ANZEIGE

Halskonstruktionen im Bassbau

Schraubhals, durchgehender Hals, eingeleimter Hals … Zu den großen Mythen im E-Bassbereich zählen Statements, die besagen, dass bestimmte Halskonstruktionen im Bassbau per se “besser” oder “schlecher” seien als andere. Das ist natürlich waschechtes “Bassistengarn”. Zumal man bekanntlich sehr vorsichtig mit den Begriffen “besser” oder “schlechter” umgehen sollte, dienen diese doch nicht gerade einem objektiven Vergleich der unterschiedlichen Konstruktionen und Bauweisen. In diesem Artikel möchten wir daher mit Vorurteilen aufräumen und Halbwissen beseitigen. In diesem Feature erfahrt ihr alles über die wesentlichen Unterschiede der Halskonstruktionen beim E-Bass und deren Eigenschaften.

Halskonstruktionen im Bassbau
Durchgehender Hals? Schraubhals? Eingeleimter Hals? In diesem Feature beleuchten wir die gängigen Halskonstruktionen im E-Bassbau!
Inhalte
  1. Halsbefestigungen beim E-Bass – Allgemeines
  2. Halsbefestigungen beim E-Bass – eine Frage der Wirtschaftlichkeit
  3. ▶ Schraubhals (Bolt-On Neck)
  4. ▶ Eingeleimter Hals (Set Neck)
  5. ▶ Durchgehender Hals (Neck Thru/Through)
  6. Halskonstruktionen im Bassbau – Fazit

Halsbefestigungen beim E-Bass – Allgemeines

Das Statement “durchgehender Hals = besser als halbdurchgehender Hals = besser als eingeleimter Hals = besser als geschraubter Hals” trifft ebenso wenig auf Bundbässe wie auf bundlose Bässe zu. Entgegen der weit verbreiteten Annahme können geschraubte Hälse zum Beispiel ein ebenso gutes und langes Sustain entwickeln wie geleimte oder durchgehende Hälse. Hier sind nämlich die Auswahl der Materialien und die Güte der Befestigung entscheidend.

Auch interessant: Diese klassischen Bassmodelle musst du kennen!
Auch interessant: Diese klassischen Bassmodelle musst du kennen!
Die 10 wichtigsten E-Bass-Modelle aller Zeiten

Nicht jede Schraubverbindung ist beispielsweise gleich gut für die Tonübertragung. Das Gleiche gilt auch für geleimte Verbindungen, denn schon der Leim selbst kann einen massiven Einfluss auf die Schwingungen ausüben. Sehr wohl aber besitzen alle Befestigungsarten ihre eigenen allgemeinen Charakteristika und auch unterschiedliche Klangeigenschaften – auch wenn diese nicht selten eher von subtiler Natur sind!

Der hörbare Unterschied in der Art der Halsbefestigung besteht in der Übertragung verschiedener Frequenzbereiche einerseits und in der Dämpfung bzw. der Absorption von Schwingungen andererseits. Man könnte sagen: Die Halsbefestigung wirkt sich wie ein “natürliches Klangfilter” aus!
Im Bereich der Verbindung zwischen Hals und Korpus treten bei geschraubten Hälsen und (in schwächerer Form) bei geleimten Hälsen bestimmte Verluste im Obertonbereich auf. Gleichzeitig tritt eine etwas betontere Ansprache im Mittenbereich auf, was im Bassistenmund gerne mit dem Begriff “Knurren” beschrieben wird.

Hälse dieser Bauart betonen die perkussive erste Phase des Anschlags und lassen den Ton nach diesem ersten Impuls etwas schwächer werden. Wir reden hier allerdings wie gesagt über nicht selten kaum hörbare Unterschiede. Man muss also schon sehr genau die Ohren spitzen! Allerdings kommt es bei der Frequenzübertragung natürlich auch auf viele weitere Faktoren an, zum Beispiel die Holzauswahl, die Gestaltung der Kopfplatte, den Korpus oder die Brückenkonstruktion.

Halsbefestigungen beim E-Bass – eine Frage der Wirtschaftlichkeit

Ein wichtiger Aspekt war schon zu Leo Fenders Pionierzeiten der Hauptgrund für die Entscheidung zugunsten des Schraubhalses: Ein Bass mit geschraubtem Hals ist wesentlich einfacher und günstiger herzustellen als andere Varianten. Ein geschraubter Hals kann getrennt vom Korpus hergestellt werden und bietet die Möglichkeit des problemlosen Services beim Abrichten, Bundieren und Reparieren. Ein weiteres Pro-Argument ist die Möglichkeit eines einfachen Austausches bei Nichtgefallen oder Beschädigung.

