Numark CDMIX USB Test

Numark präsentiert mit dem CDMIX USB eine preisgünstige DJ-Workstation mit 3+1 Mixer, zwei Media-Decks, zwei CD-Laufwerken und zwei USB-Slots und hat dabei die mobilen Deejays im Visier. Das Gerät bietet aufgrund seiner Kompaktheit und seines Standalone-Konzeptes so einige Vorteile für jene Zielgruppe, ebenso für Equipment-Verleiher. Ob der CDMIX USB hält, was er verspricht, soll der nachfolgende Artikel aufzeigen.

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Details

Neben dem CDMIX USB finden sich in der Numarkschen Kartonage noch ein Kaltgerätekabel, ein fünfsprachiges Handbuch sowie die obligatorischen Garantiehinweise. Das Desktopgerät macht einen guten ersten Eindruck auf mich. Das Gehäuse ist solide gefertigt und die Bedienelemente geben beim ersten Trockenlauf keinen Anlass zur Kritik.

Fotostrecke: 2 Bilder Und so kam er dann bei mir an, der CDMIX USB aus dem Hause Numark.

Konzept & Layout

Im oberen Bereich der angeschrägten Bedienoberfläche befinden sich die beiden Deck-Sektionen, die 1:1 nebeneinander platziert wurden, also hinsichtlich des Layouts keine Achsensymmetrie herrscht. So befindet sich die Auswurftaste für das Laufwerk des zweiten Kanals in der Mitte und nicht wie sonst üblich in der rechten oberen Ecke.
Die Mixer-Sektion hingegen ist hinsichtlich der beiden Hauptkanäle achsensymmetrisch arrangiert, was in Kombination erst einmal ein wenig verwirrend auf mich wirkt. Links des Mixers haben ganz außen der Mikrofonkanal und Aux-Kanal Platz gefunden. Letztgenannter dient zur Einspeisung eines dritten Line-Signals. Rechts neben den Hauptkanälen haben sich Master und Monitor niedergelassen, die zwar ein wenig rudimentär ausgestattet sind, aber um einen DJ-Abend zu bestreiten, reicht dies aus. Neben Audio-CDs können auch MP3-CDs von den konventionellen Laufwerken gelesen sowie zwei USB-Datenträger von den Media-Decks genutzt werden. Somit stehen dem mobilen DJ eine Menge Optionen bereit, seine Player zu befüttern. 

Fotostrecke: 2 Bilder Vorderseite: zwei Schubladen, sonst nichts

Media-Deck

Die Deck-Sektionen sind mit 2,5 Zoll kleinen Jogwheels ausgestattet, mit denen im Pausenmodus Frame-weise ein anderer Startpunkt ausgewählt, im Search-Mode schnell vorwärts oder rückwärts gespult und im Scratch-Modus gescratcht werden kann. Ein zweifarbiges LC-Display liefert sämtliche Informationen, die der DJ benötigen könnte. Die Zeitanzeige ist umschaltbar und kann die bereits vergangene Zeit (Elapsed) oder die Restlaufzeit (Remain) darstellen.
Neben den üblichen Transportfunktionen „Cue“ und „Play” bieten die Decks eine manuelle, nicht quantisierte Loop-Funktion mit den Buttons „In“, „Out“ und „Reloop“. Die Namen verraten bereits ihre angestammten Funktionen. „In“ ist auch beim Setzen eines zweiten Cue-Punktes behilflich, nämlich genau dann, wenn danach kein Out gesetzt wird.
An Kreativwerkzeugen bietet der CDMIX USB neben der Schleife noch den Rückwärtslauf und eine Brake-Emulation an, die das langsame Auslaufen und Starten eines Turntables simuliert. Die Abspielgeschwindigkeit wird mit einem 60 Millimeter langen Pitchfader justiert, der wahlweise einen Arbeitsbereich von +/- 4, 8, 16 oder 100 Prozent zur Verfügung stellt. Um die Originaltonhöhe dabei nicht zu verändern, hat der CDMIX USB eine Mastertempo-Funktion mit auf den Weg bekommen.
Die Player können im Single-, Continuos- oder Programm-Mode genutzt werden, also nur ein Stück, die gesamte CD oder eine programmierte Abfolge abspielen. Beide Decks können jeweils auf „ihr“ CD-Laufwerk und auf beide USB-Slots zugreifen. Der simultane Zugriff beider Decks auf denselben USB-Datenträger ist also problemlos möglich.

Prall gefüllte Deck-Sektion nennt man das.
Prall gefüllte Deck-Sektion nennt man das.

