Mit dem AlphaTheta DDJ-FLX2 nimmt der Hersteller erstmalig unter dem neuen Label einen DJ-Controller für Einsteiger in sein Produktportfolio auf, der zudem mit unterschiedlichen DJ-Apps auf Smartphone, Tablet oder Computer läuft.
Das kompakte, transportfreundliche Gerät bringt ein integriertes Audiointerface gleich mit, ebenso Bluetooth und unterstützt je nach Software diverse Streaming Music Anbieter, beispielsweise Beatport, Tidal und Apple Music. Rekordbox und Serato Lite sind im Lieferumfang enthalten. Der Preis beträgt 189,- Euro. Ein guter Einstieg für die ersten Schritte als DJ?
AlphaTheta DDJ-FLX2 – das Wichtigste in Kürze
günstigster AlphaTheta DJ-Controller für Einsteiger
Audiointerface und Bluetooth integriert
Effektsektion und Performance-Pads
Mixhilfen für Einsteiger (Smart Fader, Beat Sync, CFX)
inklusive rekordbox und Serato Lite
Knapp 5 Jahre nach dem Release des DDJ-200 – noch unter dem Markennamen Pioneer DJ – tritt der designierte Nachfolger in dessen Fußstapfen und möchte besonders den DJ-Einsteigern einen vergleichsweise günstigen Zugang in den AT-Kosmos ermöglichen. Und dafür hat der Hersteller an der Feature-Schraube gedreht und den Controller mit einem Audiointerface, USB-C und neuen MIDI-Mappings für diverse Software-Funktionen versehen …
Im AlphaTheta Karton finde ich neben den DDJ-FLX2 ein USB-C-Kabel und einen Quick Start Guide – das war‘s. Das Gerät besteht aus Kunststoff, ist für meine Begriffe ordentlich verarbeitet und misst 38 × 48 × 21 cm. Ein kompaktes Format, mit dem sich das gute Stück prima im Rucksack vom Schlafzimmer zur Party schleppen lässt. Wobei schleppen bei lediglich 1,2 kg Gewicht hier wohl nicht ganz passt. Und das Gerät fordert auch beim Üben in den heimischen vier Wänden nicht viel Platz ein. Dabei steht es dank Gummifüßchen rutschsicher auch auf glatteren Oberflächen.
Für Kopfhörer und Boxen hat der Hersteller der flachen DJ-Konsole an der linken Außenseite je eine Miniklinkenbuchse nebst Lautstärkeregler vorgesehen. Kensington Lock und USB-C-Buchse sind an der Rückseite auszumachen.
Seitenansicht des AlphaTheta DDJ-FLX2
Insgesamt tummeln sich 5 Fader, 8 Drehregler und 28 Buttons sowie zwei Jogwheels auf der Bedienoberfläche, mit denen ihr Serato, rekordbox oder Djay steuern könnt. Für Serato Pro bedarf es eines kostenpflichtigen Updates, Djay müsstet ihr ebenfalls abonnierten, wenn ihr dieses nutzen wollt.
Draufsicht – Bedienelemente des AlphaTheta DDJ-FLX2
Wir verwenden im Test AlphaThetas eigene Software rekordbox an Mac und iPhone, die per „Hardware Unlock“ freigeschaltet wird. Und wir werfen einen kurzen Blick auf das Zusammenspiel mit Serato LE.
Zunächst benötigt man die DJ-Programme, die es im App-Store (rekordbox, djay) bzw. auf den Hersteller-Websites zum Download (Serato DJ Lite, rekordbox desktop, djay Win/Mac) verfügbar sind. Das Anlegen von Nutzerkonten müsst ihr je nach Programm ebenfalls einplanen.
Dann heißt es, den Controller anzuschließen und die Software zu starten. Rekordbox hilft euch mit mehreren Pop-ups beim Einrichten eurer DJ-Umgebung. In sämtlichen kabelgebundenen Fällen sollte die Erkennung plug’n‘play funktionieren. Nutzt ihr Bluetooth, müsst ihr natürlich zuvor pairen.
Möchte man mit dem AlphaTheta DJ-Controller auflegen, gibt es verschiedene Setup-Möglichkeiten. USB-C dürfte für viele Anwender die bevorzugte Verbindung sein, denn so kann man mit geringer Latenz am Mac und Tablet arbeiten. Das Audiointerface leistet bis zu 24 Bit und 48 kHz. Da der DDJ-FLX2 im Gegensatz zum älteren DDJ-200 über USB-C und Soundkarte – zwei Stereo-Miniklinken-Outputs verfügt – lassen sich Kopfhörer für die Preview-Schiene wie auch für externe Lautsprecher für das Master-Signal anschließen.
Optional lässt sich der Sound des Controllers via USB-C ausgeben, beispielsweise um Laptop-Boxen beim Track-Prepping mit der Konsole zu nutzen oder was auch immer einem in den Sinn kommt. Das gefällt, besonders wenn man bedenkt, dass der DDJ-200 zur Markteinführung auch schon 159,- Euro gekostet hat und noch mit der WeDJ App lief.
