Auch im Jahr 2024 wuchs die Welt der Effektpedale wieder um unzählige Exemplare, aus denen wir die nach unserer Meinung zehn besten für unser Jahres-Ranking 2024 herausgepickt haben. Naturgemäß gehören Zerrgeneratoren zur zahlenmäßig größten Gruppe, was sich auch in unserer Liste widerspiegelt. Darüber hinaus haben einige Hersteller bereits vorhandene Produkte überarbeitet und als MKII-Versionen mit neuen Features und Sounds vorgestellt. Neben den typischen Soundfachkräften, die sich auf einen bestimmten Effekt fokussieren, ist ein klarer Trend zu Kombinationspedalen zu erkennen. Die erzeugen zwei und mehr Effekte in einem Pedalgehäuse und sorgen damit für Flexibilität.
Walrus Audio Mako D1 MKII
Walrus Audio hat das Mako D1 Delay Pedal überarbeitet und herausgekommen ist mehr als nur ein kosmetisches Facelift. Das Pedal liefert Standard-Delaysounds und ist auch in der Lage, etwas abgefahrenere Ambient-Effekte zu erzeugen. Sechs unterschiedliche Algorithmen stehen zur Auswahl, dazu weitere Features wie die Ramp-Funktion, Tap-Tempo, MIDI In/Out, die Stereoauslegung sowie satte 128 Preset-Speicherplätze. Wer auf der Suche nach dem einen Delay-Pedal ist, das alles abdeckt, wird hier möglicherweise fündig.
Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw
Das Crazy Tube Circuits Unobtanium Raw ist eine Variation der Unobtanium-Standardversion, bei der sich die nachempfundenen Schaltkreise von Klon-Overdrive und Dumble-Amp in einem Pedal versammeln.
Für dich ausgesucht
Für die „Raw“-Edition hat der griechische Hersteller die Klon-Style-Overdrive-Sektion um eine alternative Transistorschaltung (OC45) für mehr Gain-Reserven erweitert und die Amp-Seite für eine präsentere und druckvollere Ansprache modifiziert. Ansprache und Dynamik sind ausgezeichnet, und mit dem etwas druckvolleren Grund-Voicing der Amp-Sektion lässt sich das Pedal auch für härtere Musikstile nutzen. Wer auf der Suche nach den Sounds von Klon und Dumble mit zusätzlichem Spielraum in Richtung Medium- bis High-Gain ist, wird beim Unobtanium Raw voll auf seine Kosten kommen.
IK Multimedia ToneX One
Das IK Multimedia ToneX One ist ein Amp oder Overdrive Capture-Player auf absolut kleinstem Raum. 20 Preset-Slots sowie rudimentäre Effekte wie Reverb, Noise-Gate und ein Kompressor sind im Angebot.
Einerseits kann es als zweikanaliger Amp den Schluss eines Pedalboards markieren, andererseits lässt es sich aber auch als herkömmlicher Verzerrer an den Anfang der Signalkette setzen. Die Einstellmöglichkeiten am Pedal selbst sind trotz der kompakten Maße enorm, und das Spielgefühl ist bei einer extrem niedrigen Latenz hervorragend und unglaublich direkt. Die Klangqualität wird von den gewählten Profilen bestimmt, aber die hochwertigen Tone Capture-Modelle liefern exzellente Ergebnisse.
Wampler Mofetta
Mit dem Wampler Mofetta Overdrive/Distortion würdigt Brian Wampler einen Klassiker der 1990er-Jahre, den Ibanez MT10 Mostortion. Und sein Werk erweist sich als sehr gelungene Neuinterpretation des legendären Overdrive-Pedals. Im Angebot sind schöne Break-ups sowie Low- bis Mid-Gain-Sounds, die sich hervorragend für Blues, Classic- oder Country-Rock eignen. Bei höheren Zerrgraden geht es durchaus auch in Richtung Fuzz, und im Bedarfsfall dient das Pedal mit seinen üppigen Ausgangsreserven zudem als Booster.
