Nachdem Hercules DJ bereits 2019 das DJStarter-Kit eingeführt hatte, ein Bundle aus dem DJ-Controller DJControl Starlight, den Aktiv-Lautsprecherboxen DJSpeaker 32 und dem Kopfhörer HDP DJ M40.2, kommen nun das Hercules DJLearning Kit und das Hercules DJParty Set zum Test. Hercules hat ja einen ziemlich guten Run, was die letzten Veröffentlichungen an Produkten und Software-Updates angeht, denn einerseits schnitten ihre DJ-Controller in den Bonedo-Tests meist gut ab, andererseits konnte auch die Speaker-Serie punkten und nicht zuletzt auch die mittlerweile kostenlos beigelegte Software DJUCED.
Die beiden neuen DJ-Pakete verstehen sich als All-in-one-Lösung für Einsteiger, die preiswertes DJ-Equipment zum „Erlernen und Perfektionieren“ von DJ-Skills suchen. Dabei spielt hier konzeptionell natürlich auch die Software eine Rolle …
Details
Hercules DJLearning Kit
Das Hercules DJLearning Kit kostet aktuell (04/2021) gerade mal 165 Euro und kommt mit dem DJ-Controller DJControl Inpulse 200 (hier im Test), den Monitorlautsprechern DJMonitor 32 (hier im Test) und nicht zu vergessen dem HDP DJ45 DJ-Kopfhörer. Wie bereits eingangs erwähnt wird auch das hauseigene DJUCED mitgeliefert. Satte 4,5 Sterne konnte das Programm im Bonedo-Test absahnen. Das kann sich wahrlich sehen lassen. Gegenüber dem DJStarter Kit (hier im Test) wird hier ein anderer Kopfhörer mitgeliefert und der größere Controller.
Das zweite Paket, das wir uns in diesem Artikel ansehen, ist das Hercules DJParty Set für 99 Euro, dessen zentraler Bestandteil der DJControl Starlight (zum Test) ist. Warum das Gerät Starlight heißt, wird schnell klar, denn der Boden des Mini-Controllers beginnt beim Auflegen zu blinken. Das trifft auch auf die fünf mitgelieferten LED-Wristbands zu, jedes in einer eigenen Farbe – grad richtig für die anstehende Garagen- oder Karnevalsparty im kleinen Bekanntenkreis oder im Wohnzimmer der verreisten Eltern. Ein Kopfhörer darf natürlich auch in diesem Package nicht fehlen: Der HDP DJ45 liegt auch hier dem Lieferumfang bei.
Zur Erstauslieferung lief der Starlight-Controller allerdings ausschließlich mit Serato, nicht jedoch mit DJUCE. Das hat sich mittlerweile geändert, sodass auch die Nutzer der Hercules-eigenen Software ins Boot geholt wurden. Bei DJUCED handelt es sich übrigens nicht um eine LE, sondern um eine Vollversion, die mit zahlreichen Features und einem ordentlichen Workflow gut geeignet für eure ersten Gehversuche ist.
1/2 Hercules DJUCED 4 – eine vollwertige DJ-Software mit Fun-Faktor
2/2 Hercules DJUCED 4 – eine vollwertige DJ-Software mit Fun-Faktor
Hercules DJParty Set
Zunächst der Controller: Der DJControl Starlight ist ein wahrlich kompaktes Tool zum Auflegen. Er bietet insgesamt 34 Bedienelemente, darunter zwei Jogwheels zum Spulen, Scratchen und Phasenabgleich, zwei Mini-Pitchfader, vier Hartplastik-„Pads“ für Hotcues, Loops, FX und Samples eine Transportabteilung sowie Regler für die Lautstärke, den Kopfhörer, das Cueing, Bass/Filter und einen Crossfader etc. Das Summensignal wird über eine 3,5 mm Miniklinke ausgeführt, wo ihr Speaker, Verstärker und Co. andocken könnt. Ebenso ist ein Kopfhörerausgang als 3,5 mm Stereoklinke verbaut. Das integrierte Audiointerface steigt mit 24-Bit/44,1 kHz in den Ring.
Das Hercules DJParty Set im Test mit dem DJSpeaker 32 Smart Set
Kopfhörer
Beim HDP-DJ 45 handelt es sich um einen DJ-Kopfhörer mit 50 mm Treibern und geschlossener Rückwand. Die Hörmuscheln sind mit glatten Kunstleder-Ohrpolstern bestückt und können DJ-typisch rotiert und geschwenkt werden, sodass dieses Modell u. a. die Disziplinen des 1-Ohr-Abhörens und Schulterklemmens beherrscht und auf Reisen kompakt zusammengeklappt werden kann. Das fest verbundene Kabel ist 2 m lang und endet in einem 3,5 mm Miniklinkenstecker, für den ein 6,35 mm Stereoklinkenadapter mitgeliefert wird. Der Frequenzbereich ist mit 20-20.000 Hz angegeben, die Empfindlichkeit mit 95 dB und die Impedanz mit 60 Ohm.