Auch interessant: Was du über kopflose E-Bässe wissen musst!
Auch interessant: Was du über kopflose E-Bässe wissen musst!
Alles über Headless-Bässe

Folglich war schon seit den frühen Entwicklungsjahren des E-Basses die Art der Halskonstruktion vor allem eine wirtschaftliche Entscheidung. Sie führte zu einem immensen Erfolg des Schraubhalses, der bis heute zweifellos die am weitesten verbreitete Bauweise darstellt, wobei bei der Art der Schraubverbindung in den letzten Jahren durchaus eine Evolution stattgefunden hat!

Speziell mit Aufkommen des Edelbass-Booms, angefeuert durch den Erfolg von Firmen wie Alembic zu Beginn der 70er-Jahre, wurden jedoch durchgehende Hälse zwischenzeitlich zu einem Merkmal besonders guter Qualität auserkoren. Man darf dabei allerdings nicht vergessen, dass solche Bässe für gewöhnlich insgesamt mit sehr hochwertigen Komponenten ausgestattet waren. Die daraus resultierenden Klangeigenschaften wurden zwar gerne in erster Linie der Halskonstruktion zugeschrieben, waren jedoch in Wahrheit ein Ergebnis aus dem Zusammenwirken vieler kleiner Einzelfaktoren. Dennoch hielt sich seither der Mythos über die bestimmte Halsbefestigung als besonderes Qualitätsmerkmal bei E-Bässen.

Kommen wir nun zur genaueren Betrachtung der einzelnen Halsbefestigungs-Typen:

▶ Schraubhals (Bolt-On Neck)

Wie immer, wenn wir über das Thema E-Bässe reden, kommen wir nicht am Namen “Fender” vorbei. Fender ist und bleibt nun einmal das “klassische” Beispiel für den geschraubten Hals. Es ist die einfachste und banalste Lösung der Welt: Der Basshals wird passgenau in eine korrespondierende Fräsung (Halstasche) im Korpus eingesetzt und mit von hinten durch den Korpus laufenden Schrauben verankert.

Die gängigste Methode zur Befestigung ist die 4-Punkt-Verschraubung: vier Schrauben, die, symmetrisch angeordnet, Hals und Korpus zusammenhalten. Bei späteren Fender-Bässen, nach Verkauf der Firma Fender an den CBS-Konzern, führte man die 3-Punkt-Befestigung ein.

Fender Bass Neck Plate
Fotostrecke: 2 Bilder 4-Punkt-Verschraubung mit Neck Plate (Unterlegplatte) bei einem Fender Jazz Bass aus den 1960er-Jahren.

Dies geschah jedoch nicht aus Gründen einer vergleichsweise lächerlichen Material- und Zeitersparnis, sondern es stand eine ganz andere Idee dafür Pate: Es gab bei Schraubhälsen immer wieder Probleme mit der optimalen Halsneigung bzw. dem Halswinkel. Damit ist der Winkel gemeint, in welchem der Hals die Linie vom Korpus weiterführt.

Wie dieser Winkel verlaufen muss, ist abhängig davon, wie weit das Griffbrett über die Korpusdecke liegt. Zunächst beträgt dieser Winkel ca. 180 Grad, das heißt, die Griffbrettoberfläche des Halses verläuft in einer parallelen Linie zur Korpusoberfläche. Das Griffbrett muss natürlich minimal oberhalb der Korpusoberfläche liegen, damit die Saiten über den Korpus zur Bassbridge schwingen können. Der Höhenunterschied und die Saitenlagen werden durch die Bridge ausgeglichen bzw. justiert.

Edelbässe: Wir machen euch den Mund wässrig!
Edelbässe: Wir machen euch den Mund wässrig!
Testmarathon Edelbässe

Dennoch kann es vorkommen, dass man den gewünschten Saitenabstand nicht zu 100% in Verbindung mit der installierten Bridge erreicht. In diesem Fall muss man entsprechend den Halswinkel minimal verändern. Hier kam die Idee der 3-Punkt-Befestigung ins Spiel: Zwar dienten alle drei Schrauben der Arretierung, doch eine kaum sichtbare vierte Madenschraube, die dicht bei der mittig liegenden dritten Schraube positioniert wurde, diente einem weiteren Zweck: Wurde die dritte Schraube etwas gelöst, konnte man mithilfe der Madenschraube den Halswinkel in seiner Ausrichtung nach hinten beeinflussen.