Backpanel

Die Geräterückseite ist für die Anzahl der vorhandenen Anschlüsse ein wenig überdimensioniert, aber gut, so findet man im Dunkeln auch ohne Brille alles schnell wieder. Das Mastersignal wird symmetrisch über zwei XLR-Buchsen und unsymmetrisch über ein Cinch-Buchsenpaar aus dem CDMIX USB geführt. Darüber hinaus finden sich rechts daneben die beiden Eingänge, die den Aux-Weg speisen, nämlich ein Stereo-Cinch Line-Eingang und eine symmetrische 6,35-Millimeter-Klinkenaufnahme für Mikrofon 2. Für Mikrofon 1 steht eine Kombibuchse bereit, die XLR-Stecker und große Klinken aufnehmen kann. USB-Slot 2 findet sich ebenfalls auf dem Backpanel wieder, hätte aber für mein Dafürhalten auch noch prima nach oben gepasst. Zu guter Letzt seien noch die Kaltgerätebuchse sowie der Netzschalter genannt, die auf jeden Fall auch hierhin gehören.

Symmetrisches Layout beim Mixer.
Symmetrisches Layout beim Mixer.

Mixer und Co.

Die Ausstattung der Kanäle 1 und 2 ist mit Gain, Dreiband-EQ und 45 Millimeter langen Linefadern Standard. Alle EQ-Bänder stellen einen Cut von -28 dB und einen Boost von +12 dB bereit. Der Crossfader weist den gleichen Regelweg wie die Linefader auf und blendet ausschließlich zwischen den Kanälen 1 und 2 hin und her. Sowohl das Aux- als auch das Mikrofonsignal werden direkt auf die Stereosumme geführt, was mit dem Gain-Regler erledigt wird, der sich somit für die Aufholverstärkung und den anschließenden Pegel auf der Summe verantwortlich zeigt.
Der rechts neben dem Mixer befindliche und etwas spärlich ausgestattete Master hat neben einem 60 Millimeter langen Fader noch eine Monoschaltung aufzuweisen. Die weiter rechts anschließende Monitor-Sektion stellt zwei Kopfhörerbuchsen (6,35- und 3,5-Millimeter-Stereoklinke) bereit. Mit den beiden verfügbaren Reglern werden die Kopfhörerlautstärke sowie das Mischungsverhältnis zwischen Cue-Bus und Master eingestellt.

Anschlüsse am CDMIX USB
Anschlüsse am CDMIX USB

Praxis

Schnellaufbau

Master an die Endstufen angeschlossen, USB-Stick eingestöpselt, CDs in die Laufwerke und fertig. Ein separater Monitor wäre schön, ist aber mit den vorhandenen Anschlüssen nur derart zu realisieren, dass man den unsymmetrischen Masterausgang hierfür nutzt und einen Monitor-Controller zwischen Mixer und Endstufe schleift, was ich dann auch so mache. Palmers Monicon ist hierfür gut geeignet, wie auch für so viel anderes.

Eine konventionelle CD-Lade – warum nicht, Slot In schön und gut, aber wenn’s auch so geht ...
Eine konventionelle CD-Lade – warum nicht, Slot In schön und gut, aber wenn’s auch so geht …

Erste Gehversuche …

unternehme ich mit zwei Audio-CDs, um erst einmal etwas warm zu werden. Ich finde das Layout nicht unbedingt intuitiv, der achsensymmetrische Mixer und die beiden gleich angeordneten Player werfen zumindest mich das eine oder andere Mal ein bisschen aus dem Konzept. Zwei Tracks hinsichtlich der Geschwindigkeit zu synchronisieren, ist grundsätzlich kein Problem. Wer sich hierbei ausschließlich auf den BPM-Counter verlassen möchte, dem sei gesagt, dass es keine Nachkommastelle gibt und seine Angaben ihn so manches Mal ein wenig wankelmütig und teilweise ungenau erscheinen lassen. Vor allem bei Broken Beats tappt man das Tempo via Tap-Button lieber schnell selber ein. Die Pitch-Bereiche lassen sich problemlos durchschalten, die üblichen acht Prozent lassen sich gut justieren, vier Prozent lassen mit 0,01 Prozent großen Schritten ein sehr gutes Finetuning zu.
Die Instant-Effekte „Reverse Play“ und „Brake“ funktionieren gut und auch die Suchfunktion spult zügig durch den Track. Die gummierten und beleuchteten Buttons der Transport-Sektion sind ausreichend groß geraten und weisen einen eindeutigen Druckpunkt auf. Das tun im Grunde alle Buttons und Schalter, einzig die Cue-Schalter müssen mir persönlich zu sehr ins Gehäuse gepresst werden.

