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Millenium KS-3000 Test

Der Millenium KS-3000 vervollständigt die Fraktion der Säulenständer in diesem Testmarathon. Es handelt sich um ein typisches 2-Etagen-Modell, das zu einem bemerkenswert günstigen Preis angeboten wird. Kann der Preisbrecher mit den teureren Modellen mithalten?

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Der in schwarz oder silber erhältliche KS-3000 bietet zwei stufenlos höhenverstellbare Auflagen, deren Tragkraft mit jeweils 35 kg angegeben wird. Damit sollte er für fast alle gängigen Instrumente geeignet sein. Ob der Billigheimer professionellen Ansprüchen genügt, werden wir uns genauer ansehen.

DETAILS
Beim Auspacken des KS-3000 befällt uns ein Déjà-vu. Der Ständer gleicht dem Adam Hall SKS-22 XB bis aufs Haar, von wenigen kleinen Details einmal abgesehen. Material, Füße, Auflagearme, Gewicht, Polsterung, Mikrofonflansch – alles identisch! Die Ähnlichkeit ist so frappierend, dass sich der Verdacht aufdrängt, die beiden Stative würden am gleichen Fließband hergestellt. Ob dem tatsächlich so ist, weiß natürlich nur der Hersteller.

Wie auch der SKS-22 XB besitzt der KS-3000 drei Standfüße, die zum Transport eingeklappt und in die Säule geschoben werden können. Zusätzlich wird ein Riegel zur Kippsicherung auf den Boden abgesenkt. Diese Fußkonstruktion ist beim Transport günstig, führt aber in der Praxis zu Problemen bei der Unterbringung der Pedale. Die Keyboards finden auf gepolsterten Auflagearmen Platz, die sich beim Abbauen an die Säule klappen lassen und dann nicht mehr störend hervorstehen. Diese Auflagen sind stufenlos höhenverstellbar, lassen sich aber nicht neigen. In beiden Ebenen sind die Aufnahmearme gleich lang.

Der Ständer wirkt stabil und gut verarbeitet, wenn auch nicht so exzellent wie die teurere Konkurrenz. Die Klappmechanismen der Füße klemmten bei unserem Testexemplar zunächst, aber das dürfte sich spätestens nach 20 Klappvorgängen erledigt haben.

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PRAXIS
Ähnlich wie der etwas teurere Doppelgänger macht der KS-3000 bei nicht allzu schweren Keyboards eine gute Figur. Für schwere 88-Tasten-Keyboards ist er weniger empfehlenswert, da er dann schon etwas ins Schwanken gerät und die Auflagearme nicht lang genug sind, um solchen Instrumenten genügend Halt zu bieten. Der Hersteller gibt die Belastbarkeit mit 35 kg pro Ebene an – ein Wert, der uns im Test als recht optimistisch erschien. Schon bei einer Belastung von etwa 25 kg insgesamt empfanden wir den Aufbau als nicht mehr wirklich vertrauenerweckend.

Positiv hervorzuheben ist die Transportfreundlichkeit. Hier bietet der KS-3000 ähnliche Vorzüge wie die Kollegen im Kreise der Säulenständer. Er lässt sich sehr kompakt zusammenlegen und mit knapp 8 kg noch gut tragen. Anders als das nahezu baugleiche Adam-Hall-Modell verfügt er zusätzlich über einen Tragegriff, der sich in der Schiene der Säule an eine beliebige Position versetzen und auch flach anlegen lässt, damit er den Keyboards nicht in die Quere kommt. Der Griff ist ein willkommenes Detail, obwohl die dünne Drahtkonstruktion einen etwas fragilen Eindruck macht und das Anlegen mit den winzigen Schrauben etwas Fummelei ist. Je nach Positionierung der Auflagen und Kabelösen hat man in der Schiene unter Umständen gar nicht genug Platz, um den Griff einzuklappen. 

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FAZIT
Der Millenium KS-3000 bietet viele Vorzüge eines Säulenständers zu einem unschlagbaren Preis. Selbst den beinahe identischen Adam Hall SKS-22 XB unterbietet er nochmals deutlich im Preis. Wer einen transportablen, schnell aufzubauenden Ständer für wenig Geld sucht, sollte einen Blick darauf werfen. Bei der Stabilität kann er allerdings nicht mit den über doppelt so teuren Premiummodellen mithalten. Große und schwere Keyboards bringen den Ständer an seine Grenzen und sind zum Beispiel auf einem K&M Spider Pro deutlich besser aufgehoben.

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