Denon DJ SC Live 4 Test

Kürzlich hatten wir den Denon DJ SC Live 2 im Test und in diesem Artikel widmen wir uns nun dem SC Live 4, der vierkanaligen Edition des neuen Stand-alone-DJ-Controller-Lineups von Denon. Ein Computer wird bei dieser DJ-Mixstation nicht benötigt, da die Konsole in der Lage ist, Musikdateien von SD- und USB-Datenträgern sowie angesagter Streaming-Services abzuspielen, darunter Amazon, Tidal und Soundcloud. Das integrierte Engine OS analysiert eure DJ-Tracks. Via 7-Zoll-Touchsccreen und Display-Tastatur verwaltet ihr eure Musikbibliothek. Das Gerät bietet zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten. Eure persönlichen Einstellungen lassen sich in einem Anwenderprofil speichern. Obendrein lässt sich der SC Live 4 als Controller für Serato und Virtual DJ einsetzen. Ein integriertes Lautsprechersystem wurde dem SC Live 4 ebenfalls zuteil. Ein weiteres Highlight ist das SoundSwitch-GUI zur Steuerung von DMX-Setups, Nanoleaf- und Philips-Hue-Lampen. 

Der Denon DJ SC Live 4 bietet im Gegensatz zu seinem kleineren Bruder zwei zusätzliche Mischpultkanäle, erweiterte Deck-Sektionen sowie Display-Jogwheels und obendrein mehr Anschlussmöglichkeiten. Die bessere Wahl? 

Denon DJ SC Live 4 DJ-Workstation mit USB/SD und WiFi

Denon DJ SC Live 4 – das Wichtigste in Kürze

  • Stand-alone-DJ-Mixstation mit Engine OS – kein Computer nötig
  • spielt Tracks von USB- & SD-Datenträgern sowie Streaming-Musik (Tidal, Amazon, Beatport etc.) ab
  • 4-Kanal-Layout, Jog-Display, FX und 8 Performance Pads
  • für Anfänger und fortgeschrittene DJs
  • auch als DJ-Controller für PC/MAC-Software einsetzbar (Serato, VirtualDJ)
  • integrierte Boxen und Mix-Aufnahme-Funktion (SD/USB)
  • Touchscreen mit Taststur&Lighting-GUI

Lieferumfang und erster Eindruck

Der Denon DJ SC Live 4 kommt mit folgendem Lieferumfang: Netzteil, Quickstart-Manual, Garantiehinweise, Aufkleber und Poliertuch. Das Gerät ist ordentlich verarbeitet, die Anschlussbuchsen sitzen fest im Kunststoffgehäuse. Knobs und Fader fassen sich gut an, das Design ist modern. Der SC Live 4 misst 719 x 99 x 404 mm bei einem Gewicht von 5,8 kg, das sind gut 40 % weniger als der Flaggschiff-Controller Prime 4 auf die Waage bringt (9,7 kg) – für mobile DJs ein nicht zu unterschätzender Faktor. Außerdem kostet er (stand 18.11.22) mit aktuell 1299,- Euro fast nur die Hälfte des Flaggschiff-Controllers Prime 4 (aktueller Marktpreis: 2499,- Euro).

Das Bedienlayout darf derweil als großzügig bemessen angesehen werden. Es gibt genug Platz zwischen den einzelnen Bediengruppen und Komponenten und die Konsole wirkt übersichtlich. Das dürfte Anklang finden. Sicher ist dies auch ein wenig dem „Clubstyle-Layout“ geschuldet, das mich an die XDJ/DJM-Serie erinnert. Also Swipe- und Beat-FX im Clubmixer-Style statt Effektabteilungen über den Decks, wie man es beispielsweise noch aus Traktor-Controller-Anfängen kennt oder eben auch vom Prime 4. Aber gut, das ist auch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Denon DJ SC Live 4 Auspackstrecke
Fotostrecke: 3 Bilder Denon DJ SC Live 4 Auspackstrecke

