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Fender Champion II 100 Test  

Dem Fender Champion II 100, einem beliebten Einsteiger- und Übe-Combo, hat der Hersteller ein Update verpasst. Optisch präsentiert sich der Verstärker im vertrauten „Blackface“-Gewand. Allerdings gibt es kleine Veränderungen bei den Amp- und Effektmodellen und an der Rückseite ist ein USB-Anschluss für Firmware-Updates anzutreffen. Höchste Zeit, den neuen Fender-Boliden einem Test zu unterziehen.

Fender Champion II 100 Amp Test
Der Champion II 100 ist die neueste Version des beliebten Einsteiger- und Übe-Amps.

Fender Champion II 100 – Das Wichtigste in Kürze

  • Modeling-Combo mit 100-W-Leistung
  • 2 Kanäle
  • 16 Amp- und Effekttypen
  • 2×12″ Fender Special Design-Lautsprecher
  • Effektloop und USB-Anschluss
  • Herstellungsland: China

Das Gehäuse des Fender Champion II 100

Der Fender Champion II 100 präsentiert sich im schwarzen Combo-Gehäuse mit grau-schwarzer Frontbespannung und den Maßen 660 x 243 x 490 mm (B x L x H). Dass wir es hier mit einem Digital-Amp zu tun haben, zeigt sich auch im geringen Gewicht, das mit gerade einmal 18,25 kg zu Buche schlägt. Die Bedienelemente befinden sich auf dem Blackface-Panel der Vorderseite. Der Amp ist als Zweikanaler ausgelegt und bietet einen Clean-Kanal mit den Potis Volume 1, Treble, Bass, Modify und FX-Select. Ein kleiner Taster übernimmt die Tapfunktion für Effekte. Der zweite Kanal beinhaltet die Potis Gain, Volume 2, Voice, Treble, Mid, Bass, Modify und FX-Select. Auch hier finden wir den Tap-Taster und auch das Umschalten der Kanäle erfolgt über einen Taster, kann aber auch mit dem im Lieferumfang befindlichen Fußschalter vorgenommen werden. 

Der Digital-Amp wiegt vergleichsweise handliche 18,25 kg.
Der Fender Champion II 100 ist ein Modeling-Combo mit 100-W-Leistung.

Das Panel beheimatet in – zumindest optisch – alter Fender-Tradition die Eingangsbuchse für die Gitarre, den Anschluss für den Fußschalter sowie einen Einschleifweg mit Pre-Out und Power-Amp-in. Um das heimische Spielen noch komfortabler zu gestalten, sind zusätzlich eine Aux- und eine Phones-Out-Buchse im Miniklinkenformat an Bord. Hinter der Frontbespannung verbergen sich zwei 12“ Fender Special Design Lautsprecher. Rückseitig trifft man auf den Anschaltknopf, die Buchse für den Kaltgerätestecker und einen USB-Port mit Schalter für die Firmware-Aktualisierungen. Letztere waren zum Testzeitpunkt noch nicht verfügbar. Zum Lieferumfang gehören außerdem ein Stromkabel und ein Zweifach-Fußschalter, der die Kanäle umschaltet oder die Effekte aktiviert.

Die Bedienung des Fender Champion II 100

Der Fender Champion II 100 ist zweikanalig ausgelegt. Kanal 1 basiert auf einem Fender Twin Reverb und ist damit primär für glasklare Cleans vorgesehen. Über den FX Select-Button hat man die Wahl aus 16 verschiedenen Effekten der Kategorien Modulation, Filter, Delay, Reverb und Multi. Hinter dem letztgenannten Algorithmus verbergen sich Kombinationseffekte wie z. B. Tape Delay plus Reverb. Das empfinde ich als sehr clever, denn dadurch ist man nicht auf die Benutzung eines einzelnen Effekts festgelegt. Der Modify-Regler übernimmt nun, je nach Effekttyp, einen festgelegten Parameter wie z. B. Depth oder Level. Der Tap-Taster bestimmt neben der Delay-Time die Rate der Modulationseffekte und hat bei den Reverb- oder Filter- Algorithmen keine Funktion. Durch das Gedrückthalten des Tap-Buttons lässt sich die Subdivision von Viertel auf punktierte Achtel umschalten. 

Fotostrecke: 5 Bilder Der Amp ist als Zweikanaler ausgelegt.

Kanal 2 ist in Bezug auf die Effektsektion identisch aufgebaut, allerdings treffen wir hier auf einen zusätzlichen Gain- und Mittenregler sowie den Voice-Drehschalter. Dahinter verbirgt sich eine Auswahl aus 16 verschiedenen Amps, darunter Modelle von 9 Fender-Amps, diverse britische Klassiker und High-Gain-Verstärker.