Neo Instruments Ventilator II
Unter den Effektgeräten, die sich den Leslie- bzw. Rotary-Effekt auf die Fahne geschrieben haben, ist der Neo Instruments Ventilator seit zehn Jahren eines der gefragtesten Pedale. Der überarbeitete Neo Instruments Ventilator II kommt mit schaltbarem True- oder Buffered-Bypass sowie einer 9-V-Spannungsversorgung. Die Leslie-Simulation gelingt authentisch und liefert einen erstklassigen, dynamischen Sound, der transparent und auch bei höheren Mix-Einstellungen glasklar aus den Speakern kommt. Außerdem erlauben die verschiedenen Einstellmöglichkeiten sehr variable Modulations-Sounds. Wer einen erstklassigen Rotary-Sound sucht – hier ist er!
Vahlbruch Kaluna II
Das Vahlbruch Kaluna II Pedal ist eine gelungene Weiterentwicklung des Urmodells (Kaluna High Voltage Tube Drive) und bietet neben einem „Sicherheitsupdate“ eine schaltbare Modifikation, mit der man den Verzerrungsgrad und die Zerrstruktur des Pedals in drei Stufen verändern kann. Diese schaltbaren Modifikationen klingen nicht nur toll, sondern machen das Kaluna II im Gegensatz zur ersten Version um einiges vielseitiger. Auch im Stacking mit anderen Pedalen ergeben sich ganz neue Farben.
Wampler Ego 76 Compressor
Der legendäre Urei/Universal Audio 1176 Peak Limiter dient dem Wampler Ego 76 Compressor als Vorbild, der sich als extrem musikalisch klingender Kompressor mit einer Fülle an Soundmöglichkeiten präsentiert. Von funky-knalligen Chord-Licks über twangige Country-Riffs bis zum Boost eines Zerrers ist der Ego 76 Compressor in der Lage, alles in bester Qualität zu liefern. Mit den Regelmöglichkeiten, vor allem durch den Tone- und den Blendregler, bleiben für gitarristische Einsatzbereiche keine Wünsche offen.
Cornerstone Colosseum
Der Cornerstone Colosseum bietet die zweite Kombination legendärer Overdrives und Amps in unserer Liste der zehn besten Effektpedale von 2024. Diesmal sind es der Klon Centaur und ein Marshall Bluesbreaker-Amp, deren charakteristische Soundeigenschaften in einem kleinen Pedal vereint sind. Die beiden Schaltungen liefern die klassischen Sounds ihrer Vorbilder und sind durch die Erweiterungen mit Clip- und Clean-Regler noch flexibler aufgestellt. .
Meris Mercury X
Das Meris Mercury X steht für erstklassige, vielschichtige und nicht alltägliche Reverb-Sounds in Studioqualität. Die Anzahl an Steuerungs- und Einstellungsmöglichkeiten ist dabei schlichtweg überwältigend, und auch die innovative Modifier-Sektion (Parameter-Automation) überzeugt auf ganzer Linie. Neben dem Kerngeschäft Reverb-Sounds ist das Mercury X durch die üppige Ausstattung aber auch in der Lage, Pitch-, Modulations- und Delay-Sounds zu erzeugen und kann dadurch auch als Multieffektgerät durchgewinkt werden.
Boss BP-1W Booster/Preamp
Etwas eindeutiger geht es bei unserem letzten Kandidaten zur Sache: Der Boss BP-1W Booster/Preamp tut genau das, was schon sein Name verrät. Und dafür benötigt er lediglich zwei Regler (Gain, Volume) und einen kleinen Mode-Schalter. Mit drei Betriebsmodi liefert das BP-1W glasklare Clean-Boosts oder leicht angezerrte Preamp-Sounds, die auch als Low-Gain-Overdrive herhalten können. Das BP-1W gehört zu den Pedalen, die man nur ungern wieder ausschaltet, weil sie dem Amp mehr Tiefe, Dynamik und „Leben“ verleihen können. Besonders inspirierend wirken dabei die beiden „historischen“ Preamp-Sektionen von Boss CE-1 und Roland RE-201. Die verleihen dem Sound eine eigene Klangfarbe und Gain-Struktur und setzen das Pedal so auch von den unzähligen Boost-Pedalen auf dem Markt ab.
Doomsday sagt:
#1 - 30.01.2024 um 18:29 Uhr
Und wie schon im letzten Jahr, kein Brot- und Butter-Pedal für unter 200 Euro dabei. Was soll das?