Denon DJ SC Live 4 – Front- und Backpanel 

Vergleichsweise spartanisch gibt sich die Vorderseite der Denon-Konsole, an der sich lediglich die beiden Kopfhöreranschlüsse befinden. Widmen wir uns der Rückseite, finden wir dort – von links nach rechts – zwei Mikrofonanschlüsse, einmal als Kombo-Buchse und einmal als 6,3-mm-Klinke ausgelegt sowie einen Aux-Eingang. Ein Mikro-In und der Aux-Eingang teilen sich den zweiten Mic/Aux-Kanal (via Stellschalter), der wie MIC1 einen Lautstärkeregler und eine Clipping-LED vorweist. EQ-Regler sind hier nicht vorzufinden, das spart natürlich Platz. Stattdessen bieten die Preferences am Touchscreen diverse klangliche und funktionale Anpassungsmöglichkeiten für die Mikrofonwege, die Talkover-Funktion etc.

Die Vorderseite des DJ-Controllers
Fotostrecke: 3 Bilder

Das Ausgangs-Trio für Master- und Booth erscheint im XLR-, Klinke- und Cinch-Format. Genug Möglichkeiten also, eure PA-Anlage, Monitorboxen oder sonstige Beschallungssysteme anzuschließen. Es folgen der SD-Karteneinschub, 2 x USB Typ-A für Sticks und Festplatten sowie 1 x Typ-B für den Rechner. Letzte Komponenten am Backpanel sind die Netzteilbuchse und der Power-Knopf. Den betätige ich nun schon einmal für den Praxischeck! Eine kleine Anmerkung vielleicht noch: Die Standfüße des Geräts hätten eventuell noch etwas höher ausgefallen können, damit es nicht zu potenziellen Schäden bei umgekippter Flüssigkeit kommt, da es Lüftungsschlitze an der Unterseite gibt.

Das Denon DJ SC Live Backpanel
Das Denon DJ SC Live Backpanel

Engine Software für den Denon SC Live 4

Bevor ich im anschließenden Praxisteil auf Ladezeiten, Sound, detaillierte Features und den Workflow der Mixstation eingehe, vielleicht noch dies: Engine OS analysiert löblicherweise on-the-fly, das machen Konkurrenzgeräte in der Form nicht. Doch wer eine große Musiksammlung zu berechnen hat, lädt besser die Engine Software und lässt alles in einem Rutsch berechnen. 

Ein nicht zu unterschätzender Aspekt hier: Die Desktop-Software liest diverse Musikbibliotheken von Drittherstellern (Traktor, Serato, etc.) ein. Praktisch, wenn ihr zuvor mit dem Laptop aufgelegt habt und nun umsteigen wollt. Pioneer-Rekordbox-Import geht allerdings auch an der Konsole.

Engine Software für den Denon SC Live 4
Engine Software für den Denon SC Live 4

Praxis

Probefahrt mit dem Denon SC Live 4

Das Gerät bootet zügig und ist schnell betriebsbereit. Im Test arbeiteten wir mit der Beta 2.3.2. Zunächst erfolgt die Auswahl der Datenquelle, bei mir eine bereits Engine-erfahrene SSD und ein USB-Stick mit frischer Musik aus dem Download-Shop (zum Artikel Musik-Shopping für DJs 2022). 

Noch nicht zuvor von Engine analysierte Musik auf euren Datenträgern berechnet der Denon im laufenden Betrieb. Der SC Live 4 benötigte im Test für einen 5-minütigen Pop-Song rund 12 Sekunden, für einen 7-Minuten-Housetrack rund 17 Sekunden. Das sind ordentliche Zeiten. Rechter Hand ermöglichen Browser-Encoder und Ladetasten die Navigation und das Befüllen der Decks, was auch über den Touchscreen erfolgen kann. Die Wellenformansichten sind sowohl horizontal wie vertikal gelungen, sie lassen sich zoomen und je nach ausgewähltem 2-Deck- oder 4-Deck-Modus umschalten. 

