Numark M6 USB Test

Vierkanal-Clubmixer sind keine Seltenheit. Der M6 USB aus dem Hause Numark kann allerdings nicht nur klassisches DJ-Equipment, wie Plattenspieler und CD-Player in den Mix integrieren, sondern auch Musik, die direkt vom Computer kommt. Weiterhin ermöglicht das interne USB-Audiointerface, die eigene Performance aufzuzeichnen.

Numark_M6_USB_Test

Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen des M6 USB gehören 3-Band-EQs, regelbare Mikrofoneingänge und XLR-Outputs. Sampler oder Effekte hingegen wurden nicht integriert. Das verwundert nicht weiter, denn der Bursche kostet gerade mal 189 Euro und kämpft damit im gleichen Preissegment wie American Audios MX-1400 (269 Euro) und Behringers DJX 750 (169 Euro). Natürlich erwarten wir von einem derart preiswerten Desktopmixer nicht, dass er in qualitativer Hinsicht neue Maßstäbe setzt, aber er sollte zumindest den Einsteiger-, Allrounder- und Hobbymarkt kompetent bedienen. Ob er das schafft, oder ob es gar für mehr reicht? Ihr werdet es erfahren!

Details

Lieferumfang
Der schicke Karton im typischen Numark-Design bringt eine sicher verpackte „Testeinheit“ samt Schnellstartbroschüre, Sicherheitsanweisungen, Netz- und USB-Kabel zum Vorschein. Das Mischpult-Gehäuse ist komplett aus Metall gefertigt, dem Dielenboden steht förmlich die Angst ins Gesicht geschrieben. Ich spare mir allerdings einen Crashtest, denn der Bolide macht auch so einen ziemlich robusten Eindruck. Mit 30 x 26 x 9 Zentimetern kann man ohne zu übertreiben von einem Fullsize-Mixer sprechen. Damit der Proband bei normalen bis mittelschweren Amtshandlungen nicht verrutscht, steht er sicher auf vier Gummifüßen, die zudem vor Kratzern auf der Unterlage schützen. Mein erster Eindruck: solides Ingenieurswerk.

Fotostrecke: 2 Bilder Wohlbehalten…

Backpanel
Bis auf den Kopfhörerausgang sind sämtliche Anschlüsse an der Rückseite zu finden. Numark verbaut ein internes Netzteil, das ist quasi Standard für diesen Produkttyp. Die durchschnittliche Leistungsaufnahme gibt der Hersteller mit 9,1 Watt an, bei voll aufgerissenem Kopfhörervolumen steigt sie laut Spezifikation auf 11,6 Watt. Auch der obligatorische Einschaltknopf ist an der Hinterseite positioniert. Ganz praktisch, denn dann kann man ihn im Eifer des Gefechts nicht versehentlich betätigen. Durch das leicht überstehende Oberflächenblech und die Kabelanschlüsse ist es quasi unmöglich, den Schalter unbeabsichtigt auszulösen, selbst wenn das Gerät gegen eine Begrenzung verrutschen würde.

From inside to outside
Raus geht’s über getrennt regelbare Booth- und Master-Outs im Cinch-Format. Letztgenannter ist auch als XLR-Version vorhanden. Somit steht dem Betrieb an einer professionellen PA-Anlage, einem Verstärker im Partykeller oder der Endstufe in der Kiezbar nichts im Wege. Wer möchte, greift den Mix am Record-Ausgang ab.
Eingangsseitig stehen insgesamt sechs Stereo-RCA-Jacks und eine 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse zur Verfügung. Für die Zahlendreher: Der Rauschabstand ist laut Handbuch beim Mikrofon >94dB, beim Line-Eingang >97 dB und an der Phono-Buchse >79 dB. Der Klirrfaktor wird mit