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So werden die Klangbeispiele des Fender Champion II 100 in der Praxis aufgezeichnet

Für die Soundfiles wird der Fender Champion II 100mit einem Audio Technica AT 4050 abgenommen und über eine RME Fireface UFX verstärkt. Zur Überprüfung des Kopfhörerausgangs verbinde ich den Amp direkt mit dem Audio Interface, Die Gitarren werden jeweils angegeben. Die Settings könnt ihr dem Video entnehmen.

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So klingt Kanal 1 des Fender Champion II 100

Der erste Kanal ist für Cleansounds verantwortlich. Hier erhält man typische Fender-Sounds, durchaus authentisch und lebendig für einen Modeling-Amp. Analogfans werden sicherlich trotzdem merken, dass man es hier nicht mit einem Röhrenamp zu tun hat, dennoch ist das Spielgefühl  alles in allem sehr natürlich. Cleane Pickings, Funkriffs oder warme Chordsounds sind überhaupt kein Problem. Das Tonestack arbeitet effektiv und erlaubt großzügige Eingriffe in den Grundklang. Der Amp liefert eine ordentliche Lautstärke und kann locker laute Proben oder Clubgigs bestehen. Die beiden 12“ Fender Special Design Lautsprecher zeigen sich als gutes Match für den Amp und erweisen sich als vielseitig genug, um die doch sehr unterschiedlichen Sounds, die auch in Kanal 2 zu finden sind, abzudecken.

Hinsichtlich der Effektsektion gibt es, außer vielleicht einem fehlenden Kompressor, nichts zu bemängeln. Die Effektqualität ist gut und trotz der rudimentären Parameter kann man sich hier eigentlich alle Brot-und-Butter-Sounds auf sehr schnellem Wege hindrehen. Klar, für Freunde komplexer Ambience-Soundorgien werden die Optionen zu eingeschränkt sein, aber dank des Einschleifwegs gibt es Ergänzungsspielraum mit eigenen Pedalen. Eine hohe Pedalfreundlichkeit in Bezug auf Verzerrer ist ebenfalls gegeben und der Champion kann mit vorgeschalteten Overdrives gut umgehen.

Audio Samples
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Kanal 1 – Stratocaster Kanal 1 – High Treble – Stratocaster Kanal 1- Chorus – Stratocaster Kanal 1- Tremolo – Stratocaster Clean Mode – JRAD Archer – Les Paul

So klingt Kanal 2 des Fender Champion II 100

Kanal 2 des Fender Champion II 100 bietet die gesamte Palette an Verstärkermodellen. Selbstverständlich können auch hier Cleansounds bedient werden und dank der Fülle an Fender-Klassikern, von Tweed über Princeton, Bassman und Deluxe Reverb, hat der User eine erstaunliche Auswahl. Im Low- Mid-Gain-Zerrsektor erhält man durch einen simulierten Vox-, Orange- und Marshall-Amp ebenfalls eine Vielzahl an Optionen. Die Vorlagen werden relativ gut getroffen und das Spielen macht absolut Spaß, auch wenn mich die Cleansounds des Champions mehr überzeugen. Bei Break-Up-Sounds spürt man gewisse Einschränkungen in der Dynamik und auch die Durchsetzungsfähigkeit der Mid- bis High-Gain-Amps könnte höher sein.

Um das heimische Spielen noch komfortabler zu gestalten, sind zusätzlich eine Aux- und eine Phones-Out-Buchse im Miniklinkenformat an Bord.
Um das heimische Spielen noch komfortabler zu gestalten, sind zusätzlich eine Aux- und eine Phones-Out-Buchse im Miniklinkenformat an Bord.

Trotzdem ist es erstaunlich, was Fender hier zu einem so kleinen Preis vorlegt. Der High-Gain-Sektor ist ebenfalls großzügig bestückt und Metalfans haben ein Riesenauswahl an britischen und amerikanischen Amp-Typen zur Auswahl. Die Effektsektion ist mit dem ersten Kanal identisch und gerade Leadsounds profitieren von den unterschiedlichen Delays und den Kombinationseffekten aus Delay und Reverb.

Audio Samples
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Kanal 2- Bassman – Les Paul Kanal 2- ’65 Deluxe – Les Paul Kanal 2- ’65 Twin – Envelope – Les Paul Kanal 2 – British ‘60s – Les Paul Kanal 2 – British ‘70s – Stratocaster Kanal 2 – American ‘90s – Les Paul Kanal 2 – Modded British– Les Paul

So klingt der Kopfhörerausgang des Fender Champion II 100

Auch über Kopfhörer macht der Fender Champion II 100 eine gute Figur. Sinnvollerweise werden die Speaker durch Anschließen der Kopfhörer stummgeschaltet, sodass leisem Üben in der Mietwohnung nichts im Wege steht. Auf den Sounds liegt eine Speaker-Simulation, die bei den Clean- bis Low-Gain-Sounds fantastisch klingt, mich bei den Mid- bis High-Gain-Sounds aber nicht immer überzeugt. Doch auch hier muss man sagen: Gemessen am Preis ist das alles voll in Ordnung.