Denon DJ SC Live 4
Fotostrecke: 2 Bilder Denon DJ SC Live 4 Wellenformlayout

Eingestartet wird über große beleuchtete Tasten, Autosync ist ebenfalls an Bord, wer mag, passt die Tracks manuell via Pitchfader an – so Beatmatching gewünscht ist – und regelt mit dem Handrad nach.

Das Jogwheel kann für meinen Geschmack überzeugen und ist im Gegensatz zum kleineren Modell mit integrierten Displays ausgestattet, die einem Laufzeiten, Tempo und Deck anzeigen. Der Teller liegt gut an der Hand, die Übersetzung ist sehr akkurat. Quasi jede noch so kleine Bewegung wird wahrgenommen und auch das Scratching macht für meine Begriffe eine gute Figur.  

Das Jogwheel des Denon DJ SC Live 4 bietet Track-Infos
Das Jogwheel des Denon DJ SC Live 4 bietet Track-Infos

Vier Mischpult-Kanäle und Deck-Umschaltung

Beim SC Live 4 wird auf bis zu vier Kanälen gemixt, wobei die Deck-Sektion auf der linken Seite für Deck 1 zuständig ist und mittels Taste auf Deck 3 umgeschaltet wird. Der rechte Player bedient folglich Deck 2 oder Deck 4. 

Das Mischpult geht dabei nicht linear vor, ist also nicht von Kanal 1-4 geradlinig durchnummeriert, sondern setzt auf das 3,1,2,4-Design, analog zu den potenziell meist aktiven Decks. Also die Player 1 & 2 im Zentrum, die Erweiterungsplayer 3 & 4 außen.  Gängiges, gut zu adaptierendes Controller-Design, wenngleich es auch diesbezüglich schon Ausnahmen gegeben hat. 

Jeder Mischpult-Kanal ist mit Gain und einem Dreiband-EQ ausgerüstet, dessen Crossover-Frequenzen und optionalen Isolator-Mode ihr in den Settings festlegt. Die Pegelmeter sind wie auch beim Mastervolume-Regler mit sechs LED-Einteilungen nicht die längsten, aber typisch in dieser Preis- und Produkt-Kategorie und bieten eine gute Orientierung, beim Mixen nicht zu übersteuern. 

Mischpult für 4 Decks am Denon DJ SC Live 4
Mischpult für 4 Decks

Es folgen ein Sweep-FX-Effekt-Poti und die Preview-Taste zum Vorhören des Kanals. Die Vorhör-Abteilung bietet neben der Lautstärke-Anpassung und dem Cuemix auch eine Spilt-Cue-Option. Fein.

Die Channel-Fader gleiten sanft, der Überblendregler ist angenehm leichtgängig. Damit lässt sich gut arbeiten. Via Switch weist DJ jeden Kanal den Crossfader-Seiten A oder B zu oder schließt diesen aus.

Sound

Die Tracks marschieren, der Bildschirm ist informativ und die Jog-Displays ebenso. Das gefällt. Ein transparenter und druckvoller Sound liegt an den Ausgängen des SC Live 4 an. Das Mikrofonsignal ist ebenfalls klar. Der Aux-In ist nützlich zur Setup-Erweiterung. Hier habe ich nichts zu bemängeln. Obendrein will sich der Neuankömmling im Denon-DJ-Universum mit seinen integrierten Lautsprechern abheben, denn so könnt ihr nicht nur die Party im kleinen Kreis ohne aufwendiges Boxen-Setup realisieren, sondern auch bequem Musik hören oder Musik vorhören, ohne weitere Stromfresser anzudocken.

Echtes Ghettoblaster-Feeling darf man selbstredend nicht erwarten, da man die Speaker nicht so laut aufdrehen kann, ohne dass es wummert. Besonders macht sich dies bei basslastiger Musik und auch im unteren Bereich beim Einsatz von Tiefpassfilter und Co. bemerkbar. Dennoch sind die Speaker für manche Anwender ganz sicher eine willkommene Sache. Gerade auch für Mix-Übungen, zur Hintergrundberieselung oder auch um Playlisten zu bauen. Apropos – gehen wir nach dem ersten Mix-Eindruck und Soundcheck noch weiter ins Detail.