War der optimale Winkel erreicht, konnte man die dritte Schraube zum Arretieren wieder festziehen und der Halswinkel wurde verändert, ohne den Hals abschrauben zu müssen. Für wenig zimperliche Behandlungen war diese 3-Punkt-Verbindung jedoch nicht stabil genug, und so ist es keine Seltenheit, Bässe aus dieser Zeit in den Händen zu halten, die eine ziemlich “ausgelutschte” und “wabbelige” Hals-Korpus-Verbindung aufweisen.

Übrigens: Auch die frühen Bässe der Firma Music Man besaßen eine derartige 3-Punkt-Befestigung. Diese wurde jedoch nach Übernahme der Firma durch Ernie Ball eingestellt und im Laufe der Jahrzehnte mehrfach modifiziert. Die heutigen Istrumente der Stingray-Special-Serie etwa erhalten während des Fertigungsprozesses eine asymmetrische Unterlegscheibe in Kombination mit einer 5-Punkt-Verschraubung. Diese asymmetrische Konstruktion verbessert den Zugang der Greifhand zu den hohen Lagen.

Music Man Stingray Neck Plate
Fotostrecke: 2 Bilder Dieser 79er-Stingray wurde noch mit einer 3-Punkt-Verschraubung hergestellt, …

Auch andere Schraubhalskonstruktionen bringen beizeiten das beschriebene Halswinkelproblem mit sich. In erster Linie ist das natürlich auf mangelnde Sorgfalt bei der Herstellung zurückzuführen. Abhilfe leistet bei diesem Problem ein minimales Anwinkeln des Halses nach hinten durch das Unterlegen eines schmalen Furnierstreifens unter das Halsende (shim). Dafür muss man den Hals zunächst abschrauben und unter Umständen mehrfach hin und her experimentieren, bis ein optimales Ergebnis erzielt wird.

Das Gros der Hersteller begnügt sich heutzutage nach wie vor mit vier bis sechs Schrauben zur Halsbefestigung. Häufig werden diese zur Erhöhung der Stabilität asymmetrisch angeordnet. Die Schrauben sind jedoch letztlich nicht der einzige Faktor für Stabilität. Ebenso wichtig ist nämlich die exakte Einpassung des Halses in die Korpusfräsung. Ist die Halstasche im Korpus auch nur minimal zu groß geraten (oder das Halsende zu schmal für die Fräsung), dann ist das ein sehr entscheidender Faktor für Instabilität.

Die Firma Yamaha hat bei einigen Bässen, wie z.B. dem Billy Sheehan “Attitude” eine 6-Punkt-Verschraubung eingeführt, bei der die zwei am weitesten in den Korpus ragende Schrauben diagonal geführt werden und den Hals förmlich in den Korpus hineinziehen, was eine besonders feste Verankerung erzielen soll.

Yamaha Bass 6 Point Miter Neck Joint
Fotostrecke: 2 Bilder Hier seht ihr den sogenannten “6 point miter neck joint” mit zwei schräg eingesetzten Schrauben an einem Yamaha-Bass. (Bild: Yamaha)

Eine Sonderlösung stellt das Patent des deutschen Herstellers Schack dar, bei dessen Konstruktion der Basshals nicht verschraubt wird, sondern über eine spezielle Metallvorrichtung in die Korpusfräsung eingehakt wird. Dabei sorgt der Saitenzug nachhaltig für die absolute starre Arretierung des Halses.
Damit der Hals nach Entfernen der Saiten nicht einfach selbsttätig “ausklinkt”, wird er über einen Bolzen festgehalten, der über die vordere Tonabnehmerfräsung zugänglich ist (falls der Hals doch mal entfernt werden muss). Ein großer Vorteil dieser Vorrichtung ist, dass keinerlei Schrauben sichtbar durch den Korpus laufen.

Halskonstruktion Schack E-Bass
Raffiniert: Dieser Schack Unique Bass kommt ganz ohne Hals-Korpus-Verschraubung aus!

Das genaue Gegenteil – ein wahrhaftiger “Schraubensegen” – überkommt einen, wenn man sich einige Instrumente des deutschen Herstellers Jens Ritter anschaut. Nachdem Jens sehr lange mit unterschiedlichen Schraubkombinationen experimentiert hatte und zahlreiche Bässe “für die Tonne” produziert hatte, gelangte er zu der persönlichen Erkenntnis, die für seine Bässe optimale Variante für die Soundübertragung erreicht zu haben: Die Hälse der Ritter-Bässe werden nicht selten mit sage und schreibe acht, zehn oder sogar noch mehr Schrauben mit dem Korpus verbunden.

