“It is all about the music” – so bewirbt Ortofon seine neue Serie hochwertiger Tonabnehmer mit elliptischem Schliff im Concorde-Design für Tonarme mit SME-Bajonettverschluss und nennt sie daher auch einfach so: „Concorde Music“.
Hatten wir im letzten Test noch Concorde-Systeme mit Namen wie „Mix“, „Scratch“ oder „Digital“ mit klaren Verweisen auf die empfohlenen Kernkompetenzen, so geht die neue Serie andere Wege – sie ist quasi das Pendant zur hoch gelobten 2M-Serie: Moving-Magnet-Systeme im ikonischen Concorde-Design in den Modellen Red, Blue, Bronze und Black.
Ortofon Concorde Music – das Wichtigste in Kürze
- hochwertige Tonabnehmer im Concorde-Design
- Moving-Magnet-Tonabnehmer mit elliptischem Schliff
- verschiedene Qualitäten ähnlich der beliebten 2M-Serie
- Red = Bonded, Blue = Nude, Bronze = Fine Line, Black = Shibata
- kompatibler Concorde Mk2-Systemträger
Die schlanken Concorde Music Systeme werden zusammen mit einer englischen Anleitung, einem Nadelschutz, einer schmale Reinigungsbürste für den Diamanten und einem Gummiring geliefert. Letzterer kann bei Bedarf zwischen den Abtaster und die Befestigungshülse gezogen werden, um den Tonabnehmer fest am Tonarm zu fixieren und eine zusätzliche Stoßdämpfung zu gewährleisten.
Modelle und Systemkörper
Alle Modelle verfügen über einen identischen schwarzen Systemkörper. Dieser enthält vier Spulen, die aus hochreinem, sauerstofffreiem versilbertem Kupferdraht gewickelt sind. Die Gummiaufhängungen der Styli bestehen aus eigens von Ortofon entwickelten und produzierten Gummimischungen.
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So wie schon bei der 2M-Serie stehen die Farben für verschiedene Nadelschliffqualitäten. Der preiswerte Einstiegstonabnehmer „Red“ ist mit einem elliptisch geschliffenen „bonded diamond“ ausgestattet, also einer Metallnadel mit einem Diamantchip an der Spitze, die die Schallplatte berührt.
Beim „Blue“ besteht die Abtastnadel bereits aus einem ganzen Diamanten („nude“), der auf den Ausleger aus Aluminium geklebt ist. Dieser hat eine geringere Masse als ein bonded diamond, bei dem nur die Spitze der Abtastnadel aus einem Diamanten besteht.
Das Ergebnis ist geringeres Gewicht, eine dynamischere und frischere Wiedergabe durch die präzisere Abtastung der Schallplattenrille bei gleichzeitig geringerer Abnutzung. Allein durch den viel größeren Diamanten erklärt sich der deutlich höhere Preis eines Nude-Diamond-Systems.
Der Nude-Diamond des „Bronze“ verfügt über einen hyperelliptischen Fine-Line-Schliff, wodurch die Nadel tiefer in die Rille abtauchen und präziser auslesen kann. Darüber hinaus verleihen richtig ausgerichtete hyperelliptische Schliffe der Nadelspitze eine längere Lebensdauer, eine verbesserte Abtastung und bei korrekter Einstellung einen geringeren Verschleiß der Schallplatte. Sie sind jedoch aufwändiger herzustellen und daher entsprechend teurer.
Black und Black LVB
Der „Black“ schließlich kommt mit dem besonders aufwändigen Shibata-Schliff, einer Weiterentwicklung des elliptischen Schliffs, die in Japan erfunden wurde, um Frequenzen von bis zu 50 kHz für CD4-Quadrophonie abzutasten.
Er ist schonend für die Schallplattenrille und eignet sich daher auch hervorragend für die Abtastung von normalen Stereoschallplatten. Der komplexe Shibata-Schliff erweitert die Kontaktzone zur Rille vertikal durch einen parabolischen Schliff und hat sehr schmale Kanten in Laufrichtung, die präzise die Klanginformationen der Rillenwände aufnehmen. Die Kontaktfläche eines Shibata-Schliffs ist etwa dreimal so groß wie die eines herkömmlichen elliptischen Schliffs. Dadurch kann der Shibata auch die feinsten Nuancen aufnehmen, die während des Schneideprozesses in die Mutterplatte geschnitten wurden.
