Hier sind die Kessel zwar geschliffen, aber nicht versiegelt, auch die Snarebeds sind nicht besonders elegant ausgeführt, sondern einfach flach über die Gratung gezogen. Die Fellauflagekanten liegen nach einem kleinen Gegenschnitt recht weit außen und fallen dann im 45-Grad-Winkel nach innen ab. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Rosette der Bassdrum lässt sich auf Wunsch auch durch eine beigelegte Abdeckplatte ersetzen.

Die Hardware setzt auf bekannte Komponenten

An Hardware werden die typischen PDP Dual-Turret Lugs mit Feingewinden verbaut. Alle Trommeln haben mittig angebrachte Stimmböckchen, was bei der 18“ x 11“ Bassdrum recht lange Stimmschrauben erfordert, die in mit Filz unterlegte Bassdrum-Klauen münden. Die Spannreifen an den übrigen Trommeln sind 2,3 Millimeter starke, dreifach geflanschte Power Hoops. Ansonsten sind im Paket drei extra lange Standtombeine enthalten, sowie ein Einzeltomhalter, der auf der Bassdrum montiert wird. 

Um den Beater auf die passende Höhe zu bringen, ist auch ein in der Tiefe verstellbarer Riser dabei. Gut gefällt mir, dass hier an eine passende Aussparung im Spannreifen gedacht wurde. Wer die Optik einer Tomhalterung auf der Bassdrum nicht mag, kann alternativ auf eine Abdeckplatte zurückgreifen, die dem Set ebenfalls beiliegt.

Gute Allroundgröße: die 13“ x 6“ Snare.
Gute Allroundgröße: die 13“ x 6“ Snare.

Die Felle stammen, wie das komplette Set auch, aus China. Die UC-Schlagfelle von Bassdrum und Toms sind vorgedämpft, in Coated-Ausführung bei Snaredrum und Toms und transparent auf der Bassdrum. Das einlagige Bassdrum-Resonanzfell ist im Vinyl-Look bedruckt und mit dem Daru Jones Logo versehen. Die Resonanzfelle von Snare und Toms sind – wie typische Snaredrum-Resos – sehr dünn, um eine feine Ansprache des Snareteppichs möglich zu machen. Bei den Snareteppichen greift PDP auf die üblichen, sehr günstigen Modelle aus Stahl zurück. 

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So klingt das PDP New Yorker Daru Jones II Kit

Das Daru Jones II Kit klingt sowohl als „normales Kompaktset“ als auch mit den beiden Snom-Optionen überzeugend. Für Letztere muss man allerdings ein paar Kompromisse eingehen, was das Tuning betrifft. Doch der Reihe nach. Für die folgenden Soundfiles habe ich das Set in eine mittlere Stimmung, gepaart mit einer recht hoch gestimmten Snare, gebracht. Die 18“ x 11“ Bassdrum hat – vorausgesetzt, man nimmt den Beater nach dem Schlag wieder aus dem Fell – einen super runden und schönen Sound. Die 13“ x 6“ Snaredrum knackt, hat aber gleichzeitig einen vollen Körper. Das vermisse ich oft bei den anderen Kompaktsets, wo die enthaltene Snare meist einen Kompromiss im Vergleich zu anderen „amtlichen“ Snaredrums darstellt. Auch die Ansprache des Snareteppichs überzeugt mich.

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Bei den Toms bin ich überrascht, wie voll sie trotz der geringen Kesseltiefe klingen, auch das Sustain finde ich genau richtig – nicht zu kurz und nicht zu lang. Insgesamt klingt das Set etwas „pappig“, allerdings im positiven Sinne, also eher kompakt und nicht so breit und obertonreich, wie man es von teureren Modellen gewohnt ist. Was sicher auch an der Mischung aus dem verbauten Kesselmaterial, den kurzen Kesselgrößen und den vorgedämpften, eher preisgünstigen Fellen liegt.

Audio Samples
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Check mit normalen Toms Groove mit normalen Toms Check mit Snoms Groove mit Snoms und Rohema Muffins Groove mit Nylonbesen
Die Tomfelle unterstützen den kompakten Gesamtsound des Sets.
Die Tomfelle unterstützen den kompakten Gesamtsound des Sets.

