Fostex T60RPmk2 Test – Nussholz und Superbühne

Von Fostex gibt es einen neuen halboffenen Kopfhörer: Der Fostex T60RPmk2 ist ein orthodynamischer Kopfhörer, bei dem nicht eine Schwingspule durch einen Topfmagnet, sondern die gesamte Membranfläche durch einen Planarmagneten angetrieben wird. Er ist der Nachfolger des T60RP.

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Quick Facts zum Fostex T60RPmk2

  • halboffener Kopfhörer
  • planarmagnetische Treiber
  • Kabelführung beidseitig
  • 28 Ohm Impedanz
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Fostex T60RPmk2 Headphone
Fostex T60RPmk2 Headphone Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Nussholz

Eine kleine Schönheit ist der T60RPmk2 – wenn man auf den Look steht, natürlich. Fostex bringt nicht zum ersten Mal Headphones mit Holzschalen auf den Markt, aber hier gefällt mir das silbrig–matt behandelte Nussholz besonders gut. Ich hatte schon Modelle in der Hand, die weniger Maserung und Poren zeigten, glänzend lackiert waren und eher den Charme von Baumarkt-Möbelfurnier hatten. Ich kann festhalten: Der in China hergestellte Kopfhörer ist aus ordentlichen Materialien hergestellt und gibt verarbeitungsseitig keine Gründe zur Beanstandung.

Nahansicht Nussholz-Hörerschale
Das sieht gut aus: Nussholz des neuen Fostex T60RPmk2

Halboffen – oder halbgeschlossen?

Zu den selteneren Vertretern der halboffenen Kopfhörer (hier sind die Bauformen erklärt) gehört der T60RPmk2. So viel sei schon hier verraten: Der Fostex ist näher am offenen denn am geschlossenen Kopfhörer, sowohl, was die Dämpfung als auch was die Klangeigenschaften angeht. Als typischer Pendlerkopfhörer eignet er sich damit weniger, als hochwertiger Monitoringkopfhörer macht er bei nicht übertrieben hochpegligem Playback aber eine sehr gute Figur. Die mitgelieferten Polster lassen sich mit Velourspolstern upgraden – für einen stolzen Preis von 128 Euro. Diese werden wahrscheinlich den Tragekomfort verbessern, die Dämpfung minimal verschlechtern und die Bass Response etwas ändern. Sie lagen mir zum Test aber nicht vor.

Flat out

Der Antrieb in den Ohrmuscheln erfolgt nach dem dynamischen Prinzip. Der planarmagnetische Aufbau beschleunigt die Membranen allerdings flächig, was sie eher wie einen idealen Kolben antreibt. Allerdings sind elektrostatische Wandler üblicherweise einen Tacken flotter unterwegs, da deren Membranen deutlich leichter gebaut und somit weniger träge sind, zumindest in der Theorie.

Planarmagnetische Treiber

Fostex T60RPmk2: Wertsachen

Bei den technischen Werten spielt die neue Version des T60RP in der gleichen Liga wie sein Vorgänger, legt aber messtechnisch eine Schippe drauf: Der Frequenzgang ist im Vergleich etwas erweitert und liegt nun bei 10 Hz bis 40 kHz, die Empfindlichkeit ist auf 96 dB bei 1kHz/1mW gestiegen, das ist ein guter Wert für einen Planarmagneten. Die Impedanz von 28 Ohm ermöglicht, dass der Wandler auch an schwächeren Quellen recht laut und mit wenigen dynamischen Einschränkungen spielen kann. Die Daten erinnern an jene des Fostex T50RPmk4.

Kopfhörerkabel

Das Kabel wird beidseitig eingesteckt. Dem Fostex T60RPmk2 liegt ein kurzes Kabel auf 3,5mm Stereoklinke mit Adapter bei, als Zubehör ist ein längeres erhältlich. Allerdings tut es ja manchmal auch eine Kopfhörerverlängerung.

Beidseitige Kabelführung
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Super Sitz

Mit Kopfband, freier Schiebeverstellung und den leicht beweglichen Muscheln sitzt der Fostex T60RPmk2 sehr angenehm und passgenau auf meinem Kopf. Den Anpressdruck empfinde ich als genau richtig.Mit den Polstern komme ich klar, an langen Arbeitstagen und hoher Umgebungstemperaturen würde ich aber wie so oft lieber auf Velours ausweichen wollen.

