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Beetronics Wannabee Test

Mit dem Beetronics Wannabee „Beelateral Buzz“ bricht die kalifornische Pedalschmiede mit einer Tradition. Hat man aus dem Hause des Chefdesigners Filipe Pampuri bis dato nur originale Schaltungen zu hören bekommen, versucht sich der duale Overdrive Wannabee gleich an zwei etablierten Pedalklassikern, dem Marshall Bluesbreaker und dem Klon Zentaur. Natürlich nicht, ohne die eigene Interpretation mit einigen ganz besonderen Finessen und Schaltungsoptionen zu bereichern. Was es damit auf sich hat und wie das Resultat klingt, möchte ich hier herausfinden.

Beetronics Wannabee Dual Overdrive Test

Beetronics Wannabee – das Wichtigste in Kürze

  • dualer Overdrive
  • jeweils ein Klon- und ein Bluesbreaker-inspirierter Schaltkreis
  • drei unterschiedliche „Flavors“ pro Overdrive
  • 2 x Volume-, Taste- und Honey-Regler
  • Effektreihenfolge frei bestimmbar, paralleler Modus

Gehäuse und Bedienung des Beetronics Wannabee

Der Beetronics Wannabee kommt in einem robusten Pultgehäuse aus Metall mit den Maßen 132 x 91 x 68 mm und der für Beetronics üblichen attraktiven und aufwändigen Bienen-Grafik auf der Oberseite. Der Wannabee bietet zwei Kanäle, wovon Circuit #0 den Marshall Bluesbreaker und Circuit #1 den Klon Zentaur zur Vorlage hat. Für jeden stehen mit Volume für die Lautstärke, Honey für den Zerrgrad und Taste als rudimentäre Klangregelung drei Potis bereit. Ergänzt wird die Soundgestaltung durch einen dreifachen „Flavor“-Schalter pro Kanal. Beim Circuit #0 bearbeitet dieser das Lowend oder die Mitten und beim Circuit #1 zeigt er sich für den Anteil des beigemischten Cleansignals verantwortlich. Als große Besonderheit dieses dualen Overdrives lässt sich der Signalfluss beider Schaltkreise flexibel einstellen. So kann der Bluesbreaker-Sound vor oder hinter den Klon gehängt oder beide Zerrklassiker sogar parallel betrieben werden. Ein- und Ausgang im 6,3 mm Klinkenformat sowie der Anschluss für das optionale Netzteil, das 9 Volt und mindestens 30 mA bereitstellen sollte, finden sich an den Seiten. Zum Lieferumfang gehören ein Manual, ein Plektrum und ein Sticker.

Beetronics Wannabee Gehäuse
Fotostrecke: 5 Bilder Der Beetronics Wannabee kommt in einem robusten Pultgehäuse aus Metall mit den Maßen 132 x 91 x 68 mm.
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Der Beetronics Wannabee in der Praxis

Für die Soundfiles setze ich das Pedal direkt vor ein 73er Fender Bassman Topteil und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks. Die Gitarren werden jeweils angegeben.

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So klingt der Circuit #0 des Beetronics Wannabee

Der Bluesbreaker-artige Kanal #0 liefert einen warmen, vollmundigen Overdrive-Ton, der die berühmte Vorlage überzeugend trifft. Ansprache und Dynamik sind extrem gut und der Grundsound meines Fender Bassman bleibt transparent erhalten. Der Flavor-Schalter bietet drei Stellungen, wovon die mittlere Position das Standard-Bluesbreaker-Setting liefert. Die linke Position 1 bringt einen Midboost, während die rechte eine Bassbetonung aktiviert. Die Klangveränderungen fallen sehr drastisch aus und der Bassboost führt das Pedal schon fast in die voluminös „bröckeligen“ Gefilde eines aufgerissenen Marshall JTM45. Hier gilt es definitiv, das Flavor-Setting mit dem Tone- bzw. „Taste-“ Regler abzustimmen und auch der verwendeten Pickup-Bestückung anzupassen. Der Midboost agiert bei Singlecoils unter Umständen etwas aggressiv, liefert allerdings auch am meisten Gain. Gleichwohl hat man hier deutlich mehr Optionen als beim original Bluesbreaker und auch die Potis erweisen sich als sehr feinfühlig und flexibel justierbar.

Audio Samples
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Circuit #0: Mid Setting – Pedal Off/On – Les Paul Circuit #0: Flavour Check – 2 – 1 – 3 – Stratocaster Circuit #0: Honey Check – Les Paul Circuit #0: Taste Check – Les Paul
Die charakteristischen Eigenschaften beider Originalschaltkreise sind sehr gut getroffen.

