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Arturia Efx Fragments Test

Arturias neues FX-Plugin basiert auf granularer Synthese. Diese Syntheseform wird als Audioeffekt immer beliebter. Mein Favorit in diesem Effektsegment ist bislang das Plugin Output Portal. Das liegt regulär bei 150 Euro und befindet sich preislich damit quasi an der Schmerzgrenze. Schließlich handelt es sich dabei um eines der Plugins, die Producer – anders als EQs oder Reverbs – nicht ständig nutzen.

Arturia Efx Fragments ist da schon günstiger. Begeistern soll es aber natürlich ebenso in Sound und Handling. Unsere Erwartungen sind durchaus hoch, denn Arturia zeigt schon beim Software-Synth Pigments einen effektiven Ansatz für das musikalische Granulieren.

Details & Praxis

Granulare Synthese als Basis

Mit „Creative Sound Reshaper“ meint Arturia das Manipulieren einer Audioquelle nach dem Prinzip der granularen Synthese. Der Klang wird dazu in kleinste Partikel zerlegt, die in Tonhöhe und anderen Parametern moduliert werden. Arturia bezeichnet diese „Grains“ einfach als Fragmente, was den Namen des neuen Effekt-Plugins erklärt: „Efx Fragments“ ist ein granularer Effekt mit drei verschiedenen Modes: Classic, Texture, Rhythmic. Damit ist eigentlich schon klar, wohin die Reise jeweils gehen soll. 

Im Kern dreht es sich bei Arturia Efx Fragments um die granulare Synthese. Die Basisansicht bietet einen Zugriff auf die wichtigsten Parameter und Funktionen.

Schauen wir uns das GUI näher an: Der Audio Buffer lässt sich zeitlich (in klassischen Notenwerten) einstellen. Mit „Grain Capture“ hat man Kontrolle darüber, wie die Klangpartikel gescannt werden sollen. Der „Grain Release“ bietet mit drei Parametern (Density, Size und Pitch) freie Gestaltung für den neuen Sound, der mit einem Spatializer/Panner und zwei Multieffekten zusätzlich an Tiefe gewinnt. Zwei Makroregler (Intensity und FX) für schnelle effektive Eingriffe runden die Basis ab. Das Aufgebot in der Basisansicht von Efx Fragments ist leicht zu durchschauen und senkt die Hemmschwelle für eigene Experimente – gut so!

Sinnvoller Zusatz

Klappt man das GUI auf, kommen erweiterte Funktionen zum Vorschein. Bei diesem Advanced Panel kann man detaillierter ins Granulieren eingreifen und musikalisch ansprechende Effekte kreieren. So steht zum Beispiel im „Rhythmic Mode“ ein Step-Sequencer bereit, der eintreffende Grains triggert. Weiterhin gibt es neben einem ausgeklügelten Modulation Sequencer drei „Function Generators“, die LFO und Hüllkurve kombinieren. Natürlich lassen sich auch die Makroregler frei belegen. Eins wird schnell klar: Efx Fragment ist wirklich modulativ und bietet eine Menge an Programmiermöglichkeiten.

Beim Granular Mode „Rhythmic“ bietet Efx Fragments einen Step-Sequencer zum Triggern der Klangpartikel.

Das Advanced Panel bietet auch den Zutritt zur FX-Sektion aus zwei Multi-Effekten mit verschiedenen nützlichen FX-Typen (Multi-Filter, Distortion, Compressor, Delay, Pitch-Shift Delay, Tape Echo, Chorus, Flanger und Reverb). Sie lassen sich weitreichend editieren und prägen des Sound von Efx Fragments deutlich.

Fotostrecke: 2 Bilder Für klangmodulative Rhythmen sorgt der Modulation Sequencer innerhalb von Efx Fragments.

Was kann man mit Efx Fragments anstellen?

Mit Efx Fragments kann man beliebige Audiospuren und Software-Instrumente massiv manipulieren. Blitzschnell entstehen ambiente Soundkaskaden und abgedrehte Cyber Beats, auch einige Überraschungen, die nach bizarrer Zukunft klingen, hält das Plugin bereit. Tipp: Gute Ergebnisse entstehen, wenn man das Effekt-Plugin zunächst mit möglichst einfachem Ausgangsmaterial füttert. Dafür nimmt man zum Beispiel einen simplen gefilterten Flächenklang oder einen straighten Groove, so wie bei den Audio-Demos.

Klein, aber fein: Die 60 Presets liefern einen guten Startpunkt und führen klanglich zu schnellen Erfolgserlebnissen.