EQ-Sektionen
Nach alter Clubmixer-Tradition wird per Kippschalter auf der Bedienoberfläche zwischen den Soundquellen umgeschaltet. Auf einzelne Panorama-Regler wurde zugunsten einer Masterlösung verzichtet, was einige Decks´n´FX-Artisten vielleicht stören könnte. Ein klassischer 3-Band-EQ (Hi, Mid und Low) zeichnet für das Klangbild verantwortlich und legt einen maximalen Cut/Boost von -30/+10dB hin. Die Kunststoff-Potis sind zwar nicht gummiert, aber dennoch angenehm griffig und ausreichend groß. Sie besitzen einen natürlichen Widerstand und haben eine rastende Mittenstellung. Jedem Bus steht zudem ein Aufholverstärker zur Seite. Stellt der DJ sämtliche EQs auf 19 Uhr, wird nicht das gesamte Frequenzband unterdrückt, sondern es bleiben leichte Soundanteile zurück – das ist bei meinem DJM-600 nicht anders. Wie sich die Equalizer im Einzelnen anhören, könnt ihr den nachfolgenden Audiodateien entnehmen.

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Audio Samples
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High EQ Mid EQ Low EQ Cut

Fadersektion
Bei den Faderlängen setzt Numark durchgängig auf 45-Millimeter. Für die einzelnen Kanallautstärken sind vier gleichmäßig gleitende Channel-Fader zuständig. Leider weisen sie ein wenig Spiel auf, und die Potikappen wackeln etwas. Beim Überblendregler ist das nicht so stark ausgeprägt, er ist zudem etwas weicher.

Zwei Drehregler weisen die Crossfaderseiten zu. In elektronischen Genres nutzen die Akteure indes oftmals ausschließlich die Lineschieber zum Einblenden der Musikstücke. Wer den Crossfader daher nicht verwendet, stellt einfach beide Potis auf OFF. Praktisch. Statt einer stufenlosen Kurvenanpassung offeriert M6 zwei festgelegte Betriebsstufen, die per Slope-Schalter definiert werden. Sozusagen soft und hard. Soft-Slope: Wird der Fader zum Mittelpunkt bewegt, blendet das Signal, welches an der linken Seite anliegt, anhaltend aus und das rechte wird mit ansteigender Lautstärke zugeführt. Am Mittelpunkt angekommen, gibt es einen leichten Pegelabfall gegenüber den Extrempositionen, wie in dem Kurvenabbild am Schalter dargestellt. Ein Fall für den Mix-DJ. Hard-Slope: Steht der Slope-Switch in rechter Position, öffnet der Fader zur Freude der Scratch-DJs sehr schnell. Da diese ja nicht gerade für schonendes Crossfader-Handling bekannt sind, lässt sich dieser bei Verschleißerscheinungen mit wenigen Handgriffen austauschen. Dazu muss der DJ lediglich die Schrauben der Führungs-Abdeckung lösen und ein Flachbandkabel abziehen. Easy as can be.

Ein Slope-Switch entscheidet, ob hier eher gescratcht oder gemixt werden soll.
Ein Slope-Switch entscheidet, ob hier eher gescratcht oder gemixt werden soll.

Der Mix spielt sich auch im Kopf…hörer ab
Die separate Vorhörsektion wartet mit einem 6,3-Millimeter-Kopfhörerausgang nebst Lautstärkenanpassung auf. CUEMIX blendet stufenlos zwischen Master und Monitor. Eine Split-Option zum Teilen des Signals ist ebenfalls vorhanden. Der Anschluss selbst befindet sich auf der linken Seite, da freut sich der Rechtshänder. Bei Clubmixern könnten nach meinem Geschmack ruhig zwei Buchsen als Standard verbaut werden, nämlich 6,3mm- und Mini-Klinke (3,5mm), dann bräuchten DJ-Teams die Headshells nicht so oft zu tauschen oder einen Splitter einsetzen und Solisten sparten sich den Adapter.

