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Boss XS-1 und Boss XS-100 Poly Shifter Test

Mit dem Boss XS-1 und dem Boss XS-100 präsentieren sich zwei neu entwickelte polyphone Pitch-Shifter-Pedale. Das XS-1 kommt im Boss-Standard-Format und liefert Tonhöhenverschiebungen über 7 Halbtöne und 3 Oktaven mit stufenlos regelbarem Dry-Signal. Das XS-100 verfügt über ein integriertes Pitch-Glide-Pedal, umfasst 4 Oktaven und kann Einstellungen auf 30 User-Presets speichern. Beide Pedale hat der japanische Hersteller mit brandneuen Algorithmen für bestmögliche Performance ausgestattet, dazu zahlreiche Zusatzfunktionen und externe Steuerungsmöglichkeiten. Welche das im Detail sind, lest ihr im Test.  

Boss XS-1 und Boss XS-100 Poly Shifter Test

Boss XS-1 – das Wichtigste in Kürze

  • Pitch-Shifting über 7 Halbtöne oder 3 Oktaven in beide Richtungen
  • stufenlos regelbares Dry-Level
  • Momentary-Funktion
  • Detune-Modus (Chorus)
  • Externe Steuerung inkl. Pitch-Gliding via Expression-Pedal
  • Hergestellt in Malaysia

Boss XS-100 – das Wichtigste in Kürze

  • Pitch-Shifting über 4 Oktaven in beide Richtungen inkl. aller Halbtöne
  • 30 Speicherplätze 
  • zusätzlicher Expression-Switch in der Zehenposition
  • frei konfigurierbare Schalter und Expression-Optionen
  • Midi In/Out 
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Boss XS-1 Poly Shifter
Boss XS-1 Poly Shifter Bisher keine Kundenbewertung verfügbar
Boss XS-100 Poly Shifter
Boss XS-100 Poly Shifter Bisher keine Kundenbewertung verfügbar

Aufbau und Bedienelemente des Boss XS-1

Das XS-1 sitzt in einem Boss-Standard-Gehäuse mit den Maßen (BxHxT) 70 x 55 x 120 mm und bringt 421 Gramm auf die Waage. Als primäre Bedienelemente dienen zwei Potis für den Anteil des trockenen Signals (Balance) und das Pitch-Shifting-Intervall (Shift). Zur Auswahl stehen hier 7 Halbtonschritte (Semitone) und drei Oktaven (Oct). Die Richtung der Tonhöhenverschiebung (down/up) wird über einen Wahlschalter festgelegt, dessen Mittelstellung den Detune-Effekt aktiviert. Bei ihm handelt es sich um eine modulierte Tonhöhenverschiebung (Chorus/Vibrato), deren Richtung und Intensität über das Shift-Poti festgelegt wird. Ein weiterer Wahlschalter legt fest, ob der Fußschalter zum An- und Ausschalten (Toggle) oder im Stile eines Momentary-Switches (Moment) fungiert. 

Mit einem externen Fußschalter können unter anderem zwei beliebige Pitch-Shift-Intervalle abgerufen oder die Momentary-Funktion ausgelagert werden. Per Expression-Pedal ist es außerdem möglich, stufenlose Pitch-Glide-Effekte zu erzeugen. Das XS-1 lässt sich mit einem Standard-9-V-Netzteil oder per Batterie betreiben, bei einer Stromaufnahme von 120 mA. 

Fotostrecke: 5 Bilder Das XS-1 sitzt in einem Boss-Standard-Gehäuse.

Die Grundfunktionen des Boss XS-100

Das XS-100 sitzt in einem stabilen Metallgehäuse mit den Maximalmaßen von (BxHxT) 147 x 70 x 225 mm und bringt stolze 1,6 kg auf die Waage. Als einziges Bedienelement zur Menüführung dient ein Encoder-Button, mit dem sich standardmäßig die Pitch-Intervalle der Zehenposition und des Tune-Down-Switches bestimmen lassen. Möchte man tiefer in die Parameterstruktur des XS-100 eintauchen, ist dies unter Zuhilfenahme von zwei weiteren Wahlschaltern (Effect/Memory) möglich. 