Der T60RPmk2 sitzt super!
Kopfbügel und -band

Frequenzgang des T60RPmk2

Die Bässe sind satt und hinreichend trocken. Ich kann mir vorstellen, dass die Kontrolle mit den anderen Polstern etwas stärker ist. Jedoch ist der Fostex T60RPmk2 weit davon entfernt, schwammig oder dröhnig zu klingen – er klingt hier durchaus nach einem komplett offenen Kopfhörer! Mir gefällt, dass die Mitten nicht so sehr zurückgenommen sind, sondern klar und selbstbewusst produziert werden. Dass ich eine leicht warme Note wahrnehmen kann, liegt eher daran, dass die anschließenden Höhen nicht wie bei manchen Headphones übertrieben sind, sondern minimal vorsichtiger transportiert werden. Somit ist er leicht gefällig abgestimmt, aber weit davon entfernt, ein Schönfärber zu sein.

Auflösung und Dynamik

Der letztgenannte Punkt ist im Zusammenspiel mit der atemberaubend guten Detaildarstellung eine wundervolle Kombination. Auch bei hoher Informationsdichte kann ich mit dem Fostex T60RPmk2 sehr lange hören. Es sind dann nicht Schärfen, die mir eine Hörpause nahelegen, sondern eine minimale Nasalität und das auch bei nur „halb“ geschlossenen Systemen irgendwann einsetzende Gefühl der Abgeschlossenheit. Und, ja: auch die Polster.

Auflösung und Dynamik: top!

Trotz der nicht übermäßig brillanten Abstimmung wirkt der Hörer luftig, was ich den dynamischen Eigenschaften zuschreiben kann. Toll ist das auch bei makrodynamischen Änderungen, die bis zu recht hohen Pegeln ohne Kompression übertragen werden. Das hängt natürlich vom Amp ab: m SPL HPm oder meinem Konsolenverstärker muss ich mir keine Sorgen machen. Auch einfachere Amps, wie sie in vielen Audio-Interfaces verbaut sind, sind mit Antreib des Fostex nicht überfordert – Planarmagneten-Kopfhörer profitieren aber immer von schnellen, kraftvollen Kopfhörerverstärkern mit hohen Leistungsreserven.

Paradedisziplin Bühnendarstellung

Wer das Geschehen in der Bühnenbreite und -tiefe genau beurteilen oder auch nur genießen will, greift mit dem Fostex T60RPmk2 sicher zum richtigen Hörer. Hier habe ich das Gefühl, einen offenen Kopfhörer zu tragen und freue mich über scharfe, breite und sehr raumtiefe Darstellung mit nur sehr schwach ausgeprägter Im-Kopf-Lokalisation mittig platzierter Signale.

Bühnendarstellung gehört zu den Stärken des neuen Fostex

Alternativen zum Fostex T60RPmk2

Zunächst würde ich den T50RPmk4, der preiswerter ist und optisch nüchterner, aber soundmäßig in die gleiche Kerbe schlägt. Beyerdynamic DT 880 Pro, Sennheiser HD 660 S, aber auch der Avantone Pro Planar können in Frage kommen.

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Test des Fostex T60RPmk2: Fazit

Edel aussehend und edel klingend, so könnte man den Fostex T60RPmk2 zusammenfassend beschreibend. Der halbgeschlossene Kopfhörer sitzt gut, kommt mit allen Quellen gut klar, besitzt einen weiten Frequenzgang mit kräftigem Bass und nicht übertrieben herausgespielten Höhen, eine sehr gute Dynamik und Auflösung und – und das ist besonders hervorzuheben – einer sehr guten Bühnendarstellung. Preiswert ist er allerdings wirklich nicht.

Testbericht
  • halboffener Kopfhörer
  • ohrumschließend
  • orthodynamische Wandler
  • abnehmbares Y-Kabel mit 3,5mm-Klinkenstecker (1,5 m)
  • Gewicht: 380 g (ohne Kabel)
  • Impedanz: 28 Ohm
  • Empfindlichkeit: 96 dB @ 1 kHz (1m W)
  • Übertragungsbereich: 10 – 40000 Hz
  • hergestellt in: China
  • Webseite: fostex.jp
  • Preis: € 641,– (Straßenpreis am 24.0.2025)
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Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Auflösung und Dynamik
  • großartige Bühne
  • edler Look
  • bequemer Sitz
Contra
Artikelbild
Fostex T60RPmk2 Test – Nussholz und Superbühne
Für 641,00€ bei
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Fostex T60RPmk2 Test - 9 Bild

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