Macbook mit AlphaTheta DDJ-FLX2
Benutzt man ein älteres Tablet/Smartphone oder als Apple-User ein Gerät mit Lightning-Anschluss, kann man rekordbox nur via Bluetooth steuern. Zudem müsst ihr den Controller dann via USB-C-Netzteil mit Strom versorgen. Die Soundausgabe dürfte dann je nach Device über Klinken-Output (wenn vorhanden) oder Bluetooth-Boxen erfolgen.
Aufgrund der BT-Latenz mag dies kein Szenario für tighte Scratches sein, aber dafür ist der Controller auch nicht konzipiert. Beim 4-to-the-floor Beatmixing oder Cross-Genre Mixing ist dies für Einsteiger jedenfalls eine gangbare Möglichkeit, wenn man nicht in neue Endgeräte investieren möchte.
rekordbox auf dem iPhone
Tracks besorgen
Das kann auf ganz unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Wer noch nicht über eine lokale Musiksammlung verfügt, tendiert vielleicht erst einmal zu einem Abo beim Streaming-Anbieter, was den Zugriff auf Millionen von Musikstücken erlaubt, aber Download-Wartezeiten und ein funktionales Netzwerk einfordert.
Soundcloud, Tidal, Beatport, Beatsource gibt’s in Serato und rekordbox. Apple Music zusätzlich in Djay, das ebenfalls kostenlose Musik aus dem djay Katalog anbietet. Wer lokale Musik auf dem Laptop oder einem externe Datenträger besitzt, kann diese durch die verwendete Software analysieren lassen. Wie ihr euch auch entscheidet, mit dem FLX2 habt ihr zwei Decks zum Mischen parat, egal welches der angebotenen DJ-Programme ihr verwendet.
1/2 Wer noch nicht über eine lokale Musiksammlung verfügt …
2/2 …tendiert vielleicht erst einmal zu einem Abo beim Streaming-Anbieter
Layout und Workflow des AlphaTheta DDJ-FLX2
Das Layout und der grundsätzliche Workflow sind schnell verinnerlicht. Zwei Player mit Jogwheels, Abspielsteuerung, Sync und Pitchfadern, ein 2-Kanal-Mixer mit Klangregelung und Effektregler. Dazu 8 Performance-Pads pro Seite, gleich neben den Transporttasten. Hier sollte sich jeder schnell zurechtfinden können.
Die 100-mm-Jogwheels machen ihre Sache ordentlich, sei es beim „Kick-Abwerfen“, ebenso beim manuellem Phasenabgleich während des händischen Beatmatching mit Handrad und Tempo-Fader. Letztgenannter ist zwar mit 60 mm nicht übermäßig lang ausgefallen, arbeitet aber mit hundertstel Prozent (!) in der DJ-Software von AlphaTheta, sodass man hier auch ohne Sync gut zurechtkommt.
iPhone mit AlphaTheta DDJ-FLX2 und Rekordbox
Auch der Abstand zwischen den Drehreglern und deren Drehwiderstand beim EQ-Einsatz geht in Ordnung, sodass man nicht Sorge tragen muss, eine benachbarten Regler versehentlich mitzureißen. Vorhörtasten sind natürlich auch zugegen, und zwar für das Master-Signal oder die einzelnen Kanäle.
Was mir indes nicht zusagt: Es gibt weder Browser-Encoder noch Ladetasten und so muss man am Mac zur Tastatur und Trackpad greifen. Beim Tablet stattdessen auf den Screen tippen oder das Smartphone in die Hand nehmen. Finde ich schade. Aber gut, da hat wohl jeder seine eigenen Vorlieben.
Effekte und Mixhilfen
Ein weiteres Bonbon in der Mix-Abteilung ist der größere CFX-Regler, der nicht nur das obligatorische Kanalfilter bedient, sondern einen von 8 gewünschten FX (via Shift plus Headphone-Taste austauschbar) steuern kann. Die CFX-Kombinationen klingen ziemlich gut, wie die nachstehende Audiodatei zeigt. Damit lassen sich Build-Ups oder Wash-Outs und weitere Klangmanipulationen mit einem Dreh dirigieren, was gerade Einsteigern beim Track-Übergang und der Dynamik der Performance entgegenkommt.
Eine Mixhilfe verbirgt sich hinter einem Tastendruck auf Smart Fader. Schon wird beim Übergang respektive beim Betätigen des Crossfaders die Steuerung von Lautstärke, BPM und Bass automatisch geregelt. Mixing the easy way.
Apropos Mixhilfen: Es gibt weder Pegelmeter am Kanal, noch für den Master. In der Rekordbox-Software zwar schon, aber ich würde mir dies auch im unteren Preissegment, in dem sich dieser Controller positioniert, wünschen. Denn Hand aufs Herz: Es gibt durchaus Konkurrenzprodukte mit Software-Paket, bei deren Controllern man LED-Anzeigen am Gerät vorfindet, die wiederum auch kein schlechter Indikator beim Mix-Training sind.
