Kompakte DMX-Sets für Veranstaltungstechniker, DJs und mobile Dienstleister gibt es schon für vergleichsweise kleines Geld. Lichtsteuerung kann bekanntlich komplex oder kompakt sein. Insbesondere auch DJs, mobile Entertainer und Bands sind auf haptisch schmale aber funktional ausgereifte Lösungen angewiesen, um Equipment und Setup nicht unnötig aufzublähen. Jedes Teil, das mitgeschleppt werden muss, kostet Zeit und Muskelkraft. Großes Equipment erst recht.
Aber auch Veranstaltungstechniker in professionell großen Locations profitieren immens davon, wenn sie die jeweiligen Einstellungen über mobile Devices wie Smartphone, iPhone, Tablet oder iPad vornehmen können, wodurch sich die Lightshow mit Visualisierungen etwa bei der Probe unmittelbar von der Bühne konfigurieren lässt, ohne jedes Mal wieder zum FOH rennen zu müssen. Auch hierfür haben wir einige Tipps in diesem Special parat.

- Mobilität und Ausstattung
- DMX-Sets: Auf Kompatibilität und Lizenzkosten achten
- ADJ mydmx GO: DMX-Set mit Übersichtlichkeit
- Sunlite SUSHI-Z1: unkompliziert erweiterbares USB DMX-Set
- Daslight Light Rider WiFi: DMX-Interface ohne programmieren
- Cameo DVC Pro: werksseitig mit zwei DMX-Universen
- Chromateq CQSA für Pro DMX2 – die Standalone-Systeme
- Visual Productions Cuelux 2 und LPU2 Cuety
- Soundswitch Control One – unser Tipp für die DJ-Performance
- Resümee
Mobilität und Ausstattung
Einige Vorteile liegen auf der Hand: Keine lange Aufbauzeit, kein unnötiges Gewicht und insbesondere die Mobilität im Raum. Wichtig ist es dabei, auf ausreichend DMX-Kanäle sowie Geräte aus der Fixture-Bibliothek zurückgreifen zu können. Die Bedienoberfläche ist idealerweise möglichst mit in Zonen aufgeteilten Bedienelementen designt.
DMX-Sets: Auf Kompatibilität und Lizenzkosten achten
Selbstverständlich ist es von Vorteil, wenn auch die Lizenzen von etwaigen Zusatzprogrammen adaptierbar und die Kompatibilität mit iOS oder eben Android gegeben sind. Also alles wie beim großformatigen Pult, nur eben auf kompakte Formate heruntergebrochen. Ganz schön viel, was da vom System verlangt wird. Aber für die Anbieter von DMX-Sets mit Interface und Software ist das oftmals kein Problem mehr.
ADJ mydmx GO: DMX-Set mit Übersichtlichkeit
Die Anzahl von „mehr als 15.000 DMX-fähigen Beleuchtungsgeräten“ ist bei kompakten DMX-Sets innerhalb der Bibliothek schon gängiger Standard. So auch bei der mydmx GO aus dem Hause ADJ.
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Dabei handelt es sich um ein System mit App zur DMX-basierten Lichtsteuerung für iPad, Android- oder Amazon-Fire-Tablets, das zudem mit Ableton-Live kompatibel ist. Die App ist imstande, 256 Kanäle zu verarbeiten. Mit an Bord des Screens sind diverse Buttons, die zahlreiche Funktionen auslösen.
So sind auf der User-Oberfläche die Scheinwerfer-Moves links, die Farben rechts und die Flasheffekte rechts angeordnet. Ebenso stehen 21 Autoeffekte und 50 User-Presets für die Speicherung von Scenes zur Verfügung. Zum Interface gelangen die Steuerdaten via 2,4 GHz WiFi oder alternativ per USB-Kabel. Und damit wären wir bei der Kompatibilität angelangt: Wer mit iPad arbeitet, profitiert von der grenzenlosen WiFi-Kabelfreiheit, Android-Tablets bleibt nur die Variante mit USB-Kabel vorbehalten.
Ein besonders herausstechendes Argument des ADJ mydmx Go ist die außergewöhnlich übersichtliche Bedienoberfläche mit ihrer einfachen Bedienbarkeit.