Monitorsektion_Numark_M6_USB

Cue sendet die ausgewählten Mischpult-Kanäle auf den Kopfhörer. Eine rote LED signalisiert eindeutig, was dort gerade anliegt. Wer mit einem Audio-8-Soundinterface, Traktor Pro und vier Software-Playern verschiedene Tracks, Loops und Effekte abfeuern möchte, kann also mögliche Kombinationen zunächst in Ruhe auf der Ohrschelle prüfen, bevor er sie auf dem Masterbus ausgibt. Der Kopfhörerausgang ist recht laut, beginnt allerdings ab 14 Uhr zu zerren. Minimale Signalrückstände eines abspielenden Komplementäreingangs werden erst bei voller Lautstärke deutlich.

Audio Samples
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Signaltrennung (Phono auf Line)

Mastersektion
Auch die Mastersektion ist übersichtlich arrangiert. Haupt- und Monitorlautstärke können getrennt voneinander geregelt werden – die Erste ganz klassisch per Fader, die Zweite per Booth-Poti. Dazu gesellen sich ein Panoramaregler für das Summensignal und ein Mono-Stereo-Switch. Erfreulicherweise ist die Indikatorenleiste für den Ausgangspegel zehnstufig unterteilt (6x grün, 3x  gelb und 1x rot von -30 bis +10dB), was dem DJ eine feine Abstimmung der Lautstärken-Anforderungen im Verlauf eines Abends ermöglicht.

Mastersektion_Numark_M6_USB

Praxis

Im Praxistest kommen heute zwei Vestax-PDX2300 MK2 Turntables mit Ortofon Scratch Tonabnehmer-Sytemen zum Einsatz, dazu zwei CDJs und ein t.Bone Shotgun EM-9600 für die Sprachaufzeichnung. Für den Laptopmix ist ein Native Instruments Traktor Pro System mit Audio-8-DJ auf einem Intel-Macbook im Einsatz.
Layout und Workflow

Oberflächendesign und Backpanel-Layout zeigen sich klar strukturiert und anwenderfreundlich. Auch Einsteiger sollten sich schnell zurechtfinden. Das fängt schon bei der Verkabelung an, denn sämtliche Ein- und Ausgänge sind unmissverständlich beschriftet. Besonders Deejays, die während ihrer Darbietung auf unterschiedliche Formate und Zuspieler angewiesen sind, schätzen die Vielzahl der Anschlussmöglichkeiten in Kombination mit dem USB-Interface. Im Nu ist der Mischer an die Studioanlage angeklemmt und die CD-Player, Turntables und ein Traktor-konformes Interface angeklemmt. Während der Arbeit mit dem Mischpult profitiert der Beschallungsverantwortliche vom geräumigen Abstand zwischen den Potis und Fadern. Meiner Meinung nach sind sie auch für XL-Finger weit genug gewählt, um einen kontrollierten Mixablauf zu gewährleisten. Da macht das Schrauben Spaß. Die Fader setzen die Lautstärken recht präzise, es gibt nur minimale Deadzones an den Nord- und Südenden.

Fotostrecke: 3 Bilder Channelmeter Numark M6

Die Kanalpegel-Anzeigen sind hell und die Ampel-Farbabstufung liefert gerade auch in dunklen Umgebungen eine leicht zu adaptierende optische Rückmeldung. Allerdings bietet der M6 nur vier Unterteilungen für einen Bereich von minus 20 bis plus sechs dB, das ist einfach ein bisschen mager. Vergleicht man mit einem preislich ähnlich gearteten Behringer DJX-750 (sieben Schritte), Vestax VMC-400 (fünf Schritte) oder auch Numarks X9 (sechs Schritte), steht der Testkandidat in dieser Disziplin hinten an. Mittelklasse-Mixer wie Pioneers DJM-600 bringen sogar 15 Lämpchen pro Kanal mit. Gerade Vertretern der loop- und beatmixenden Zunft erweisen hoch aufgelöste Channel-Meter oftmals ungeheure Dienste, denn so findet im Vorfeld schon eine optische Kontrolle der kanalübergreifenden Pegelverhältnisse statt. Das könnte auch Demjenigen zugutekommen, dessen Gehör nach ein paar abendlichen Bierchen ein wenig in Mitleidenschaft gezogen ist.
Die Kanäle 1 und 2 werden auf geschätzte 0dB eingepegelt, genauso wie die Hauptlautstärke. Der Mixer klingt solide, vor allem im CD-Betrieb, und ich hätte keine Bedenken, ihn mit auf die Reise zur nächsten Crossbeat-Party in den Berliner Untergrund zu nehmen. Mit der Vielzahl der Anschlussmöglichkeiten sollte man einigermaßen gut gewappnet sein. Dem Sound der Phono-Preamps hätte allerdings ein bisschen mehr Schärfe im Bassbereich und ein wenig mehr Brillanz in den Höhen gut zu Gesicht gestanden.