Hier hat man unter anderem Zugriff auf die Tonhöhe der Fersenposition, die Detune-Funktion, die Anteile von Effekt- und Dry-Signal und verschiedene tiefergehende Effektparameter. Zwei Fußschalter dienen der Inbetriebnahme des Pedals (Effect) und der Aktivierung der Tune-Down-Funktion (Tune Down). Letztere kann zusammen oder unabhängig zum Pitch-Glide-Effekt genutzt werden und erlaubt es, das Signal stufenlos nach oben oder unten zu transponieren. Zusätzlich ist es möglich, mit stärkerem Druck auf die Zehenposition (Toe Switch) einen weiteren Effektparameter oder einen zusätzlichen Schaltbefehl zu triggern. Die Anwahl der 30 speicherbaren Presets erfolgt wahlweise über die Fußschalter oder den Encoder-Button. Für alle weiteren Optionen wie die Zuweisung von externen Steuerelementen (CTL/EXP) oder das Midi-Mapping empfiehlt sich ein Blick ins ausführliche Manual. 

Fotostrecke: 5 Bilder Zwei Fußschalter dienen der Inbetriebnahme des Pedals (Effect) und der Aktivierung der Tune-Down-Funktion (Tune Down).

Im Gegensatz zum XS-1 verfügt das XS-100 über einen gesonderten Ausgang für das trockene Signal (Thru) und kann via USB-C mit Software-Updates versorgt werden. Der Stromverbrauch liegt bei 160 mA, Batteriebetrieb ist nicht  vorgesehen.     

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So werden die beiden Poly-Shifter getestet 

Getestet werden die beiden Poly Shifter mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X. Alle Delay- und Reverb-Sounds kommen von einem MXR Carbon Copy und einem Neunaber Wet Reverb. Als Vergleichspedale stehen ein Digitech Whammy 5 und ein Digitech The Drop zur Verfügung.

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Das XS-1 entpuppt sich als handlicher Alleskönner

Beim ersten Antesten überzeugt das XS-1 mit einem ausnahmslos guten Tracking, einfacher Handhabung und einem durchdachten Bedien-Layout. Besonders beeindruckend zeigt sich dabei der Funktionsumfang des kleinen Poly-Shifters, der mit zwei Potis und zwei Wahlschaltern einen beachtlichen Bereich an Pitch-Shifting-Disziplinen abdeckt. So glänzt er gleichermaßen als Harmonizer, als Down- bzw. Up-Tuner sowie als Octaver und Chorus, einschließlich einer Pitch-Glide-Funktion via Expression-Pedal. Für diesen Funktionsumfang müsste man bei anderen Herstellern in bis zu drei Pedale investieren. In Anbetracht dessen muss man dem XS-1 ein ausgesprochen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis attestieren. 

Das XS-100 lässt kaum Wünsche in Sachen Pitch-Shifting offen

Das XS-100 punktet mit denselben Qualitäten in Bezug auf Sound und Tracking und kommt mit einem beachtlichen Paket an Zusatzfunktionen. Besonders hervorzuheben ist dabei die (wahlweise unabhängig nutzbare) Tune-Down-Funktion, die sich ebenso gut als Tune-Up-Funktion im Stile eines virtuellen Kapodasters nutzen lässt. Auch der Toe-Switch erweitert den Nutzen des XS-100 signifikant, indem man ihm beispielsweise eine zusätzliche hohe Oktave zuordnen kann. Inwieweit der Umfang von insgesamt 8 Oktaven (4 in jede Richtung) in der Praxis sinnvoll ist, sei einmal dahingestellt. Tatsache ist, dass das XS-100 in kaum einer Pitch-Shifting-Disziplin an seine Grenzen kommt. Besonders eindrucksvoll zeigt sich dabei der sehr detailreiche und flüssige Notenübergang beim Pitch-Gliding, bei dem mein Digitech Whammy 5 im Direktvergleich nicht mithalten kann. In Sachen Latenz liefern beide Poly-Shifter eine gute Performance und liegen mit einer Verzögerung von ca. 15 ms im selben Bereich wie das Digitech Whammy 5 oder das Digitech The Drop.

