Heavyocity Damage 2 Test

Damage 2 ist die langersehnte Fortsetzung eines der erfolgreichsten Produkte von Heavyocity aus New York. Der erste Teil hat mich bereits vor rund zehn Jahren im wahrsten Sinne des Wortes von den Socken gerissen: heftigste Hybridsounds, epische Drums und eklektische Loops sowie natürlich jede Menge Distortion! Perfekt für etwas heftigere Soundtracks, spielfertig aufbereitet und mit einem funktionalen Interface garniert. Was bringt Teil 2?

Heavyocity_Damage2_Test

What it is


Heavyocity Damage 2 ist eine Hybrid-Library, die echte Percussion-Ensembles mit drastisch manipulierten Sounds und Effekten kombiniert. Organisiert in drei verschiedenen Kontakt-Instrumenten stehen jede Menge Orchester-Drums und ratternde Rhythmen parat.

Drei NKIs stehen zur Nutzung in Kontakt oder Komplete Kontrol zur Verfügung. NKS-Support versteht sich von selbst.
Drei NKIs stehen zur Nutzung in Kontakt oder Komplete Kontrol zur Verfügung. NKS-Support versteht sich von selbst.

Serious Business

Filigrane Sounds findet man in dieser Library eher nicht. Damage 2 steht ganz in der alten Tradition heftig-aggressiver, brutal-böser und drastisch-schiebender Cinematic-Percussions moderner Blockbuster. Aufgenommen wurde stilecht im Skywalker Sound Studio, in dem Filme wie Ad Astra, Star Wars und Toy Story gemischt wurden. 
Das gesamte Material wurde dabei so aufbereitet, dass es äußert intuitiv spielbar wird, entweder in NI Kontakt oder in NI Komplete Kontrol. Für letzteres gibt es natürlich NKS-Unterstützung – entsprechende Keyboards wie das NI S61 und S88 mk2 leuchten dann entsprechend bunt für eine intuitive Navigation. Für Filmkomponisten, die unter Zeitdruck stehen, also genau das richtige – oder einfach für Musiker, die deutlich heftigere Sounds benötigen.

Fotostrecke: 7 Bilder Große Trommeln …

Spannung, Spiel und Schokolade


Damage 2 besteht nur noch aus drei NKIs (Native Instruments Kontakt Instruments) und organisiert alle Sounds darin übersichtlich sortiert als Snapshots („Presets“). Das nervige Löschen und Neuladen von NKIs wird so auf ein Minimum reduziert. 

Fotostrecke: 3 Bilder Der Ensemble Designer für “One-Shots”, wobei das durchaus untertrieben ist …

Alle drei NKIs – Ensemble Designer, Kit Designer und Loop Designer – bieten eine dem Anwendungszweck besser dienliche Bedienung und somit teils andere Möglichkeiten. Das GUI ist dennoch grundlegend logisch strukturiert und nur da verschachtelt, wo es wirklich sein muss. Trotz des fixen Kontakt-Fensters lassen sich so alle Einzelsounds zügig verwalten.
Immerhin gilt es, 24 GB zu bewältigen, die entpackt an der 60-GB-Grenze nagen. Oder anders ausgedrückt: Aus 1600 Quellen und 40000 Samples resultieren 860 Loops, sortiert in 200 Snapshots und 20 Kategorien. Das Upgrade kostet aktuell 199 US-Dollar, die Vollversion wiederum 399 US-Dollar und bis zum 27.8.2020 gibt es noch das Einführungsangebot für 299 US-Dollar.

Fotostrecke: 20 Bilder Der Ensemble und der Loop Designer haben eine Snapshot-Kategorie namens „All-Star” an Bord, um noch schnellere Einstiege zu finden.

Praxis

Ensemble Designer für Percussion-Performances


Der Ensemble Designer des Heavyocity Damage 2 dient dem unkomplizierten Erstellen von eigenen Patches aus einer Vielzahl an echten und künstlichen Quellen sowie dem „großen Spiel“ bereits vorhandener Ensemble-Performances – und das am besten mit einer 88-Tasten-Klaviatur!
Die verschiedenen velocitysensitiven Drum- und Percussion-Sounds können auf einer virtuellen Bühne großzügig verteilt werden und lassen sich praxistauglich aus fünf diskreten Mic-Channels mischen: Close, Room, Hall, LFE und Crush. LFE steht für Low Frequency Enhancement/Effects und betont abermals die Nähe zum dicken Kinosound. 

Fotostrecke: 11 Bilder Stage 1 …
Die Presets organisieren die Multisounds auf drei Oktaven, wobei jeder Oktave eine eigene Bühne zur Verfügung steht. Salopp gesagt lagern „per default“ auf der ersten Oktave (C2) zwölf verschieden Bassdrums, auf der nächsten zwölf Snares und auf der dritten Oktave wiederum zwölf Percussion-/Hi-Hat-Sounds.
Diese Kategorisierung ist von mir sehr vereinfachend gewählt, dennoch sind alle Sounds komplex und gleichzeitig weitestgehend homogen. Es lassen sich Einzelsounds laden, aber auch ganze Sets (eine Oktave). Die Kategorisierung ist sehr übersichtlich – und dass man das NKI zum Neuladen nicht verlassen muss ist ein Segen.