Klanglich gibt sich der HDP 45 DJ transparent mit präsenten Höhen und Mitten und ordentlicher Basswiedergabe zur Verortung der für das Beatmixing wichtigen Frequenzbereiche. Im Zusammenspiel mit dem Starlight kommt er kaum an seine Zerrgrenzen, solange man die Software nicht in den roten Bereich treibt. Er ist laut genug für den gebotenen Einsatzzweck und schirmt zudem gut vor der äußeren Geräuschkulisse ab. Ein stimmiges Modell für das Hercules Paket.
Einen Wermutstropfen muss ich jedoch einschenken und dieser betrifft den Tragekomfort: Der Kopfhörer wiegt satte 340 Gramm mit Kabel, verfügt nur über wenig Kopfbandfutter und erzeugt einen spürbaren Anpressdruck auf dem Ohr. Okay, es ist ein DJ-Kopfhörer, kein Studiomodell, klar. Aber hinsichtlich des Tragekomforts habe ich schon bequemere Ohrnahbeschaller auf dem Kopf gehabt. Dafür hält der Proband jedoch auch beim Mittanzen fest auf dem Haupt. Wie man so schön sagt: Sitzt wie eine 1.
1/2 Hercules HDP DJ45 Kopfhörer aus dem Hercules DJParty und DJLearning Paket
2/2 Hercules HDP DJ45 Kopfhörer aus dem Hercules DJParty und DJLearning Paket
Wristbands
Schließlich finden sich noch fünf Wristbands im Lieferumfang, die munter im Takt der Musik blinken. Praktischerweise verfügen sie über einen An/Aus-Schalter am Armband. Das spart Batterien, denn die Stromversorgung erfolgt über CR1220 Knopfzellen. Ist ein Wristband kurz vor der Party leer, kann man sich schnell behelfen, statt erst einmal stundenlang aufzuladen.
In the Mix
Im Praxistest gibt sich das Set als adäquate Einsteigerlösung. Autosync, Kanäle vorhören, Filter/EQ-Mischen, Crossfader-Überblendungen, Effekte abfeuern, Loopen oder mit dem (zugegebenermaßen etwas kurzem) Pitch und Jogwheel manuelles Beatmatching üben – alles kein Problem. Das DJUCED-Programm ist nahtlos auf Hardware von Hercules abgestimmt. Es funktioniert plug’n’play und ohne störende Verzögerungen mit dem Kompakt-Controller und hat eigentlich alles zu bieten, was man sich als Rookie wünschen kann. Darunter Decks mit Waveforms, Playlisten mit Cover-Anzeige, Ratings, Playcount, Keys und Energy-Level, dazu Effekte und Samples, integrierte Video-Tutorials der DJ-Academy, Ableton Link und dazu Soundcloud-Upload, falls ihr eure Mixe sharen wollt.
Das Hercules DJ-Learning Kit beinhaltet den gleichen HDP DJ45 Kopfhörer, bringt aber mit den DJMonitor 32 ein paar Aktivboxen mit und einen größeren Controller, ebenfalls mit integriertem Audiointerface.
DJControl Inpulse 200
Beim DJControl Inpulse 200 habt ihr gegenüber dem Starlight einen Navigations-Encoder an Bord, umfangreichere Equalizing-Funktionen, Linefader, eine separate Loop-Abteilung, integrierte Beatmixing-Hilfen, Cinch-Outputs und insgesamt mehr Workspace – die umfangreichere Einstiegslösung, keine Frage. Schade nur, dass das USB-Kabel fest verbaut ist.
Softwareseitig bietet der Inpulse 200 selbstverständlich das Plug’n’play- Zusammenspiel mit DJUCED an, dazu auch DJAY für iOS Free. Auf der Website sind Mappings für Traktor und DJ Pro verfügbar. Virtual DJ ist ebenfalls möglich, so die erforderliche Lizenz gekauft wurde.
Dass der DJControl Inpulse ein einsteigerfreundlicher Controller mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis ist, zudem kompakt ist, sich leicht transportieren lässt und alle notwendigen Features mitbringt, um ein paar Tracks zusammenzumixen, inklusive einer beherrschbaren und nicht überfordernden kreativen Spielwiese, konnte er bereits im Einzeltest unter Beweis stellen, den ich hier für weitere Informationen verlinken möchte. Fehlt eigentlich nur noch der passende …
Hercules DJMonitor 32
Der Hercules DJ Monitor 32 bietet 2×15 Watt Leistung und arbeitet in einem Frequenzbereich von 60 – 20.000. Der Speaker setzt auf einen 3-Zoll-Woofer plus Hochtöner und macht optisch keine schlechte Figur auf dem DJ-Tisch/Desktop, ohne viel Platz zu vereinnahmen. Das Chassis ist aus 6 mm starkem MDF gefertigt. Zur Lautstärkeregelung verfügt die Aktivbox über einen frontalen Drehregler, ein EQ wie beim größeren 42er-Modell ist nicht vorhanden.