Zudem ragen die Necks bei Ritter-Bässen sehr weit in den Korpus hinein, besitzen also einen sehr breitflächigen Auflagekontakt. In puncto Stabilität und Frequenzübertragung ist das auf jeden Fall ein Konzept, das Beachtung verdient. Man sieht: Der Schraubhals hat sich im Laufe der Jahrzehnte stark weiterentwickelt und seine Berechtigung nicht nur erhalten, sondern definitiv weiter ausgebaut.

Neck Joint Ritter Okon Bass
More is more: Dieser Ritter Okon nennt nicht weniger als zehn Schrauben sein Eigen! (Foto: Ritter Basses)

▶ Eingeleimter Hals (Set Neck)

Die Alternative zum Anschrauben eines Halses stellt das Verleimen bzw. Einleimen dar. Die “Leimexperten” waren in den Kindertagen des E-Basses bei der Firma Gibson zu finden und so verwundert es auch nicht, dass man bei Gibson E-Bässe lange Zeit ausschließlich mit einem geleimten und später auch durchgehenden Hals konstruierte.

Auch interessant: So unterschiedlich klingen 10er-, 12er- und 15er-Speaker!
Auch interessant: So unterschiedlich klingen 10er-, 12er- und 15er-Speaker!
Alles über Bass-Lautsprecher

Ein wirklicher “Renner”, so wie beispielsweise bei den Gitarren, wurden geleimte Hälse bei Solidbody-Bässen allerdings nie: Die Tieftöner mit ihrer längeren Mensur und den dicken Saiten stellen eine weitaus höhere Belastung auf die Hals-Korpus-Verbindung dar, als dies bei der Gitarre der Fall ist. Dies macht E-Bässe für Beschädigung anfälliger, zum Beispiel wenn das Instrument einmal umfällt und unsanft auf dem Boden landet.

Aus diesem Grunde sind verleimte Hälse in erster Linie daher die Domäne akustischer und halbakustischer Bässe. Begonnen beim klassischen “Beatle” Violin Bass Höfner 500/1 oder dem Gibson EB-2, bis hin zu modernen Modellen, wie z.B. dem Düsenberg Motown Bass oder dem Ibanez Artcore.

Gibson Bass Set Neck
Fotostrecke: 2 Bilder Geleimter Hals bei einem frühen Gibson EB-3.

Klar ist: Die Konstruktion der Leimstelle bestimmt über deren Stabilität. Es erscheint logisch, dass eine größere Kontaktfläche auch mehr Stabilität garantiert. Der Hals-Korpus-Übergang darf aber auch nicht zu massiv gestaltet werden. Die fragilste Variante besitzen wohl die Gibson EB-3-Bässe (auch “SG-Bässe” genannt), die aufgrund ihres flachen Bodies und des fließenden Hals-Korpus-Übergangs sehr galant sind. Sie sind jedoch genau wegen dieser Konstruktion häufig Kandidaten für die Gitarrenwerkstatt – aufgrund abgebrochener Hälse!

Dennoch: Der große ästhetische Vorteil von geleimten (und auch durchgehenden) Hälsen liegt genau in diesem eleganter wirkenden Übergang zwischen Hals und Korpus. Dadurch, dass diese Stelle flacher und quasi “ineinander gleitend” gestaltet werden kann, sind auch häufig die oberen Bünde leichter für die Greifhand erreichbar.

Ein eigenes Kapitel ist freilich der Leim selbst. Es gibt Leimarten, die sich nahezu unsichtbar mit dem Holz verbinden und die Teile geradezu miteinander verschmelzen. Bei anderen Leimarten verbindet die Leimschicht selbst die Teile miteinander. Der Nachteil: Solche Konstruktionen wirken auf die Schwingungsübertragung eher dämpfend. Jeder, der schon einmal mit dem Bau von sensiblen Streich- und Zupfinstrumenten zu tun hatte, wird bestätigen können, wie stark sich der Leim auf die Schwingungsübertragung auswirken kann!

