Manley Nu Mu Test

Tradition und Moderne, vereint in einem Gehäuse – was nach abgedroschener Marketingsprache klingt, trifft bei Manleys neuem Röhren-Limiter „Nu Mu“ tatsächlich zu. Und der hier vollzogene Paradigmenwechsel zeigt uns, wie Analogtechnik auf der Höhe der Zeit aussehen kann.

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Bereits seit 1993 als Hersteller von hochwertigem Studio- und HiFi-Equipment am Markt etabliert, zählt Manley zu den etablierten Playern, vor allem, was aktuelles Röhrenequipment betrifft. Glimmende Glaskolben und die sie umgebenden Schaltkreise gehören seit eh und je zum Markenkern des kalifornischen Herstellers, der stolz und mit etwas Augenzwinkern darauf hinweist, dass seine Geräte in Chino, etwas außerhalb des Großraumes Los Angeles gelegen, gefertigt werden und nicht etwa in einem fernöstlichen Land mit ganz ähnlichem Namen.
Die klangformende Kraft von Röhrentechnik propagierte der Hersteller damit bereits zu einem Zeitpunkt, an dem sich in diesem Marktsegment nur wenige andere Player wie Tube Tech oder Summit Audio tummelten. Auf breiter Front kamen Vakuumröhren erst etwas später wieder in Mode, damals war man von dem unfassbar unübersichtlichen Angebot an Studiotechnik, das sich uns heute bietet, noch weit entfernt. So ist es – neben der schlichten Tatsache, dass die meisten Manley-Prozessoren schlichtweg umwerfend klingen – wohl auch dieser visionären Denkweise geschuldet, dass einige Manley-Geräte mittlerweile selbst zu Legenden geworden sind, zu absoluten Studiostandards, deren Nimbus es mit den Klassikern aus den 50ern bis 70ern durchaus aufnehmen kann. Eines dieser Geräte ist der Variable Mu, ein Kompressor, der sein Funktionsprinzip bereits im Namen trägt: Ein Vollröhrenkompressor, der sich schon zu einer Zeit am ehrwürdigen Fairchild orientierte, als jener praktisch in Vergessenheit geraten war. Kürzlich entschied man, dass dieser Manley-Bestseller ein Facelift verdient hätte. Was dabei herauskam, ist so eigentständig, dass es dem hauseigenen Klassiker an die Seite gestellt wurde. Auch der Variable Mu ist weiterhin erhältlich, aber er wird flankiert von einem Gerät, das durch und durch modernste Denkweisen atmet – werfen wir einen näheren Blick auf den Nu Mu!

Details

Das Rad der Audiotechnik hat sich seit dem Fairchild 670 ein paar Mal weitergedreht

Wie auch bei seinem Vorgänger spricht der Gerätename hier bereits Bände: Der Nu Mu setzt ebenso auf klassische Röhrenkompression wie sein Vorbild, aber diese wurde in eine ganz andere Schaltung integriert, die sich weniger an Vintage-Vorbildern orientiert, sondern an ganz zeitgemäßen Konzepten. Präsentiert sich der Nu Mu eingangsseitig noch als klassischer Manley, mit proprietären Eingangsübertragern und zwei handselektierten 6BA6-Röhren pro Audiokanal, so folgen Ausgangsstufe und Netzteil anderen Gesetzen. Nach der Röhrenstufe, deren „Remote Cutoff“-Röhren ja auch für die Pegelreduktion zuständig sind, folgt eine diskrete FET-Ausgangsstufe. Die Idee dahinter: Die Klangformung samt Kompression geschieht am Eingang, und das nunmehr praktisch „fertige“ Signal soll breitbandig und weit offen bestmöglich an die Außenwelt weitergereicht werden, ohne dass an dieser Stelle noch weiter bedeutend ins Klanggeschehen eingegriffen wird. Analog dazu setzt das Gerät auf ein Schaltnetzteil, welches laut Manley audiophilen Ansprüchen genügen soll. In beiden Feldern ist die Technik heute ebenso ausgereift (und ausgereizt) wie die klassische Röhrentechnik, und Manley verspricht sich davon, sozusagen das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Vollröhren- und Vintage-Puristen müssen möglicherweise noch überzeugt werden, aber hervorragend ausgeführt erlauben diese Kniffe, ein Gerät ohne klangliche Einbußen mit geringerem Bauteil- und Fertigungsaufwand herzustellen, bei Stromverbrauch und thermischen Emissionen zu sparen, was wiederum der Langlebigkeit der Komponenten zugute kommen kann. Kurzum: Das Rad der Audiotechnik hat sich seit der Markteinführung des ehrwürdigen Fairchild 670 ein paar Mal weitergedreht, und es gibt keine vernünftigen Gründe, warum sich das nicht in aktuellen Gerätedesigns niederschlagen sollte.

