Gravity LTS 01 B Test

Laptop-Ständer gehören zu den ständigen Begleitern vieler digitaler DJs und Performer, stellen sie doch sicher, dass man während des Gigs auf Augenhöhe mit der benutzten Software ist und Zugriff auf diverse Funktionen hat, die man beim Musizieren benötigt. Nicht selten schleppt, wer mit einer Groovebox, einer DAW oder einem DVS auflegt, das als Vermittler zwischen Timecode-Vinyl, Mischpult und DJ-Software fungiert, mitunter noch sein eigenes Interface zum Gig. Dafür kann eine praktische, zusätzliche Ablage nicht schaden, die nicht mit abenteuerlichen Querstreben an Positionen nervt, die es einem unmöglich machen, seine Soundlösung ideal zu platzieren. Letztlich soll der gekaufte Ständer vielleicht auch hier und da was anderes als das Notebook sicher halten und den mehr oder weniger impulsiven Trigger-Aktionen am Push-Controller oder der Maschine Paroli bieten und sich dabei als ausreichend standfest erweisen. Disziplinen, die mein heutiger Testkandidat Gravity LTS 01 B für sich in Anspruch nehmen möchte.

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Details

Mein heutiger Testkandidat Gravity LTS 01 B ist ein Laptop-Ständer aus deutscher Fertigung, der sich anschickt, Gerätschaften von 12 bis 17 Zoll auf seiner Ablagefläche zu beherbergen. Der Proband kostet 79 Euro (UVP), setzt auf eine leichte und stabile, pulverbeschichtete Aluminiumkonstruktion, wiegt transportfreundliche 1,6 kg und beansprucht gefaltet einen Platz von 26 x 28 cm im DJ-Rucksack.
Der Lieferumfang besteht aus insgesamt 6 Teilen, als da wären: der zusammengeklappte Gravity LTS 01 B, eine Schraubklemme für den Tisch, deren Schutzdeckel, ein Dichtring sowie das Metallblech zur Ablage von „Sekundärgerätschaft“ und ein Faltblatt.
Damit das gute Stück euch unterwegs keine Dellen in eure geliebte Gear haut, wäre es schön gewesen, hätte der Hersteller noch eine Transporttasche beigelegt. Dem ist nicht so, doch zur Not kann man den Burschen ja in ein Handtuch einwickeln, sich etwas Geeignetes aus Luftpolsterfolie zusammenkleben oder sich ein preisgünstiges Sleeve bei einem Online-Händler kaufen. Mitunter hat die Gigbag ja auch ein separates Fach.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Karton des Gravity LTS 01 B …

Verarbeitung

Die Verarbeitung weiß zu gefallen, das mattschwarze Design mit den giftgrünen Akzenten gefällt, der Lack ist sauber aufgetragen und erscheint kratzresistent. Scharfe Kanten und Grate sind nicht auszumachen. Sorgen, dass man die zahlreichen Gummikontakte gegen Verrutschen und zur Vorbeugung von Kratzern am Equipment nach ein paar Einsätzen verliert, so wie man es von manchen angeklebten Gumminoppen der Groove-/FX-/Synth-Boxen kennt, sind unbegründet. Die Dinger kann man selbst mit hohem Kraftaufwand kaum abreißen. Ein Sonderlob dafür.
Das Schnellspanner-Prinzip dürfte hinlänglich bekannt sein: Aufgeklappt lässt sich die Mutter nach Maß anziehen, dann wir der Hebel umgelegt respektive gespannt und der Ständer damit arretiert. Die beiden Schnellspanner wirken vertrauenerweckend und können bei Bedarf mit einem Inbus-Schlüssel nachgezogen werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Verarbeitung des Gravity LTS 01 B weiß zu gefallen

Praxis

Die leichte Aluminium-Konstruktion lässt sich „im Handumdrehen“ aufbauen, das ist hier wirklich wörtlich zu nehmen. Grad mal 5 Handgriffe inklusive Zwischenblech und etwa 15 Sekunden Zeit benötigt es, bis der Gravity LTS 01 B steht. Die Schnellspanner machen ihre Arbeit hervorragend und halten das Equipment auf Kurs. Zwei Handgriffe mehr und ein wenig Schrauben in Abhängigkeit von der Stärke der Tischplatte, dann sitzt auch die eingehängte Tischbefestigungsklammer fest am Fußsockel. Prima. Die Neigung vom Mittelträger und der Hauptablage bleibt natürlich auch bei festgeschraubter Tischklemme flexibel.

Fotostrecke: 3 Bilder Grad mal 5 Handgriffe sind nötig, bis der Gravity LTS 01 B steht.