An der Rückseite befinden sich an der aktiven Box der Einschaltknopf, der Stromkabelanschluss und zwei Cinch-Eingangsbuchsen sowie die Klemme für das zweipolige Lautsprecherverbindungskabel zur passiven Einheit. Etwa 2,8 kg wiegt die Kombi aus passiver und aktiver Box, ist im Nu aufgebaut, mit dem Inpulse verbunden und ready to rock.
Was die erzielbare Lautstärke angeht, liegt der DJMonitor 32 zwar durchaus auf einem Niveau, dass man ihn nach 22 Uhr in der Nachbarschaft aufgrund von möglicher Lärmbelästigung und den Konsequenzen nicht mehr voll aufreißen möchte. Klanglich muss der Käufer primär im Bassbereich Zugeständnisse machen und im Testumfeld mit begann der Speaker bei hoch aufgedrehter Lautstärke so ab 14 Uhr Reglerstellung zu zerren. Für die ersten DJ-Übungsrunden oder die spontane Wohnzimmerparty mit einer Handvoll Freunden reicht es aber noch aus. Kurz mal den Pegelmesser bemüht, um ein grobes Bild zu vermitteln: Er zeigt beim gerade laufenden Techno-Track auf gut einem Meter Entfernung einen max. Schalldruckpegel von etwa 84 dB an, bevor ich in meinem Testumfeld dann beim Erhöhen der Lautstärke in den Zerrbereich gelange.
In the Mix
Auch hier lässt sich festhalten, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis gut ist. Die größeren Jogwheels, das erweiterte Equalizing, der Beatmatching-Guide und nicht zuletzt die Linefader erhöhen den Spaßfaktor und der ist bei diesem Hercules-Set in Anbetracht der Investitionssumme ziemlich hoch. Der Workflow mit dediziertem Navigationsencoder und zusätzlichen Bedienelementen zum Tracks-Laden gestaltet sich noch etwas besser, da man nicht ständig zum Laptop/Touchpad greifen muss, um nach Titeln zu Browsen und die Decks zu beladen.
Hercules DJParty Set und DJLearning Kit sind das, was der Name verspricht. Im ersten Fall ein kleines Package aus Controller, blinkenden Armbändern, Headphone und Software, mit dem ihr – vorausgesetzt ihr habt noch ein paar Speaker im Zimmer – mit euren Freunden eine kleine Party feiern könnt. Der DJControl Starlight und die Software DJUCED sind ein einsteigerfreundliches Plug’n’play Bundle, der HDP DJ45 DJ-Kopfhörer passt stimmig ins Konzept und das Setup kann bei Platzmangel zur Lagerung einfach wieder in der Schublade verschwinden. Die Wristbands dürfen als nettes Beiwerk verstanden werden, Party halt.
Etwas größer fällt das DJ LearningKit aus, denn vor allem der Controller mit seinem größeren Arbeitsraum, zusätzlichen Bedienelementen und visuellen Mixhilfen ist besser dafür prädestiniert, sich mit dem „Auflegen lernen“ zu befassen. Dazu serviert Hercules den Kopfhörer HDP DJ45 und noch ein paar DJMonitor 32 Speaker, die nicht sonderlich laut und punchy sind, aber für den normalem Heimeinsatz eines Bedroomers durchaus ausreichen.
Softwareseitig ist beiden Pakete natürlich Hercules DJUCED auf den Leib geschneidert. Ihr seid zwar grundsätzlich nicht auf DJUCED festgelegt, denn auch DJAY Free wird unterstützt und der Starlight läuft zudem mit Serato DJ Lite, doch in Anbetracht der sehr guten Bewertung im Bonedo-Test liegt ihr hier sicher nicht falsch.
Die Hercules-Range bietet seit jeher ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Das lässt sich auch über die beiden neuen Rookie-Packages Hercules DJParty Set und DJLearning Kit sagen, die für die ersten Gehversuche als Hobby-DJ und Partys im kleinen Kreis keine schlechte Einsteigerlösung darstellen, bis man den nächsten Upgrade-Schritt des Equipments wagt. Die Software wird dazu stetig besser.
Pro
Preis-Leistungs-Verhältnis
ordentliche Verarbeitung der Komponenten
einsteigerfreundliches Konzept
integriertes Audiointerface
gut abgestimmte Pakete
kompakte Größe der Controller
leistungsfähige DJUCED Software im Bundle enthalten
Contra
weder Browser-Encoder noch Ladetasten (Starlight)
USB-Kabel fest verbaut (Inpulse 200)
Lautstärke der Speaker (DJlearning Kit)
Bundes für DJ-Einsteiger: Hercules DJLearning Kit und DJParty Set
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