Audio Samples
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Discobeat Phono Housebeat Phono

Mikrofoneingänge
Da der Testkandidat leider keine Phantomspeisung im Bauch hat, kommt statt des AKG-Großmembraners ein t.Bone EM-9600 Richtrohr zum Zuge, das auch per 1,5V Batterie mit der entsprechenden Spannung versorgt werden kann. MIC1 ist ein dedizierter Mikrofonkanal für den XLR-Anschluss mit Dreiband-EQ und Gain. Die Equalizer haben eine Absenkung von maximal 12 dB, einen Boost von +10 dB und setzen bei 100Hz, 1,2 kHz und 15 kHz an. Ein Kippschalter trennt das Mikrofonsignal vom Master, Talkover senkt den Ausgangspegel um rund 15 Dezibel ab. Da freuen sich Moderatoren und Webcaster. Und auch die nächste Damenwahl ist gerettet. Die Vorverstärker sind zwar unterm Strich etwas leise, aber durchaus praxistauglich. Gerade die Equalizer kitzeln noch richtig was aus der Reserve. Nur schade, dass MIC1 keine optische Anzeige in Form eines Pegelmeters erhalten hat – auch ist er leider nicht auf dem Kopfhörer vorzuhören.

Fotostrecke: 2 Bilder dedizierter Mikrofonweg mit EQ und Talkover
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Mikrofonsignal

USB-Port
Der Testkandidat besitzt ein klassenkonformes 16 Bit / 48 kHz Interface, das sich mit jeder Software verwenden lässt, die USB-Audio unterstützt. Hierzu ist grundsätzlich keine Treiberinstallation nötig. Um jedoch bessere Latenzen zu erzielen, verwenden gerade Windows-User häufig ASIO-Treiber. Diese stellt Numark selbst zwar nicht zur Verfügung, empfiehlt aber bei stärkeren Verzögerungen den kostenlosen ASIO4ALL-Treiber einzusetzen. Leider hat der USB-Port keine Status-LED spendiert bekommen, der die Betriebsbereitschaft signalisiert.

Ausgabe mit dem Interface
Was die Soundqualität angeht, klingt das USB-Interface erfreulich sauber. Um festzustellen, wie es im Gemischtbetrieb um die Lautstärkenverhältnisse, etwa zwischen der internen USB-Karte und CDJs oder einer zusätzlichen USB-Box steht, habe ich das multicardfähige Virtual-DJ eingesetzt. Das linke Softwaredeck wird mit dem M6 eingespielt, das rechte über eine Audio2DJ ausgegeben. Der Unterschied lag bei gleichen Regler-Einstellungen und identischem Song am Master bei rund 10 dB. Ähnlich verhält es sich bei einem Vergleich zwischen dem USB-Traktorsignal (0dB in der Software) und dem gleichen Musikstück im Pioneer-CDJ-Player. Da helfen im Live-Mix natürlich GAIN und das eigene Gehör weiter.

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Pegelunterschied (Line zu USB)
VDJ bietet Multi-Soundcard Support und laut News ab Version7 bis zu 99 Decks. Wir sind gespannt, was dran ist.
VDJ bietet Multi-Soundcard Support und laut News ab Version7 bis zu 99 Decks. Wir sind gespannt, was dran ist.