▶ Durchgehender Hals (Neck Thru/Through)

Die Frage, die zwangsläufig auftaucht, wenn man sich mit der Konstruktion eines Basses mit durchgehendem Hals auseinandersetzt, ist: “Was kann man tun, damit der Hals auch wirklich lange hält?”. Schließlich kann ihn nach Fertigstellung nicht mehr austauschen!

Bei durchgehenden Konstruktionen werden deswegen nahezu eigentlich immer laminierte Hälse verwendet. Hierbei werden zwei bis drei verschiedene Tonhölzer in einem Hals miteinander kombiniert. Mit dieser Technik begann man schon sehr frühzeitig, als man erkannte, dass einteilige Hälse dazu neigen, sich im Laufe der Jahre zu verdrehen (Torsion) – etwa durch die Ausrichtung der Jahresringe.

Einen auf diese Weise unbrauchbar gewordenen Schraubhals kann man problemlos austauschen. Einen durchgehenden Hals auszutauschen, ist jedoch nicht möglich – schlimmstenfalls wird das Instrument sogar unbrauchbar!

Auch interessant: Welcher Basssound für welchen Style?
Auch interessant: Welcher Basssound für welchen Style?
E-Bass Soundeinstellungen – und was sie bewirken

Daher begann man, Hälse zu bauen, bei denen verschiedene Holzschichten symmetrisch verleimt werden. Die parallel verlaufenden Holzschichten derartiger Laminathälse hindern sich im Idealfall aufgrund unterschiedlicher Härte und Ausrichtung gegenseitig am Verdrehen.

Viele Hersteller schwören darauf, dass diese Bauweise aber auch noch einen weiteren Vorteil hat: Man kann durch die Verwendung unterschiedlicher Hölzer nämlich sehr gezielt Einfluss auf den Klang des Basses nehmen! So besitzen harte Hölzer eine sehr direkte Ansprache und klare Höhen, während weichere Hölzer die Bassfrequenzen stärker betonen und “weicher” klingen.

Firmen wie Rickenbacker begannen schon sehr früh, E-Bässe mit durchgehenden Hälsen zu bauen. Die Modelle der 4000er-Serien wurden absolute “Renner”, speziell unter den Rock-Bassisten mit berühmten Vertretern wie Chris Squire, Geddy Lee, Glenn Hughes etc.

Ein weiterer Klassiker ist der legendäre Thunderbird von Gibson mit berühmten Playern wie John Entwistle/The Who) oder Pete Way (U.F.O.). Mit dem Beginn des Edelbass-Booms, ausgelöst durch Companies wie Alembic in den 70er-Jahren, hielten durchgehende Hälse weltweit Einzug. Die Liste ist heutzutage entsprechend geradezu endlos – und die Auswahl grenzenlos!

Thru Neck Rickenbacker Bass
Fotostrecke: 4 Bilder Pioniere des durchgehenden Halses bei E-Bässen waren Rickenbacker (hier ein 4003), …

Halskonstruktionen im Bassbau – Fazit

Auch interessant: Diese legendären Bassamps musst du kennen!
Auch interessant: Diese legendären Bassamps musst du kennen!
Die 10 wichtigsten Bassverstärker aller Zeiten

Es hat sich zweifellos eine Menge getan seit den 50er-Jahren: Verschiedene Hersteller haben die unterschiedlichsten Halskonstruktionen im Bassbau beständig weiterentwickelt. Man mag es geahnt haben, aber alle erwähnten Arten zur Halsbefestigungen haben ihre Berechtigung und bringen individuellen Eigenarten mit sich. Wichtig ist jedoch: Diese Eigenarten lassen sich keineswegs in ein “schlechter” oder “besser” kategorisieren!

Das Entscheidende ist und bleibt der persönliche Geschmack. Ausschlaggebend ist stets das Gefühl, welches man bekommt, wenn man das Instrument in den Händen hält und die Saiten anschlägt. Ob man es gerne robust oder filigran hat, eine hohe Saitenlage oder eher “Tieffliegerabstände” bevorzugt: Spielgefühl und klangliche Eigenschaften sind nicht nur eine Frage der Halsbefestigung, sondern ergeben sich aus der Summe zahlreicher Einzelfaktoren. Genau deswegen sind E-Bässe ja auch in ihrer Verschiedenheit so faszinierend und spannend. Und so bleibt mir als Schlussempfehlung: Probieren geht immer über studieren!