Arturia stattet Efx Fragments in Version 1.0 mit rund 60 Presets aus mehreren Kategorien (Modulation, Filter, Pitch, Reverb, Delay, Other) aus. Das ist nicht gerade viel. Aber: Sie bieten tatsächlich einen guten Start ins Design neuartiger Sounds und stellen die guten klanglichen Eigenschaften des FX-Plugins unter Beweis. Natürlich haben wir für diesen Test eine Reihe an Presets verwendet und dabei nur sporadisch an manchen Stellen etwas nachgeschraubt. Es ist ziemlich beeindruckend, wie allein schon die Presets Synthpad und Beats zum Spektakel werden lassen. Und das sind nur wenige Kostproben – das Potenzial ist weitaus größer.

Audio Samples
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Arturia EfxFragments Init Synth Arturia EfxFragments Preset „Cinematosis“ (Kategorie: Others) Arturia EfxFragments Preset „ResponsiveReverses“ (Kategorie: Reverb) Arturia EfxFragments Preset „1BarGlimmers“ (Kategorie: Pitch) Arturia EfxFragments Preset „HousePadSeq“ (Kategorie: Modulation) Arturia EfxFragments Preset „AtmosRiser“ (Kategorie: Pitch) Arturia EfxFragments Preset „OceanSweep“ (Kategorie: Reverb) Arturia EfxFragments Init Drumloop Arturia EfxFragments Preset „Classic8thRepeats“ (Kategorie: Modulation) Arturia EfxFragments Preset „GranularWahWah“ (Kategorie: Pitch) Arturia EfxFragments Preset „RandomGrainGrabber“ (Kategorie: Pitch) Arturia EfxFragments Preset „Dirty_Arpeggiator“ (Kategorie: Pitch) Arturia EfxFragments Preset „FragmentedArpeggio“ (Kategorie: Pitch) Arturia EfxFragments Preset „HalfTimeDrums“ (Kategorie: Modulation) Arturia EfxFragments Preset „HyperRandom“ (Kategorie: Pitch)

Man hört es heraus: Granulare Spielarten sind zwar für Mainstream-Pop weniger relevant, für elektronische und cineastische Musik sind solche „Future Sounds“ aber ein wahrer Segen. Wer auf extravagante Klangwolken für Ambient und Co. abzielt, ist mit dem Spezialisten von Arturia besser beraten als mit Output Portal, dessen interner Reverb qualitativ schwächelt

Stimmenbedienung und Preis-Leistungs-Verhältnis

Das GUI ist einladend und in der Größe variabel. Arturia bietet Tutorials, die einige der Möglichkeiten in der Praxis vorführen. Wer sich ein solches FX-Plugin zulegt, sollte experimentierfreudig und mit viel Spaß bei der Sache sein. Es ist dazu prädestiniert, die unterschiedlichsten Klänge und Phrasen durch den Effektwolf zu drehen.

Efx Fragments ist wie das neue Produkt „Tape Mello-Fi“ kein direkter Bestandteil von Arturias FX Collection 2. Mit einem regulären Preis von knapp unter 100 Euro ist es als Einzelprodukt aber wirklich nicht überteuert. Bisherige Arturia-Kunden bekommen über ihren Account nochmals persönliche Angebote. Efx Fragments ist dann sogar zum halben Preis zu bekommen – und angesichts des riesigen FX-Potenzials für knapp 50 Euro ein echtes Schnäppchen.

Fazit

Wer innerhalb der DAW abstrakte Soundvarianten oder innovative Texturen designen möchte, findet mit Arturia Efx Fragment ein praktisches FX-Tool. Es ist preiswerter und in puncto interne Effekte (Reverb) besser als sein direkter Mitbewerber Output Portal. Es zeigt sich außerdem angenehmer beim Produzieren als die eine oder andere günstige iPad-App.

Die werkseitigen Vorlagen fallen zwar momentan nicht so üppig aus, aber sicherlich wird es bald weitere Presets geben – per Update oder auf dem freien Soundmarkt. Das sollte aber nicht davon abhalten, einfach mal selbst verschiedene Einstellungen auf dem GUI auszuprobieren.

Alles in allem überzeugt Arturia bei Efx Fragments mit Konzept, Preis und Sound – eine klare Nominierung als Nummer eins unter den Granular-FX-Plugins.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Innovatives Design-Tool
  • Interne Effekte klanglich überzeugend
  • Relativ einfach bedienbar
  • Viele Funktionen und weitreichende Modulationen
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • kein Contra
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Arturia Efx Fragments Test
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