Aufzeichnen mit dem Interface
Wer seine Mixsession mit dem Computer aufzeichnen möchte, greift häufig zu einer externen Audio-Lösung. Zumindest, wenn der Mixer nicht USB spricht, sondern stattdessen einen Record-Ausgang zur Verfügung stellt – so wie etwa mein DJM-600. Der Vorteil für computerresistente Vinylisten oder Silberfinger liegt darin, dass sie ihr Set über diesen Weg unkompliziert mit dem MP3- oder WAV-Rekorder aufzeichnen können. Der M6 bietet ein eigenes Interface als Alternative, in Kooperation mit einem PC versteht sich. Das könnte zum Beispiel ein leichtes Netbook sein, welches die Performance per WLAN oder UMTS ebenfalls ins Web übertragen kann. Gerade für Sparfüchse unter den Multiformat-Jockeys empfiehlt sich vielleicht ein kostenloses Recording-Tool wie Audacity. Dies ist fast so einfach zu bedienen, wie unser Testkandidat selbst. Numarks Interface wird einfach in den Preferences als Rekorder ausgewählt und auf Knopfdruck saust das Summensignal in den Rechner. Wie sich das anhört, wenn ihr einen CD-Mix aufzeichnen wollt? In Mittelstellung sämtlicher Regler ungefähr so:

Audio Samples
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Aufzeichnung

Ick hab noch einen Trecker aus Berlin…
Was wäre ein Vierkanal-Mixer-Test ohne eine Runde Traktor-Scratch-Pro? Dabei sind, was die eingesetzte Hardware, den Aufbau und die verwendeten Zuspieler betrifft, unterschiedliche Szenarien denkbar. Grundsätzlich gibt es die Option, mit vier Turntables oder vier CDJs zu spielen, was aber in der Praxis eher selten zum Einsatz kommt. Viel verbreiteter sind die folgenden vier Ausstattungsvarianten:

1. Zwei Turntables plus zwei CD-Spieler

2. Zwei Turntables und MIDI-Controller

3. Zwei CD-Player und MIDI-Controller

4. Ausschließlich MIDI-Controller

Bei sämtlichen Kombinationen, in denen externe Zuspieler beteiligt sind, kann der DJ Timecodes  zur Steuerung nutzen – sei es in Form von Vinyl oder CDs. Sollte der CD-Player über einen MIDI-Modus verfügen, kann er alternativ auch als Controller ohne zeitcodierte Scheibe im Laufwerk fungieren. Ist er gar HID-konform, werden Songinformationen zusätzlich am CD-Display angezeigt. Beim Timecode-gesteuerten Gemischt-Quad-Betrieb werden die Eingänge 1/2 und 3/4 mit den Plattenspielern verbunden. Die CD-Spieler schließe ich an die Eingänge 5/6 und 7/8 an, da diese keine Phono-Preamps besitzen. Wer nur Plattenspieler verwenden möchte, benötigt am Audio-8 demnach zwei Turntables, die Line-Out tauglich sind (wie Numarks umschaltbare TTX-Serie) oder arbeitet mit einer Phono-Wandlerbox.

Audio-8 bringt vier Softwaredecks ins Spiel…
Audio-8 bringt vier Softwaredecks ins Spiel…
…Traktor Kontrol X1 übernimmt die Effektsteuerung
…Traktor Kontrol X1 übernimmt die Effektsteuerung
Audio Samples
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Traktor aufgezeichnet