Das Boss XS-1 vor dem Amp

Wir starten den Praxisteil mit der Octaver-Funktion des XS-1 und hören alle drei Oktaven in beide Richtungen mit dem Balance-Poti in der 12-Uhr-Position. Für einen näheren Einblick in alle Settings empfiehlt sich wie immer ein Blick in das dazugehörige Video. 

Audio Samples
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XS-1, Octave Up + Dry, +1 | +2 | +3 (Tele) XS-1, Octave Down + Dry, -1 | -2 | -3 (Les Paul

Weiter geht es mit einer Auswahl von Halbtonintervallen in beide Richtungen, ohne trockenes Signal.

Audio Samples
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XS-1, Up-Tuning, Bypass | +1 | +3 | +5 | +7 (Tele) XS-1, Down-Tuning, Bypass | -1 | -3 | -5 | -7 (PRS)

Die Detune-Funktion hat ihre neutrale Stellung in der 12-Uhr-Position und liefert eine modulierte Tonhöhenverschiebung nach unten (links) oder oben (rechts). Wir hören das Shift-Poti in vier Stellungen zusammen mit dem trockenen Signal. 

Audio Samples
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XS-1, Detune, Bypass | min | 10 | 12 | max (Tele)

Die Momentary-Funktion aktiviert einen voreingestellten Intervall nur so lange, wie der Fußschalter gehalten wird. Wir hören den Effekt mit zwei Oktaven über dem Originalsignal.

Audio Samples
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XS-1, Momentary, +2 Octave (PRS)

Das Boss XS-100 in der Praxis

Wir starten den Praxisteil beim XS-100 mit drei Pitch-Gliding-Beispielen ohne trockenes Signal. Beim ersten Audiofile kommt zusätzlich die Tune-Down-Funktion zum Einsatz. Auch hier empfehle ich für einen genaueren Einblick in die Settings das dazugehörige Video.

Audio Samples
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XS-100, -2/+5 + Tune Down (Tele) XS-100, -12/+10 (Les Paul) XS-100, 0/+24 (PRS)

Nun zwei Beispiele, in denen das trockene Signal im Stile eines Harmonizers mit unterschiedlichen Intervallen kombiniert wird. 

Audio Samples
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XS-100, -7/-5 + Dry (Strat) XS-100, +7/+9 + Dry (Les Paul)

Im folgenden Beispiel sitzt das XS-100 hinter einem E-Bass. Während das Pitch-Glide-Pedal dem trockenen Signal eine hohe Oktave hinzufügt, schaltet der EXP-1 Switch (Toe Switch) einen zusätzlichen Oktavsprung dazu. 

Audio Samples
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XS-100, 0/+12 + Dry + EXP1 Switch (E-Bass)

Boss XS-1 & XS-100 vs. Digitech Whammy 5

Als Nächstes hören wir noch einen Direktvergleich zwischen den Boss Poly-Shiftern mit dem Digitech Whammy 5 bzw. dem Digitech The Drop. Während das XS-1 und das Drop beim Down-Tuning vergleichbare Ergebnisse liefern, überzeugt das XS-100 beim Pitch-Gliding mit flüssigeren Notenübergängen als das Whammy 5.

Audio Samples
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XS-100 vs. Digitech Whammy, -1 Oct/+1 Oct (PRS) Bypass | XS-1 | Digitech Drop, -3 (Les Paul)

Abschließen hören wir beide Pedale im Songkontext mit einer Drum-Spur. Alle Spuren (inkl. Bass) wurden dabei mit Gitarren über die beiden Poly Shifter eingespielt.