Die Vorderseite des DJ-Controllers
Beim Denon SC Live 2 wird auf bis zu vier Kanälen gemischt.

Touchscreen, Playlisten und Automix

Der von Denon verbaute Bildschirm versteht Gesten, reagiert zügig und ist mit seinem nicht verstellbaren Betrachtungswinkel auf DJing-typische Entfernung recht gut ablesbar. Auch lässt er sich in der Helligkeit regulieren. Allerdings wirkt die die Schrift in den Preferences und Settings etwas klein auf dem Schirm. Diesbezüglich sind die 10-Zöller aus der Prime-Serie (zum SC6000 Test) etwas überlegen.

Am SC Live 4 organisiert ihr mittels Touchscreen-Tastatur eure Musiksammlung, erstellt und sortiert Playlisten, packt virtuelle Plattenkoffer und Prepare Listen inklusive diverser Filter- und Sortierfunktionen – ein tolles Feature der Denon-Controller. Bereits gespielte Tracks finden sich in der History nach Datum sortiert wieder – sehr nützlich. Playlisten lassen sich zudem automatisch über das Playlist-Deck mixen.

Denon DJ SC Live 4
Fotostrecke: 2 Bilder Navigation und Direktzugriffstasten (View, Layout, Menu, WiFi, Lighting)

Links vom Display erlauben Direktzugriffstasten (View, Layout, Menu, WiFi, Lighting) den Aufruf der Musikbibliothek, die Umschaltung der Ansichten, den Aufruf von Settings etc. 

Das Control Center hat Shortcuts parat für den Lighting Screen, Mix-Recording, Wi-Fi, Quellenauswahl und diverse Einstellmöglichkeiten u. a. für die Abspielmodus, Quantisierung, und den Crossfader. Der Workflow ist soweit straightforward und dürfte selbst für Einsteiger keine große Hürde darstellen.

Streaming am Denon DJ Sc Live 4

Die Live-Serie bietet außerdem Streaming, zudem als erste DJ-Mixstation am Platz die Integration von Amazon Music. Dafür benötigt es laut Hersteller einen sicherheitsspezifisch neuen Chipsatz und somit soll dieses Feature nicht an die älteren Geschwister der Prime-Serie weitergereicht werden können, da hierfür ein Hardware-Update nötig gewesen sei. Aktuell lassen sich folgende Anbieter nutzen, wobei ihr Amazon Music aktuell nur mit zwei Decks streamen dürft.

  • Amazon Music Unlimited 
  • Beatport
  • Beatsource
  • SoundCloud GO+
  •  TIDAL
  • Dropbox als Cloud-Dienst
Denon SC Live 4
Umfangreiche Streaming-Quellenauswahl

Streaming-Qualitäten und Ladezeiten

Was die mögliche Streaming-Qualität angeht, unterscheiden sich die Angebote der Anbieter. So gibt es bei Tidal maximal 1411 kbps, bei Amazon hingegen 6144 kbps. In meinem W-LAN war ein 2:58 Minuten langer „Dance Hits“-Track aus dem Amazon-Fundus nach 10 Sekunden in SD-Qualität (320k OPUS), geladen, weitere 9 Sekunden benötigte die Dateianalyse.

Aber es gibt ja noch andere Formate als SD. Die 1411-HD-Qualität beispielsweise war nach gut 20 Sekunden vollständig gepuffert. Ein 3:45 Minuten langer Titel in UHD veranschlagte 22:36 Sekunden, der 9:30-Minuten-UHD-Track vereinnahmte ganze 67 Sekunden bis zur vollständigen Pufferung. Hinzu kamen hier noch 20 Sekunden Analyse. Aber keine Sorge, beim nächsten Laden des Titels muss Dateianalyse nicht mehr erfolgen.

