Darkglass Kaamos Test

Mit dem Kaamos legt Darkglass Electronics ein neues Distortion/Octaver-Pedal vor, das in Zusammenarbeit mit keinem Geringeren als Amos Heller entstanden ist, der für das Fundament bei Taylor Swift zuständig ist. Wenn Amos nicht gerade in einer der Arenen dieser Welt seinem Job nachgeht, präsentiert er auf seinen Social-Media-Kanälen mit Begeisterung Bass-Equipment und hat sich dort in der Vergangenheit schon mehrfach als überzeugter Fan der finnischen Company Darkglass gezeigt – die Zusammenarbeit lag also quasi auf der Hand. Das Kaamos bietet zahlreiche Features, wie beispielsweise drei Octaver-Typen, die flexible Zerrschaltung „A&O“ und flexible Routing-Optionen, die eine große Klangfülle versprechen und zum Experimentieren einladen. Ob die Symbiose aus finnischer Ingenieurskunst und der umfangreichen Erfahrung von Amos Heller tatsächlich überzeugt, wollen wir in diesem Test klären. 

Darkglass Kaamos
Das Darkglass Kaamos im ausgiebigen Test

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Mehr Informationen

Darkglass Kaamos – das Wichtigste in Kürze

  • Signature-Distortion/Octaver-Pedal von Amos Heller
  • Drei Octaver-Typen, zwei Drive-Typen
  • Serieller und paralleler Modus der Effekte
  • variabler Effektweg mit drei Positionen
  • Sub-Octave-Ausgang für Biamping
  • DI-Ausgang mit Groundlift, schaltbar clean/processed
  • 9-Volt Stromversorgung (Minuspol innen)

Darkglas Kaamos: Erster Eindruck

„Kaamos“ steht im Finnischen für die „mystische Dunkelheit der Polarnacht“. Vielleicht wollten die Macher mit der Namenswahl auf die vielfältigen Möglichkeiten und eine (klangliche) Reise ins Unbekannte hinweisen? Jedenfalls gehört das Kaamos zur Ultra-Serie von Darkglass und kommt dementsprechend in der für diese Pedale typischen Bauform. Das Aluminiumgehäuse besitzt die Maße von 125 x 96 57 mm und macht trotz seines geringen Gewichts einen äußerst robusten Eindruck. Optisch wirkt das Darkglass Kaamos durch die silberne Farbgebung ausgesprochen clean und aufgeräumt – ein Look, der mir persönlich sehr gut gefällt!

Darkglass Kaamos
Fotostrecke: 3 Bilder Man kann es drehen und wenden, …

Distortion und Octaver in einem Gehäuse

Das Herzstück des Kaamos bilden ein Distortion- und ein Octaver-Effekt – eine Kombination, die in der Basswelt durchaus als Klassiker gilt. Die Steuerung der beiden Effekte erfolgt über insgesamt acht Regler, die in zwei Reihen auf der Oberseite angeordnet sind. Weitere Zusatzfunktionen stecken in den vier Reglern der oberen Reihe und lassen sich ganz einfach durch Drücken derselben aktivieren.

Den Anfang bildet der Blend-Regler, mit dem der verzerrte Sound zum cleanen Signal hinzugemischt wird. Mit einem Druck auf den Regler kann man die Position des Effekt-Loops im Signalweg bestimmen. Zur Wahl stehen drei Möglichkeiten: Nach dem Octaver, nach dem Verzerrer, sowie last but not least parallel zur Signalkette. In der 1. Position ist der Effektweg aktiv, wenn der Octaver aktiv ist, in der 2. Position ist der Effektweg aktiv, wenn die Verzerrung aktiv ist, und in der 3. Position ist der Effektweg aktiv, wenn entweder der Octaver oder der Verzerrer eingeschaltet ist.

Die Return-Buchse ist mit einem Kabeldetektor ausgestattet und erkennt automatisch, ob etwas angeschlossen ist. Wenn nichts angeschlossen ist, wird der Effekt aus dem Signalweg genommen – praktisch! Die Wirkungsweise der Loop-Position auf den Effekt-Send ist ziemlich komplex und hat auch mit anderen Parametern wie Effekt-Bypass oder serieller/paralleler Modus zu tun. Wer hier tiefer abtauchen möchte, findet im Online-Manual übersichtliche Grafiken, die sämtliche Parameterkombination darstellen.