Sunlite SUSHI-Z1: unkompliziert erweiterbares USB DMX-Set
Kompakt und robust ist das USB-DMX-Interface SUSHI-Z1 von Sunlite. Nutzen lässt es sich als DMX-Controller oder auch als 3D-Visualizer. Hier lohnt es sich durchaus, auf die Feinheiten zu achten. SUSHI-Z1 beinhaltet zwar zunächst nur 128 DMX-Kanäle für den Live-Betrieb. Die lassen sich allerdings aufgrund der SUT-Technologie unkompliziert auf 512 Kanäle erweitern. Wer mit ArtNet arbeitet, wird diese anfängliche Einschränkung ohnehin nicht bemerken.
Zu den weiteren Besonderheiten zählt das wirklich umfassende Lizenzen-Paket. Enthalten sind etwa lebenslange Lizenzen für ESA 2 Express, DasLight DVC1 und DVC2, Sunlite 2004 Express, Lumides und Arcolis Designer. Hinzu kommen einjährige Lizenzen für DasLight 4, Easy View Connect, Sunlite Suite 2 sowie die Light Rider App.
Das DMX-Interface passt sich inklusive der Software den Bedürfnissen der Nutzer an. Nach Erwerb, Registrierung und Aktivierung des Interfaces kann man mit der Lichtprogrammierung unmittelbar starten. Positiv bei diesem kompakten Interface mit Software ist insbesondere der günstige Preis hzu erwähnen.




Daslight Light Rider WiFi: DMX-Interface ohne programmieren
Über das Daskight Light Rider WiFi DMX-Interface können Scheinwerfer vom Tablet aus angesteuert werden. Das Tool harmoniert mit der App Light Rider, bei der die Bedienoberfläche optisch wie ein typisches DJ-Desk designt ist. Das heißt schon mal, dass die Bedienbarkeit von Anfang an vertraut wirkt und im Workflow nicht um unbekannte Ecken gedacht werden muss. Lediglich einer der Vorzüge: Das DMX-Licht ist in der Kombination von DMX-Interface und Licht-App steuerbar, ohne etwas programmieren zu müssen.
Das Interface stellt im Live-Modus 512 DMX-Kanäle zur Verfügung, die im Standalone-Betrieb um zusätzliche 128 Kanäle erweitert werden. Die mehr als 15.000 integrierten Geräteprofile sind für den Plug-and-Play-Betrieb optimiert. Bedienerfreundlich sind die Bewegungseffekte, Farbeffekte sowie die Flash-Effekte wie auch die benutzerdefinierten Presets auf der intuitiven Oberfläche übersichtlich in Sektionen geordnet.
Im Package der Tablet-basierten DMX-Steuerung enthalten ist eine lebenslange Lizenz für die Light Rider App für iOS als auch iPad. Die eigentlichen Kosten fallen lediglich für die ArtNet- oder Sushi-Lizenzen an.


Cameo DVC Pro: werksseitig mit zwei DMX-Universen
Eine kostengünstigere, aber nicht minder funktional stimmige Lösung präsentiert sich mit dem DVC Pro von Cameo. Integriert ist die Möglichkeit, mit 1024 DMX-Kanälen gleich zwei lokale DMX-Universen auszuspielen. Darüber hinaus ist das USB-Interface im Live-Modus über ArtNet ohne große Addon-Kosten zusätzlich erweiterbar. Ebenso können vorhandene ArtNet-Nodes mühelos weiterverwendet werden. Ausgestattet ist das DMX-Set mit einem integrierten Flash-Speicher für 256 DMX-Kanäle im Standalone-Modus, der auf bis zu 1024 Kanäle erweitert werden kann.
Das Cameo DVC Pro bietet Zugriff auf mehr als 15.000 Gerätebibliotheken, wobei sich eigene Geräteprofile über den integrierten ScanLibrary-Editor erstellen und editieren lassen.
Das DVC Pro ist mit so ziemlich jedem Mischpult kompatibel. Integriert ist neben der leistungsstarken XEEL-Engine für Hunderte von Pixel- und Video-Effekten sowie Bewegungen für Moving-Heads und Scanner eine Touchscreen-Steuerung, die sowohl mit iOS- und Android-Devices als auch MIDI-Controllern kompatibel ist.