Metering

Beim Einpegeln ist gutes Zuhören angesagt. Pegeln nach Sicht ist nicht möglich, da es keine Channel-Meter gibt und die aus 2×5 LED-Segmenten bestehende, zentrale Pegelanzeige dient ausschließlich der Visualisierung des Master-Levels.
Die Auflösung des Meters lässt ein wenig zu wünschen übrig, denn das letzte Segment ist eine rote Clipping-Anzeige und wenn die nicht aufblitzen darf, ist der Ausspielpegel zu gering. Also steuere ich derart hoch aus, dass die roten LEDs dauerhaft leuchten und nicht nur ganz kurz. Hörbar verzerren die Ausgänge dann aber noch nicht und nun stimmt auch der Pegel am Eingang meiner Soundkarte. Doch wofür ist das Metering dann überhaupt?
File vom Stick Auf der Produktseite der Hersteller-Homepage wird in den technischen Daten der Support von FAT, FAT32, HFS+ und NTFS genannt, in meiner vorliegenden Gebrauchsanweisung allerdings nur FAT und FAT32 und so ist es dann auch. Weder mein HFS- noch mein NTFS-Stick werden erkannt. Hier heißt es nach dem Scan-Vorgang „no file“, obschon dort welche sind. Der FAT32-Stick wurde indes ausgelesen, dies dauert allerdings ein Weilchen.
Das einzige Dateiformat, das seitens des CDMIX USB Unterstützung findet, ist im übrigen MP3, also kein WAV und auch kein AIFF oder ähnliches, was ich als Einschränkung empfinde. Nun gut, wenn man mit der Klangqualität aber zurechtkommt und alles als MP3-Files kodiert? Das muss jeder für sich selbst entscheiden, denke ich.
Sound Grundsätzlicher kann ich den Decodern und Wandlern einen guten Sound attestieren. Hier gibt es nichts zu mäkeln. Auch die EQs sind durchaus brauchbar, wenn auch der Bass-Boost hier und da mal ganz schön „dick“ daherkommt. 12 dB Boost sind halt auch eine Menge. Der Mikrofonkanal klingt soweit okay, für Durchsagen reicht’s allemal, schade nur, dass es keine Ducking- bzw. Voice-Over-Funktion gibt.

Audio Samples
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Numark CDMIX USB EQ Low, Cut & Boost Numark CDMIX USB EQ Mid, Cut & Boost Numark CDMIX USB EQ Hi, Cut & Boost

Die Mastertempo-Funktion geht soweit in Ordnung. Bis etwa plus/minus vier Prozent ist sie durchaus gut zu gebrauchen, dann wird die Anzahl an Artefakten insbesondere bei herunter gepitchten perkussiven Sounds doch ganz gut hörbar. 

Audio Samples
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Numark CDMIX USB Original Tonhöhe Numark CDMIX USB Mastertempo -2 Prozent Numark CDMIX USB Mastertempo -4 Prozent Numark CDMIX USB Mastertempo -6 Prozent Numark CDMIX USB Mastertempo -8 Prozent Numark CDMIX USB Original Tonhöhe Numark CDMIX USB Mastertempo +2 Prozent Numark CDMIX USB Mastertempo +4 Prozent Numark CDMIX USB Mastertempo +6 Prozent Numark CDMIX USB Mastertempo +8 Prozent

Fazit

Mit dem CDMIX USB bietet Numark einen preisgünstigen und soliden Dual-Deck Media-Player inklusive Mixer an, der neben Audio- und Daten-CDs auch MP3-Files vom Stick spielen kann. Der Hersteller hat mit dem Standalone-Tool mobile DJs im Visier, die hier sogar auf das Brennen von CDs verzichten können. Numark greift dabei nicht allzu tief in die Trickkiste und bietet im Grunde eine rudimentäre Ausstattung, die aber genau dieser Zielgruppe durchaus gerecht werden kann. Ein wenig schade finde ich es, dass nur MP3-Dateien auf FAT-Sticks Unterstützung finden. AIFF oder WAV hätten dem CDMIX USB gut zu Gesicht gestanden, genauso wie der Support von HFS+ und NTFS, denn das Einlesen und Erstellen eines FAT32-Sticks dauert ziemlich lang. Alle DJs, die auf Autosync und Co. gut verzichten können und eh einen bunten Genre-Mix fahren, können hier gut fündig werden. Wer mehr Komfort und Features zum Auflegen benötigt, muss auch erheblich mehr Geld für solch ein Setup ausgeben.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • DJ-Workstation mit kompaktem Design
  • Solides Gerät
  • Abgeschrägte Arbeitsfläche
  • Standalone-Konzept
Contra
  • Nur MP3 vom Stick
  • Kein Support von HFS oder NTFS
  • Keine Voice Over-Funktion für Mikrofone
  • Mäßiges Metering
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Numark CDMIX USB Test
Für 394,00€ bei
Numark CDMIX USB
Numark CDMIX USB
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