Bei den „Snoms“ sollte man die Resonanzfelle höher stimmen

Für das volle Potential der beiden „Snoms“ kommt man quasi nicht drum herum, wie bei einer Snaredrum auch, die Resonanzfelle der beiden Trommeln höher zu stimmen. Dann fällt der voll klingende, reguläre Tomsound, den ich zuvor beschrieben habe, allerdings deutlich anders aus. Das 10“ x 5“ Snom bekommt man mit etwas Geschick wie eine Sidesnare gestimmt. Beim 14“ x 7“ Snom erziele ich die besten Ergebnisse mit reichlich aufgelegter Dämpfung, wie den Muffins von Rohema. Insgesamt wird deutlich, dass das Set vor allem für kreative Drummer gemacht ist. Mit den drei Snare-Optionen und einer Auswahl an Add-ons lassen sich tolle Grooves abseits der „normalen“ akustischen Drumsounds erreichen.

Audio Samples
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Check, zweite Stimmung Snom-Groove, zweite Stimmung Snom-Groove, zweite Stimmung plus Muffins
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FAZIT

Das PDP Daru Jones Kit II ist eine interessante Ergänzung im bereits sehr breiten Portfolio der am Markt erhältlichen Kompaktsets. Mit der knalligen Lackierung, den Mischkesseln aus Ahorn und Pappel und vor allem den drei Snare-Optionen setzt es sich deutlich vom Rest der Mitbewerber ab. Die 18“ x 11“ Bassdrum liefert volle und runde Sounds, auch die 13“ x 6“ Snaredrum erzeugt einen satten Sound, kann aber auch knallig und crisp klingen. 

Mit den beiden „Snoms“, die als normale Toms sehr ausgewogen und überraschend voll klingen oder mit aktivierten Teppichen zusätzliche Snaresounds liefern, kann man sich kreativ austoben. Besonders in Kombination mit Dämpfung oder Add-ons ist hier sehr viel mehr an Soundpotential drin. Daher ist das Set, auch aufgrund des eher hohen Anschaffungspreises, mehr für kreative Drummer geeignet, die diese Optionen auch wirklich nutzen wollen. An Ausstattung hätte ich mir eine Versiegelung der Kesselinnenseiten und vor allem höherwertige Snareteppiche gewünscht. Ansonsten kann ich eine ausdrückliche Antestempfehlung aussprechen.  

Kreative Sound-Optionen, gepaart mit einer knalligen Lackierung: das Daru Jones New Yorker Kit in der zweiten Auflage.
Kreative Sound-Optionen, gepaart mit einer knalligen Lackierung: das Daru Jones New Yorker Kit in der zweiten Auflage.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • ausgewogener Sound als normales Kompaktset
  • runder Bassdrum-Sound
  • crisp und voll klingende Snare
  • drei Snare-Optionen durch „Snoms“
  • MAG-Abhebungen an allen drei Trommeln
  • gute Verarbeitung (siehe Contra)
Contra
  • minderwertige Snareteppiche
  • deutlich teurer als andere Kompaktsets
Artikelbild
PDP New Yorker Daru Jones II Kit Test
Für 1.049,00€ bei
  • Hersteller: PDP
  • Bezeichnung: New Yorker Daru Jones II
  • Herkunftsland: China
  • Kessel: Ahorn / Pappel
  • 18“ x 11“ Bassdrum
  • 13“ x 06“ Snare
  • 10“ x 05“ Tom
  • 14“ x 07“ Tom
  • 6mm Wandstärke bei Toms und Bassdrum
  • 8mm Wandstärke bei Snare
  • Finish: Fade-Lackierung, hochglanz
  • Besonderheit: drei Snare-Optionen (Snoms)
  • Hardware: verchromt
  • DW MAG-Abhebung an Snare und Toms
  • Einzeltomhalter, drei extra lange Floortom-Beine
  • Felle: Remo UC / No Name
  • Vorgedämpfte Schlagfelle
  • Zubehör:
  • Riser, Stimmschlüssel, Dämpfungskissen, Abdeckplatte für Bassdrum-Rosette
  • Preis (Verkaufspreis 10/2023) € 1049,-

Herstellerseite: https://www.pacificdrums.com

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