Laptop, Push und Co

Ich habe hier gerade kein 12-Zoll-Notebook zur Hand, kann aber versichern, dass ein 13er- und 15er-Macbook sicher sitzt. Selbst ein 17-Zöller hat ausreichend Auflagefläche und festen Halt gegen Herunterrutschen, solange er nicht vorne so stark abgerundet ist, dass die Wölbung über die Haltestreben rutscht, so wie es beim 17er HP Pavillon-Laptop des Kollegen der Fall ist. In der Waage hält es zwar, sollte jedoch nicht zu stark angewinkelt werden.
Der halbwegs schwergewichtige Ableton Push findet gut Platz, es wackelt beim Triggern der Tasten aufgrund der Höhe indes ein wenig, aber auch nicht mehr als am benachbarten Crane-Stand. Je nach Größe und Verwendungszweck eines Pad-Controllers würde ich, besonders was Fingerdrumming und Cuepoint-Gewitter angeht, mitunter eine alternative Möglichkeiten in Betracht ziehen. Maschine und Co passen natürlich auch auf den Ständer.
Mein iPad Air liegt nur gerade eben noch am Rand der Gumminoppen auf – okay, Gravity Stands hat den Ständer für 12-Zoll konzipiert, das iPad Air misst gerade mal knapp 10 Zoll, aber zur Not geht’s auch. Der Ständer kann dabei lässig unter dem lokalen Vestax-PDX-Plattenspieler platziert werden, um zum Beispiel mit der Serato Remote App direkt am Turntable zu arbeiten.

Fotostrecke: 4 Bilder Gravity LTS 01 B mit Maschine Jam

Zusatzablage

Ein besonderes Lob verdient auch die flexibel anzubringende Zwischenablage, die sich am Mittelträger an diversen Ausbohrungen einhaken lässt und somit Raum nach oben oder unten hat, ganz wie es grad erforderlich ist. Und das ohne viel Schrauberei und Heckmeck – sehr gut. Das Blech weist eine Gesamttiefe von knapp 15 cm aus, das könnte im Einzelfall etwas kurz sein. Manches Audiointerface kann mit eingestöpselten Kabeln unter Umständen nicht oder zumindest nicht mittig aufgelegt werden, da Strippen an der Mittelträgerseite vorbeizuführen sind. Für andere hingegen passt es dann wieder.

Fotostrecke: 5 Bilder Das Zusatzblech kann an unterschiedlichen Positionen angebracht werden

An dieser Stelle lohnt es sich vielleicht noch darauf hinzuweisen, dass man im Adam-Hall Web-Store alle möglichen Ersatzteile bekommt. Das Extrablech aber leider nicht, obwohl sich so vielleicht auch noch eine weitere Instanz andocken ließe. Schade auch, dass man die Sache nicht gleich so „rund gemacht“ hat, dass man das Blech auch an der Rückseite einhaken kann. Dafür ist allerdings die Führungsausfräsung am Ständer geringfügig zu knapp bemessen. Hier ist in meinen Augen noch Optimierungspotenzial.

Fazit

So ein Laptop-Ständer muss schon einiges aushalten können und er sollte in der Bedienung unkompliziert sein, hinsichtlich der Verstellbarkeit und Neigung flexibel auf die örtlichen Anforderungen eingehen können und vor allem dem Laptop und/oder der teuren DJ- und Performance-Gear eine sichere Ablagefläche darstellen. Das alles trifft auf den Gravity LTS 01 B zu, der nebenbei bemerkt auch noch sehr cool aussieht und mit knapp 79 Euro (UVP) kein großes Loch ins Portemonnaie frisst. Das Optimierungspotenzial, abgesehen von der Tiefe des Zusatzblechs und der leicht wackeligeren Performance ohne Standfuß, ist ziemlich gering. Besonders die verstellbare Mittelkonsole dürfte für all diejenigen zudem noch ein Plus darstellen, die noch ein Audiointerface unterbringen wollen, beispielsweise für ihren Push, Launchpad oder Maschine-Controller oder ein DVS-Interface. Obendrein ist der Ständer angenehm leicht, kann für den Transport kompakt und schnell zusammengeklappt werden und ist mir nichts, dir nichts wieder aufgebaut.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Konstruktion und Design
  • ordentliche Standfestigkeit
  • transportfreundlich faltbar und leicht
  • solide Schnellspanner für flinken Aufbau
  • flexible Aufstellung
  • Zusatzablage variabel positionierbar
  • gelungenes Design
  • viele festsitzende Gummikontakte
  • 5 Jahre Garantie
Contra
  • Arbeitshöhe nur über Neigungswinkel verstellbar
  • Zweitblech nicht rückseitig anbringbar
  • etwas wackeliger mit Tischklemme-only
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Gravity LTS 01 B Test
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