Hohe Ticket-Gebühren: Robert Smith von The Cure legt sich mit Ticketmaster an und gewinnt

Wenn die Service-Gebühren teurer als die Tickets selber sind, ist es Zeit für Protest. Genau diese Praxis hat nun der Sänger von The Cure angeprangert. Ticketmaster möchte die Fans nun entschädigen.

© Bill Ebbesen

Die Presse um Live Nation und Ticketmaster könnte aktuell kaum schlechter sein. Im Herbst beschuldigte eine Aktivistengruppe Ticketmaster, die Live-Idustrie zu zerstören. Durch übertrieben hohe Ticketpreise, verstecke Gebühren, undurchsichtige Absprachen und der bewussten Förderung vom Zweitmarkt kam es zum Protest. Wir haben den Fall genauer analysiert. Im November stürzte dann die Webseite beim Vorverkauf für Taylor Swift ständig ab, wodurch tausende Fans stundenlang hoffnungsvoll und später enttäuscht vor dem Computer verharren mussten. Im Dezember wurden dann vor einem Bad Bunny-Konzert tausende “fake”-Tickets verkauft, mit denen die Fans nicht in die Konzert-Arena gelassen wurden.

Die Probleme wollen weiterhin nicht aufhören. Dabei kam es zum direkten Schlagabtausch zwischen The Cure und Ticketmaster. “Ich bin genauso angepisst wie ihr”, schrieb Robert Smith auf Social Media. Der Grund: Es gab zahlreiche Beschwerden von Fans, die mit den unverhältnismäßigen Zusatzkosten nicht zufrieden waren. Auf Social Media teilten Konzertgänger Screenshots von ihren Rechnungen.

Das eigentliche Ticket kostete 20 US-Dollar, dazu kamen Service-Gebühren von 11,65 USD, eine Location-Abgabe von 11 USD und eine Bearbeitungsgebühr von 5,50 USD. Damit haben die Gebühren deutlich mehr als das Ticket selber gekostet – 28,15 USD. Aus 20 USD wurden letztlich knapp 50 USD. Diesen Aufschlag fanden die Fans als deutlich überzeugen und kritisierten, dass es keine Alternative für sie gab. Eine Abendkasse und alternative Ticketanbieter gibt es bei vielen Konzerten mittlerweile nicht mehr.

Robert Smith war mit den Extra-Gebühren alles andere als glücklich, weshalb er sich mit Ticketmaster in Verbindung setzte. Dabei konnte er eine eine Rückerstattung erwirken. Smith twitterte: “Nach weiteren Gesprächen hat Ticketmaster uns zugestimmt, dass viele der erhobenen Gebühren unangemessen hoch waren, und als Geste des guten Willens haben wir allen verifizierten Fankonten eine Rückerstattung von 10 Dollar pro Ticket für Transaktionen mit dem niedrigsten Ticketpreis (‘ltp’) und eine Rückerstattung von 5 Dollar pro Ticket für alle anderen Ticketpreis-Transaktionen angeboten, für alle Cure-Shows an allen Veranstaltungsorten.” Die Rückerstattungen werden laut Ticketmaster automatisch abgewickelt.

The Cure kritisierte schon in der Vergangenheit Ticketmaster

Die Band hatte explizit darauf hingewiesen, nicht beim berüchtigten “dynamic pricing” mitzumachen. Bei diesem System werden die Preise an die Nachfrage angepasst und können bei sehr gefragten Konzerten erheblich steigen. Das automatisierte Anpassen der Preise folgt daher dem Prinzip des freien Marktes bzgl. Angebot und Nachfrage. Das Problem ist unter anderem, dass Scalper (Personen die Tickets kaufen um sie teurer weiterzuverkaufen) die Preise künstlich in die Höhe treiben und normale Fans die Konsequenzen tragen. Dazu nutzen Scalper meist Bots und haben dadurch auch eine höhere Wahrscheinlichkeit an (große mengen) Tickets zu kommen.

Bruce Springsteen setzte letztes Jahr auf dynamische Preise und sorgte dabei für einen Shitstorm unter Fans. Konzertkarten wurden zum Teil um bis zu 5.000 USD angeboten. Sein Manager verteidigte diese hohen Preise im Anschluss auch noch.

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Profilbild von Kalle Peng

Kalle Peng sagt:

#1 - 22.03.2023 um 22:24 Uhr

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Support your local artists. Es gibt genug saugute lokale Bands und Künstler, die es heute viel schwieriger haben , in Zeiten kollektiver Ausbeutung durch die Gratismoral im Internet. Wir füttern mit Formatradio immernoch die Küstler der Vergangenhier mit GEMA-Gebühren. Warum braucht ein Peter Gabriel noch Gebühren, nur weil ein Dudelfunk nicht in der Lage ist Musikredakteuere zu beschäftigen, die die wirklichen Talente der Gegenwart zu fördern? Und der Schwabbel auf dem Foto dieses Artikels sieht auch nicht aus, als würde er am Hungertuch nagen. Leute gebt Euer Geld den local Stars aus Eurem Umfeld.!!!

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Rene sagt:

#2 - 26.03.2023 um 00:04 Uhr

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Irgendwo auch selbst schuld, wenn man hunderte Euro für ein Konzert bezahlt. Wenn ich Leute Frage warum sie das tun und ob sie es noch gerechtfertigt finden, kommt fast immer die Antwort: Da ist ja auch eine tolle riesen show dahinter. Merke: Es geht also gar nicht mehr um die Musik sondern um die Show die man mal gesehen haben muss.

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