Nu Mu: Die neue Generation von Manley-Prozessoren setzt sich deutlich vom Vintage-Charakter früherer Geräte ab
Nu Mu: Die neue Generation von Manley-Prozessoren setzt sich deutlich vom Vintage-Charakter früherer Geräte ab

Stereo, kein Dual Mono

Als Zweikanal-Gerät ausgeführt, bietet sich der Nu Mu vor allem für die Bearbeitung von Stereosignalen an. Auch wenn die Einschränkungen nur klein sind, ist das Gerät kein Dual-Mono-Prozessor mit vollständig separaten Kanälen. Zwar verfügen beide Seiten über die gleichen Basis-Bedienlemente wie Potis für Threshold, Output und Attack-Parameter sowie einen fünfstufigen Release-Schalter, jedoch teilen sich beide Kanäle die Schalter für Zusatzfunktionen wie die Comp/Limit-Umschaltung und das Sidechain-Hochpassfilter.

Ein echter zweikanaliger Prozessor ist er nicht, der Nu Mu.
Ein echter zweikanaliger Prozessor ist er nicht, der Nu Mu.

Kein üppiges Make-Up

Einige Eigenheiten des Nu Mu verraten, dass das Vorbild Vari Mu vor allem in Masteringstudios zuhause ist. So bietet die Ausgangsstufe maximal 10 dB Gain, addiert man noch die Verstärkung am Input hinzu, die zwischen -3, 0 und +3 dB betragen kann, so kommt man auf eine Gesamtverstärkung von maximal 13 dB. Das ist nicht üppig, aber für die erwartungsgemäß eher sanften Masteringeinsätze allemal ausreichend. Auch alltägliche Mix-Aufgaben wie Vocal-Leveling lassen sich innerhalb dieser Reserven zufriedenstellend ausführen, und für brutalere Eingriffe wird man wahrscheinlich eh ein anderes Werkzeug aus dem Giftschrank holen. Typisch für das Vari-Mu-Funktionsprinzip variieren die Arbeitsparameter je nach Stärke der Kompression. Abhängig von der Pegelreduktion können Attackwerte zwischen 1,3 und 640 Millisekunden realisiert werden, wobei stärkere Pegelreduktion für längere Zeitkonstanten sorgt. Die Releasewerte (hier „Recovery“ genannt) können, abermals abhängig von der Kompression, in fünf Stufen gesetzt werden, welche bei moderater Kompression, zwischen 0,1 und 1,7 Sekunden liegen, bei heftiger Pegelreduktion aber zwischen rund 0,23 und 3,9 Sekunden rangieren. Die Umschaltung zwischen Kompression und Limiting erlaubt Raten von etwa 3:1 und 10:1, wobei der Nu Mu prinzipbedingt mit eher weichem Knie arbeitet und als Feedback-Design ausgeführt wurde, bei welchem die Steuerspannung des Sidechains hinter dem Regelelement abgegriffen wird.

Fotostrecke: 2 Bilder Dass es sich auch beim Nu Mu um ein waschechtes Manley-Gerät handelt, ist sofort zu erkennen.

Das Gerät verfügt über einen globalen Hardwire-Bypass sowie über einen Link-Modus, bei dem die Bedienelemente des linken Kanals auch die Steuerung der rechten Seite übernehmen. Die Eckfrequenz des Sidechain-Hochpasses beträgt 100 Hz, und als interessantes Extra lässt sich noch der sogenannte „HIP“-Modus aktivieren. Hier ist eine Verdichtung der leiseren Signalanteile möglich ohne dass die lauteren Transienten komplett plattgebügelt werden. Solche Resultate lassen sich mit Parallelkompression, also der leisen Zumischung eines heftig(er) komprimierten Signales realisieren, gelingen hier aber auf Knopfdruck und ohne zusätzlichen Routing-Aufwand.  