Aber halt, einer geht noch: Der „Black LVB“ ist eine besonders hochwertige Version des „Black“. Hier besteht der Cantilever aus einem Bor-Stäbchen, das noch leichter und härter ist als die Aluminiumnadelträger der anderen vier Testkandidaten.
Concorde
Die Concorde-Bauart wurde erstmals 1979 veröffentlicht und ist seitdem besonders unter DJs sehr beliebt. Die ikonische hängende Nase des Concorde-Überschallpassagierflugzeugs stand dabei Pate. Der Vorteil: Die Nadel sitzt bereits auf dem Träger und kann ohne großen Aufwand und ohne Werkzeug ausgetauscht werden, eine wichtige Eigenschaft im hektischen Club-Betrieb.
2018 verpasste Ortofon seinen Concorde DJ-Systemen mit der Concorde MK2 Serie ein gründliches Redesign und führte mit dem Ortofon Concorde MKII Elite noch ein goldenes Top-Modell mit Nude geschliffenem Diamanten ein. Zum Scratchen viel zu schick, aber eben doch für DJs gemacht, die allerhöchste Klangideale anstreben.
Die neue Serie lehnt sich also deutlich an die Nomenklatur der 2M-(Moving-Magnet) Serie an, die Ortofon 2007 zu einem vergleichsweise sehr attraktiven Preis eingeführt hatte.
Diese richtet sich an HiFi-Hörer mit hohen (Red, Blue und Bronze) bis höchsten Ansprüchen (Black) und überzeugte mit einer Klangqualität, die normalerweise nur sehr viel teureren Moving-Coil-Systemen vorbehalten ist.
Kompatibilität
Alle Nadeln sind mit allen Bodies der Concorde Music Serie kompatibel. Das ist ein großer Vorteil der Concorde-Bauweise gegenüber normalen Headshells: Man kann die Nadeln wirklich ruckzuck und ohne Werkzeug auf- und abstecken, was wir auch für diesen Vergleichstest ausgiebig genutzt haben. Ortofon macht es uns hier einfach, denn die Nadeln haben alle das gleiche Gewicht und die gleiche Ausgangsspannung, so dass keinerlei Anpassungen notwendig sind, wenn das System einmal passend justiert wurde.
Aber auch zu anderen Concorde-Systemkörpern sind die Concorde Music Nadeln kompatibel: Sie ließen sich auf meine Mk.2-Systemkörper stecken und funktionierten tadellos. Ebenso wie die Mk.2-Bodies verfügt auch der Concorde Music Body über einen geriffelten Griff, der bei Defekt ausgetauscht werden kann. Mit den Concorde OG-Bodies (wie z. B. Pro S) sind die neuen Concorde Music Systeme allerdings nicht kombinierbar, sie passen schlicht nicht auf deren nackte Nase.
Tobi sagt:
#1 - 14.08.2024 um 22:36 Uhr
Nur das ihr jedes Erscheinungsjahr falsch habt. Das erste Concorde wurde vom Jan Trägårdh 1979 entworfen und vorgestellt, nicht 1984. Die MK2 Serie wurde 2018 und nicht 2016 vorgestellt. Und die 2M Serie gibt es schon seit 2007 und nicht seit 2020. (Sogar euer Bericht ist von der MK2s ist von 2018 ;-)
Peter Westermeier sagt:
#1.1 - 15.08.2024 um 10:10 Uhr
Hallo Tobi, da hat der Fehlerteufel ja ganze Arbeit geleistet. Die Release-Daten sind korrigiert worden. Danke für deinen Hinweis und VG :)
Antwort auf #1 von Tobi
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenTobi sagt:
#1.1.1 - 16.08.2024 um 03:01 Uhr
Klasse, jetzt passt doch alles. 👍
Antwort auf #1.1 von Peter Westermeier
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenNostra Damus sagt:
#2 - 13.10.2024 um 19:34 Uhr
unter fairer Preisgestaltung verstehe ich etwas anderes, 600€ für einen MM-Tonabnehmer mit Shibata-Nadel ist zu teuer.