Was können die Performance-Pads?
Mit den Performance-Pads lassen sich Hotcues, PAD-FX, Loops und Sampler spielen. Mittels Shift-Sync + Pad-Mode sowie einer Taste aus der ersten Pad-Horizontalen wird deren Modus festgelegt. Etwas umständlich? Mag sein. In meinen Augen sind die Pads (klar, format-bedingt) zudem etwas klein geraten und das Umschalt-Delay – (Pads blinken eine gute Sekunde lang bis der neue Modus aktiv ist) stört den Fluss ein wenig. Aber dann steht der kreativen Performance nichts mehr im Weg.
Sample-Abfeuern, FX-Breaks, Loops und Cue-Juggling sind Performance-Techniken, die ihr mit den Tasten ausführen könnt. Besonders auch die Pad-FX dürften nicht selten während einer Mixsession genutzt werden, zumal sie User-seitig konfigurierbar sind.
Die Pad-Modi sind klar beschriftet nur sind die die Tasten nicht nach Modus unterschiedlich beleuchtet. Vor dem Hintergrund eines Einsteiger-Controllers sind die Zugeständnisse an die Pad-Sektion aber sicher vertretbar.
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Rekordbox CFX AudiobeispielRekordbox Pad FX Audiobeispiel
In rekordbox lässt sich der Pad-Modus zwar auch innerhalb des GUI umschalten, sodass ihr grundsätzlich das komplette Angebot, das euch die Software zur Verfügung stellt, mit der Maus nutzen könnt. In der Controller-Konfiguration bleibt es aber bei den voreingestellten Funktionen.
Pad-FX in rekordbox
Ein Blick noch auf die rekordbox preferences. Diese bieten zahlreiche Tuning-Optionen für den Controller und die Software, hier ein paar Impressionen…
Auch mit Serato als Software ist das Auflegen auf zwei Decks mit Autosync, Filter und Mixer möglich. Hier habt ihr umfangreiche Library-Funktionen zur Verfügung und könnt auf diverse Streaming-Dienste zugreifen. Zudem offeriert die LE-Version eine eingeschränkte FX-Auswahl aus dem Repertoire des Herstellers, sprich sechs Effekte mit Beat-Steuerung.
Was die Pad-Modi angeht, gibt es vier Cuepoints, PAD-FX, Auto-Loops, Sampler. Die untere Zeile belegt dabei vier Pads für Reverse/Forward und spulen im Track. Stem-Mixing ist ebenfalls gesetzt. Dass man Stems allerdings nur im Austausch gegen Hotcues spielen kann, finde ich nicht gut gelöst.
Audio
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Serato Pad FX Audiobeispiel
Mögliche Alternativen zum AlphaTheta DJ-FLX2
Nun ist ja das Marktsegment der DJ-Controller für Einsteiger, zu denen man den DDJ-FLX2 wohl zählen darf, nicht gerade unterbesetzt. Hercules und Numark beispielsweise sind hier sehr umtriebig und bieten Produkte unter 200,- Euro an. In diesem Kaufberater findet ihr entsprechende Modelle und die nachfolgende Tabelle zeigt euch gleich drei …
Modell
Alpha Theta DDJ-FLX2
Hercules DJC Inpulse 300 MK2
the next beat
NI Traktor Kontrol S2
Decks
2
2
2
2
Inputs
keine
Hercules Add-on
1x L/R Cinch, 1x 6,3 mm Klinke (Mikrofon)
1x Mike 6,3 mm Klinke
Outputs
2x Miniklinke (Master, Kopfhörer)
Master-Cinch, Kopfhörer 3,5 mm
2x L/R Cinch (Master, Tablet) Kopfhörer 6,3 und 3,5 mm
Ist der AlphaTheta DJ-FLX2 ein guter Einstieg für die ersten Schritte als DJ? Wir finden ja. Der DJ-Controller ist kompakt und transportabel, er bietet Anschlüsse für Boxen und Kopfhörer sowie Bluetooth und erlaubt die Auswahl zwischen verschiedenen Software-Plattformen für Laptop und Smartphone.
Das Gerät bringt die nötigen Basis-Funktionen mit, um das Digital-DJing zu erlernen und sogar noch einiges mehr. Abzüge in der B-Note gibt es aufgrund der fehlenden LED-Pegelmeter und Navigation (Ladetasten, Browse-Encoder) sowie der nicht optimalen Pad-Umschaltung.
Klasse dann wieder: Auch Effekte und Pads für kreative Mixsessions werden gereicht. Mit Rekordbox bekommt man obendrein eine gut ausgestattete Software dazu und auch Serato Lite lässt sich kostenlos nutzen. Das dürfte in den meisten Fällen ausreichen. Der Preis ist zudem für AlphaTheta-Verhältnisse ziemlich günstig. Wer etwas Kompaktes für zuhause oder etwas Mobiles für unterwegs sucht, sollte hier fündig werden.
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