Audio Samples
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Song
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Fazit

Die beiden Boss Poly-Shifter XS-1 und XS-100 überzeugen auf voller Linie mit einer eindrucksvollen Gesamtperformance aus Sound, Tracking und Funktionsumfang. Das XS-1 ist als Octaver, Harmonizer, Pitch-Shifter und Chorus ein wahrer Alleskönner im kompakten Format. Zusammen mit den zahlreichen Expression-Optionen, inklusive Pitch-Glide, bleiben hier im Prinzip keine Wünsche offen. Das XS-100 hat das Zeug zur neuen Referenz in Bereich der Whammy-Style-Pedale. Mit einer Range von vier kompletten Oktaven, unabhängigem Down-Tuner, zusätzlichem Expression-Switch und integriertem Preset-Speicher ist das „Boss-Whammy“ extrem breit aufgestellt. Hinzu kommt, dass die Notenübergänge beim Pitch-Gliding in meinen Ohren detaillierter und flüssiger klingen als beim Digitech Whammy 5. Kurzum: Viel besser lässt sich das Thema polyphones Pitch-Shifting nicht behandeln. Gut gemacht, Boss!

Überzeugende Performance und volle Punktzahl für beide Boss-Neuheiten: Poly-Shifter XS-1 und XS-100
Überzeugende Performance und volle Punktzahl für beide Boss-Neuheiten: Poly-Shifter XS-1 und XS-100
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Sound- und Tracking-Qualität
  • großer Funktionsumfang bei simpler Bedienung
  • Preis-Leistungs-Verhältnis (XS-1)
  • flüssiges und detailreiches Pitch-Tracking (XS-100)
Contra
  • keins
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Boss XS-1 und Boss XS-100 Poly Shifter Test
Für 229,00€ bei
  • Hersteller: Boss
  • Modell: XS-1 Poly Shifter, XS-100 Poly Shifter
  • Typ: Pitch-Shifter
  • Herstellungsland: Malaysia
  • Anschlüsse XS-1: Input, Output, CTL/EXP, Netzteil
  • Anschlüsse XS-100: Input, Thru, Output, CTL 1, 2/EXP 2, Midi In/Out, USB-C, Netzteil
  • Regler/Schalter XS-1: Balance, Shift, Toggle/Moment, Down/Up/Detune
  • Regler/Schalter XS-100: Effect, Tune Down, Select, Memory, Effect
  • Stromversorgung XS-1: 9-V-Netzteil (nicht im Lieferumfang), Batterie
  • Stromversorgung XS-100: 9-V-Netzteil (im Lieferumfang)
  • Stromaufnahme XS-1: 120 mA
  • Stromaufnahme XS-100: 160 mA
  • Abmessungen XS-1: (BxHxT) 70 x 55 x 120 mm
  • Abmessungen XS-100: (BxHxT) 147 x 70 x 225 mm mm
  • Gewicht XS-1: 421 g
  • Gewicht XS-100: 1600 g
  • Ladenpreis XS-1: 229,00 Euro (Oktober 2025)
  • Ladenpreis XS-100: 359,00 Euro (Oktober 2025)

Herstellerseite: https://boss.info

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Profilbild von Rainer

Rainer sagt:

#1 - 11.10.2025 um 10:23 Uhr

0

Hallöchen, herzlichen Dank für diesen sehr aussagefähigen und ehrlichen Test. Was andere Test gekonnt ausblenden - und dann nichts als Werbung sind - steht hier nun schwarz auf weiß: „ In Sachen Latenz liefern beide Poly-Shifter eine gute Performance und liegen mit einer Verzögerung von ca. 15 ms im selben Bereich wie das Digitech Whammy 5 oder das Digitech The Drop.“ Dann brauche ich mir keine Gedanken mehr machen. Das The Drop verstaubt bei mir im Schrank … wegen der Latenz. Und BOSS macht diesbzgl. nichts besser.

    Profilbild von Michael

    Michael sagt:

    #1.1 - 12.10.2025 um 15:03 Uhr

    0

    Hallo Rainer, danke für dein Feedback. In Bezug auf die Latenz fühlen sich das XS-1 und das Drop vergleichbar an. An anderen Stellen ist von einer geringeren Latenz beim XS-1 im Bereich von 1 bis 1,5 ms die Rede, was auf den Gesamtwert bezogen allerdings kaum spürbar sein dürfte. Wenn man empfindlich auf Latenzen reagiert (wie ich auch), sind Pich Shifter und Octaver immer ein Kompromiss. Was den Gesamtsound, den Funktionsumfang und das Pitch-Gliding angeht, würde ich den Boss Poly Siftern allerdings jederzeit den Vorrang geben.

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