Denon SC Live 4
Fotostrecke: 4 Bilder Amazon Music – Musik bis zum Abwinken

Mix-Recording direkt auf USB/SD

Ein tolles Feature am SC Live 4 ist die Möglichkeit zur Aufzeichnung des Mix lokaler Tracks auf einen USB-Datenträger, keine Frage. In diesem Zusammenhang muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass Mix-Recording auf einen angeschlossenen Datenträger bei der Nutzung von Streaming-Tracks nicht möglich ist.

SC Live 4 und Performance Pads 

Acht Pads mit RGB-illuminierenden Aussparungen sind beim SC Live 4 pro Seite verbaut und diese geben Zugriff auf folgende Performance Modi: Cue, Loop, Roll, Slicer. Die Pad-LEDs bieten unterschiedliche Farbzustände je nach Modus und lassen sich gut triggern. Was mir in diesem Zusammenhang noch gefallen würde, wäre ein Sample-Player-Modus für die acht Pads, sodass man beispielsweise Jingles, Effektsounds und Breaks auf ihnen parken kann. Ein Workaround wäre logischerweise die Hotcue-Funktion im eigenen Breaks-Track, dennoch würde dies eine Stand-alone-Mixstation in meinen Augen bereichern.

Denon SC Live 4

Noch mehr Features 

Um das Handrad verteilt, finden sich viele weitere bekannte Features ein. Unter anderem die Loop-Encoder-Zone, Censor/Reverse, Slip und Deckswitches sowie Skip/Jump/Search und Transport-Tasten. Gegenüber logieren der 100-mm-Pitch, der im Hundertstel-BPM-Bereich agieren kann. Dazu Pitch-Bends sowie Tasten für den Vinyl-Mode, Auto-Sync, Keylock und Key-Sync, also der Tonartsynchronisierung. Wo es Sinn macht, verfügen die Tasten über eine Status-LED. Eine Möglichkeit zur Beatgrid-Editierung gehört ebenfalls zur Ausstattung. 

Fotostrecke: 2 Bilder Vinyl-Mode am Denon SC Live 4

Effekte am Denon DJ SC Live 4

Statt lediglich mit einem dedizierten Kombi-Filter pro Kanal aufzuwarten, bietet SC Live 4 vier Sweep-FX pro Channel, jedoch ohne dedizierten Parameterregler, wie man ihn vom DJM-900NXS2 kennt. Außerdem werden euch 13 Beat FX mit Dry/Wet-, Parameter- und BPM-Regelung gereicht, die ihr dem Master oder einem der vier Kanäle zuweisen könnt.  

Denons Effektangebot ist in der Praxis gut eizusetzen und einsteigerfreundlich anzuwenden. Bleibt noch zu sagen, dass auch mein Einsatz von FX, Cuejuggling, Scratchen und Timestretching die Konsole nicht in die Knie zwingen konnte.

Hier ein Auszug aus den Denon SC Live Effekten

Audio Samples
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Beat FX Beispiel 1 Beat FX Beispiel 2 Sweep FX Beispiel 1 Sweep FX Beispiel 2
Denon SC Live 4

Steuerung eures Licht-Setups via Touchscreen

Wie zuvor schon dem Mixstream Pro, den aktuellen Engine-Prime-Mediaplayern und Mixkonsolen, wurde der Live-Serie das SoundSwitch-GUI zuteil. Damit bindet ihr Philips Hue und Nanoleaf für euer Streaming Studio ein undlasst beatsynchron Lichteffekte laufen, bei denen ihr auch manuellen Zugriff habt. Umfangreichere Setups greifen auf DMX zurück, wobei sich SoundSwitch-Hardware direkt mit dem SC Live 4 verbinden lässt. Prima, denn das kleinste SoundSwitch-Interface kostet gerade mal 30 Euro. 