Audio Samples
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Phones Out – Kanal 1 – Les Paul Phones Out – Kanal 2- British ‘70s – Les Paul
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FAZIT

Der Fender Champion II 100 präsentiert sich als toll verarbeiteter, gut klingender und praxisnah designter Einsteiger-Amp. 100-Watt-Leistung qualifizieren den Verstärker neben dem heimischen Üben auch für lautere Proben oder Clubgigs, wobei die beiden 2×12″ Fender Special Design Lautsprecher alle Sounds bedienen können. Die Amp-Auswahl ist beachtlich und man findet stilübergreifend das passende Modell, wobei vor allem die simulierten Fender-Verstärker sehr authentisch wirken und durchaus Amp-Feel erzeugen. Gemessen am Preis ist die Klangqualität absolut überzeugend, auch wenn die verzerrten Ampsounds etwas flacher und weniger dynamisch rüberkommen als das bei hochwertigeren Modelern oder Röhrenamps der Fall wäre.
Die Effektauswahl präsentiert sich ebenfalls als sehr großzügig und alle gängigen Sounds sind im Handumdrehen eingestellt. Zwar sind die Effektparameter etwas eingeschränkt, aber das hat den Vorteil, dass man auch live schnell zum gewünschten Ergebnis kommt. Zum Erstellen von Brot-und-Butter-Sounds reichen die Einstellmöglichkeiten allemal aus, und wer mehr Flexibilität wünscht, nutzt den Einschleifweg mit eigenen Effekten. Der Preis ist aus meiner Sicht für einen zweikanaligen Übeamp mit 100 Watt, zwei Speakern und 16 Amp- und Effketmodellen mehr als fair.

Der Fender Champion II 100 ist ein toll verarbeiteter, gut klingender Einsteiger-Amp, der auch für Proben oder Clubgigs geeignet ist.
Der Fender Champion II 100 ist ein toll verarbeiteter, gut klingender Einsteiger-Amp, der auch für Proben oder Clubgigs geeignet ist.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gute Soundqualität gemessen am Preis
  • überzeugende Cleans
  • breite Auswahl an Verstärkermodellen
  • sinnvolle Effektauswahl
  • guter Preis
Contra
  • Mid- bis High-Gain-Sounds klingen etwas flach
Artikelbild
Fender Champion II 100 Test  
Für 359,00€ bei
  • Hersteller: Fender
  • Name: Champion II 100
  • Herstellungsland: China
  • Typ: Modeling-Combo für E-Gitarre
  • Farbe: Schwarz
  • Regler: 2x Volume, Treble, Bass, FX-Select, Modify, 1x Voice, Gain und Mid
  • Schalter: On/Off, Channel-Select, 2x Tap, Firmware-Update-Button
  • Kanäle: 2
  • Speaker: 2×12″ Fender Special Design-Lautsprecher
  • Anschlüsse: Input, Channel Footswitch, Pre Out, Power In (je 6,3 mm Klinke) Aux, Phones (je Miniklinke), USB
  • Leistung: 100 Watt
  • Abmessungen: 660 x 243 x 490 mm (B x L x H)
  • Gewicht: 18,25 kg
  • Ladenpreis: 359,00 Euro (Februar 2025)

Herstellerseite: https://www.fender.com

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Profilbild von Mitsch

Mitsch sagt:

#1 - 06.02.2025 um 10:02 Uhr

0

Was bedeutet "guter Klang gemessen am Preis"??? Ich finde so eine Aussage komplett inhaltslos. Klingt der Amp gut oder nicht? Und wenn er einfach "billig" klingt, kann man das auch so sagen finde ich. Etwas differenziert wäre toll, so das man was damit anfangen kann. ZB klingt etwas dünn im Bass, kreischt in den Höhen, löst nicht gut auf in den Mitten etc...... So "klingt gut für den Preis" ist irgendwie larifari 😉

Profilbild von Haiko (Bonedo)

Haiko (Bonedo) sagt:

#2 - 06.02.2025 um 13:43 Uhr

0

Hallo Mitsch, das bedeutet, dass sich der Amp im Vergleich zu Konkurrenzprodukten ähnlichen Preises gut schlägt, man verglichen zu hochwertigen Modelern oder analogen Amps jedoch klangliche Abstriche machen muss. Welche dies sind, kannst Du im Praxisteil sowie im Fazit differenzierter nachlesen. Beste Grüße, Haiko

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