Chromateq CQSA für Pro DMX2 – die Standalone-Systeme
Chromateq CQSA 512 und E2 1024 sind USB-zu-DMX Standalone-Interfaces, die im Betrieb nicht auf einen Computer angewiesen sind. Sie bieten DMX, Netzwerk und USB-C Anschlüsse für RDM, DMX, Art-Net Out, sACN Out, Node (Art-Net to DMX decoder) und Splitter-Funktion. Das System arbeitet mit der Software Pro DMX2 zusammen, zudem sind die Programmen PIXXEM, Studio DMX, LED Player, Pro DMX, Wi-Light kostenlos verfügbar.
Als Plattformen können PC, Mac, Linux und RasPi genutzt werden. Cromateq möchte sich für Entertainment aller Art, Konzerte und Bands, gleichermaßen auch für Messebauer und Architekten empfehle. Es bietet umfangreiche Möglichkeiten zur Steuerung von Scheinwerfern, Moving Heads, Dimmern und kann über 8 Tasten an der Hardware eure Szenen und Shows abfeuern inkl. Timer-Programmierung. Zudem ist eine Wi-Light 2 App für mobile Endgeräte verfügbar.
- Chromateq Herstellerseite




Visual Productions Cuelux 2 und LPU2 Cuety
Visual Productions Cuelux 2 ist eine hybride Lichtsteuerungssoftware mit Dongle Hardware für 512 DMX-Kanäle inkl. ArtNet-Unterstützung. Das System ist für Windows, macOS und Linux verfügbar und möchte einen Funktionsumfang ähnlich größerer Lichtkonsolen wie Wholehog oder GrandMa anbieten. Es verfügt über separate Delay, Fade in & Fade out Timings und kommt mit einem Form-Generator und Programmierer-Fenster.
Eine Besonderheit ist die Kompatibilität zu Komponenten wie Touchscreens, Touchboards und Faderboards. Die Software verfügt über eine umfangreiche Library mit vielen Moving-Lights aller wichtigen Hersteller, was die Integration in gängige Beleuchtungsszenarien erleichtert.
Mit seinem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis ist Cuelux eine interessante Lösung für Light-Jockeys, DJs, Verleiher, kleine Bühnen, Tourbands und Clubs gleichermaßen, zumal der Zeitaufwand für die Einarbeitung in die Software laut Hersteller sehr gering ist.
LPU2-Cuety
LPU2-Cuety ist ein System, um das iPad in einen Beleuchtungscontroller zu verwandeln. Obendrein einfach zu bedienen und kostengünstig. Der Controller bietet Unterstützung für Moving Heads, LEDs, konventionelle Beleuchtung und DMX-gesteuerte Spezialeffekte. LPU-2 lässt sich extern über Netzwerkprotokolle wie OSC, TCP, UDP oder HTTP fernsteuern und die Cuety Remote aus dem AppStore erlaubt es, Cuelisten vom Mobilgerät aus zu bedienen, ohne diese zu modifizieren, was einem Einsatz in Installationsumgebungen wie Gastronomie und Bars entgegenkommt.
- Visual Productions – Herstellerseite




Soundswitch Control One – unser Tipp für die DJ-Performance
Mit dem SoundSwitch Control One bekommen Anwender ein DMX-Interface mit Lighting-Controller, das perfekt auf die namensgebende Software abgestimmt ist. Primär für DJs entwickelt, bietet das Gerät zwei DMX-Universen für eure Licht-Anlage. Dual-USB und rund 60 Bedienelemente nebst OLED-Display ermöglichen euch, Farb-Overlays, Loops, Statics, Blinds, Strobes oder auch Bewegungs- und Positionsparameter sowie Nebel on-the-fly steuern. Ganz gleich, ob man auf einer Party, einer Hochzeit oder sonstigem Event auflegt.
An einer Mixstation wie Numark Mixstream Pro oder Denon DJ Prime angeschlossen, wird das Gerät automatisch unterstützt. Support gibts auch für Serato, VirtualDJ, Ableton Link, Nanoleaf und Philips Hue. Die Soundswitch Desktop Software bietet umfangreiche Fixtures und Kontrollmöglichkeiten, muss nach 3 Monaten freier Nutzungszeit allerdings kostenpflichtig erworben werden.
- Soundswitch – Herstellerseite
- Soundswitch Control One Test


Resümee
Wir halten fest: Auch kompaktere DMX-Sets für Veranstaltungstechniker, DJs und mobile Dienstleister sind sehr ausgereift. DJs profitieren vom abgespeckten Setup, professionelle Operator sind aufgrund der oftmals auch App-basierten Bedienbarkeit nicht länger an den FOH gefesselt und die Visualisierung und Steuerung kann in diesem Fall „aus dem Handgelenk“ kann beginnen. Wir wünschen gutes Gelingen!