VU-Meter = Designelement
VU-Meter = Designelement

Softstart-Prozedur zur Aufwärmung der Röhrenschalkreise

Zwei zentrale VU-Meter erlauben die Anzeige von Pegelreduktion und Ausgangspegel, und schließlich befindet sich ganz rechts auf der Frontplatte noch der Betriebsschalter. Sobald ein stromführendes Netzkabel mit dem Gerät verbunden wird, befindet sich dieses im Bypass-Modus mit bereits sanft leuchtendem Schalter. Aktiviert man ihn, so beginnt eine Softstart-Prozedur zur Aufwärmung der Röhrenschalkreise. Erst nach etwa 30 Sekunden werden die Audioausgänge freigegeben.

Geringe Einbautiefe

Sämtliche Anschlüsse befinden sich auf der Rückseite des Gehäuses. Hier finden sich für jeden Audiokanal Ein- und Ausgänge an symmetrischen XLRs sowie jeweils ein unsymmetrischer Insert an einer TRS-Buchse. Manleys Highend-Expertise verrät sich bereits auf den ersten Blick schon an der Qualität der Hardware. Die Fertigung gibt sich keine Blöße, und das betrifft auch innere Qualitäten wie die Wahl hochwertiger Bauteile. So setzt Manley etwa traditionell auf hochwertige, besonders rauscharme Leitplastik-Potenziometer. Das Gerät ist erstaunlich leicht und kommt mit einer geringen Einbautiefe aus, was sicherlich vor allem dem modernen, kompakten Schaltnetzteil geschuldet ist.

Fotostrecke: 4 Bilder Sämtliche Anschlüsse liegen auf der Rückseite, darunter auch Sidechain-Inserts für die externe Bearbeitung des Detektorsignals.

Gespiegelte Bedienelemente

Die unkonventionell designte Frontplatte bietet eine gute Raumaufteilung bei unmissverständlich modernem Look, welcher wie immer Geschmackssache ist. Mein einziger Kritikpunkt ist hier die Anordnung der Bedienelemente. Diese haben zwar mehr als genug Platz, wurden gut verteilt und, wenn man nur auf die einzelnen Kanäle blickt, vernünftig arrangiert. Allerdings wurden die großen Haupt-Bedienlemente beider Kanäle gespiegelt, was meinen Gehirnwindungen an sich schon einen Denkprozess mehr abverlangt, und dazu sind die kleinen Schalter nicht besonders intuitiv angeordnet. Einige Positionen haben auf beiden Kanälen die gleiche Funktion, andere steuern jeweils unterschiedliche Parameter an. Im Ergebnis ist der Nu Mu weniger intuitiv bedienbar als man auf den ersten Blick denken sollte – beziehungsweise dieses Konzept erscheint mir anfälliger für Bedienungsfehler als ein Layout, bei dem beide Kanäle strikt dem selben Schema folgen.

Praxis

Nicht nur das Netzteil ist ein Schritt ins Heute

Den modernen Charakter des Manley Nu Mu spürt man bereits direkt beim Auspacken. Erstaunlich leicht ist das Gehäuse, und es kommt mit einer erstaunlich geringen Einbautiefe aus. Grund dafür ist vor allem das neuentwickelte Netzteil, welches ohne einen voluminösen und schweren Trafo auskommt. Dass Manley, trotz seiner langen Firmenhistorie, die sich an wirklich klassischen Designs anlehnte, nun ziemlich deutliche Schritte ins Heute vollzogen hat, dieser Eindruck setzt sich dann auch nach dem Anschließen fort. Der Nu Mu mit seiner blau-weißen Beleuchtung versprüht einen zurückhaltend-futuristischen Charme, dieser läuft nach der Betätigung des Standby-Schalters zur Höchstform auf. Unterstützt von sanftem Blinken wird der Softstart-Modus zur schonenden Aufwärmung der Röhren aktiviert, und wenn man endlich loslegen kann, hat man bereits ein kleines Unterhaltungsprogramm bester amerikanischer Qualität hinter sich.

Nach dem unterhaltsamen Startup kann es losgehen.
Nach dem unterhaltsamen Startup kann es losgehen.