so hört sich ein digitalisiertes Traktordeck an

Numark M6 USB ist ein schnörkelloser Vierkanal-Clubmixer mit solider Verarbeitung, ordentlichem Klang und sehr attraktivem Preis-Leistungsverhältnis. Zwei Plattenspieler-Anschlüsse, vier Linewege und zwei Mikrofonports bringen gängiges Equipment ins Spiel – besonders Einsteigern wird die klare Struktur entgegen kommen. Der Testkandidat präsentiert sich aufgeräumt und konzentriert sich auf das Hauptaufgabengebiet eines DJ-Mixers, also Klangabstimmung und Blendvorgänge. Das macht er gut, die griffigen EQs packen anständig zu, sanfte Fader blenden gleichmäßig, haben aber ein wenig Spiel. Etwas unverständlich erscheint mir allerdings, dass keine Faderstart-Technik im Gepäck ist. Dank seines klaren integrierten Audiointerface speist der Bolide auch Musik direkt vom Laptop ein oder zeichnet den eigenen Mix auf. Alternativ steht ein Record-Ausgang bereit. Getrennte Master und Booth-RCAs sowie ein XLR-Master bedienen professionelle PAs oder Kelleranlagen gleichermaßen. Den Phono-Preamps fehlt allerdings ein wenig Brillanz. Zwei Mikrofoneingänge, einer davon mit Dämpfung, kommen Moderatoren zugute. Alle vier Hauptkanäle können zeitgleich abgehört werden. Da freut sich auch der Multideck Traktor DJ. Die Crossfaderzuweisung ist frei wählbar, Scratcher freuen sich ferner über einen Slope-Switch, der zwar nicht mit einem Kurvenpoti gleichzusetzen ist, aber immerhin harte Cuts möglich macht. Zudem lässt er sich bei Verschleiß schnell tauschen. Werden Crossgenre-DJs vierstufige Channel-LED-Ketten eventuell verschmerzen können, erweisen sie sich in einer elektronisch angehauchten Umgebung je nach Gangart auch als zu grob unterteilt. Vor allem, wenn man mit vier Softwareplayern und Loopdecks arbeitet. Schade ist zudem, dass der ansonsten recht laute Kopfhörerausgang bereits ab 14 Uhr zerrt. Legt man den aktuellen Straßenpreis von 199 Euro zugrunde, ist der M6 ein gelungener Mix aus Klangqualität und Benutzerfreundlichkeit, der nicht nur für Einsteiger und Käufer mit begrenztem Budget interessant sein dürfte. Wer´s schnörkellos mag, sollte diesen Numark-Mischer antesten.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Einsteigerfreundlich, simples Handling
  • Großzügiges Layout mit griffigen Potis
  • Robuste Verarbeitung
  • Solider Klang
  • Getrennt regelbare Ausgänge
  • USB-Sound-Interface
  • Zwei (Klinke/XLR) Mikrofonvorverstärker mit EQ
  • Talkover-Funktion

Attraktiver Preis
Contra
  • Nur 4 Channel-LEDs
  • Kein Faderstart für den CD-Betrieb
  • Kopfhörerausgang zerrt ab 14 Uhr
  • Phono-Vorverstärker klingen etwas farblos
Artikelbild
Numark M6 USB Test
Für 149,00€ bei
Produktfoto_Numark_M6_USB

Featureliste

  • 4 Kanal Clubmixer mit 3-Band-EQ und Gain
  • Separater XLR Mic Kanal
  • Integriertes USB-Interface
  • 2 Phono Preamps
  • 4 x 45 mm Linefader
  • 4 x 4 stufige Kanal LED-Kette
  • 1 x 45 mm Crossfader
  • Frei zuweisbarer austauschbarer Crossfader
  • 2-Stufen-CF-Curve Einstellung
  • Getrennt regelbare Master-/Booth-Outs
  • 10 stufige Master Out Led Kette
  • Master-Balance
  • Monitor Sektion mit Cuemix, Multicue und Split
  • 2 Mikrofonanschlüsse mit 3 Band-EQ (1x Talkover)
  • Audio Interface: 16 Bit / 48 kHz
  • Kompatibel mit Mac und PC
  • Anschlüsse:
  • 2 x Phono
  • 4 x Line-In (alle Cinch)
  • 1 x Mikrofon 6,3mm Klinke
  • 1 x Mikrofon XLR
  • 2 x Master Out (XLR / Cinch)
  • 1 x Booth Out (XLR / Cinch) separat regelbar
  • 1 x Rec Out (Cinch)
  • 1 x USB Ein- und Ausgang
  • Preis: EUR 189,- (UVP)
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