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Korg Gadget 3 Test

Korg Gadget 3 ist eine DAW für den Studiorechner und iOS-Geräte. Nur eine technische Spielerei für die kleine Pause? Keineswegs! Diese App bringt über 40 kleinere, aber ziemlich brauchbare Synthesizer, Sampler, Drummachines und andere Gadgets für die Musikproduktion mit. Insbesondere iPad-Musiker produzieren seit Jahren begeistert mit Korg Gadget. In der Version 3 erwarten wir so manche Extras und hoffen, dass sich die App weiterhin so intuitiv und spielerisch erschließt.

Korg Gadget 3 Test
Korg Gadget 3

Checkliste zum Kauf von Korg Gadget 3

  • DAW und iDAW für das mobile und autarke Producing
  • Über 40 Plugins („Gadgets“) inklusive
  • Genre Select Feature und Play Page
  • Effektsystem mit fünf neuen Insert FX
  • Riesige Preset-Bibliothek mit über 6.000 Sounds
  • AUv3 Support zur Nutzung der Gadgets in anderen iOS-Apps

DETAILS

Korg Gadget 3 im Überblick

Korg Gadget startete 2014 als iOS-App und kam später auch als Version für den Mac auf den Markt. Die Idee dahinter: Einsteigern wie Profis einen Schnellstart in die Produktion von elektronischer Mainstream-Musik ermöglichen. Dafür gibt es die sogenannten „Gadgets“ (so der Name für die Instrumente beziehungsweise Plugins).

Damit man noch schneller ans Ziel kommt, bietet die neue Version Korg Gadget 3 eine Genre-Select-Funktion. Sie stellt für die gewünschte Musikrichtung schon einmal passende Gadgets und Phrases zusammen. Dabei lassen sich Loops und Sounds mit dem optimierten Gadget-Browser schneller finden.

Beim Eingeben der Noten hilft die verbesserte Play-Seite. Arpeggios und Akkorde sollen sich so auch einfacher umsetzen lassen. Das Sequencing-Konzept erinnert an Ableton Live, nur dass bei Korg Gadget 3 die Audiospuren fehlen.

Unterschiedliche Versionen

Die App läuft vollständig auf einem Studiorechner (Mac) und dem Apple iPad. So kann man Projekte untereinander austauschen. Die Mac-Version (regulär 299 US-Dollar) müsst ihr euch über den Korg Software Pass herunterladen. Bei früheren Versionen war das noch nicht so. Ebenso neu: Für PC und Mac gibt es das Korg Gadget 3 Plugin-Bundle (regulär 199 US-Dollar) mit über 40 Gadgets, die in jeder DAW funktionieren. Korg Gadget 3 unterstützt dabei VST3 und als iOS-App auch AUv3.

Korg Gadget 3: Korg Software Pass.
Während man die iOS-Version über den App Store installiert, benötigt man für die Desktop-Variante den Korg Software Pass.

Die iOS-Version enthält im Download 20 Gadgets, weitere gibt’s per In-App-Kauf. Die Installation läuft übrigens sogar auf einem iPhone 7 mit iOS 13. Komplett reibungslos läuft es mit vielen Spuren aber nur auf einem aktuellen iPad. Beim Mac geht der Spaß erst ab BigSur (macOS 11) los.

Zielgruppe von Korg Gadget 3

Korg Gadget 3 ist keine klassische und stilistisch neutrale DAW mit Audio- und MIDI-Spuren. Die mitgelieferten Instrumente und das Sequencing lenken die App schon auf den ersten Blick in eine bestimmte Richtung. So entpuppt sich Korg Gadget 3 gleich als nicht besonders optimal für traditionelle Songwriter und Producer, die sich auf Mainstream-Pop spezialisiert haben und ihre Songs vielleicht noch mit Klassik-Attitüden verzieren möchten. Auch für Tracks mit dem gewissen Wohlklang für audiophile Hörer sollte man besser die Finger von dieser DAW lassen.

Was besonders gut funktioniert mit Korg Gadget 3: loop-basierte elektronische Musik, die trashig, clubbig, crushig oder nach Lo-Fi klingt und auch ein bisschen Glitching verträgt – EDM mit einer „Plastic Fantastic“-Attitüde im wahrsten Sinne. Man braucht sich nur ein halbes Dutzend der Demo-Songs anzuhören und weiß sofort Bescheid. Das passt wunderbar? Ok, bitte weiterlesen.