So klingt der Circuit #1 des Beetronics Wannabee

Auch Kanal #1 trifft die Vorlage des Klon Zentaurs sehr authentisch. Hier bekommt man eine dezente Anhebung der Mittenfrequenz und den süßen, dynamischen Zerrsound, den man von Klon-artigen Pedalen kennt. Der Flavor-Schalter bietet in der mittleren Position einen „Medium Clean Blend“, während die linke Stellung das reine Zerrsignal durchlässt. Wünscht man sich noch mehr cleanes „Durchschimmern“, steht die rechte Stellung bereit. Mir persönlich sagt ein gewisser Anteil an trockenem Signal in diesem konkreten Fall am meisten zu, denn das Blending verleiht dem Sound einen tollen „Sparkle“ und mehr Transparenz. Wie beim Circuit #0 treffen wir bei #1 auf eine große Bandbreite an dezenten Break-Up-Sounds bis hin zu Mid-Gain oder Classic-Rock-Tönen mit einer tollen Ansprache und Durchsetzungsfähigkeit.

Audio Samples
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Circuit #1: Mid Setting – Les Paul Circuit #1: Flavour Check – 2 – 1 – 3 – Stratocaster Circuit #1: Honey Check – Stratocaster Circuit #1: Taste Check – Les Paul

So klingen die Routingoptionen des Beetronics Wannabee

Dass man nun die Pedalreihenfolge flexibel festlegen kann, ist eine extrem clevere Dreingabe. Bekanntermaßen eignet sich sowohl der Bluesbreaker als auch der Klon Zentaur hervorragend als Booster, sodass dem „Overdrive-Stacking“ nichts im Wege stehen dürfte! In den ersten beiden Soundfiles benutze ich das vorgeschaltete Pedal jeweils mit hohen Volume-, aber niedrigen Gain (=“Honey“)-Werten, um den Folgeschaltkreis gut anzublasen.
Ihr hört zunächst den jeweiligen „Master“-Schaltkreis allein und im Anschluss mit dem jeweiligen Boost. Das funktioniert ganz hervorragend und es ist schön zu hören, wie der Grundklang des Hauptschaltkreises erhalten bleibt und lediglich eine Extraschippe Zerre erhält. Im Parallelmodus lassen sich die unterschiedlichen Klänge beider Overdrives über die Volume-Regler stufenlos anpassen. Beide Sounds harmonieren ausgezeichnet miteinander und vollkommen neue Texturen werden möglich. Grundsätzlich muss man sagen, dass wir es immer noch mit zwei Overdrive-Gattungen zu tun haben. Wirkliche High-Gain- oder gar Metalsounds sind vor einem cleanen Amp nicht wirklich umsetzbar, aber singende Leads oder gain-reiche Hard-Rock-Riffings überhaupt kein Problem!

Audio Samples
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Circuit #1 in Circuit #0 – Les Paul Circuit #0 in Circuit #1 – Les Paul Beide Schaltkreise parallel – Stratocaster
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Fazit

Der Beetronics Wannabee erweist sich als eine intelligente Verbindung zweier beliebter Overdrive-Typen. Die charakteristischen Eigenschaften beider Originalschaltkreise sind sehr gut getroffen. Die Circuit #0- bzw. Bluesbreaker-Seite punktet mit Transparenz und einem warmen Drive-Ton, während Circuit #1 die klassische Mittenanhebung gepaart mit der organischen Zerrtextur des Klons bietet. Dass es zum originalen Grundsound zusätzliche Klangoptionen gibt, ist eine clevere Ergänzung, da vor allem der Bluesbreaker gerne als Modifikationsplattform dient. Die Krönung des Ganzen ist jedoch die Option, beide Schaltungen zu „stacken“ oder parallel laufen zu lassen. Dadurch erhält man einen sehr flexiblen Quasi-Dreikanaler, wobei die Parallelkonfiguration noch einmal komplett eigenständige Sounds hervorbringen kann. In puncto Design und Verarbeitung gibt es ebenfalls nur Positives zu berichten. Zwar ist der Preis eine echte Ansage, aber angesichts der aufwändigen Optik, der Fertigungsqualität und der Einzelpreise für die beiden Vorlagen, die keine Schaltoptionen bieten, noch gerechtfertigt.

Der Beetronics Wannabee liefert eine authentische Abbildung der Originalvorlagen, gepaart mit ausgezeichneter Dynamik und Ansprache.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • authentische Abbildung der Originalvorlagen
  • ausgezeichnete Dynamik und Ansprache
  • jeweils drei Flavor-Optionen
  • flexible Routingmöglichkeiten
  • attraktives Design
Contra
  • keins
Artikelbild
Beetronics Wannabee Test
Für 354,00€ bei
  • Hersteller: Beetronics
  • Name: Wannabee
  • Type: dualer Overdrive
  • Herstellungsland: USA
  • Regler: je 2x Volume, Honey und Taste
  • Schalter: 2x Fußschalter, je ein Dreiweg-Flavor-Schalter für Circuit #0 und #1, Dreiweg-Routing-Schalter
  • Anschlüsse: Ein- und Ausgang, Netzteilanschluss (9V)
  • True Bypass: ja
  • Batteriebetrieb: nein
  • Stromaufnahme: 30 mA
  • Abmessungen (L x B x H): 132 x 91 x 68 mm
  • Gewicht: 487 g
  • Ladenpreis: 365,00 Euro (Stand April 2024)
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