Alles Gute, euer Oliver

Hot or Not
?
TEASER_Die_wichtigsten_Halskonstruktionen_im_Bassbau Bild

Wie heiß findest Du diesen Artikel?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Für dich ausgesucht
Groove und Timing verbessern - Teil 1
Bass / Workshop

Die Basis des Bassspielens sind gutes Timing und ein gesunder Groove. Mithilfe der Übungen aus diesem Workshop kannst du diese wichtigen Fähigkeiten trainieren!

Groove und Timing verbessern - Teil 1 Artikelbild

Jeder Musiker braucht ein gutes Timing und muss ordentlich grooven. Wenn man gemeinsam musiziert, ist es unerlässlich, einen starken Puls zu empfinden und diesen auch für seine Mitmusiker und Zuhörer spürbar werden zu lassen. Im Idealfall bekommen wir als Tieftöner dann als Feedback zu hören: "Hey, das groovt ja klasse bei dir!" Aber gerade, wenn es nicht so klappen mag, stellt sich so mancher die Frage: Wie kann ich meinen Groove und mein Timing verbessern? Kann man diese Fähigkeiten üben, wie etwa eine Tonleiter? Oder sind sie eher angeborene Fähigkeiten? Keine Bange: Jede(r) Bassist:in kann sich jederzeit in den Bereichen Groove und Timing verbessern! In dieser neuen Workshopserie habe ich für euch Übungen zusammengestellt, mit denen ihr eure rhythmische Kompetenz Stück für Stück weiterentwickeln werdet. Und das Beste: Ihr benötigt keinerlei Hilfsmittel, wie z. B. ein Metronom. Die Übungen kann man jederzeit am Schreibtisch, im Zug oder in der Straßenbahn machen - immer dann, wenn man gerade einmal Zeit und Muße hat!

Das Bassriff der Woche - die besten Bassriffs in Noten und Tabs
Workshop

In unserer Bassworkshop-Serie „Das Bassriff der Woche“ entschlüsseln wir die Geheimnisse der besten Basslines der Musikgeschichte und liefern euch Tipps für authentische Grooves und Basssounds.

Das Bassriff der Woche - die besten Bassriffs in Noten und Tabs Artikelbild

"Wie funktioniert der Basslauf zu meinem Lieblingsstück?" Achtung, liebe Bass-Fans, hier bekommt ihr regelmäßig frischen Input! Wenn ihr schon immer mal die bekanntesten Bassriffs und -licks der Musikgeschichte lernen und nachspielen wolltet, dann seid ihr in unserer Bass-Workshop-Serie "Das Bassriff der Woche - die bekanntesten Bassriffs in Noten und TABs" an der richtigen Adresse!

Funk Bass Patterns, die (fast) immer passen
Bass / Workshop

Standard-Bassgrooves bilden das rhythmische Rückgrat zahlreicher Hits. In diesem Workshop findet ihr bekannte Funkbass-Grooves, die auch als Grundlagen für eure eigenen Ideen fungieren können.

Funk Bass Patterns, die (fast) immer passen Artikelbild

Wie im letzten Workshop stelle ich euch heute an dieser Stelle wieder Archetypen für Bassgroove-Patterns vor, welche für einen bestimmte Style oder eine spezielle Epoche stehen. Nach den Rock Bass Patterns aus der letzten Workshopfolge widmen wir uns heute dem Funk. Auch die Funk-Patterns der heutigen Workshopfolge entwickelten sich im Laufe der Jahrzehnte zu Standards bzw. einer Art "Blaupausen" und begegnen uns immer wieder in zahlreichen Situationen mit oder ohne Variationen. Der Grund für ihre Beliebtheit ist, dass sie einfach nahezu immer funktionieren ‑ Klischees werden eben nicht ohne Grund zu Klischees! Für ambitionierte Funkbassist*innen macht es daher absolut Sinn, diese Bass-Patterns im Repertoire zu haben, können sie doch bei jedem Jam, jeder Session, oder beim Schreiben eigener Songs hervorragend als Basis dienen. Zudem lassen sich von diesem Startpunkt aus später wesentlich leichter eigene Grooves entwickeln. Mehr als im Rock steht bei den Funk Bass Patterns die Interaktion mit anderen Instrumenten im Fokus. Es ist also nicht nur wichtig, WAS wir spielen, sondern auch, WIE sich unsere Basslines in den Gesamtkontext einfügen.

Bonedo YouTube
  • Teaser: Darkglass vs. Trondheim Audio!
  • Darkglass Overdrives vs. Trondheim Audio SkarBassOne
  • AWESOME Multi FX pedal: Zoom MS60B+ #shorts #bass #zoom #multifx #zoomms60b+