Fotostrecke: 4 Bilder Steuerung eures Licht-Setups via Touchscreen

Ob stimmungsvolles Umgebungslicht oder pumpende Party-Lichtshow – der Touchscreen erlaubt euch gute Interaktionsmöglichkeiten inklusive diverser Setups:

  • automatisch generierte Lightshows zum Beat
  • manuelle Farbwechsel
  • Strobes und Blackouts
  • Gruppensteuerung
  • XY-Pad

Ableton Link

Wer möchte, kann weitere Hard- oder Software sogar über das Ableton-Link-Protokoll syncen und somit sein DJ-Set erweitern. Zum Beispiel natürlich um Ableton, aber auch um eine iOS-App wie Remixlive oder Hardware wie die MPC One (zum Test), womit sich die Möglichkeiten um ein Vielfaches erweitern. Dabei könnt ihr den Zuspieler einfach über den Aux-Input einschleifen und zu eurer DJ-Session jammen, Samples abfeuern oder was euch so in den Sinn kommt. 

DJ-Controller, Serato und Virtual DJ

Last but not least wurde seitens Denon DJ-Controller-Funktionalität für PC/Mac-Software ausgerufen. Serato und VDJ haben dies bereits bestätigt. Wer unseren SC-Live-2-Test bereits gelesen hat, weiß, dass das Gerät via USB-Port auch mit Seratos DJ-Software auf dem Laptop funktioniert.

Als der Test des SC Live 2  erfolgte, war es noch nicht möglich mit Virtual DJ zu arbeiten, was sich mittlerweile geändert hat. Nachstehend ein paar Eindrücke, wie sich Virtual DJ am SC Live 4 präsentiert. Ziemlich gelungen, wie ich finde.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Zusammenspiel zwischen VDJ und dem SC Live 4 ist sehr gelungen

Das Mix-Vergnügen ist dabei in vielen Bereichen anpassbar, beispielsweise lassen sich hier auch Stem-EQs zum live Remixen nutzen.

Fotostrecke: 5 Bilder Das VDJ Mix-Vergnügen ist anpassbar

Denon DJ SC Live 4 – mögliche Alternativen

FeaturesDenon DJ Prime 4Pioneer XDJ-RRDenon SC Live 2
Kanäle4-Kanal-Mixer2-Kanal-Mixer2-Kanal-Mixer
Display10 Zoll HiRes7-Zoll Vollfarb7-Zoll Hi-Res
Inputs2x XLR/Klinke Combo-Mike
4x L/R-Cinch Phono-Line
Mikrofon,Aux-InMikrofon
OutputsXLR (Master,Booth,Zone)
Cinch Master
XLR, Cinch (Master)
2 x Kopfhörer
XLR, Cinch (Master)
2 x Kopfhörer
Media-Inputs4 x USB-A2 x USB-A2 x USB-A, 1x SD
Streaming/WiFi/LANLAN/WiFi: Tidal, Beatport, Beatsource,Amazon,
Soundcloud, Dropbox
kein WiFi/LANWiFi: idal, Beatport, Beatsource,Amazon,
Soundcloud, Dropbox
Standalone-Mixerja, 4x Phono/Line In neinnein
EffekteSweep FX, Beat-FXColor FX, Beat FXSweep FX, Beat-FX
Performance Pads844
Audiointerface
USB USB-Typ-BUSB-Typ-BUSB Typ-B 
Mix-Recoring integr.jajaja
DJ-Software komp.Serato, Virtual DJrekordbox djSerato, Virtual DJ
sonstigesEngine Lighting GUI
Zone-Out Playlist-Deck
Sata-Festplattenfach
Link-Export-Modus 
für rekordbox
4 eingebaute Lautsprecher 
Engine Lighting GUI
Preis2499,- Euro1199,- Euro1099,- Euro

Fazit

Denon DJ SC Live 4 ist eine gelungene Stand-alone-DJ-Lösung und macht auch als Controller für DJ-Software wie Serato oder Virtual DJ eine gute Figur. Die DJ-Mixstation bietet SD- und USB-Schnittstellen für Wechseldatenträger und Wi-Fi-Streaming diverser Streaming-Musik-Anbieter. Ein Computer wird zum Auflegen nicht benötigt, da SC Live in der Lage ist, Musikdateien autonom zu analysieren und die Ergebnisse abzuspeichern. Das Gerät verfügt über Master- und Booth-Outputs sowie einen Aux-Eingang und zwei Kopfhörer- und Mikrofonbuchsen. Das 4-Kanal-Mischpult ist gut ausgestattet.