Aber weiter im Text: Auf den Blend-Regler folgt der Tone-Regler, mit dem der Höhenanteil des verzerrten Sounds bestimmt wird. Mit einem Druck auf den Regler kann man auf den DI-Out wahlweise das Effektsignal oder das cleane Signal legen (wet/dry).

Darkglass Kaamos
Fotostrecke: 3 Bilder Blick auf das Cockpit des Kaamos mit …

Octaver

Die beiden verbleibenden Regler in der oberen Reihe sind für den Octaver des Kaamos zuständig: Beim Octave-Filter-Regler handelt es sich um einen Low-Pass-Filter für die tiefe Oktave und mit einem Druck auf das Poti wählt man einen der drei zur Verfügung stehen Octaver-Typen (Sublime/Sublemon/Subcitri) aus.

Alle drei Octaver-Typen erzeugen eine Oktave unter dem gespielten Signal. Mit dem Octave-Level wird logischerweise die Lautstärke der tiefen Oktave in der Octaverschaltung eingestellt. Auch dieser Regler besitzt eine Zusatzfunktion: Mit einem Druck wählt man an, ob die beiden Effekte des Kaamos parallel oder in Reihe geschaltet sind.

Drive

In der zweiten Reihe finden wir den Drive-Regler zur Bestimmung der Zerrstärke und den Drive-Mod-Regler, mit dem stufenlos zwischen zwei Drive-Sounds geblendet werden kann. Im Kaamos arbeitet nämlich die bekannte Alpha/Omega-Schaltung, die viele von euch von den gleichnamigen Pedalen ja sicherlich bereits kennen. Den Abschluss bilden der Drive-Level-Regler, mit dem die Lautstärke des verzerrten Signal vor dem Blend-Regler bestimmt wird, und schließlich der Clean-Level-Regler für den Anteil des cleanen Signals in der Octaver-Schaltung.

Vorne am Gehäuse finde wir zudem die beiden Fußtaster des Pedals, mit denen die beiden Effekte Distortion und Octaver ein- oder ausgeschaltet werden können. So viel zu den Bedienelementen – ich gebe zu, dass die Bedienung des Kaamos auf den ersten Blick eher komplex erscheint. Tatsächlich verlangt das Effektpedal eine gewisse Einarbeitungszeit, die sich aber absolut lohnt. Man entdeckt bereits beim ersten Experimentieren mit den Features jede Menge tolle Sound, die Lust auf mehr machen!

Darkglass Kaamos
Darkglass Kaamos

Anschlüsse

Die Anschlüsse des Kaamos sitzen an den Seiten und an der Rückseite des Pedals. Links finden wir den symmetrischen XLR-Ausgang inklusive Groundlift-Schalter für den Anschluss an ein Mischpult oder Audiointerface. Wie weiter oben bereits erwähnt, kann auf den Ausgang wahlweise das Effektsignal oder das cleane Signal gelegt werden.

Rechts am Gehäuse parken die beiden Klinken (Send und Return) für den Effektweg des Kaamos. Weitere drei Klinken sitzen auf der Gehäuserückseite: Die Inputklinke dient zum Anschluss des Basses und die Outputklinke zur Weiterleitung des Signals an den Amp oder einen anderen Effekt.

An der Sub-Output-Klinke liegt die tiefe Oktave des Octavers an, sobald dieser scharf geschaltet wird. Wer auf der Bühne erderschütternde Octaver-Sounds erzeugen will und den Aufwand nicht scheut, kann damit zum Beispiel die tiefe Oktave an ein zweites Amp-Setup oder einen aktiven Sub-Woofer schicken. Und auch beim Recording kann die gesonderte Bearbeitung der Sub-Oktave absolut Sinn machen – zweifellos ein nützliches Feature also! Den Abschluss auf der Rückseite macht der Anschluss für das erforderliche 9-Volt-Netzteil (Minuspol innen), das – typisch für Darkglass – leider nicht zum Lieferumfang des Pedals gehört.

Darkglass Kaamos
Fotostrecke: 3 Bilder Hier seht ihr die …
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