Manley Nu “Smooth” Mu

Angetreten ist der Nu Mu nicht nur, um die Erfolgsgeschichte des Vari Mu mit etwas anderen Vorzeichen fortzuschreiben, sondern auch, um hier ein paar eigene Akzente zu setzen. Der zweite Vorname des Gerätes könnte „smooth“ lauten – so seidig, elegant und sanft gelingt es dem Dynamikprozessor, das Eingangssignal zu verdichten. Fast scheint es, der Nu Mu lasse sich niemals aus der Fassung bringen, so ruhig, aber bestimmt hält er das Audiomaterial fest.

Geringe, unmerkliche Reduktionen sind sein Metier

Es zeigt sich allerdings an vielen Stellen, dass das Gerät auch genau (und vor allem) auf diese Einsatzzwecke hin konzipiert und optimiert wurde. Schon die eher geringe maximale Aufholverstärkung verrät, dass der Manley nicht dazu gedacht ist, die Kompressorkeule zu schwingen. Das heißt nicht, dass er nicht auch in der Lage wäre, etwas unruhigere Signale in die Schranken zu weisen, aber ruppig-robuste Explosionen à la Distressor oder 1176 sind seine Sache nicht – und zwar überhaupt nicht! Man kann das Gerät zwar durchaus etwas kitzeln, aber je weiter man es aus seiner Komfortzone herausdrängt, desto weniger vorhersagbar reagiert es. Es scheint, der Übergang zwischen der absolut eleganten Verdichtung zu deutlich hörbarerem Pumpen ist hier bisweilen relativ klein, ganz so, als ob der Nu Mu im Maximalbereich etwas unter Stress gerät und dann manchmal nicht mehr genau weiß wie er mit der Situation umgehen soll: weiter versuchen, die sanfte Kontrolle zu behalten oder doch mal seine dunkle Seite rauslassen? Das heißt nicht, dass heftigere Einsätze nicht auch gut funktionieren können, aber die Selbstverständlichkeit, die der Manley bei seinem Kerngebiet an den Tag legt, geht einfach irgendwann flöten. Vielleicht fällt dies auch nur auf, weil der Nu Mu im Bereich bis 3, maximal 5 dB Pegelreduktion einfach so ordentlich und sauber arbeitet, dass der Kontrast besonders groß ist.

Besonders weit gefasst: Attack

Dank der zahlreichen Extras und der teilweise recht weit gefassten Parameterbereiche lässt sich der Nu Mu nicht nur feinfühlig einstellen, sondern auch vielen unterschiedlichen Anforderungen gezielt anpassen. Einige Funktionen, wie etwa die unterschiedlichen Verstärkungsfaktoren am Input, greifen sehr subtil ins Klanggeschehen ein. Ob die Röhren nun mit drei dB mehr oder weniger angefahren werden, kann beim Mastering das I-Tüpfelchen aufsetzen, auf Einzelsignalen erscheint mir aber bisweilen fraglich, ob der Unterschied sich wirklich so deutlich im finalen Ergebnis bemerkbar macht. Ganz anders der Attack-Parameter: Dieser ist recht weit gefasst und stufenlos durchstimmbar. Das steigert die Vielseitigkeit des Gerätes fast ins Unermessliche. Breite, satte Attacks auf Summensignalen kann der Nu Mu ebenso herauskitzeln wie er die Transienten einer Vocalspur mit aller gebotenen Autorität in Schach halten kann. Features wie die Hip-Funktion und das Sidechain-Filter sind geeignet, das Endergebnis weiter zu verfeinern. Wie bei allen (auch) auf Mastering ausgelegten Geräten muss man nur bereit sein, genau hinzuhören, denn hier geht es sowohl bei den Arbeitsschritten als auch bei den Funktionen der dazu verwendeten Geräte um Feinheiten. Man sollte also nicht immer plakativ-dramatische Variationen erwarten, sondern bereit sein, auch auf die Zwischentöne zu hören.

Audio Samples
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Chor Original Chor, Fast Attack, Fast Release, Comp Chor, Fast Attack, Fast Release, Limit Chor, Fast Attack, Fast Release, Comp, HIP Chor, Fast Attack, Fast Release, Limit, HIP Drumbus Original Drumbus, Slow Attack, Fast Release, Comp Drumbus, Slow Attack, Fast Release, Limit Drumbus, Slow Attack, Fast Release, Limit, SC Filter Drumbus, Slow Attack, Fast Release, Limit, SC Filter, HIP Drum Room Original Drum Room, Fast Attack, Fast Release, Comp Drum Room, Fast Attack, Fast Release, Limit Drum Room, Fast Attack, Fast Release, Limit, HIP Vocals Original Vocals, Fast Attack, Fast Release, Comp Vocals, Fast Attack, Fast Release, Limit Vocals, Fast Attack, Fast Release, Comp, HIP