Via 7-Zoll-Touchsccreen könnt ihr eure Musikbibliothek verwalten und allerhand Features steuern. Die Jogwheels bieten zudem integrierte Displays. Ihr bekommt beim SC Live 4 ein breites Effektangebot offeriert, inklusive Sweep-FX, Beat-FX und Performance-Pads. Ein weiteres Highlight ist das SoundSwitch-GUI zur Steuerung von DMX-Setups, Nanoleaf- und Philips-Hue-Geräten. Zudem verfügt Denons DJ-Workstation über integrierte Boxen, die sich beim Vorbereiten von Tracks, zum Mix-Üben oder einfach zur Hintergrundberieselung eignen.

Im Direktvergleich zum SC Live 2 (hier im Test) bekommt ihr (für aktuell 200 Euro Aufpreis) mehr In- und Outputs, einen 4-Kanal-Mixer und doppelt so viele Performance-Pads, weshalb mir der SC Live 4 unterm Strich konzeptionell noch einen Ticken besser gefällt. Als Zielgruppe sehe ich Einsteiger und erfahrene DJs gleichermaßen. Ganz gleich ob Party DJ, Streaming-Studio, mobile DJ-Lösung oder Zweitbesteck zum ausgewachsenen Prime-Setup: Denon DJ SC Live 4 bietet viel Bang für eure Bucks! Antesten! 

Denon DJ SC Live 4 Test Review
Viel Bang für eure Bucks – Denon DJ SC Live 4

Key Features Denon DJ SC Live 4

  • Stand-alone-DJ-Mixstation
  • 4-Kanal-Mixer
  • 7-Zoll-Touchscreen
  • kapazitive 6-Zoll-Jogwheels mit Track-Informationen
  • 8 Performance Pads pro Deck
  • SD- und USB-Ports
  • separate BPM-Effektsektion
  • Sweep-FX pro Kanal
  • integriertes Wi-Fi
  • Lighting Support (DMX, Philips Hue, Nanoleaf) via GUI
  • eingebaute Lautsprechermonitore mit eigener Lautstärkeregelung
  • Mikrofonanschluss
  • SoundSwitch-Hardware-Unterstützung
  • 2 Kopfhöreranschlüsse
  • 2x Mic-In (6,3-mm-Klinke, Combobuchse) und 1 x AUX-In (Cinch)
  • XLR-, 6,3-mm-Klinke und RCA-Master-Ausgänge
  • Preis: 1.559,99 Euro UVP
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Profilbild von Martin Fuetz

Martin Fuetz sagt:

#1 - 18.11.2022 um 19:52 Uhr

0

Ein schöner Bericht, vielen Dank. Ich stimme dem Fazit voll zu. Lieber noch die 200€ drauflegen und dafür die besseren Anschlüsse, Jog-Displays, 8 RGB Pads, Slicer und 4 Kanäle mitnehmen. Zum halben (!) Preis eines Prime 4 habe ich direkt zugeschlagen. Die Lautsprecher sind übrigens praktischer als man denkt...

Profilbild von DJ Pat La Roche

DJ Pat La Roche sagt:

#2 - 17.07.2023 um 13:53 Uhr

0

Stimmt, guter Controller mit vielen Funktionen, welcher sich nicht hinter anderen Controllern verstecken braucht. Das einzige Manko ist für mich jedoch der Überschuss an Kunststoff. Da fühlte sich mein alter MCX8000 wertiger an. Etwas schade auch dass Denon die SAMPLER tasten entfernt bzw eingespart hat. Fand diese Recht nützlich.

Profilbild von Alexander Jaeger

Alexander Jaeger sagt:

#3 - 17.01.2025 um 14:55 Uhr

0

Sowohl ein Booth-Out, als auch ein Input für externe Zuspieler sind vorhanden. Wie kommt ihr auf das Gegenteil?

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