Audio Samples
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Demo „Get Started2 Demo „Asteroid“ Demo „Super Miracleation“ Demo „Torrent of Z“ Demo „Modern Switch“ Demo „Chroma Keys“

Instrumente von Korg Gadget 3

Das Aufgebot an mitgelieferten Instrumenten ist ziemlich breit. Natürlich möchten wir euch jetzt nicht mit einer XL-Vorstellungsrunde der kompletten 40 Gadgets langweilen. Von rund 15 Plugins könnt ihr euch auch ein Bild im Bonedo-Test zur ersten Version von Korg Gadget machen. Alle Gadgets inkusive Audio-Demos stellt Korg auf der Produktseite vor.

Korg Gadget 3: Korg Gadget List.
Die vielen, auch guten Instrumente selbst sind schon ein Kaufanreiz für User, die bereits mit einer anderen DAW produzieren.
Korg Gadget 3: Korg Gadget Search.
Sinnvollerweise bietet Korg Gadget nun eine Search-Funktion mit Audio-Preview.

Unterteilt sind die Gadgets in fünf Rubriken. Den Auftakt machen Drums und Soundeffekte. Es sind überwiegend Gadgets, die auf Samples basieren oder auch Slicing anbieten.

Stockholm ist ein praktischerAudio Loop Slicer und wohl eine Hommage an ReCycle der schwedischen Firma Propellerhead.

Die Sparte Bass/Guitar ist überschaubar. Man trifft auf diverse Synthesizer für TB- und Wobble-Bässe sowie auf ein Gadget für E-/Akustikbass.

Korg Gadget 3: Bass Miami.
Für temposynchrones Wobbling für Dubstep-Bässe ist das Gadget Miami zuständig.

Synthesizer und Keyboard sind zwei Rubriken, die sehr umfangreich ausfallen. Neben Exoten wie der Poly Chip Synth Kingston oder Sci-Fi Synth Lisbon findet man hier auch so einige Korg Synthesizer: M1, Polysix, Wavestation oder Mono/Poly. Diese Emulationen ersetzen aber keineswegs die entsprechenden Software-Synths. Wie alle Gadgets sind sie entschieden auf simple Bedienung ausgelegt und in der Soundbearbeitung eingeschränkt.

Korg Gadget 3: Synth Kingston.
Kingston im Arcade-Design liefert trashige 8-Bit-Synths für Chiptune und Co.

Audio und MIDI Gadgets

Korg Gadget 3 umfasst noch einige Spezialisten: Taipei ist ein Modul zur MIDI-Steuerung externer Klangerzeuger. Dabei bedient Korg natürlich die eigenen Synthesizer wie minilogue XD, Prologue, Electribe und die Geräte der Volca-Serie. Auf dem GUI von Taipei stehen XY-Pad, acht Drehregler, ein Arpeggiator oder ein LFO zur Kontrolle dieser Hardware bereit.

korg Tapei
Die MIDI-Control von angeschlossenen Hardware-Synths ist mit dem speziellen Gadget Taipei möglich.

Als Ersatz für Audio-Spuren einer DAW offeriert Korg Gadget 3 drei Plugins, die das Recording und Importieren von Audio-Material ermöglichen. Das Audio-Plugin Zurich ist einer analogen Bandmaschine nachempfunden und erledigt alle beliebigen Aufnahmen. Für das Guitar und Bass Recording gibt es mit Rosario und Durban noch zwei Spezialisten, die das aufgezeichnete Material direkt per Amp Modeling färben.

Korg Gadget 3: Audio Gadgets.
Das Gadget Zurich ist ein Ersatz für die nicht-vorhandene Audiospur bei Korg Gadget 3.

Die neuen Gadgets Santa (Rhythm Guitar Machine) und Sydney (Loop Sampler Machine) schauen wir uns in der Praxis näher an.

Effekte von Korg Gadget 3

Korg Gadget 3 verfügt über Master-Effekte (Reverb, Limiter, DeeMax) und über noch viel mehr Insert-Effekte. Insgesamt kann man auf 19 FX-Typen zugreifen, die man in fünf Slots pro Gadget platzieren kann. Zu den neuen Effekten gehören ein Achtband-Equalizer, ein Transientenformer, ein Stereo-Imager, ein Pitch-Shifter oder auch ein Auto-Pumper für Ducking-Effekte. Somit sind praktisch die wichtigsten Standardeffekte für eine Groove-betonte Produktion vorhanden.

So richtig erfrischend ist das aber nicht. Anders als die Gadgets animieren die Effekte optisch kaum. Eine umfangreiche Preset Library bekommt man auch nicht. Das alles könnte man bei Korg Gadget 4 bunter und effektvoller umsetzen.

Korg Gadget 3: Effekte.
Neben denMaster-Effekten gibt es pro Gadget auch Insert-Effekte. Sie lassen sich beliebig verschalten, hier Kompressor, EQ, Transient, Auto Pumper und Stereo Imager.
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