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Effektiver Kit Designer


Das Kit-Designer-NKI ist eine Art Essenz des Ensemble Designers, wenn man so will, und nun für 16 Drumpads ausgelegt. Damit sollen die Sounds im MPC-Style einfacher für Maschine, Ableton und Co. nutzbar werden. Hinzukommt ein Mixer inklusive Pan, Solo, Mute sowie nun vier Effekte pro Track.

Fotostrecke: 4 Bilder Damage 2 Kit Designer: Settings.
Audio Samples
0:00
HC_Damage2KitDesigner_01_CloseAndFuzzy.wav HC_Damage2KitDesigner_02_ASoupyPunch.wav HC_Damage2KitDesigner_03_IntoTheWoods.wav HC_Damage2KitDesigner_04_LegendsOfWar.wav

50 Kits gibt es, aufgeteilt in Hybrid und Damage. Die Mastersektion mit den sieben Effekten inklusive Punish ist identisch. Simple Sounds sucht man auch hier vergeblich und das ist gut so! Es fällt mir dennoch auf, dass viele Kits gerade zu im Delay/Hall baden. Insbesondere bei den Kicks ist mir das doch etwas zu viel des Guten.

Loop Designer: Where the magic happens


Im Gegensatz zu den „One-Shots“ der beiden anderen NKIs gibt es beim Loop Designer genau das, was wohl die meisten mit Damage 2 assoziieren: Brachiale Loops, die in sich so rhythmisch simpel sind, dass sie sehr gut miteinander kombiniert werden können. Eine Art Loop-Start-Quantisierung wäre allerdings irgendwie hilfreich.

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Mit wenigen Handgriffen kann man nun Loops layern und so den Sound schnell personalisieren, ohne die Klangnische verlassen zu müssen. Ich bin mir sicher, dass wir einige der folgenden Sounds bald häufiger auf Netflix und Co. hören werden. Mit dem Gebotenen lässt sich zum laufenden Bewegbild jedenfalls gut improvisieren, auch um den Grundcharakter einer Szene unkompliziert skizzieren zu können. Auffällig ist leider nur der teils starke CPU-Load bei diesem NKI sowie die zeitweise träge Grafik. Leben am Limit.
Die Loops sind auch hier in in Oktaven/Gruppen organisiert, wobei jede – logischerweise – zwölf Loops enthält. Die erste Gruppe bietet Bassmaterial (ab C2), die zweite Mittiges (ab C3) und die dritte Oktave wieder High-Percussions (ab C4), die Aufteilung ist dabei also ähnlich wie beim Ensemble-Designer-NKI. Hinzukommt eine vierte Oktave für Transitions.
Eine weitere Oktave oder Zone (ab C1 und „Designed Keys“ genannt) kombiniert die passenden Loops. Soll heißen: Haltet ihr C1, läuft der Loop von C2 mit dem Loop von C3 und C4. Hinzu kommt eine Keyswitch-Region ab C0, welche zusätzliche, aber doch recht rudimentäre Stutter-Effekte bietet. Dazu gibt es noch Send-Effekte und der gewohnte Master FX.

Fotostrecke: 4 Bilder Damage 2 Loop Designer: Loop Einstellungen

Fazit

Heavyocity Damage 2 ist eine gebührende Fortsetzung des Bombast-Klassikers aus New York. Fette Hybrid-Percussions und knatternde Loops sorgen für cineastische Klangkulissen und drastische Impacts. Vom Start weg klingt die Library vollkommen production ready, modern, ist laut und absolut durchsetzungsfähig. Die Spielbarkeit ist auch dank der guten Selektion an Presets sowie toller NKS-Unterstützung gegeben, ohne dass man sich im Kleinteiligen verliert. Ein Top-Library für schnelles Arbeiten, lediglich die teils hohe CPU-Last stört. Ob ein Update hier Abhilfe schaffen kann? Man weiß es noch nicht.

Heavyocity_Damage2_alle3
Drei NKIs stehen zur Nutzung in Kontakt oder Komplete Kontrol zur Verfügung. NKS-Support versteht sich von selbst.
Pro
  • Instant-Dramatik mit Hybridsounds
  • Moderner Blockbuster-Sound
  • 
hohe Durchsetzungsfähigkeit
  • Performance-Effekte
  • 
einfache Bedienung
  • NKS-Support
Contra
  • teilweise recht CPU-hungrig
Features
  • Cinematic Hybrid Percussion Library
  • für Kontakt 6 (NKI) und Komplete Kontrol (NKS)
  • Performance-Kontrolle
  • Loops und Hits
  • 1600 Quellen, 40000 Samples, 860 Loops
  • 200 Snapshots, 20 Kategorien
  • 26 GB HDD Speicher benötigt
  • 16
Preis
  • 
Vollversion: 399,– USD

  • Upgrade: 199,– USD
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Instant-Dramatik mit Hybridsounds
  • Moderner Blockbuster-Sound
  • 
hohe Durchsetzungsfähigkeit
  • Performance-Effekte
  • 
einfache Bedienung
  • NKS-Support
Contra
  • teilweise recht CPU-hungrig
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Heavyocity Damage 2 Test
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Damage 2 Loop Designer: Send-Effekte

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Martin sagt:

#1 - 08.11.2022 um 23:23 Uhr

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