Manley-Röhrenstufe unverkennbar

Auch das Konzept des Signalwegs geht auf: Die Qualitäten der Manley-Röhrenstufe sind unverkennbar, mit ihrem seidig-offenen Sound, welcher stets das Eingangsmaterial unterstützt und nicht vordergründige Röhrenartefakte hineinmeißelt. Da braucht es wahrlich keine weitere auf Röhren basierende Ausgangsstufe, der breitbandige Transistor-Ausgang ist schlichtweg nur dazu da, die klanglichen Qualitäten des Inputs an nachfolgende Geräte weiterzureichen. Dabei bleibt der Manley stets, ich muss es nochmal schreiben, smooth und sanft. Hier wird mit subtilen Klangfarben gearbeitet, es geht darum, das Audiomaterial in eine bessere Form zu fassen, im Grund aber unangetastet zu lassen – und das macht der Nu Mu auf eine sehr im positiven Sinne unaufgeregte Art und Weise.

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Fazit

Auch wenn der Preisunterschied zum Vari Mu signifikant ist, bleibt der Manley Nu Mu doch ein hochpreisiges Gerät, an das entsprechende Anforderungen gestellt werden dürfen, damit es sein Geld auch wert ist. Hier kann man jedoch grünes Licht geben: Das Konzept ist erfrischend modern, die Umsetzung Manley-typisch nicht von schlechten Eltern. Der Nu Mu hat ein klar umrissenes Aufgabengebiet auf dem Feld der eher sanft-zurückhaltenden Verdichtung. Dieses erfüllt er mit Bravour, wobei die zahlreichen Zusatzfunktionen sinnvoll zugeschnitten wurden, was ein weiteres mal Manleys Erfahrung beweist. Nichtsdestotrotz bleibt der Nu Mu ein recht üppig ausgestattetes Gerät, mit dessen Bedienung man sich erst einmal zurecht finden muss – aber das lohnt sich! Klar handelt es sich hier um ein substanzielles Investment, aber Manley beweist ein weiteres Mal, dass sie es einfach drauf haben.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Klangeigenschaften
  • Fertigungsqualität
  • modernes Gerätekonzept
  • nützliche Zusatzfunktionen wie Sidechain-Filter und „HIP“-Modus
  • Warm-Up-Funktion
Contra
  • Layout der Schalter etwas unübersichtlich
Artikelbild
Manley Nu Mu Test
Für 2.938,00€ bei
manley_numu_gear_04
FEATURES UND SPEZIFIKATIONEN
  • Stereo-Röhrenkompressor mit Transistor-Ausgangsstufe
  • Eingangsübertrager
  • Comp-/Limit-Modus
  • Sidechain-Filter
  • „HIP“-Funktion sorgt für Kompression leiserer Passagen, ohne dass Transienten plattgebügelt werden
  • Preis: € 3450,– (UVP)
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Profilbild von Stefan

Stefan sagt:

#1 - 30.03.2017 um 19:52 Uhr

0

Halloerstmal vielen Dank für den Test, Hannes !!!
Bezüglich der Soundfiles habe ich jedoch eine Frage: ich wollte die Soundfiles runterladen um sie im Studio anzuhören. Dabei habe ich festgestellt, dass die Dateien unter dem Namen "Manley Elop..." laufen. Nun ist die Frage, ob dies Soundfiles hier versentlich eigentlich die des Elop Kompressors sind oder ob nur die Bezeichnung der Files falsch gemacht wurde. Ich würde mich über eine Aufklärung freuen.
Herzlichen Dank

    Profilbild von Nick (Redaktion Recording)

    Nick (Redaktion Recording) sagt:

    #1.1 - 31.03.2017 um 06:19 Uhr

    0

    Hallo Stefan,Du hast vollkommen recht, das sind tatsächlich die gleichen Files wie beim ELOP-Test. Ich habe Hannes informiert und nach den korrekten Files gefragt. Sobald ich die habe, setze ich die richtigen Verknüpfungen. Danke dass Du so aufmerksam warst und uns das mitgeteilt hast!Beste Grüße, Nick Mavridis (Redaktion Recording)

    +1
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